Hallo alle miteinander, hier folgt nun der angekündigte Bericht zur Neuanschaffung.
Am 9. Juni erhielt ich nach langem hin und her mein fabrikneues Angelkajak. Daheim wurde es natürlich sofort feierlich im Wohnzimmer aufgebaut und angemessen bewundert.
Das Nitrilon Material kenne ich bereits von meinem Touren Kajak Solar. Es ist ziemlich fest und alles andere als leicht. Das Halibut wiegt um die zwanzig Kilo. Ein Auflaufen auf Grund richtet bei diesem Material keinen Schaden an - natürlich ist dies abhängig vom Untergrund. Aufgepumpt ist das Kajak recht steif.
Im Boden befindet sich ein Überdruckventil, die Seitenschläuche haben normale Push Push Ventile.
Der Aufbau ist einfach. Die Finne wird eingeschoben, die Bretter im Sitzbereich auf den Boden gelegt, die Sitzauflage und die Bretter mit den Rutenhaltern werden auf den Schläuchen festgeschraubt und anschließend wird das Boot und der Sitz aufgepumpt. Mittlerweile geht das Ganze innerhalb von 15 Minuten.
Direkt am nächsten Tag stand der erste Test an, der zunächst sehr ernüchternd ausfiel. Mein 230 cm Paddel war schlicht und ergreifend zu kurz, um vernünftig voranzukommen. Stattdessen schaufelte ich Wasser ins Boot. Zudem hatte ich Unmengen an (unnötigem) Gerödel ins Boot geladen, das mich arg behinderte.
Abgesehen davon wirkte der grüne Luftballon sehr stabil. Auch Stehen ist möglich, da im Boot die zwei Holzplatten liegen, ein fallender Köder kann also am Boden keinen Schaden anrichten.
Gleich nach der ersten Tour legte ich mir ein 250er Paddel zu, seitdem funktioniert auch das Fahren auf dem Wasser ganz gut. Ich habe das Gefühl recht flott voranzukommen. Der Luftsitz erscheint mir bequem, man darf ihn nur nicht zu stramm aufpumpen.
Mittlerweile war ich schon 5 Tage mit dem Halibut auf der fränkischen Seenplatte unterwegs und fühlte mich auch bei stärkerem Wind sicher und konnte mich immer fortbewegen. Wie auch das Solar, wird das Boot auch bei Wellen nicht gestaucht, sondern behält seine Form. Im Gegensatz zum Solar ist man etwas langsamer, aber zum Angeln ist es völlig ausreichend.
Nun kommt das große Aber. Ich habe mir mit dem Halibut mein zweites Gumotex zugelegt, Feststoffkajaks kenne ich nur von wenigen Leihgelegenheiten und kann daher keine Aussage treffen, inwieweit die Fahreigenschaften vergleichbar sind. Ich vermute, dass sich ein Feststoffkajak nochmal deutlich besser fährt, aber das war für mich keine wirkliche Alternative.
Mein persönliches bisheriges Fazit:
Das Angeln vom Halibut macht mir einen riesigen Spaß. Allerdings sorgt stärker Wind für eine gute Fahrt ohne jeden Paddelschlag. Ich werde mir also eine Lösung überlegen müssen, wie ich ankern kann und meine Kajaktouren auf Recht windstille Tage verlegen. Bei 17 kmh Windgeschwindigkeit ist es recht unentspannt.
Bislang habe ich zum Großteil stundenlang geschleppt, was keinen nennenswerten Kraftaufwand erfordert.
Wenn dennoch jemand einen Vorschlag zum Ankerthema hat, wäre ich sehr dankbar
Weitere Einsicht: weniger ist mehr. Beim ersten mal habe ich vier Ruten mitgeschleppt und nach einer halben Stunde bin ich genervt ans Ufer und habe das ganze um die Hälfte reduziert.
Ich werde also in Zukunft öfter mit der grünen Gummiente die fränkische Seenplatte unsicher machen. Im August hoffe ich auf windstille in Norwegen, damit ich meine Schleppkarriere auch in unmittelbarer Ufernähe am Fjord fortsetzen kann.
Viele Grüße
Bobbl