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Re: Dorsch News

Verfasst: 2. Feb 2017, 15:40
von revierratte
Ich hatte geschrieben, daß ich meinen Bundestagsabgeordneten in Dortmund mal angeschrieben habe. Eine Tage später zumindest eine Antwort. Lest selber :

"Sehr geehrter Herr Günther,

zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen an uns gewandt haben.

Wir haben im Bundestag und in der Fraktion eine Arbeitsteilung. Jeder von betreut ein oder zwei Arbeitsschwerpunkte, weil es sonst unmöglich ist einen Überblick über die vielen Themengebiete zu behalten. Der Schwerpunkte von Herrn Bülow liegt im Bereich der Umwelt- und Arbeitsmarktpolitik. Wie Sie auf unserer Internetseite feststellen können, gibt es natürlich weitere Themen, die Herrn Bülow stärker beschäftigen. Wir haben Ihre Anfrage an unsere Fachleute weitergeleitet und melden uns sobald uns eine Antwort vorliegt.

Mit freundlichem Gruß
Frank Siekmann

___________________________________

Leiter des Bürgerbüros
Marco Bülow, MdB
Brüderweg 10-12
44135 Dortmund
Tel.: 0231 - 47 66 99 0
Fax.: 0231 - 47 66 99 1

E-Mail: marco.buelow@wk.bundestag.de"
"

Re: Dorsch News

Verfasst: 2. Feb 2017, 17:55
von Frank Buchholz
rheinangler hat geschrieben:. Allein ein Feinkosthersteller hat fast 450.000,- € für sich verbuchen dürfen...... der hat natürlich auch 230 Mitarbeiter und ist wohl der größte Arbeitgeber seiner Region.
Gewusst wie es geht - es sind ja keine Steuergelder mehr, sondern nur Fördergelder aus gut gefüllten Töpfen :zwink:
In Kiel hat es mal 60 Schlachtereien wie die meiner Eltern mit je ca. 3-5 Mitarbeitern gegeben, nun sind es 6. Keiner von denen hat auch nur einen Cent Förderung erhalten, nur neue Aflagen wie z.B. fließend frisches heisses Wasser für die Messerablage, getrennte Kühlräume etc. die für Großbetriebe relativ leicht, für Kleine jedoch unmöglich umzusetzen waren.

Ich finde es unmöglich dass Fischer und vor allem angegliederte Betriebe überhaupt subventioniert werden. Ich bekomme auch kein Geld vom Staat dafür dass ich Menschen helfe ihre Fische nachhaltig und umweltverträglich selber zu fangen. Würde mir nie einfallen. Wenn ich den Kram nicht loswerde habe ich in der Marktwirtschaft eben keinen Platz und muß mir eine produktive Beschäftigung suchen. Dafür dass es dann zur Not Stütze und Fortbildung gibt, also eine soziale Marktwirtschaft, zahle ich gerne Steuern und Abgaben.

Bei den Landwirten ist es besonders abstrus, ostdeutsche Seilschaften und westdeutscher Adel stecken sich den Löwenanteil (viel Land-viel Geld) in die Tasche und reden dabei den ganzen Tag lang von Existenzsicherung der Familienbetriebe... Kein Wunder dass die sich erfolgreich gegen eine namentliche Veröffentlichung wehren. Das wäre System relevant.

Re: Dorsch News

Verfasst: 2. Feb 2017, 21:21
von sepp
war nicht mal die Lufthansa, größter Subventionsempfänger bei der "Bauernförderung" der EU?

war im ersten Jahr als die Zahlen veröffentlich wurden - der Aufschrei war so groß, daß die Veröffentlichung sofort kassiert und verschlüsselt wurde.

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 06:54
von Finn701
So war das wohl nicht gedacht. wir lassen uns wohl doch vereiern!:

Bild

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 07:56
von Lokalrunde
Unglaublich.
Ich frag mich nur wer für diesen Schwachsinn verantwortlich ist..

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 08:30
von Finn701
Programmhinweis (Radiosendung NDR 1 Welle Nord)
NDR 1 Welle Nord  NDR.de - NDR 1 Welle Nord - Google Chrome 03.02.2017 082231-001.jpg
Edit by vatas-sohn: Ich war mal so frei, den genauen Sender einzufügen! :wink:

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 09:13
von vatas-sohn
Und ich habe mich bis jetzt immer noch dem Glauben hingegeben, daß das Thünen-Institut ja FÜR die Fische und das Leben in der Ostsee eintritt. Klassischer Fall von Fehleinschätzung... :ot:
Das, was der Herr Brillowski da so gesagt haben soll, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Für wen steht der eigentlich?

Ich für meinen Teil kann (und muß ja wohl auch) mit den getroffenen Regelungen für uns Angler leben. Daß allerdings diejenigen, die die Misere maßgeblich, mindestens aber mitzuverantworten haben, jetzt auch noch Sonderrechte bekommen ist ja wohl völlig daneben. Damit werden sämtliche Argumente für die Quotierung ad absurdum geführt.

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 09:22
von Finn701
vatas-sohn hat geschrieben:Und ich habe mich bis jetzt immer noch dem Glauben hingegeben, daß das Thünen-Institut ja FÜR die Fische und das Leben in der Ostsee eintritt. Klassischer Fall von Fehleinschätzung... :ot:
Das, was der Herr Brillowski da so gesagt haben soll, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Für wen steht der eigentlich?

Ich für meinen Teil kann (und muß ja wohl auch) mit den getroffenen Regelungen für uns Angler leben. Daß allerdings diejenigen, die die Misere maßgeblich, mindestens aber mitzuverantworten haben, jetzt auch noch Sonderrechte bekommen ist ja wohl völlig daneben. Damit werden sämtliche Argumente für die Quotierung ad absurdum geführt.
und hast so Recht! es ist zum Ko.....

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 10:28
von gobio
Hi.

Ich würde Herrn Dr. Zimmermann gern ein paar Fragen stellen. Falls noch jemand Ideen oder Anregungen hat nehme ich diese gern auf. Hier mein Text.

Sehr geehrter Herr Dr. Zimmermann,

mit Interesse verfolge ich derzeit das Thema in Bezug auf den Schutz des Dorsches.

Nun liest man aber das es wieder Erleichterungen für Fischer geben soll und Sie vom Thünen Institut dem scheinbar beipflichten. Ich bin nun kein Wissenschaftler und in Zeitungen liest man ja auch nicht immer alles, weshalb ich ein paar Fragen hätte:

- Hält sich der Laichreife Dorsch wirklich daran, das er sich nur in Tiefen ab 20m aufhält wenn gerade in den ersten Drei Monaten die meiste Nahrung im Uferbereich ist.
- Wie sieht denn die Strafe für einen Fischer aus der sich nicht an die 20m hält? Von der Kontrolle mal abgesehen...
- Wäre es aus Ihrer Sicht nicht viel Sinnvoller das Fanggerät so anzupassen das nur bestimmte Größen entnommen werden? Fördergelder scheinen ja genutzt zu werden: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.d ... empfaenger
- Wäre für Angler nicht ein Entnahmefenster von z.B. 45cm-65cm Sinnvoller. Gerade Angler können ja viel Selektiver entnehmen.
- Gibt es nicht aus Ihrer Sicht schon genügend ausnahmen für Fischer? Grundsätzlich haben die Fischer ja einen bestimmten Abstand zum Ufer einzuhalten. Alleridngs weiß ich von diversen Kollegen, die zu nah ans Ufer gestellte Netze bei der Wasserschutzpolizei gemeldet haben, das dieses wie so oft Fischer mit Ausnahmegenhigungen sind.
- Wie stehen Sie zu den Zahlen der Durch Angler gefangenen Dorsche? Ich für meinen Teil kann es nicht so ganz glauben das der Anteil hier so groß sein. Wohne selber aber auch nicht an der Küste und war froh wenn ich bei einem Törn 10 Dorsche hatte. Die haben dann für das Jahr und einen 2 Personenhaushalt ausgereicht. Dafür habe ich dann aber auch im Schnitt 30 Euro das Kilo gezahlt ^^. Sprit, Tageskarte, Wattwürmer, ggf. Übernachtung.
- Wie ist der Wirtschaftliche Faktor zwischen Tourismus und Fischern anzusiedeln? Könnte es da nicht eine Kooperation geben von der beide Seiten Profitieren? Ich denke gerade der Angeltourismus wird stark zurück gehen.
- Wie passt es das ein, nach meinem Kenntnisstand zur Neutralität und Sachlichkeit verpflichtetem wissenschaftlichem Institut keinen medienwirksamen lauten Aufschrei in Bezug auf die Aufweichung der Gesetzgebung gibt. Es muss Ihnen doch eigentlich egal sein, wie die Fischer die NOTWENDIGE Regulierung und Einschränkung überstehen. Das ist Aufgabe der Politik, eine temporäre Schonzeit beim Dorschfang für die Betriebe erträglich zu machen. Dorsche, die im Februar oder März nicht weg gefangen wurden, können dann nach dem ablaichen über den ganzen Rest des Jahres gefangen werden. Warum also MUSS der Dorsch unbedingt in den für die Fortpflanzung relevanten Monaten gefangen werden dürfen?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Mirco Wilshusen

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 11:14
von Finn701
[quote="gobio"]Hi.

Ich würde Herrn Dr. Zimmermann gern ein paar Fragen stellen. Falls noch jemand Ideen oder Anregungen hat nehme ich diese gern auf. Hier mein Text.

Mirco, frage ihn doch noch:

Wie passt das zusammen Herr Zimmermann!
(Zitat 2016):

"Irgendwann musste es so kommen", sagt Dr. Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock. Seit vielen Jahren werde der Dorsch in der westlichen Ostsee systematisch überfischt, jetzt gebe es die Quittung: "Der Dorschnachwuchs des Jahrgangs 2015 ist quasi nicht existent", so Zimmermann. Drei Forschungsschiffe, 60 Ausfahrten im Jahr – keiner kennt die Fischbestände der Ostsee genauer, als die Rostocker Wissenschaftler. Ihre zahlreichen Testfischzüge und deren statistische Auswertungen belegen: Bisher konnte der Dorschbestand immer ausreichend Nachwuchs produzieren, jetzt nicht mehr." .......... und deshalb fischt der Fischer nun die kleinen Dorsche im flachen Wasser auch noch weg!

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 11:15
von Ostseefisch
Ich würde auf jeden Fall die Passage mit dem Einverständnis zum Fanglimit rausnehmen.
Die Meerforelle würde ich komplett aus der Frage rauslassen um keine schlafenden Hunde zu wecken, die haben die eh schon in Arbeit um Limits aufzubauen.
Fänge durch Angler kann man Fragen aber die Antwort steht ja schon auf deren Webseite bzw. in der Studie :-)
Thomas

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 12:10
von gobio
Hi.

Mit der Mefo hab ich mal entfernt und den text a bissl angepasst.

Gruß
Mirco

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 12:14
von Stubbendorfer
Ich würde die Frage zur Mefo nicht raus nehmen, sondern unterstreichen! Wir Angler haben schließlich ein Fanglimit in M-V pro Tag für die Mefos, soweit ich weiß. Da interessiert mich schon was die Fischer hier für eine Quote haben und wie diese eingehalten wird. Wenn jetzt alle Fischer im "flachen" Wasser ihre Netze auslegen, wo ja bekanntlich einige Mefos unterwegs sind.

Gruß Björn

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 12:42
von gobio
Hi.

Ich denke mit der Mefo sollte man tatsächlich gesondert und gezielter Ansprechen. Eine vermischung der Themen ist, glaube ich, nicht so gut.

Gruß
Mirco

Re: Dorsch News

Verfasst: 3. Feb 2017, 13:35
von rheinangler
Vermischen würde ich beide Themen in dem Anschreiben auch nicht unbedingt.

Trotzdem ist es so, dass die Berufs- und Nebenerwerbsfischer gerade auch bei den Mefos wüten und mit Ihren häufig viel zu ufernahen Stellnetzen viele Fische wegfangen. Ärgerlich finde ich es hierbei besonders, dass gerade die Mefopopulation in der Ostsee erst durch das Engagement der ANGLER wieder auf ein nennenswertes Maß zugenommen hat.

Abschöpfen - begünstigt durch Sondergenehmigungen und gern auch hart an der Grenze zum Erlaubten - tun aber mit großer Selbstverständlichkeit die Berufs- / Nebenerwerbsfischer.

Selbstverständlich unterstützt durch die Politik und offenbar leider offenbar auch mit Billigung der Wissenschaft.

Man sollte fragen, wie Thünen zu folgender Sichtweise steht: Ich hätte von einem zur Neutralität und Sachlichkeit verpflichtetem wissenschaftlichem Institut ehrlich gesagt einen medienwirksamen lauten Aufschrei in Bezug auf die Aufweichung der Gesetzgebung erwartet. Den Wissenschaftlern muss es zunächst mal völlig egal sein, wie die Fischer die NOTWENDIGE Regulierung und Einschränkung überstehen. Das ist Aufgabe der Politik, eine temporäre Schonzeit beim Dorschfang für die Betriebe erträglich zu machen. Dorsche, die im Februar oder März nicht weg gefangen wurden, können dann nach dem ablaichen über den ganzen Rest des Jahres gefangen werden. Warum also MUSS der Dorsch unbedingt in den für die Fortpflanzung relevanten Monaten gefangen werden dürfen?

Und "unserem" Herrn Brillowski sollte man mal fragen, wie er dazu kommt die Angler wie selbstverständlich mit ins Boot der Fangbeschränkungen zu nehmen. Die Dorschbestände wurden über viele Jahre hinweg wissenlich durch die kommerzielle Fischerei überfischt.
Natürlich fällt irgendwann - mit immer mehr sinkenden Beständen - auch der vom Angler gefangene Fisch immer mehr ins Gewicht - verhältsmäßig betrachtet. Nur man muss doch ganz klar und unmissverständlich einfordern, dass das Problem der sinkenden Bestände in erster Linie an der Wurzel angepackt wird. Über eine Einschränkung bei den Hobbyangler wird man das Problem nicht ansatzweise in den Griff bekommen. Wenn Herr B. das wirklich glaubt, ist er sehr weit von der Realität entfernt.....