Das 1. Kayak Angelforum

Liebes Forum,

in den letzten Monaten hat mir dieses Forum sehr viel gegeben, so dass ich nun auch etwas zurückgeben möchte. Ich möchte mein Angelkajak vorstellen. Bestimmt gibt es Leute, die ebenfalls in der Einstiegsklasse suchen und zu den Modellen wenig Erfahrungen finden, so wie es auch bei mir war.
Wie kam ich auf dieses Modell?

Ich habe es bei Ebay gefunden, als ich nach „Angelkajak“ gesucht habe. Es nennt sich XK Easy Open und wird von Ekue-Boote verkauft. Mein Hauptgewässer wird der Baldeneysee in Essen sein. Gelegentlich geht es vielleicht nach Holland oder ins Sauerland. Dann soll es natürlich immer mit in den Urlaub (meistens nach Schweden). Ich wollte daher ein Boot haben, das ich sowohl auf dem Autodach neben einer schmalen Dachbox als auch im Wohnwagen transportieren kann. Da ich im Forumsvergleich vermutlich auf wenig Angeltage im Jahr komme und auch nicht im Geld schwimme, sollte es etwas preiswertes werden.

Abmessungen und Daten

Länge: 267 cm
Briete: 80 cm
Höhe: 30 cm
Gewicht: ca. 19 kg
Zuladung: ca. 150 kg
Material: PE

Für großen Wellengang und hohes Tempo ist das Kajak bei den Abmessungen natürlich nicht gedacht. Da ich zu 90% im Süßwasser fische, habe ich das mal in Kauf genommen. Zudem wiege ich selbst nur 67 kg, weshalb ich auch keine riesigen Zuladungen benötige. Ich hatte vorher nur ein altes Prijon Slalom und fühle mich auf dem neuen Kajak sehr sicher. Es ist sehr kippstabil, was bei der Breite und Geometrie ja auch kein Wunder ist. Der Geradeauslauf kommt mir ebenfalls sehr gut vor. Beim Sit-In hat mich der Wind gelegentlich gedreht und zur Verzweiflung getrieben.

Ausstattung

Ich habe mich für die Variante mit 5 Rutenhaltern entschieden und einen Sitz dazu gekauft. Vier der Rutenhalter sind im Bootskörper versenkt und einer ist ein schwenkbarer. Es hat zwei Tragegriffe an den Seiten, zwei Staufächer, je eine Trageschlaufe vorne und hinten, vier Lenzlöcher und ein Gummiseil (auf dem Foto nicht montiert) für den Gepäckraum. Ein Paddel gehört nicht zum Lieferumfang. Montageschienen gibt es nicht.

Anbauten

Ich habe mich für ein Lowrance Elite-3x Echolot entschieden. Für den Geber suche ich noch nach einer besseren Befestigungsmöglichkeit. Ich hatte die Hoffnung, dass ich mit plastic-fermit genau so arbeiten kann wie mit Duct Seal. Leider hatte ich bei der Testfahrt nur Störungen auf dem Display. Entweder ist das Material ungeeignet, oder ich hatte einen Lufteinschluss. Deshalb habe ich es vorübergehend so gemacht und den Zwischenraum mit etwas Wasser aufgefüllt:
Die Energieversorgung ist ein Modellbau-Akkupack mit 2800 mAh. Ich habe noch nichtgetestet, wann der Akku schlapp macht. Nach meiner Hochrechnung sollten aber 10 Stunden drin sein. Nach wenigen Stunden ist er wieder aufgeladen. Der Akku kommt in eine Brotdose, die mit Klettband am Boot befestigt ist. Das schützt gegen Spritzwasser - mehr aber nicht. Durch die Deckdurchführung kommt die Leitung dann ans Echolot.

Außerdem habe ich mir eine farblich passende Bierkiste für den Gepäckraum innen zurechtgeschnitten und mit einem neuen Gummiseil befestigt. Zwischen Kofferraum und Lehne gibt es noch auf jeder Seite zwei Bohrungen mit M6-Gewinde. Hier suche ich noch nach sinnvollem Zubehör, das man dort montieren könnte.

Da meine Garage sehr eng ist, habe ich gestern eine elektrische Seilwinde angebracht. Nun kann ich das Kajak einfach aufs Dach lassen, aus der Garage rollen und dann anständig verzurren. Neben dem Auto ist kein Platz für eine Leiter, so dass ich das Kajak immer von der Decke nehmen, raustragen und wieder aufs Auto heben musste.
Zwischenfazit

Der Kauf war die richtige Entscheidung für mich. Es macht unheimlich viel Spaß auf dem Kajak, ich kann es allein verladen, ich fühle mich sicher und der Preis geht in Ordnung. Ich habe mit Echolot und ein paar Kleinteilen nur etwas über 500€ bezahlt. In dieser Preisklasse hätte ich auch gebraucht keine Chance gehabt. Wenn ich weiterhin viel Spaß an dem Hobby habe, könnte ich mir vorstellen, auch ein Kajak zu kaufen, welches einen Meter länger ist. Aber vorerst bin ich so zufrieden.

Also her mit Kritik, Verbesserungsvorschlägen und Fragen.
Gruß Sebastian

also erstmal glückwunsch zum kayak,
kannte das modell nicht, hoffe du hast viel freude damit.
sieht schick aus und bei der "größe" kommt man wohl auch nicht in versuchung, allzuviel gerödel mitzuschleppen
das geringe gewicht ist ja ohnehin ein plus und bei wenig wind bis ententeich würde auch mal die ostsee küstennah funktionieren

was hast du für den sitz bezahlt ? und wo gab es den ?

Sowas gefällt mir! Schöner Bericht und gute Lösungen (z.B. Geber) die von Gedanken-machen zeugen. Viel Spaß mit dem Boot!

Sebarschtian hat geschrieben:... Modellbau-Akkupack mit 2800 mAh. Ich habe noch nichtgetestet, wann der Akku schlapp macht. Nach meiner Hochrechnung sollten aber 10 Stunden drin sein. ....

Also 10 Stunden sollten locker drin sein- eher noch etwas mehr! Das Echo verbraucht doch nur 100 bis 150 mA. Da ist je nach Akkutyp noch gut Luft nach oben!

Ach ja: Eine Lifeline und eine Paddelsicherung wären noch eine wichtige Option!

vatas-sohn hat geschrieben:Sowas gefällt mir! Schöner Bericht und gute Lösungen (z.B. Geber) die von Gedanken-machen zeugen. Viel Spaß mit dem Boot!

Sebarschtian hat geschrieben:... Modellbau-Akkupack mit 2800 mAh. Ich habe noch nichtgetestet, wann der Akku schlapp macht. Nach meiner Hochrechnung sollten aber 10 Stunden drin sein. ....

Also 10 Stunden sollten locker drin sein- eher noch etwas mehr! Das Echo verbraucht doch nur 100 bis 150 mA. Da ist je nach Akkutyp noch gut Luft nach oben!

Ach ja: Eine Lifeline und eine Paddelsicherung wären noch eine wichtige Option!

Hab ich beides. Paddelsicherung fertig gekauft und Lifeline aus Telefonspiralkabel. Außerdem habe ich aus dem Telefonkabel noch Sicherungen für die Ruten gemacht. Alles mit Edelstahlkarabinern und Schrumpfschlauch.

Butje hat geschrieben:
also erstmal glückwunsch zum kayak,
kannte das modell nicht, hoffe du hast viel freude damit.
sieht schick aus und bei der "größe" kommt man wohl auch nicht in versuchung, allzuviel gerödel mitzuschleppen
das geringe gewicht ist ja ohnehin ein plus und bei wenig wind bis ententeich würde auch mal die ostsee küstennah funktionieren

Ich habe das Kajak auf dem Hinweg zum Dänemark-Urlaub in den Herbstferien abgeholt und wollte eigentlich auch mal auf die Ostsee. Leider war durchgehend relativ starker ablandiger Wind, weshalb ich mich nicht getraut habe. Hatte ja auch keine Begleitung. Am vorletzten Tag bin ich dann zum Haderslev-Fjord gefahren. Im Fjord ging es einigermaßen. Je näher ich allerdings Richtung Ostsee gefahren bin, desto welliger wurde es. Die Fahrrinne hatte etwa 6-8 m Tiefe. Ich habe mal Gummifisch und Wobbler durchgezogen, hat aber nichts gebissen. Ortskundige Angler haben mir auch gesagt, dass nur sehr selten reinziehen. Außerdem waren dann noch Schweinswale im Mündungsbereich unterwegs. Das Glück hatte ich schon im Sommer im Laerdalfjord. Das hat etwas darüber hinweggetröstet, dass ich mit dem Kajak nicht auf die Ostsee konnte.

Sehr schön gemacht.

Bist du am Baldeneysee im Verein und wie ist die Angelei auf dem See, ist es bei schönem Wetter nicht zu voll?

Grüße aus Dortmund.

schön beschrieben und gut gelöst.
bei deinen ausgangsbedingugnen macht es total viel sinn, so zu beginnen.
ich bin der totale elektrolaie, deshalb die frage: hast du nicht angst davor, dass der akku in der brotdose nass/feucht wird und dir abbrennt? muss der nicht absolut sicher wassergeschützt sein?

inchi-69 hat geschrieben:Sehr schön gemacht.

Bist du am Baldeneysee im Verein und wie ist die Angelei auf dem See, ist es bei schönem Wetter nicht zu voll?

Grüße aus Dortmund.

Danke! Ich bin gerade erst eingetreten. Am Wochenende bei gutem Wetter ist natürlich was los auf dem Wasser. Segler, Ruderer und Angler. Um den See geht ein Fuß- und Radweg, der natürlich brechend voll ist. Ohne Kajak wäre ich nicht eingetreten. Der See selbst ist sehr schön. In ihm verläuft das alte Ruhrbett. Hecht und Karpfen werden am meisten beangelt und auch aufgezogen.

fischfried hat geschrieben:schön beschrieben und gut gelöst.
bei deinen ausgangsbedingugnen macht es total viel sinn, so zu beginnen.
ich bin der totale elektrolaie, deshalb die frage: hast du nicht angst davor, dass der akku in der brotdose nass/feucht wird und dir abbrennt? muss der nicht absolut sicher wassergeschützt sein?

Das Echolot ist mit einer 3A-Sicherung abgesichert. Die Brotdose ist seitlich angebracht, so dass sie nicht an der tiefsten Stelle ist. Es müsste also schon Wasser im Boot stehen, damit der Akku nass wird. Ich glaube, wenn der Akku dann tatsächlich im Wasser stehen würde, gäbe es einen Kurzschluss. Also eine ganz schnelle Entladung. Kann mir nicht vorstellen, dass der Akku da in Flammen aufgehen würde. Der Akku hat etwas über 20€ gekostet. Wenn ich etwas Zeit habe, kümmere ich mich mal um eine bessere Lösung.

fischfried hat geschrieben:schön beschrieben und gut gelöst.
bei deinen ausgangsbedingugnen macht es total viel sinn, so zu beginnen.
ich bin der totale elektrolaie, deshalb die frage: hast du nicht angst davor, dass der akku in der brotdose nass/feucht wird und dir abbrennt? muss der nicht absolut sicher wassergeschützt sein?

Mein Akku ist immer nass passiert ist bis jetzt nichts



Herzlich willkommen

Fischfried hat geschrieben:... hast du nicht angst davor, dass der akku in der brotdose nass/feucht wird und dir abbrennt? muss der nicht absolut sicher wassergeschützt sein?

Nö! Da müsste man schon beide Pole gleichzeitig in einem richtigen Salzwasser (also min. Nordsee) sein, damit es zum Kurzschluss kommt! Für unsere Spannung sind die Widerstände einfach zu hoch... Wäre aber dennoch besser, wenn der Akku besser geschützt wäre!

Sebarschtian hat geschrieben:....Wenn ich etwas Zeit habe, kümmere ich mich mal um eine bessere Lösung.

Nur so als Anregung: Akkubox made by vatas-sohn

Danke für den Bericht. Die Lösung mit der elektrischen Seilwinde in der Garage gefällt mir und hat mich inspiriert, da ich diesen Monat noch umziehen werde und noch Lösungsmöglichkeiten für meine neue Garage suche. Die Lösung mit den Fahrradaufhängungen gefällt mir nämlich nicht besonders...
Gruss
Trident

Toller Bericht und schönes Yak,
es erinnert mich an das Hobie Sport nur ohne Antrieb.
Deine Garage sieht gut sortiert aus,
da sollte ich mir ein Beispiel nehmen.

Gruß Jörg

bin echt am zucken, ob ich mir das teil fürs schönwetterangeln mit wenig ausrüstung hole
für kayak mit sitz und spedition wäre ich bei ca. 450€
hat jemand möglicherweise ein besseres angebot gefunden ?

Hab auch mit einem Xk angefangen !

Tolle Aufrüstung, schöner Bericht. Fette Beute damit !

Für den Anfang macht das Gefährt doch einen schlanken Fuß.
Un ein Kasten PU zeugt zu dem noch von Geschmack!

Kannst du mal ein Bild machen, in welchem Winkel die Ruten in den Haltern stehen?
Gerade in den vorderen wäre das mal interessant.
Sieht so aus, als wären sie schön flach.

Schön ist auch der Beuteleinsatz in der Luke.