Mein Kenterbericht
Verfasst: 11. Nov 2013, 21:19
Vorwort:
Bitte macht aus dem Beitrag keine hätte-könnte-sollte-Diskussion und auf erhobene Zeigefinger kann ich auch verzichten. Ich schreibe das, weil ich darum gebeten wurde.
Wer sich darüber lustig machen möchte - Kein Problem
Wen das nicht interessiert - vielleicht wenigstens mein Fazit lesen
Wen das dazu bringt, nochmal das Eine oder Andere zu überdenken - dann war der Beitrag nicht umsonst.
Bekleidung: Hüftwathose, Paddeljacke, Weste, Kälteschutzkram (ua. so´ne Vlies-Polyester-Mütze)
Wie kann das mit so einem Boot überhaupt passieren? Das war auch für mich nie eine Option.
Hier bin ich mir nicht so ganz sicher. Da fehlen mir ein paar Sekunden Erinnerung. Ich vermute, ich habe den Kopf nach hinten überstreckt, um zu prüfen, ob die Kamera noch läuft. Da ich das auf Grund der Sonneneinstrahlung nicht erkennen konnte, habe ich mich aus dieser Position in eine drehen wollen, wo ich mich seitlich nach hinten umdrehe.
Diese Kombination aus Grobmotorik, Körpermasse und Blödheit war dann wohl der Auslöser.
Mein erster Gedanke war, sch... meine Angeln. Der wurde aber sofort durch; Ok, ganz ruhig, wie jetzt weiter? abgelöst.
Ich war direkt neben dem Boot, das aus dieser Perspektive recht hoch aussah und verdammt glatt ist an der Unterseite. Das Boot lies sich dann aber leicht umdrehen. Da konnte ich einfach am Antrieb ziehen. Beim Versuch von der Seite wieder raufzukommen, habe ich es direkt wieder auf den Kopf gedreht. Das sah auf den Videos irgendwie einfacher aus. Wolltest du das im Sommer nicht üben? Noch ist dir nicht kalt, musste halt jetzt üben. Also noch mal von vorne. Vorher habe ich mich allerdings von der Sicherungsleine getrennt, da diese mittlerweile zweimal um das Boot gewickelt war. Auch dieser Versuch endete mit Drehung des Bootes. Ok so wird das nichts. Handy raus und Jörg anrufen. Das Handy war schon tot zu diesem Zeitpunkt. Es steckte lose in der Westentasche. Da ich Jörg und Ole in Sichtweite hatte erst mal ein paar beherzte Hilfe-Rufe. Aber sie waren soweit weg, das ich nicht erkennen konnte wer wer ist. Dann noch gegen den Wind, also weiter. Bei dem ganzen Rumgemache am Boot ging mir der Gürtel der Wathose auf und sie hing mir an den Knien. Also habe ich in die Sicherungsleine gebissen und sie mir wieder hochgezogen. Bei dem Versuch sie zuzumachen war der Gürtel dann auf einmal weg.
Kurz mal in die Weste fallen lassen zum Testen. Sie trägt, war aber auch der einzige Auftrieb den ich hatte. Kurz überlegt, ob ich einfach abwarte. Aber wenn ich warte, kann ich auch versuchen wieder in´s Boot zu kommen. Auf der Suche nach der zündenden Idee, begleitet von ein paar Hilfe-Rufen hatte sich meine Hose über die Füße gewurschtelt. So kannst du keinen Schub mit den Beinen machen. Ich habe dann abwechselnd versucht die Hose auszuziehen oder hochzuziehen. Beides ging nicht. Mit diesem "Treibanker" hingen meine Beine immer unter dem Boot, wenn ich mich an der Seite festgehalten habe. Ich habe dann weiter hinten am Boot mein Glück versucht und hatte endlich die zündende Idee. Von hinten über das Ruderblatt ging es dann recht einfach. Kurz sammeln, Hose wieder hochziehen und los fahren. Auf dem Weg zu Jörg und Ole konnte ich noch ein paar Sachen einsammeln.
Jörg hat mich dann zum Startpunkt begleitet, der gute 3 km weg war. Ich bin etwas schneller gefahren um nicht kalt zu werden. Hier war es gut, dass ich die Winddichte Schicht noch drüber hatte. Bis Jörg da war hatte ich schon mal alles abgerüstet und das Wasser aus dem Boot gelassen. Jörg half mir den Berg hoch. Schnell alles verstaut und festgestellt, das da noch ein trockenes Shirt im Auto liegt. Also raus aus den nassen Klamotten, die ich bestimmt ´ne Stunde anhatte. Jetzt fing ich an zu frieren. Das Auto lief schon ´ne Weile warm. Dann nochmal 1,5h mit nasser Unterhose auf der Sitzheizung gesessen. Dann war es geschafft. Nachbereitung macht ja nach einem erfolgreichen Tag schon keinen Spaß.
Opfergaben für Neptun:
-2 Ruten mit Rolle
-Wobblerbox 15-20 Stk. (Die war zu Beginn der Tour noch gut gesichert, was ich aber nach Benutzung nicht wieder hinbekommen hatte)
- etliche Gummis und Köpfe
- eine Handvoll von Franks Dorschzonkern alle noch jungfräulich
- Messer
Sonstige Verluste:
- Handy
- Fotoapparat
- das Echolot hat sich noch nicht entschieden
- mein Argument gegenüber der Familie, das so ein kleines Boot auf der großen Ostsee total ungefährlich ist, zieht nicht mehr so recht.
Fazit für mich:
- Bekleidung überdenken
- Verstaukonzept überdenken
- Rutensicherung - Da bin ich mir nicht sicher
Tip an die Nation,alles nichts Neues:
- Weste, Sicherungsleine.
- Übt wieder in´s Boot zu kommen. Ich würde es beim nächsten Mal in ein bis zwei Minuten schaffen statt in 15.
- Notrufmittel müsst ihr ewtl. mit einer Hand bedienen oder auspacken können und auch noch wenn nur der Kopf und vielleicht die Brust aus dem Wasser ragt.
ps.: Bis heute habe ich nur einen ganz leichten Schnupfen. Da hat mein Immunsystem mal richtig Gas gegeben.
Bitte macht aus dem Beitrag keine hätte-könnte-sollte-Diskussion und auf erhobene Zeigefinger kann ich auch verzichten. Ich schreibe das, weil ich darum gebeten wurde.
Wer sich darüber lustig machen möchte - Kein Problem
Wen das nicht interessiert - vielleicht wenigstens mein Fazit lesen
Wen das dazu bringt, nochmal das Eine oder Andere zu überdenken - dann war der Beitrag nicht umsonst.
Bekleidung: Hüftwathose, Paddeljacke, Weste, Kälteschutzkram (ua. so´ne Vlies-Polyester-Mütze)
Wie kann das mit so einem Boot überhaupt passieren? Das war auch für mich nie eine Option.
Hier bin ich mir nicht so ganz sicher. Da fehlen mir ein paar Sekunden Erinnerung. Ich vermute, ich habe den Kopf nach hinten überstreckt, um zu prüfen, ob die Kamera noch läuft. Da ich das auf Grund der Sonneneinstrahlung nicht erkennen konnte, habe ich mich aus dieser Position in eine drehen wollen, wo ich mich seitlich nach hinten umdrehe.
Diese Kombination aus Grobmotorik, Körpermasse und Blödheit war dann wohl der Auslöser.
Mein erster Gedanke war, sch... meine Angeln. Der wurde aber sofort durch; Ok, ganz ruhig, wie jetzt weiter? abgelöst.
Ich war direkt neben dem Boot, das aus dieser Perspektive recht hoch aussah und verdammt glatt ist an der Unterseite. Das Boot lies sich dann aber leicht umdrehen. Da konnte ich einfach am Antrieb ziehen. Beim Versuch von der Seite wieder raufzukommen, habe ich es direkt wieder auf den Kopf gedreht. Das sah auf den Videos irgendwie einfacher aus. Wolltest du das im Sommer nicht üben? Noch ist dir nicht kalt, musste halt jetzt üben. Also noch mal von vorne. Vorher habe ich mich allerdings von der Sicherungsleine getrennt, da diese mittlerweile zweimal um das Boot gewickelt war. Auch dieser Versuch endete mit Drehung des Bootes. Ok so wird das nichts. Handy raus und Jörg anrufen. Das Handy war schon tot zu diesem Zeitpunkt. Es steckte lose in der Westentasche. Da ich Jörg und Ole in Sichtweite hatte erst mal ein paar beherzte Hilfe-Rufe. Aber sie waren soweit weg, das ich nicht erkennen konnte wer wer ist. Dann noch gegen den Wind, also weiter. Bei dem ganzen Rumgemache am Boot ging mir der Gürtel der Wathose auf und sie hing mir an den Knien. Also habe ich in die Sicherungsleine gebissen und sie mir wieder hochgezogen. Bei dem Versuch sie zuzumachen war der Gürtel dann auf einmal weg.
Kurz mal in die Weste fallen lassen zum Testen. Sie trägt, war aber auch der einzige Auftrieb den ich hatte. Kurz überlegt, ob ich einfach abwarte. Aber wenn ich warte, kann ich auch versuchen wieder in´s Boot zu kommen. Auf der Suche nach der zündenden Idee, begleitet von ein paar Hilfe-Rufen hatte sich meine Hose über die Füße gewurschtelt. So kannst du keinen Schub mit den Beinen machen. Ich habe dann abwechselnd versucht die Hose auszuziehen oder hochzuziehen. Beides ging nicht. Mit diesem "Treibanker" hingen meine Beine immer unter dem Boot, wenn ich mich an der Seite festgehalten habe. Ich habe dann weiter hinten am Boot mein Glück versucht und hatte endlich die zündende Idee. Von hinten über das Ruderblatt ging es dann recht einfach. Kurz sammeln, Hose wieder hochziehen und los fahren. Auf dem Weg zu Jörg und Ole konnte ich noch ein paar Sachen einsammeln.
Jörg hat mich dann zum Startpunkt begleitet, der gute 3 km weg war. Ich bin etwas schneller gefahren um nicht kalt zu werden. Hier war es gut, dass ich die Winddichte Schicht noch drüber hatte. Bis Jörg da war hatte ich schon mal alles abgerüstet und das Wasser aus dem Boot gelassen. Jörg half mir den Berg hoch. Schnell alles verstaut und festgestellt, das da noch ein trockenes Shirt im Auto liegt. Also raus aus den nassen Klamotten, die ich bestimmt ´ne Stunde anhatte. Jetzt fing ich an zu frieren. Das Auto lief schon ´ne Weile warm. Dann nochmal 1,5h mit nasser Unterhose auf der Sitzheizung gesessen. Dann war es geschafft. Nachbereitung macht ja nach einem erfolgreichen Tag schon keinen Spaß.
Opfergaben für Neptun:
-2 Ruten mit Rolle
-Wobblerbox 15-20 Stk. (Die war zu Beginn der Tour noch gut gesichert, was ich aber nach Benutzung nicht wieder hinbekommen hatte)
- etliche Gummis und Köpfe
- eine Handvoll von Franks Dorschzonkern alle noch jungfräulich
- Messer
Sonstige Verluste:
- Handy
- Fotoapparat
- das Echolot hat sich noch nicht entschieden
- mein Argument gegenüber der Familie, das so ein kleines Boot auf der großen Ostsee total ungefährlich ist, zieht nicht mehr so recht.
Fazit für mich:
- Bekleidung überdenken
- Verstaukonzept überdenken
- Rutensicherung - Da bin ich mir nicht sicher
Tip an die Nation,alles nichts Neues:
- Weste, Sicherungsleine.
- Übt wieder in´s Boot zu kommen. Ich würde es beim nächsten Mal in ein bis zwei Minuten schaffen statt in 15.
- Notrufmittel müsst ihr ewtl. mit einer Hand bedienen oder auspacken können und auch noch wenn nur der Kopf und vielleicht die Brust aus dem Wasser ragt.
ps.: Bis heute habe ich nur einen ganz leichten Schnupfen. Da hat mein Immunsystem mal richtig Gas gegeben.