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Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 07:32
von Frank Buchholz
Moin!
Ich möchte darauf hinweisen dass angesichts von durch Überfischung zusammengebrochener Dorschbestände gerade eine knallharte politische Diskussion über radikale Fangbeschränkungen auf Dorsch im Gange ist die vermutlich auf ein "Bag-Limit", also beschränkte Tagesentnahme für Angler hinausläuft. Solche Diskussionen werden schmutzig geführt.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und deshalb werde ich mich in Zukunft bis auf Weiteres auf Einzelfotos von besonders hübschen Exemplaren beschränken und
keine Tagesstrecken ablichten, vor allem wenn es um Dorsch geht.
Mir ist völlig klar dass niemand hier mehr fängt als er verwerten mag und viele von uns von einer Tour an die Ostsee lange zehren etc. aber nach 15 Jahren im Vertrieb weiß ich:
Dem Eindruck den ein Bild macht kann man unmöglich mit sachlichen Argumenten entgegenwirken.
Ich spreche nur für mich selbst und würde niemals mehr als einen Denkanstoß an Anderen richten. Schreiben kann man Vieles, Gesamtmenge, Größe, etc., aber mit Bildern bin ich in Zukunft vorsichtig, egal ob hier oder anderswo.
Viele Grüße
Frank
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 08:09
von Sturmmöwe
Moin Frank!
Da geb ich Dir vollkommen recht.Wie eine Strecke aussieht, bei angegebener Fangzahl, weiß jeder von uns.
Gruss Ulf
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 08:51
von wobbler michi
werde ich in Zukunft auch so machen .
Den auch wenn ich nicht mehr fange als meine Familie verwertet und ich schon seit ca. 25 Jahren keinen Fisch mehr kaufe/ im Restaurant bestelle .
Wird die Politik das als Mittel nutzen mir das zu untersagen .
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 09:18
von Lokalrunde
Ich würde eine Fangquote auch nicht richtig finden.
Aber das Mindestmaß könnte ruhig etwas angehoben werden, 38cm ist doch n Witz...
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 10:23
von bgolli
... die Frage ist doch, ob man sich persönlich überall so einschränken möchte bzw. lassen möchte!
Ob man mit "Nur ein"-Dorsch, Plattfisch-, Makrele-, Hering-, Zander-, ... -fotos etwas bewirken kann sei mal dahingestellt. - Auf der anderen Seite gibt es auch genug Fotos von Schleppern mit berstenden Netzen und Fotos von Kisten über Kisten voll mit Dorsch beim Anlanden ... die man dagegen halten könnte ... nur wissenschaftlich ist das nicht, sondern eher Stammtisch- und Bildzeitungsniveau zur Stimmungsmache!
Natürlich werden solche Diskussionen, bei denen es ums Geld geht, immer mit harten Bandagen und auch unsauberen Mitteln geführt. - Wichtiger ist für mich hierbei der Hintergrund der wissenschaftlichen Empfehlungen für eine nachhaltige Erholung der Bestände und einer dann ebenso nachhaltig durchgeführten Bewirtschaftung.
Die vorgeschlagenen Kürzungen der Dorschquote in der Fischerei würden angeblich gerade für den Beifang ausreichen. Die gewerbliche Fischerei auf Dorsch würde damit quasi zum Erliegen kommen!!! Jetzt wird natürlich von den Fischereiverbänden gefordert die Dorschquote bei den Anglern freizuschaufeln: ein paar zig Tonnen durch ein anheben des Mindestmaßes, ein paar zig Tonnen durch eine Fangmengenbeschränkung/Tag ... nur, um am Ende alles wieder auf die Quote der Fischerei draufzurechnen damit die wieder rausfahren und die Dorschkonzetrationen abfischen können

Wohin das geführt hat sehen wir doch ...
Aus meiner Sicht sollten die Ressourcen auch hinsichtlich der Wertschöpfungskette zugewiesen werden! Gefühlt würde ich sagen bleibt bei 100 Dorschen über den Angeltourismus in MV soviel Geld in der Region, wie bei einer Tonne Dorsch in der Fischerei ... ist aber nur ein Gefühl und soll keine Stimmungsmache sein. Wenn ich sehe, wie viel Geld ich für das Hobby Angeln ausgebe, dann müsste ich betriebswirtschaftlich betrachtet meine Klotten verkaufen und den Fisch im Laden holen ... mach ich aber nicht
Meine persönliche Dorschquote ist mein Gefrierschrank ... wenn die zwei Einschübe im Urlaub mit Dorschfilet gefüllt sind, dann höre ich auf! Ist doch egal ob ich dafür 3x oder 6x losfahren muss ... nur bei 6x ist die Küche doppelt so häufig dreckig! Weniger fangen tue ich dadurch nicht und angeln gehe ich eh, wenn es Wetter und Familie zulassen!
Ob die Fangfotos jetzt einen Einfluss auf die Dorschquote haben sei mal dahingestellt, kann ja jeder halten wie er will! In Bremen gab es auch lange eine positive Korrelation zwischen der Population der Störche und der Anzahl der Neugeborenen

Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 16:53
von Bernd
Wenn wissenschaftlich belegt ist das die Dorschpopulation sich nur erholt wenn mit Quoten und Fangbeschränkungen gearbeitet wird dann muss man die Pille schlucken. Problem ist wie immer die Kontrolle. Das Thema wurde hier glaube ich schon diskutiert. Wenn ich nach ner Stunde schon 5 Dorsche in der Box habe, muss ich aufhören. Oder zurück an Land und die Fische wenn möglich in die Kühlung und erneut rausfahren um im Falle einer Kontrolle nicht mehr als 5 Dorsche dabei zu haben. Irgendwie krank.
Am Wochenende hatte ich einen Angelkutter mit 30 Anglern neben mir. Die fahren ja meist so 6-8 Stunden raus. Die Angler an Bug und Heck haben ganz gut gefangen. Wenn da einer nach ner Stunde 5 Dorsche gezogen hat, kann er sich hinsetzen und den anderen 7 Stunden beim Angeln zuschauen. Schwer vorstellbar ! Oder gilt dann 30 Angler gleich 150 Dorsche Gesamtquote für den Kutter ? Fragen über Fragen. Ich habe die Tage immer genossen wenn es mal 15 Dorsche gab. Habe vorher vielleicht auch zweimal nichts gefangen und schon stimmt die 5er Quote wieder

. Warten wir mal ab was die Politik für Vorgaben macht.
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 17:12
von Frank Buchholz
bgolli hat geschrieben:
Ob die Fangfotos jetzt einen Einfluss auf die Dorschquote haben sei mal dahingestellt, kann ja jeder halten wie er will! In Bremen gab es auch lange eine positive Korrelation zwischen der Population der Störche und der Anzahl der Neugeborenen

Mir geht es nicht darum was tatsächlich am Wasser passiert und welche Auswirkungen das auf die Bestände hat sondern um das was wir unseren Mitmenschen innerhalb und ausserhalb der Anglerschaft davon als Bildmaterial zur Verfügung stellen.
Die deutschen Trollingangler z.B. haben seit ihren Anfängen in den 90ern kaum eine Fangmeldung im großen weiten w.w.w. hinterlassen, und das taten sie bestimmt nicht aus schlechtem Gewissen oder Sorge um die Bestände sondern weil sie einfach den Neid anderer Angler und Fischer fürchten - zu Recht wie ich meine. Ich kann es ihnen jedenfalls nicht verdenken und halte es schlichtweg für umsichtig und geschickt, nicht mehr und nicht weniger.
Es stehen schwierige Zeiten an in denen schmutzig gekämpft wird. Die Spaltug der Anglerschaft z.B. durch Schuldzuweisungen und Fangneid ist ein bewährtes Mittel um sie zu schwächen. Alle regen sich über die Hochrechnungen des Thünen-Institutes auf, die Kutterangler sind froh wenn sie nicht Schneidern und wir liefern Bilder von überquellenden Kajaks, ich finde das ist unnötig.
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 17:41
von asphaltsau1
Ist schon ein schwieriges Thema. Einerseits hast du sicher Recht Frank.
Andererseits sind die Fangbilder ein nich ganz unerheblicher Bestandteil
dieses Forums, den ich auch nicht missen möchte.
Ich freue mich gern für die Jungs mit, die toll gefangen haben
und das auch noch bildlich festgehalten haben.
Mir würde da was fehlen.
Aber weniger Fangmeldungen und Bilder,
ruft auch weniger Leute auf den Plan.
Hat alles sein für und wieder.
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 19:10
von bgolli
... wenn alle nur nur noch wenige oder keine Fangfotos posten, dann ist es doch auch irgendwann nicht mehr glaubhaft und wird uninteressant! Siehe Doping bei Radrennen oder Olympia ...
Wenn ich die Fangfotos nur noch in privaten Whatsapp-Gruppen poste, dann zieht man sich automatisch mehr und mehr aus den Foren zurück - gewollt oder ungewollt, die Kommunikation über zwei Känäle zu führen ist sinnlos.
Bei mir ist das im Anglerboard so geschehen, mit den Jungs von dort läuft alles nur noch über Whatsapp ... wenn ich dort im AB pro Jahr 10-15 Posts absetze ist das viel und in der Regel alles ohne Bilder!
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 20:06
von Sturmmöwe
Moin,
Ich meine nicht, dass das Forum von der Bebilderung von guten ( Massen -) Fängen weder lebt noch zur Qualität beiträgt.
Grundsätzlich finde ich bebilderte Berichte spannend und lese sie gerne auch wenn ich selber wenig bis gar nichts bisher dazu beigetragen habe.
Gänzlich kann ich aber auf Fangstreckenbilder verzichten und diese meint Frank m.E wohl.Da würde mein Kopfkino die Lücke füllen.
Wenn jemand gut gefangen hat, muss er es nicht mit Fotos beweisen. Wir sind doch alle gestandene Leute.
Gruss Ulf
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 20:37
von Frank Buchholz
Sturmmöwe hat geschrieben:
Wenn jemand gut gefangen hat, muss er es nicht mit Fotos beweisen. Wir sind doch alle gestandene Leute.

<
Gruss Ulf
Das ist genau der Punkt. Ich finde es toll Bilder von schönen Fischen zu sehen, gerne auch 3 oder 4 von der selben Tour, aber nicht unbedingt Haufen von 10 Stk. und mehr. Da ich gewerblich in verschiedenen Foren poste wo ich z.T. noch nicht mal tote Fische zeigen kann - was mir eigentlich voll gegen den Strich geht - hab ich mir das schon seit längerem angewöhnt und muss im Rückblick feststellen dass ich eigentlich ganz glücklich damit bin.
Ich knipse den Fisch möglichst noch lebendig, verfahre danach mit ihm je nach Kühltruhenfüllstand und behalte sein weiteres Schiksal für mich. Kein Stress mit C&R etc. das leidige Thema überlasse ich Anderen. Das lebendig knipsen ist natürlich wirklich nur angezeigt wenn man die Bilder gewerblich braucht, das möchte ich nicht als Vorschlag verstanden wissen, gerade auf dem Kajak ist das ja nun wirklich nicht einfach umzusetzen und setzt den Fisch unnötigen Qualen aus.
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 22. Aug 2016, 22:17
von bgolli
Na, da steige ich lieber aus der Diskussion aus - wird mir zu politisch
Aber eins noch: der Trolling-Fraktion hat das nicht posten ja auch nix gebracht ... die müssen ja mit Motorkraft auch über einen Kilometer draussen bleiben - obwohl ich ja glaube, dass da auch kein Zusammenhang besteht

Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 27. Dez 2016, 19:07
von Butje
Hy Frank,
ich erspare mir, deine Einschätzungen zur Lage zu zitieren - hattest/hast in allen Punkten meine uneingeschränkte Zustimmung
um die Quote nochmal in Erinnerung zu rufen - denkt eh jeder an nix anderes

........
gibt es eigentlich schon was Schriftliches ? Gesetz/Verordnung etc ? Hab irgendwie nix finden können und es ginge ja
quasi in wenigen Tagen los.......
vielleicht habe ich auch nicht richtig gesucht.....
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 27. Dez 2016, 19:12
von petripohl
http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fac ... nzung.html
Wirkt recht offiziell auf mich....bin aber kein Jurist...
Gruß Malte
Re: Dorschquote und Fangfotos
Verfasst: 27. Dez 2016, 19:16
von petripohl