Das 1. Kayak Angelforum

Mal `ne Frage: Warum suchst Du Dir nicht einfach einen fertigen Riss aus dem Netz und baust diesen? An Naval Architektur kann man nämlich auch hervorragend scheitern (Ich habe keine Ahnung von den heutigen PC-Programmen, die es dazu gibt....). Auch fertige, komplette Bausätze gäbe es zu kaufen. Die Palette reicht dabei vom Karweel geklinkerten Boot über Leistenbauweise bis hin zur Stitch-and-glue-Technik; vom Kastenscharpie über Knick- bis Rundspant- da findet sich für Jeden was. Abgesehen davon würde ICH, wenn Du schon als Hauptgrund das Argument des Gewichtes anführst, auf SOF-Bau (skin-on-frame) setzen. Leichter geht es nicht und viel stabiler auch nicht... Nur mal so`n Gedanke....

Deine Einwände sind sicherlich berechtigt. Wie sich das Ding fährt, weiß man erst am Schluss...
Ich habe oft darüber nachgedacht, mich im Netz zu versorgen und dies für mein Dinghy ja auch getan. Damals hab ich aber auch schon viel nach meinen Vorstellungen geändert. Alles in der eigenen Hand zu machen macht mich da flexibler. Ich kann so lange mit der Software spielen, bis es mir 100% gefällt.

Allerdings gibt es tatsächlich das F1430 SOT von bedard (https://www.bedardyachtdesign.com/desig ... ing-kayak/), das mir schon richtig gut gefällt und mich auch zum zweiten Entwurf inspiriert hat. Aber auch hier wollte ich zum Beispiel mehr Höhe, und hatte Bedenken, wie komfortabel das Sitzen darin für einen Ochsen wie mich wäre.

Pläne zu kaufen, oder gar ein Kit, nähme dem Projekt aber einen guten Teil des "Selbstgebaut", zumindest in meiner ganz persönlichen Wahrnehmung.
Ich möchte es einfach tun, habe Spaß daran und darf auch scheitern, auch noch mal.
Gegen einen Bausatz spricht zudem, dass ich noch überlege, wie ich mit lokalen oder zumindest nachhaltig produzierten Hölzern arbeiten kann. Das ist zumindest bei Bootsbausperrholz wie in Kits eigentlich immer fraglich.
Neu ist, dass ich - quasi als Nummer sicher - über die Anschaffung eines normal erhältlichen Yaks nachdenke.

SOF fand und finde ich ebenfalls sehr interessant, aber derzeit denke ich, dass die Bauweise mit Sperrholz mir eher liegt und gefällt. Nicht zuletzt habe ich damit ja bereits ein bisschen Erfahrung.
Das Modell umzuplanen für SOF wäre aber bestimmt nicht so viel Arbeit.

Zur Software noch:

Ich bastel mit FreeShip, einem kostenlosen tool. Das hat zwar seine Tücken, aber zumindest für einfache kleine Boote ist es in Ordnung.
Das Programm spuckt einem die notwendigen Flächen bzw. Schablonen aus und man kann diese auch skalieren, drucken und z.B. vorher ein Modell bauen und alles prüfen, ob es passt. Ich würde meine Pläne dann einfach plotten lassen.
Die Software prüft auch, ob die Flächen überhaupt wie gewünscht darstellbar sind.
Ich hab aber auch schon gesehen, dass jemand mit Adobe Illustrator gearbeitet hat...

Das Spiel geht weiter - zumindest digital.

Hier die finalisierte Fassung, nun inkl. Deck.
An den Dimensionen habe ich nichts mehr geändert.

Ich habe auch probehalber mal Pläne erstellt und mich vorher erkundigt was unkompliziert zu plotten wäre. Das Format als 3 Pläne á 0.90 x 5.00 Meter ist das Resultat. Die Kosten dafür würden sich online auf ca. 30-40 € belaufen und hat dann eine 1:1 Schablone für jedes Anbauteil, exklusive der notwendigen Anpassungen für die teilbare Version. Die Dreiteilung der Außensegmente trägt dem Rechnung, und schafft gleichzeitig die Option, mit handelsüblichen Sperrholzplatten auf engem Raum zu arbeiten und das Ding Segment für Segment aufzubauen. Exemplarisch gibt es hier Plan 2 zur Ansicht. Die wichtigsten Lehren aus meinen Vorgängerprojekten sind - soweit mir jetzt bewusst - also bereits eingeflossen.