Das 1. Kayak Angelforum

Moin,
ich habe mir kürzlich für mein Hobie ein Segel zugelegt. Leider konnte ich es erst wenig testen.
Gibt es hier im Forum Leute, die schon etwas mehr Erfahrung damit haben?
Ist beispielsweise ein Ausleger nötig? Auf meinen kurzen Testfahrten habe ich jedenfalls keinen gebraucht.
Ich war aber leider mit Segel noch nicht auf der Ostsee, sondern nur auf Binnengewässern....bei zum Teil gutem Wind.

Hmm.... bin ich der Einzige, der so bekloppt ist, ein Kayak segeln zu wollen??
Hat niemand Anderes Erfahrungen?
Ich habe meine ersten Kayak-Segel-Versuche mit meiner GoPro festgehalten.
Hier ein bisschen Augenfutter, wie so etwas aussieht....

http://www.youtube.com/watch?v=zmB6V2e06Z4

Den 1. Hecht habe ich nicht unter Segel gefangen, mußte kurz vorher unter 'ner Brücke durch und deswegen den Mast legen.

Mann bin ich heiß darauf damit auf der Ostsee zu segeln!!!
Und es war Sommer und nun ist es soo sch.... kalt.

Also die Krängung ist bei dem bisschen Wind schon ganz ordentlich. Ich denke daher, daß es sicher besser wäre, auf der Ostsee mit Auslegern zu fahren, da Du es ja dann auch noch mit Wellen zu tun hast. Wenn die im ungünstigen Augenblick (und der kommt garantiert) an den Rumpf greifen, machst Du eine Rolle seitwärts..... Die Folgen wissen wir ja!

Der Einzige bist du nicht. Henry (fischfried) kann dir was dazu sagen. Ich glaube wir hatten das Thema hier schon mal.
Einfach mal über die Suchfunktion probieren.

Wie segeln sieht das nicht aus. Habe auf dem Rhein mal einen Hobie-Segler gesehen.Er hat einen Auslegener verwendet.

Wenn's klappt ist es bestimmt eine tolle Sache. Viel Spass und bitte um Fotos und Bericht.

asphaltsau1 hat geschrieben:Der Einzige bist du nicht. Henry (fischfried) kann dir was dazu sagen. Ich glaube wir hatten das Thema hier schon mal.
Einfach mal über die Suchfunktion probieren.

das habe ich übersehen, er hat aber auch nicht viel Rsonanz auf seine Fragen gehabt. Ausserdem ging es da um
das Hobie Tandem Island, das ist ja mehr ein Segelboot.
Dass man aus einem Kayak kein richtiges Segelboot machen kann, ist mir schon klar,
es soll als Unterstützung bei langen Touren dienen.
Bei starkem Wind/Sturm hat ein Kayak auf der Ostsee eh nix verloren.
das größte Problem, denke ich, ist das fehlende Schwert und da könnte evtl. ein größeres Ruderblatt helfen...?

Das Hauptproblem beim Kajaksegeln (wenn man es denn so bezeichnen mag) ist die fehlende Lateralfläche, also die Fläche, die den Gegendruck darstellt. Diese könntest Du (zumindest teilweise) durch Seitenschwerter herstellen. Das ändert aber nicht allzu viel an der s.g. Endstabilität (also dem Bereich, wo das Boot seine natürliche Lage verlässt -> sprich: kentert). Da helfen dann die Ausleger àla Sidekick Ama Kit....

Hi!

Wir können ja tauschen...

...ich hab ein HOBIE Adventure, das ist quasi für's Segeln vorbereitet - mit "Schwertkasten".
Im Endeffekt braucht's da nur noch die Kunstoffausleger (ich hab "nur" das Ama Kit)...


Gruß
Markus

moin,
hier hast du einen gleichgesinnten. du hast natürlich wegen des fehlenden schwertes eine kentergefahr, aber es geht auch ohne - und auch ohne ausleger. du kannst die kippgefahr vermindern, indem du die segelfläche bei stärkerem wind verkleinerst, hier ein kajakangelsegelreffanlagentröt http://angelforum.bilderschuppen.net/vi ... =50&t=2620
ich war jetzt 4 mal zu testzwecken draußen. immer so ca. 1 stunde in ufernähe. bin nicht ein mal umgekippt. wenn das beim outi funktioniert, sollte es beim angler auch gehen. die reffkonstruktion ist grundsätzlich ok, hatte zuletzt aber noch kleinere schwächen (pvc-rohr schubbert an der segelunterkante, suboptimaler trimm bei wenig wind, kein komplettes reffen nach vielfacher benutzung). ich hab das inzwischen optimiert, werde es aber erst wieder im frühjahr testen, wenn kentern wieder mehr spaß macht. dann werde ich auch sehen, inwieweit man ohne schwert und ausleger am wind segeln kann.

Auf einem Binnensee hätte ich auch keine Schmerzen ohne Ausleger zu Segeln.
Auf dem Meer würde ich das aber nicht wagen. Der Wind ist nun mal nicht sicher berechenbar und eine Besegelung nutzt man ja zum Strecke machen. Ohne Ausleger ist aber die Rücktour nie sicher mit Besegelung zu schaffen. Dann alles mit Quadricepsantrieb zurück?

stimmt, das segeln macht vor allem sinn, wenn man gegen den wind kreuzen kann. deshalb auch die kritische frage nach den am-wind-kursen. eines weiß ich schon: bei 5 bft hat man schon ufernah viel zu viel versatz, um wirklich sinnvoll kreuzen zu können. da fehlt dann wirklich das schwert. bei ca. 3 bft mag das schon besser möglich sein.

fischfried hat geschrieben:du hast natürlich wegen des fehlenden schwertes eine kentergefahr

Da muss ich mal dagegen halten, weil das scheinbar eine weitläufige Meinung ist, die aber nicht stimmt, im Gegenteil.
Das Schwert -wie Ron richtig sagt- vergrößert die Lateralfläche, d.h. Am- und Halb-Wind gibt's weniger Drift, der Druck wird in Geschwindigkeit nach vorn umgesetzt. Wenn die Lateralfläche allerdings bei stärkerem Wind zu groß ist (besonders bei Halb- oder Raum-Wind), erhöhst du die Gefahr zu kentern. Hier ist es dann besser, größere Drift in Kauf zu nehmen, aber weniger Druck in der Kiste zu haben. Beim Raumwind ist ja sowieso das Ziel, möglichst viel Tiefe mit Geschwindigkeit zu fahren.
Sicher ist das jetzt aus Sicht eines Kat-Seglers gesprochen, beim Regatta-Segler mit abgesteckten Kursen ist das sowieso was völlig anderes, als beim Touren-Segler, aber das Grundprinzip bleibt.

Was definitiv hilft, ist eine Roll-Reff-Einrichtung, mittlerweile sogar offizielles Hobie-Accessory.

danke sebastian, das hatte ich noch nicht gewusst. dann brauch ich mich ja nicht zu wundern, dass mich der schwertlose kahn noch nicht in den bodden gekippt hat.
gleich noch ne frage an den spezialisten: wird die kentergefahr nicht auch durch das gewicht auf dem boot beeinflusst? ich kann mir vorstellen, dass eine böe das outback mit einem 70 kg mädel drauf eher umhaut als wenn es mit meinem knapp über 100 kg bestückt ist. anders gefragt: macht es für mich sinn, noch 20 oder 30 kg ballast draufzuschnallen, um die kentergefahr zu verringern?
viele grüße
henry

fischfried hat geschrieben: anders gefragt: macht es für mich sinn, noch 20 oder 30 kg ballast draufzuschnallen, um die kentergefahr zu verringern?

Nur, wenn es beweglicher Ballast ist, oder Gewicht, das möglichst weit unten im Kielbereich sitzt. Habe das aber noch nicht ausprobiert, kann nur die Theorie einschätzen

Na, da sind ja schon ein paar interressante Ansätze dabei.
Also ich werde (vorerst) auf Ausleger verzichten. Ich denke, dass die beim Angeln hinderlich sind.

Eine Rollreffanlage werde ich mir zulegen. Ich habe gerade mal bei meinem Händler angefragt, soll für mein Hobie ca. 60,- € kosten.
Dafür baue ich die definitiv nicht selber.

Ausserdem werde ich es mal mit einem größeren Ruderblatt versuchen, um der seitlichen Drift mehr entgegenwirken zu können.
Vielleicht noch 'nen Trockenanzug, dann kann ich schon im Februar testen