Seite 6 von 6

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 10:37
von Onkel Hein
Sturmmöwe hat geschrieben:....
Schön das Ron in der Nähe war und helfen konnte, was in meinen Augen selbstverständlich ist, und alles andere, gerade bei seiner Erfahrung unterlassene Hilfeleistung wäre.
Gruß Ulf
Der Satzanfang ist richtig. Jedoch ist es meiner Meinung nach zwar wünschenswert aber nicht selbstverständlich, was Ron getan hat. Er hat sich, seinem Bericht nach zu urteilen, jedoch sehr klug verhalten, Ruhe bewahrt und seine Vorgehensweise gründlich bedacht.
Unterlassene Hilfeleistung hört in den Moment auf, wo ich mein eigenes Leben aufs Spiel setze. Was wäre gewesen, wenn der Verunglückte völlig in Panik gewesen wäre? Wie hätte jeder einzelne von uns reagiert? Würde jeder von uns selbstverständlich einen solchen Rettungsversuch dann wagen? Gefahr zu laufen, dass das eigene Boot auch noch kentert und das eigene Leben auch noch aufs Spiel gesetzt wird?
Dem Geretteten kam zu Gute, dass er mit Ron einen sehr erfahrenen und mutigen Helfer hatte. Klasse Aktion, Ron! :daumen:

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 10:56
von Lübecker
:moin: Ich hab da mal ne Frage. Reichen diese Floating -Anzüge die man für 140 euro kaufen kann? Oder muss ein Trockenanzug sein?

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 11:06
von Frank Buchholz
Floating heißt nur das da Auftriebsmaterial eingearbeitet ist. Kaltes Wasser strömt trotzdem ein.. In Verbindung mit der Notwendigkeit wasserdichten Hosenmaterials macht das daher auf dem Kajak wenig Sinn und ist vor allem überhaupt kein Ersatz. Die Dinger würde ich nur auf dem Boot oder Kutter tragen wo man Gummistiefe trägt und bei Über Bord gehen schnelle Hilfe zu erwarten ist. Sie retten vor dem schnellen Versinken, aber nicht vor Unterkühlung.

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 11:11
von Lübecker
Alles klar Danke Dir! Da stand nun 100% Wasserdicht. Das hatte mich irritiert! Dann werde ich wohl dieses Jahr aufs Mefo Angeln verzichten.Da ich in einer Umschulung stecke ist das Geld für einen Trockenanzug leider nicht über. Aber :thx: Dir !

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 14:46
von Lübecker
Muss man die trockenanzüge ne nr grösserkaufen als man norm. trägt oder immer passend?

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 16:29
von fischfried
lieber ne nummer größer. den trocki brauchst du vor allem, wenn's kalt ist. du musst noch ein paar sachen unterbekommen, um nicht zu frieren. auch das an- und ausziehen fällt leichter.

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 16:45
von Mefo
Frank Buchholz hat geschrieben:Floating heißt nur das da Auftriebsmaterial eingearbeitet ist. Kaltes Wasser strömt trotzdem ein.. In Verbindung mit der Notwendigkeit wasserdichten Hosenmaterials macht das daher auf dem Kajak wenig Sinn und ist vor allem überhaupt kein Ersatz. Die Dinger würde ich nur auf dem Boot oder Kutter tragen wo man Gummistiefe trägt und bei Über Bord gehen schnelle Hilfe zu erwarten ist. Sie retten vor dem schnellen Versinken, aber nicht vor Unterkühlung.

Moin Moin

Da muss ich mal wiedersprechen!
Sie schützen gerade vor Unterkühlung und sind dafür auch gemacht.
Ich nutze einen einfach ABU im Winter über meiner Wathose und bin damit zufrieden!
Der Einstieg zurück ins Boot ist damit gut machbar, der Wind und die Kälte auf dem weg zurück zum Strand/Auto auch.

Selber unfreiwillig getestet bei etwa 4° Wasser letztes Jahr in der Ostsee.

Denke aber auch über einen Trockenanzug nach, sind einfach besser ohne Frage.

Gruß
Thomas

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 17:19
von vatas-sohn
Mefo hat geschrieben:....Sie schützen gerade vor Unterkühlung und sind dafür auch gemacht.....
Naja, daß die vor Unterkühlung schützen, wäre zumindest für mich unlogisch und deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen, schließlich kann "frisches" Wasser ungehindert ein- und ausdringen. Eigentlich sind diese Anzüge dazu gemacht, den Angler auf z.B. Booten und Kuttern warm und windgeschützt zu halten und im Falle eines Falles eben den Auftrieb zu geben, der eine Rettung möglich macht. Möglicherweise verlängert sich durch einen solchen Anzug die Zeit bis zur Auskühlung etwas. Unterbinden kann ein solcher Anzug dies indess nicht. Da hilft nur ein Trockenanzug- ob als Ein- oder Zweiteiler, der eben verhindert, daß die isolierende Fleeceschicht sich mit Wasser vollsaugen kann und somit ihre isolierenden Eigenschaften verliert.

Ich denke, daß diese Tests auch gut beim KFO gemacht werden können- evtl. bringe ich dann solch einen Anzug mal mit. Wiedereinstiegsübungen und Fragen zur Sicherheit mit dem Boot auf See können wir da besser klären..... :daumen:

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 6. Jan 2014, 18:50
von Sturmmöwe
paarscout hat geschrieben:
Sturmmöwe hat geschrieben:....
Schön das Ron in der Nähe war und helfen konnte, was in meinen Augen selbstverständlich ist, und alles andere, gerade bei seiner Erfahrung unterlassene Hilfeleistung wäre.
Gruß Ulf
Der Satzanfang ist richtig. Jedoch ist es meiner Meinung nach zwar wünschenswert aber nicht selbstverständlich, was Ron getan hat. Er hat sich, seinem Bericht nach zu urteilen, jedoch sehr klug verhalten, Ruhe bewahrt und seine Vorgehensweise gründlich bedacht.
Unterlassene Hilfeleistung hört in den Moment auf, wo ich mein eigenes Leben aufs Spiel setze. Was wäre gewesen, wenn der Verunglückte völlig in Panik gewesen wäre? Wie hätte jeder einzelne von uns reagiert? Würde jeder von uns selbstverständlich einen solchen Rettungsversuch dann wagen? Gefahr zu laufen, dass das eigene Boot auch noch kentert und das eigene Leben auch noch aufs Spiel gesetzt wird?
Dem Geretteten kam zu Gute, dass er mit Ron einen sehr erfahrenen und mutigen Helfer hatte. Klasse Aktion, Ron! :daumen:
Moin zusammen !

Ich wollte mit meinem Beitrag Ron`s Leistung keinesfalls mindern, lediglich klarstellen das es für mich nach Abwägung der Risiken selbstverständlich ist zu helfen. Die Witterung erlaubte ja offensichtlich eine Angeltour mit dem Yak, also kann man auch für andere " Zwecke " rausfahren.
Sich nach einer eventuellen Panik zu erkundigen war bestimmt eine besonnene und richtige Entscheidung. Sicherlich bleibt ein Restrisiko.Auch das Vorgehen, wie Ron den Schiffbrüchigen geschleppt hat war genial. Da muss man in dieser Situation erst einmal drauf kommen.
Was wäre die alternative gewesen? Zuschauen bis sich nichts mehr regt. Wie lebt es sich danach, wenn das Schlimmste eintritt, wenn man darüber zweifelt ob es vielleicht doch möglich gewesen wäre zu helfen.

Das mit der unterlassenen Hilfeleistung ist so eine Sache. Ich Denke da gibt es die juristische und die moralische Seite. Mit dem Bauchgefühl trifft man sicherlich die richtige Entscheidung.
Wenn es um die Abwägung von Risiken geht sehe ich das auch als einen wichtigen Prozess. Aber wollten wir alle Risiken ausschalten, so dürften wir nicht bei diesen menschenfeindlichen Wassertemperaturen aufs Wasser. Man dürfte der leblosen Person die im dunkeln an einer einsamen Straße liegt nicht helfen, könnte ja ein gestellter Unfall von Verbrechern sein.
Der Unfall auf einer eisglatten Autobahn birgt die Gefahr von weiteren Auffahrunfällen, oder ein Gaffer auf der Gegenfahrbahn, wird über die Leitplanke geschoben.
Der Ertrinkende der sich dann doch in seiner Panik an den Retter klammert.usw.

Vielleicht können wir ja gemeinsam to do Listen entwickeln und diese verinnerlichen.Ron`s Vorgehensweise
wäre da in meinen Augen exemplarisch.

Gruß Ulf




Was wäre die alternative

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 7. Jan 2014, 06:29
von Schutenpiet
vatas-sohn hat geschrieben:
Mefo hat geschrieben:....Sie schützen gerade vor Unterkühlung und sind dafür auch gemacht.....
Naja, daß die vor Unterkühlung schützen, wäre zumindest für mich unlogisch und deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen, schließlich kann "frisches" Wasser ungehindert ein- und ausdringen. Eigentlich sind diese Anzüge dazu gemacht, den Angler auf z.B. Booten und Kuttern warm und windgeschützt zu halten und im Falle eines Falles eben den Auftrieb zu geben, der eine Rettung möglich macht. Möglicherweise verlängert sich durch einen solchen Anzug die Zeit bis zur Auskühlung etwas. Unterbinden kann ein solcher Anzug dies indess nicht. Da hilft nur ein Trockenanzug- ob als Ein- oder Zweiteiler, der eben verhindert, daß die isolierende Fleeceschicht sich mit Wasser vollsaugen kann und somit ihre isolierenden Eigenschaften verliert.

Ich denke, daß diese Tests auch gut beim KFO gemacht werden können- evtl. bringe ich dann solch einen Anzug mal mit. Wiedereinstiegsübungen und Fragen zur Sicherheit mit dem Boot auf See können wir da besser klären..... :daumen:
Erst einmal: Super gemacht Ron!
Tja und Thema Sicherheit, Wiedereinstieg, Ausrüstung sind Themen, die es schon so lange gibt, wie die BB-Angelei und später die Kajakangelei. Zum Thema helfen in Seenot.. Und so ein Fall liegt ja hier vor, gibt es eine Vorgabe.. Geholfen wird immer sofort !
Rons Reaktion in der Form war nur möglich, weil er für sich immer wieder eine Vorgehensweise zurecht gelegt hat und nicht aus den Augen verloren. Ich selbst habe längere Zeit nicht mehr auf der Ostsee gepaddelt weil ich bei Übungen auf dem Ratzeburger See gemerkt hatte, dass der Wiedereinstieg nicht problemlos funktionierte. Konsequenz: üben, bis es wieder problemlos funktioniert. Das ist wichtiger, als jeder Anzug! Man kühlt im Zweifelsfall in jedem Anzug irgendwann aus! Beschleunigt durch Energieverlust bei missglückten versuchen, an Bord zu kommen. Irgendwann bleibt einem bei den Temperaturen nur noch die Hoffnung, so lange am leben zu bleiben, bis jemand zu Hilfe eilt. Also mein Fazit: Durch den Kauf eines Anzuges wird das Risiko verringert, aber durch einen schnellen Einstieg erreicht ihr definitiv mehr! Die Kombination aus beiden ist der ideale Zustand. Also rein ins Wasser mit voller Montur und mit voll bepackten Kajak.

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 7. Jan 2014, 09:29
von Lübecker
Also Pike und ich haben das letztes jahr mal in der wakenitz versucht ( ohne klamotten ) das war schon recht kniffelig aber machbar. man muss wissen wie sein boot reagiert sonst nockt man sich damit schnell mal aus! schmertzliche erfahrung!

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 7. Jan 2014, 09:35
von marf22
Zu Ron Aktion kann man nur Hochachtung haben. :thx:

Floater sehr wohl gegen das auskühlen sein. Allerdings nicht fürs schwimmen. Im Floater bildet sich ein Wasserpolster, was durch die Bündchen nicht kaum wechselt und dann dämmt. Das.klappt ganz gut und verlängert das überleben. Meines Erachten nach aber nix fürs Kajak fahren. Viel zu steif und.zu Dick...

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 7. Jan 2014, 20:46
von Meerengel
Na, da hätte ich mir die "Eröffnung" zum gleichen Thema bei Sicherheitsausrüstung ja sparen können. :zwink:

Aber unter "Laberforum" habe ich wirklich nicht nach so einem ernsten Thema gesucht. o.O

Vielleicht sollten wir für solche Sachen einen eigenen Thread haben? Denn ich befürchte, dass es immer mal wieder Thema sein wird - auch wenn sich das niemand von uns wünscht.

Hut ab vor der Bedachtheit des Retters und zukünftig mehr Glück und Umsicht für den Betroffenen, der jetzt tatsächlich zweimal Geburtstag feiern darf.

Was lernt uns das?

1. Trocki immer richtig zu machen - denn man weiß nie, wann man ihn braucht.

2. Jeder überflüssige Sch***ß sollte an Land bleiben! Wer braucht (zum Beispiel) einen Kajak-Wagen auf dem Wasser? Keiner...

3. Batterien (außer vielleicht die kleinen, leichten Dinger im Hand-GPS) haben auf einem Kajak auch nichts zu suchen.

4. Und ja: Man braucht nicht mal ein Echolot, um Fische zu fangen...

Und bevor jetzt jemand fragt, was man denn eigentlich zum Fischefangen auf einem 'yak braucht: Zwei Angeln, zwei (kleine) Wobblerboxen, einen Priest, eine Zange und eine Kiste für die Fische. Alles andere kann getrost an Land bleiben - dann saufen unsere Joghurtbecher auch nicht wegen Überladung ab. :muah:

Und jetzt kratzt mich und beißt mich und sagt Tiernamen zu mir! :lol:

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 7. Jan 2014, 21:14
von Schutenpiet
Meerengel hat geschrieben:Na, da hätte ich mir die "Eröffnung" zum gleichen Thema bei Sicherheitsausrüstung ja sparen können. :zwink:

Aber unter "Laberforum" habe ich wirklich nicht nach so einem ernsten Thema gesucht. o.O

Vielleicht sollten wir für solche Sachen einen eigenen Thread haben? Denn ich befürchte, dass es immer mal wieder Thema sein wird - auch wenn sich das niemand von uns wünscht.

Hut ab vor der Bedachtheit des Retters und zukünftig mehr Glück und Umsicht für den Betroffenen, der jetzt tatsächlich zweimal Geburtstag feiern darf.

Was lernt uns das?

1. Trocki immer richtig zu machen - denn man weiß nie, wann man ihn braucht.

2. Jeder überflüssige Sch***ß sollte an Land bleiben! Wer braucht (zum Beispiel) einen Kajak-Wagen auf dem Wasser? Keiner...

3. Batterien (außer vielleicht die kleinen, leichten Dinger im Hand-GPS) haben auf einem Kajak auch nichts zu suchen.

4. Und ja: Man braucht nicht mal ein Echolot, um Fische zu fangen...

Und bevor jetzt jemand fragt, was man denn eigentlich zum Fischefangen auf einem 'yak braucht: Zwei Angeln, zwei (kleine) Wobblerboxen, einen Priest, eine Zange und eine Kiste für die Fische. Alles andere kann getrost an Land bleiben - dann saufen unsere Joghurtbecher auch nicht wegen Überladung ab. :muah:

Und jetzt kratzt mich und beißt mich und sagt Tiernamen zu mir! :lol:

:muah: Erster: TIERNAMEN!!!!! :zwink:
PIET

Re: Kajakfahrer muste an Land schwimmen

Verfasst: 7. Jan 2014, 21:19
von Meerengel
Schutenpiet hat geschrieben:

:muah: Erster: TIERNAMEN!!!!! :zwink:
PIET
:ferkel:

Aber trotzdem:

Du bist Sieger! :lol: