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Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 2. Mai 2015, 15:02
von gobio
Hi alle zusammen.
Aus gegebenen Anlaß möchte ich mal meine Sicht zu der Sicherheitsbekleidung um Trocken zu bleiben schildern.
---> Wathose mit Watjacke und Watgürtel
Ist nicht dicht. An den Ärmeln und am Kragen kann Wasser eintreten. Bedingt durch das Material und der nicht Körpernahe schnitt entstehen Falten beim zuziehen mit einem Watgürtel. Durch diese tritt dann das Wasser ein.
---> Wathose mit Padeljacke und Watgürtel
Schon besser

Aber auch hier kommt durch die Falten Wasser rein. Nicht mehr so viel. Aber noch genug.
---> Paddelhose mit Trägern (m. Neoprensaum) mit Paddeljacke (m. Neoprenabschluß) und Watgürtel
Nahezu dicht. Erst nach längerem Baden kommt minimal Wasser durch den Übergang von Paddelhose und Paddeljacke. Hose kann durch die Träger nicht stiften gehen.
---> Paddelhose ohne Träger (m. Neoprensaum) mit Paddeljacke (m. Doppelkamin) und Watgürtel
Noch dichter als die andere Kombi. Nachteil ist allerdings das man bei einer Kenterung die Hose verlieren könnte.
--> Trockenanzug
Absoulut dicht. Außer man lässt den Pinkler auf
Nicht beurteilen kann ich einen Neoprenanzug bezüglich der Wärme beim Kentern.
Über Kritik oder Erfahrungswerte würde mich freuen.
Gruß
Mirco
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 2. Mai 2015, 18:49
von asphaltsau1
Bei Paddeljacken und Paddelhosen find ich es wichtig auf den vorhandenen Doppelkamin zu achten!
Es gibt viele ohne. Gerade bei einer Hose besteht dann kaum ein Unterschied zu einer Wathose ohne diesen.
gobio hat geschrieben:---> Paddelhose mit Trägern (m. Neoprensaum) mit Paddeljacke (m. Neoprenabschluß) und WatgürtelNahezu dicht. Erst nach längerem Baden kommt minimal Wasser durch den Übergang von Paddelhose und Paddeljacke. Hose kann durch die Träger nicht stiften gehen.
---> Paddelhose ohne Träger (m. Neoprensaum) mit Paddeljacke (m. Doppelkamin) und WatgürtelNoch dichter als die andere Kombi. Nachteil ist allerdings das man bei einer Kenterung die Hose verlieren könnte.
Warum meinst du dass die Kombi ohne Träger dichter ist Mirco?
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 2. Mai 2015, 19:19
von gobio
Hi.
Weil das Wasser erst hoch und dann wieder runter muss. Bedingt durch den Doppelkamin. Normalerweise kommt in den Doppelkamin ja die Spritzdecke bei den Kayakfahrern.
Gruß
Mirco
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 2. Mai 2015, 19:22
von asphaltsau1
Die Palm Ion bob hat einen Doppelkamin.
Und nen Pinkler zum auflassen.

Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 4. Mai 2015, 07:56
von Blindfischer
Bei Paddeljacken gibt es auch sehr große Spannbreite ( bei allen Herstellern) , ganz günstige haben meist keinen vernünftigen Armabschluß und auch keinen Doppelkamin, das ist dann auch nicht besser als eine Watjacke.
Eine Mittelklasse Paddeljacke mit Doppelkamin und Wasserdichten Bündchen lässt eigentlich nur noch Wasser am Hals rein, am Übergang zur Hose passiert nicht viel ( Gürtel vorausgesetzt, der ist natürlich Pflicht bei jeder Kombi))
Es gibt aber auch richtige Trockenjacken, mit Halsabschluß und Doppelkamin, da ist der Unterschied zum Trocki dann nur noch minimal.
Aber man muss immer davon ausgehen, dass bei einer Kombi etwas Wasser reinkommt, wie schnell und wie viel hängt von der Qualität und Trageweise ab.
Also bei kaltem Wasser besser den Trocki.
Gruß
Dirk
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 4. Mai 2015, 11:24
von rheinangler
.....ich will nicht schlau schnacken und ehrlich auch keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber in Punkto Sicherheit darf man keinerlei Kompromisse machen. Ich habe Frau und 3 kleine Kinder und damit eine Menge Verantwortung, ganz nebenbei mag ich mein Leben auch ganz gerne.
Kein Fisch ist es wert, dass Risiko von nicht optimaler Sicherheitsausrüstung einzugehen. Gerade wenn man auf dem Meer angelt und nicht mal eben an Land schwimmen kann.
Ich angel seit Jahren auf dem Meer - in erster Linie in Norwegen oder auf der Nordsee beim Wrackangeln. Dabei habe ich schon die übelsten Situationen erlebt - das Wetter kann so schnell kippen und wenn es "nur" eine plötzliche 10 minütige Windböe ist. Sowas habe ich noch im letzten Jahr auf einem ansonsten völlig harmlosen norwegischen Fjord erlebt. Innerhalb von wenigen Minuten wechselte es von Ententeich zu einem Horrorszenario mit hohen Wellen und fetten Schaumkronen. Nur ein kurzer Sturm, der einen vom Kajak runter geweht hätte. Ich war heilfroh, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht auf dem Wasser war - und hierbei spreche ich von auf dem Wasser in einem top ausgerüsteten 21 Fuss Boot.
Ich habe just im Netz ein Video eine Australiers gesehen, den plötzlich änderndes Wetter quasi vom PA12 geblasen hat. Die ganze Ausrüstung war weg - während er versuchte wieder auf sein Kajak zu kommen trieb Ihn der Wind auf ein Riff zu. Wirklich eine beängstigende Situation. Der Bursche war mit einem wirklich großem, stabilen Kajak unterwegs und noch jung + sportlich - trotzdem war auch der heilfroh wieder an Land zu sein.
Insofern sehe ich zum Trockenanzug in punkto Kajakangeln (in unseren Breitengraden oder nördlicher) keine wirklich sichere Alternative. Im Sommer, mit entsprechender Sicherung am Boot und Schwimmweste, kann man es vielleicht ohne wagen - aber wehe es kommt plötzlich Sturm auf. Dann geht einem auch im Sommer der Hintern auf Grundeis. Ich würde auch dann auf Nummer sicher gehen.
Natürlich kostet so ein Teil ordentlich Knete. Aber was sind schon die paar zusätzlichen - in die persönliche Sicherheit investierten - Kröten in Vergleich zum ganzen Angelgerödel was man mit sich rummschleppt und im Laufe der Jahre gekauft hat.
Eine gute Paddeljacke kostet auch ordentlich Geld. Die Sicherheit leidet aber darunter, wenn ich mir unter die Paddeljacke dann "nur" ne Watbüx ziehe - und das ja nur, weil ich diese ja schon zu Hause habe. Eine Wathose ist primär für´s Watangeln gemacht - darum heisst die auch so.
Für mich persönlich gab und gibt es wie gesagt keine Alternative - ich habe mein Kajak jetzt seit 2 Monaten, bin aber aufgrund der fehlenden richtigen Sicherheitsbekleidung noch nicht damit raus gefahren. Hab ´ne zeitlang gewartet und gesucht, was von privat bei 1,2,3 Kleinanzeigen so an Trockenanzügen verkauft wird (regelmäßig verkaufen da Kitesurfer und Segler gut gebrauchte Trockis) und konnte jetzt sogar ´nen Ursuit Trocki in Topzustand für 350,-€ kaufen. Den kombiniert mit einer Kajakweste und der Lifeline (bei starkem Wind treibt das Kajak auf jeden Fall schneller als der Mensch im Wasser) - erst dadurch fühle ich mich ausreichend sicher, wenn´s raus geht. Wenn dann noch ein Mitfahrer dabei ist, wär´s perfekt......
Gruss
Stefan
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 4. Mai 2015, 12:15
von Christian R.
Eine Wathose bietet keinerlei Sicherheit auf dem Wasser, dafür ist sie nicht gemacht.
Man stelle sich vor bei über Bord gehen läuft sie voll oder man hat einen Gürtel um und man treibt auf wie ein Korken, Kopf über da die eingeschlossene Luft in den Beinen sitzt. Prost Mahlzeit.
Savety first
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 4. Mai 2015, 13:22
von Ostseefisch
Es sollte aber auch nicht vergessen werden warum man einen Trockenanzug anzieht.
Ein Trocki wie wir Ihn auf dem Kajak benutzen hat eine einzige Aufgabe die er erfüllen muß und das ist trocken halten.
Dann kommt aber der wichtigste Teil , die Kleidung unter dem Trockenanzug.
Wenn diese Kleidung nicht geeignet ist, hilft einem auch der Trockenanzug nichts.
Die Kleidung unter dem Anzug muß einen auch in 5 Grad kaltem Wasser warm halten können und Schweiß nach außen transportieren damit keine Feuchtigkeitskälte entsteht.
Thomas
Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 20. Dez 2015, 17:25
von an8310
Ich selbst bin lange in der Combo Wathose/ Paddeljacke unterwegs gewesen. Wie schon beschrieben ist es sicherlich eine kurzweilige Alternative allerdings kein Ersatz für einen echten Trockenanzug. Kenterung nahe am Ufer ( ich kann davon ein Lied singen

) sind mit einer Combo noch gut zu bewältigen. Leider verkennen zu viele die Gefahr bei einer Kenterung im Freiwasser. Denn hat man erst einmal keinen Grund mehr unten den Füßen,kann es schwierig werden wieder ins Yak zu kommen. Und auf die schnelle Hilfe kann man sich nicht immer verlassen. Wenn dann auch noch das Wasser um diese Jahreszeit kälter ist , dann möchte ich alles aber bitte nur kein Wasser am Körper.
Ich habe mir vor kurzem den TH3 Trockenanzug von One Design zugelegt . Wir haben ihn heute mal ausgiebig getestet. Ich muss sagen " NIE WIEDER OHNE "

Re: Meine Sicht der Sicherheitsbekleidung
Verfasst: 22. Dez 2015, 22:00
von westo
Hat ein Trocki Nachteile ? Ja, er ist schlecht belüftet. Die Manschetten sind nicht so komfortabel. Wann immer ich einen Trocki anziehe komme ich mir erwürgt vor. Einfach beschätigen, und schon ist es vergessen. Interessant daran ist, dass ich es nach Stunden in dem Ding überhaupt nicht eilig habe wieder Auszusteigen. In den recht häufigen Diskussionen kommen die unschlagbaren Vorteile nie zur Sprache. Ob Dreck, Sand, Dornengestrüpp, egal, der kann das. Am wichtigsten ist mir die Möglichkeit der Abkühlung. Ich kann mich an keine Ausfahrt erinnern bei der ich nicht etwas Planschen war. Ist ein gutes Einstiegstraining und spült so nebenbei auch die Zecken weg. Mit einer nur halb dichten Bekleidung macht man das einfach nicht.
Ein Trocki ist bereits mittelfristig preiswerter, weil er robuster ist. Trockis haben höhere Anforderungen zu erfüllen und deshalb sind die Hersteller gezwungen ordentlicher zu Arbeiten.
Diese Aspekte zu bedenken finde ich wichtiger als die Frage nach der Sicherheit, denn auf die gibt es schon die ultimative Antwort. Fängt mit T an und hört mit rocki auf.
Ein frohes Fest euch Allen.