Norwegen 2016 - Leicht auf Leng
Verfasst: 18. Sep 2016, 18:59
Moin!
Ich bin gestern Nacht aus Dale zurück und denk mir ich schreib den Bericht besser gleich ins Werbeforum weil ich ja doch nur von meinen Ködern sabbel. Wir waren zu viert -Ein Boot und zwei Kajaks- in Borkheim/Dale am gleichnamigen Dalsfjord dessen Ende auch als "Hexenkessel" bekannt ist. Von Lachs und Forelle war jedoch im Fjord selbst nichts zu bemerken. Gleich am ersten Tag sind wir nachmittags noch los und ich habe das erste mal Naturköderfischen miterlebt. Ich war echt baff mitzuverfolgen wie ein halbes Pfund Makrele an einem Pfund Blei 160m hinunterging und nach ein bischen Gezuppel mit 4 Pfund Lumb wieder hoch kam.
Am nächsten Tag bin ich dann im Kajak meiner eigenen Wege gegangen. Schon bei der Ausfahrt ging eine Makrele und ein guter Pollack an die Schleppfliege, leider blieb nur die Makrele fürs Foto hängen.
Mit der Tubenfliegen/Action Disc Kombi konnte ich noch jede Menge Makrelen und kleinerer Pollacks und Köhler einsammeln - leider keine Forelle.
Schleppen, Jiggen und Spinnen mit dem 10gr Flatterjig brachte ebenfalls viel Kleinkram, vieles davon gutes Ködermaterial wie Makrele und Stintdorsch aber auch Überraschungen wie diesen kleinen Knurrhahn.
Bucktails mit Fischfetzen sind in Nordamerika DER Standard beim Salzwasserfischen. Damit ich mit Kunden darüber nicht immer nur im Konjunktiv reden muss hab ich also die Schlepperei sein gelassen und statt dessen einen 55gr Bucktail mit Makrelenfetzen 40m tief an der toten Rute angeboten während die leichte Rute weiter die Kante beackerte. Dank potentem Treibanker ging das auch mit 4Bft im Nacken sehr gut. Irdgendwann bei ca. 60m - ich hatte stetig Schnur nachgegeben- stieg dann ein Leng von ca. 65cm ein. Später gesellte sich noch ein zweiter von 70cm dazu.
Neuer Tag, neues Glück, diesmal sollte es an einen der kleinen Seen oberhalb der Gaula-Lachsstrecke gehen die für ca. 8 Euro Tageskarten beangelbar sind. Ein traumhaftes Revier mit vielen bildhübschen Forellen! Leider zeigten sich nur recht kleine Fische. Für eine richtige Seeforelle hätten wir vermutlich mehr Zeit und vor allem die Kajaks mitbringen müssen. So hat es aber auch Spass gemacht. In dem kristallklaren Wasser waren vor allem tief geführte Slipjigs, aber auch allerlei kleine Zinnpilker erfolgreich.
Am nächsten Tag wollten wir in aller Geselligkeit den Innenfjord checken. Um unsere Reichweite zu erhöhen sind wir dem Wahn verfallen die Kajaks mit dem Boot zu transportieren. Letzlich war es den Aufwand nicht wert, aber das weiss man erst wenn man es gemacht hat.
Es gingen ein paar Seehechte auf beköderte Pilker und Bucktails. Mit kleineren Einzelhaken am Wirbel konnte ich auch ein paar der vielen Köderdiebe erwischen, hauptsächlich Wittlinge. Ein stattlicher Dorsch von 6kg hat den 255gr Bucktail im Absinken verhaftet.
Ich konnte zwei schöne Stöcker drillen, leider blieb nur einer hängen. Ein sehr exotischer, kampfstarker Fisch! Der Trevally des kleinen Mannes sozusagen.
Andre hat am nächsten Tag sehr gut mit den schweren Bucktails am Fjordgrund gefangen die er mit einer ganzen Makrele beködert und mit einer Hakenschlaufen-Stinger-Montage bewaffnet hat.
Ich hab in der Zeit irgendwie nur Kleinkram zusammengepilkt also ließ ich mich von den Jungs nach hause schleppen und beschloss mir auch mal einen Tag schweres Fischen am Fjordgrund zu geben. Scließlich hatte ich mir extra eine schwere Rute zugelegt.
Der Michel hatte dann auch richtig Sott und einen 1,28m Leng klar gemacht - mit handelsüblicher Montage. Da will ich Andres Bericht aber nicht vorgreifen. Bei mir lief es nicht so. Ein starker Fisch, vermutlich Seehecht, hat mir die schlampig montierten Stinger rausgedreht. Und die Haie haben genervt! Einer am Haken, einer am Stinger, und einer hat sich im Vorfach verwickelt obwohl wir die 255gr Bucktails noch mit 250gr zusätzlich in der Spinnerblattaufnahme stramm beschwert hatten um runter zu kommen.
Letzter Tag- während die Jungs auf dem Boot nur einen halben Tag Zeit hatten konnte ich mit mit dem Kajak nochmal alles gemächlich angehen. Zunächst fuhr ich eine Stelle an wo die anderen gute Pollaks bis 70cm gefangen hatten. Gerade als ich einen Stintdorsch gefangen hatte um einen stintdorschfarbenen Bucktail mit Stintdorschfetzen zu präsentieren (Ergebnis von Andres´s Mageninhaltuntersuchung, er hatte mit einem ählichen Bucktail gefangen) tauchte ein Norweger an der Wand auf und fing an sich mit der PIlkrute auszutoben.
Ich mich also wieder mit Bucktail an der toten Rute an der Wand langetreiben lassen um noch ein paar Makrelen zu pilken. Daraus wurde nichts, die Pollacks waren ein Stück weiter gezogen und der erste auf den ich traf hat meine 10gr-Rute abmontiert, Schnurbruch, Flatterjig weg. Ein etwas größerer Flattterjig an der kräftigen Spinnrute wurde sofort von einem noch größeren Pollak genommen der erstmal 5min so richtig mit mir Schlitten gefahren ist und dann ausstieg.
Das wars dann an der Stelle, ich hab stattdessen meine Tubenfliegen-Flasherkombi ausprobiert. Erfolgreich, wie erwartet: Kleiner Köder, kleiner Fisch:
Ein Stückchen weiter dann aber kleiner Köder - guter Fisch! Die Pollacks waren offenbar auf Brutfisch eingestellt.
Es blieben noch ein paar Makrelen hängen die ich bei den Anderen ablieferte und mich dann mit dem Tip es an einer Muschelfarm zu versuchen weiter machte. Eine grössere Makrele gab mehr als genug Fetzenköder für die von mir bevorzugte leichte Bucktailmontage ab. Es war extrem ruhig so dass ich mit einem 40gr Deceiver in 60m Tiefe angeln konnte.
Gleich der erste Fisch war ein schöner Lenk weit in den 70ern
Nach den Erfahrungen mit den schweren Bucktails hatte ich einen einfachen Stinger montiert. Für die eigentlichen ZIelfische war er bei leichten Bucktails nicht notwendig, aber Andres Tip ihn extra zu beködern bracht einigen netten Beifang und half das Verhältnis von Köderdieben zu Köderlieferanten auszugleichen.
Nach einem weiteren schönen Pollack den ich wegen der grossen Tiefe und der silbrigen Färbung zunächst für einen Schellfisch hielt brachte die Stelle noch zwei weitere kleine Lengs und zwei Lumbs.
Fazit:
1.Bucktail mit Fetzen drauf sammelt in Norwegen alles ein, wie von mir erwartet. Mit guter Driftkontrolle, leichtem Gerät und moderaten Erwartungen an die Fischgröße kann man damit viel Spass haben! Nachdem die Deceiver schon in Deutschland auf dem Dorschkutter bzgl. Durchshnittsgröße und Beständigkeit überzeugt haben werde ich mein Sortiment auf jeden Fall erweitern, zunächst auf 255gr, evt. auch das Doppelte.
2. Der Lumb ist ein sehr kampfstarker Fisch wenn er nicht grade zwischen 900gr Blei und einer 50lbs Rute eingespannt wird.
3. die Stintdorsch-Farbe Kupfer-Weiss fehlt. Aber nicht mehr lange!
Viele Grüße!
Frank
Ich bin gestern Nacht aus Dale zurück und denk mir ich schreib den Bericht besser gleich ins Werbeforum weil ich ja doch nur von meinen Ködern sabbel. Wir waren zu viert -Ein Boot und zwei Kajaks- in Borkheim/Dale am gleichnamigen Dalsfjord dessen Ende auch als "Hexenkessel" bekannt ist. Von Lachs und Forelle war jedoch im Fjord selbst nichts zu bemerken. Gleich am ersten Tag sind wir nachmittags noch los und ich habe das erste mal Naturköderfischen miterlebt. Ich war echt baff mitzuverfolgen wie ein halbes Pfund Makrele an einem Pfund Blei 160m hinunterging und nach ein bischen Gezuppel mit 4 Pfund Lumb wieder hoch kam.
Am nächsten Tag bin ich dann im Kajak meiner eigenen Wege gegangen. Schon bei der Ausfahrt ging eine Makrele und ein guter Pollack an die Schleppfliege, leider blieb nur die Makrele fürs Foto hängen.
Mit der Tubenfliegen/Action Disc Kombi konnte ich noch jede Menge Makrelen und kleinerer Pollacks und Köhler einsammeln - leider keine Forelle.
Schleppen, Jiggen und Spinnen mit dem 10gr Flatterjig brachte ebenfalls viel Kleinkram, vieles davon gutes Ködermaterial wie Makrele und Stintdorsch aber auch Überraschungen wie diesen kleinen Knurrhahn.
Bucktails mit Fischfetzen sind in Nordamerika DER Standard beim Salzwasserfischen. Damit ich mit Kunden darüber nicht immer nur im Konjunktiv reden muss hab ich also die Schlepperei sein gelassen und statt dessen einen 55gr Bucktail mit Makrelenfetzen 40m tief an der toten Rute angeboten während die leichte Rute weiter die Kante beackerte. Dank potentem Treibanker ging das auch mit 4Bft im Nacken sehr gut. Irdgendwann bei ca. 60m - ich hatte stetig Schnur nachgegeben- stieg dann ein Leng von ca. 65cm ein. Später gesellte sich noch ein zweiter von 70cm dazu.
Neuer Tag, neues Glück, diesmal sollte es an einen der kleinen Seen oberhalb der Gaula-Lachsstrecke gehen die für ca. 8 Euro Tageskarten beangelbar sind. Ein traumhaftes Revier mit vielen bildhübschen Forellen! Leider zeigten sich nur recht kleine Fische. Für eine richtige Seeforelle hätten wir vermutlich mehr Zeit und vor allem die Kajaks mitbringen müssen. So hat es aber auch Spass gemacht. In dem kristallklaren Wasser waren vor allem tief geführte Slipjigs, aber auch allerlei kleine Zinnpilker erfolgreich.
Am nächsten Tag wollten wir in aller Geselligkeit den Innenfjord checken. Um unsere Reichweite zu erhöhen sind wir dem Wahn verfallen die Kajaks mit dem Boot zu transportieren. Letzlich war es den Aufwand nicht wert, aber das weiss man erst wenn man es gemacht hat.
Es gingen ein paar Seehechte auf beköderte Pilker und Bucktails. Mit kleineren Einzelhaken am Wirbel konnte ich auch ein paar der vielen Köderdiebe erwischen, hauptsächlich Wittlinge. Ein stattlicher Dorsch von 6kg hat den 255gr Bucktail im Absinken verhaftet.
Ich konnte zwei schöne Stöcker drillen, leider blieb nur einer hängen. Ein sehr exotischer, kampfstarker Fisch! Der Trevally des kleinen Mannes sozusagen.
Andre hat am nächsten Tag sehr gut mit den schweren Bucktails am Fjordgrund gefangen die er mit einer ganzen Makrele beködert und mit einer Hakenschlaufen-Stinger-Montage bewaffnet hat.
Ich hab in der Zeit irgendwie nur Kleinkram zusammengepilkt also ließ ich mich von den Jungs nach hause schleppen und beschloss mir auch mal einen Tag schweres Fischen am Fjordgrund zu geben. Scließlich hatte ich mir extra eine schwere Rute zugelegt.
Der Michel hatte dann auch richtig Sott und einen 1,28m Leng klar gemacht - mit handelsüblicher Montage. Da will ich Andres Bericht aber nicht vorgreifen. Bei mir lief es nicht so. Ein starker Fisch, vermutlich Seehecht, hat mir die schlampig montierten Stinger rausgedreht. Und die Haie haben genervt! Einer am Haken, einer am Stinger, und einer hat sich im Vorfach verwickelt obwohl wir die 255gr Bucktails noch mit 250gr zusätzlich in der Spinnerblattaufnahme stramm beschwert hatten um runter zu kommen.
Letzter Tag- während die Jungs auf dem Boot nur einen halben Tag Zeit hatten konnte ich mit mit dem Kajak nochmal alles gemächlich angehen. Zunächst fuhr ich eine Stelle an wo die anderen gute Pollaks bis 70cm gefangen hatten. Gerade als ich einen Stintdorsch gefangen hatte um einen stintdorschfarbenen Bucktail mit Stintdorschfetzen zu präsentieren (Ergebnis von Andres´s Mageninhaltuntersuchung, er hatte mit einem ählichen Bucktail gefangen) tauchte ein Norweger an der Wand auf und fing an sich mit der PIlkrute auszutoben.
Ich mich also wieder mit Bucktail an der toten Rute an der Wand langetreiben lassen um noch ein paar Makrelen zu pilken. Daraus wurde nichts, die Pollacks waren ein Stück weiter gezogen und der erste auf den ich traf hat meine 10gr-Rute abmontiert, Schnurbruch, Flatterjig weg. Ein etwas größerer Flattterjig an der kräftigen Spinnrute wurde sofort von einem noch größeren Pollak genommen der erstmal 5min so richtig mit mir Schlitten gefahren ist und dann ausstieg.
Das wars dann an der Stelle, ich hab stattdessen meine Tubenfliegen-Flasherkombi ausprobiert. Erfolgreich, wie erwartet: Kleiner Köder, kleiner Fisch:
Ein Stückchen weiter dann aber kleiner Köder - guter Fisch! Die Pollacks waren offenbar auf Brutfisch eingestellt.
Es blieben noch ein paar Makrelen hängen die ich bei den Anderen ablieferte und mich dann mit dem Tip es an einer Muschelfarm zu versuchen weiter machte. Eine grössere Makrele gab mehr als genug Fetzenköder für die von mir bevorzugte leichte Bucktailmontage ab. Es war extrem ruhig so dass ich mit einem 40gr Deceiver in 60m Tiefe angeln konnte.
Gleich der erste Fisch war ein schöner Lenk weit in den 70ern
Nach den Erfahrungen mit den schweren Bucktails hatte ich einen einfachen Stinger montiert. Für die eigentlichen ZIelfische war er bei leichten Bucktails nicht notwendig, aber Andres Tip ihn extra zu beködern bracht einigen netten Beifang und half das Verhältnis von Köderdieben zu Köderlieferanten auszugleichen.
Nach einem weiteren schönen Pollack den ich wegen der grossen Tiefe und der silbrigen Färbung zunächst für einen Schellfisch hielt brachte die Stelle noch zwei weitere kleine Lengs und zwei Lumbs.
Fazit:
1.Bucktail mit Fetzen drauf sammelt in Norwegen alles ein, wie von mir erwartet. Mit guter Driftkontrolle, leichtem Gerät und moderaten Erwartungen an die Fischgröße kann man damit viel Spass haben! Nachdem die Deceiver schon in Deutschland auf dem Dorschkutter bzgl. Durchshnittsgröße und Beständigkeit überzeugt haben werde ich mein Sortiment auf jeden Fall erweitern, zunächst auf 255gr, evt. auch das Doppelte.
2. Der Lumb ist ein sehr kampfstarker Fisch wenn er nicht grade zwischen 900gr Blei und einer 50lbs Rute eingespannt wird.
3. die Stintdorsch-Farbe Kupfer-Weiss fehlt. Aber nicht mehr lange!
Viele Grüße!
Frank