Kalle hat geschrieben:Moin Ulf, es freut mich das Lynn sich so gut erholt.
Ein paar Bemerkungen möchte ich gerne zu Deinen und den anderen Erfahrungen machen.
Ich bin sicher das der behandelnde Tierarzt mit dem feststellen des sehr hohen Augeninnendruckes richtig gelegen hat.
Vom Menschen weiß man, das ein Glaukom unsägliche Schmerzen verursacht die kaum bzw. nicht auszuhalten sind.
Das bedeutet, das Ihr 3 Tage abwartend vor euerm Hund gesessen habt während sie dieses Martyrium durchleben musste. Auch die Erblindung durch ein Glaukom entwickelt sich nach und nach innerhalb der ersten Stunden und Tage (je nach Druck), da die Netzhaut durch den erhöhten Druck zugrunde geht (und sich auch häufig daraufhin ablöst). Das bedeutet, schnelles handeln rettet das Augenlicht.
Und all das weil Ihr kein Vertrauen zu Tierärzten habt. OB DAS TIERLIEBE IST?
Mit der Prognose hat der Tierarzt wohl falsch gelegen.
Ich bin mir aber sicher, das Lynn´s jetzige Sehfähigkeit auf die medikamentelle Behandlung zurückzuführen ist, die, wie du berichtest, den Druck zum fallen brachte und ihn auch niedrig hielt.
ICH FINDE DAS EINE SEHR GUTE ENTWICKLUNG!
Wie Du schon schreibst, sind die Untersuchungsgeräte sehr teuer und die bei der Erkrankung wirksamen Medikamente auch.
Ein absetzen der Medikamente beim Glaukom bedeutet ein mehrmaliges messen des Augeninnendruckes am Tag für die ersten Tage, danach können die Abstände grösser werden. Da käme dann preislich zusätzlich ganz schön was zusammen.
Mit der Einstellung einfach abzuwarten braucht man keinen Arzt aufzusuchen.
Durch die Krankenpflichtversicherung beim Menschen kostet die Gesundheitsversorgung in Deutschland in der Regel eher wenig. Auch wenn nicht ersichtlich kostet Medizin.
Beim eigenen Tier steht man da als Besitzer in der Pflicht. Darüber sollte man sich im klaren sein, wenn man sich für ein Haustier entscheidet. Wer vor der Abzocke durch Tierärzte Angst hat, für den gibt es übrigens auch Tierkrankenversicherungen.
Es ist tatsächlich so, das viele Wirkstoffe als Humanarzneimittel häufig sogar bis 70 oder 80 % billiger sind als die Veterinärprodukte.
Es ist dem Tierarzt schlichtweg verboten diese Humanprodukte, obwohl gleicher Wirkstoff, beim Tier anzuwenden. Das hat allerdings die Regierung gesetzlich so festgelegt die von den Deutschen gewählt wurde.
Auch die Verkaufspreise und somit die Gewinne die mit den Medikamenten erzielt werden können, sind gesetzlich festgeschrieben.
Das Honorar, das für eine tierärztliche Leistung verlangt werden darf ist – wen wundert´s- auch gesetzlich festgelegt.
Auch von den Anderen die so schlechte Erfahrungen mit Tierärzten gemacht haben, würde ich gerne wissen, ob sie bei der Ausübung ihres Berufes straffällig werden wenn ihre Kunden dadurch günstiger davon kommen.
Nicht zuletzt gibt es aber in Deutschland auch eine freie Berufs- und Ausbildungswahl.
Wenn in Deutschland als Tierarzt so leicht mit Quacksalberei viel Schotter zu machen ist, dann kann ich euch nur dazu ermuntern. Viel lernen braucht man da ja nicht.
Befremdlich finde ich das Niveau Eurer Äusserungen hier im Forum. Leider auch hier Internetniveau!
Wenn hier unsachlich und pauschal über Berufsgruppen hergezogen wird, dann bitte mit eigenen Threads für jede Berufsgruppe, der besseren Übersicht halber.
Ein paar hätte ich schon:
Verwaltungsangestellte, Verwaltungsbeamte, Polizei, Feuerwehr, Lehrer, Handwerker, KFZ-Dienstleister, Ingenieure, Anwälte, Banker, Gastronomen, Angestellte, Selbstständige......was fällt Euch noch so ein?
Moin Kalle !
Erst einmal möchte ich sagen, dass die Freude über die Genesung unseres Hundes, den Ärger über die Ärzte um ein vielfaches überwiegt.
Nun aber auch von mir einige Bemerkungen zu deinem Beitrag:
Ich habe in keiner Weise die Festellung des Arztes in Frage gestellt, dass der Augeninnendruck sehr hoch war, sondern die Erkenntnis darüber das der Zustand der Netzhaut irreperabel ist. Das hat sich ja jetzt gezeigt. Die Ärzte selber haben alle behauptet, dass das augendrucksenkende Medikament keinen Einfluss auf die Wiedererlangung des Augenlichtes haben wird, sondern eher eingesetzt wird um das Auge selber zu erhalten.
Ich empfinde es als anmaßend zu behaupten wir hätten Lynn einem Martyrium ausgesetzt und ihr 3 Tage unsägliche Schmerzen zugemutet. Wir waren da nicht tatenlos, nutzten sogar den Ratschlag eines Tierarztes ein Schmerzmittel aus der Humanmedizin zu nutzen ( hoffe der bewegt sich noch auf freien Fuß)
Ob unser Umgang mit der Erblindung von Lynn nun Tierliebe ist kannst du von mir aus in Frage stellen, wenn du mir beantworten kannst was Tierliebe ist. Wäre schon eine Frage für einen Philosphen.
Deine Aussage das Lynn durch das Medikament( Augentropfen) ihre Sehfähigkeit wiederlangt hat, möchte ich in Frage stellen da es sich dabei um eine, vielleicht doch etwas vorschnelle Ferndiagnose handelt. Ist das Seriös ? Deine Kollegen würden dem widersprechen
Die Entscheidung und den Anstoß die Dosierung des Medikamentes langsam herunterzufahren war unsere, der Tierarzt hatte da so seine Bedenken. Wir haben diese Entscheidung nicht getroffen um Geld zu sparen, sondern um die Notwendigkeit einer dauerhaften und hohen Dosierung zu prüfen. Eine Messung wurde nur wöchentlich, mittlerweile nur vierwöchentlich durchgeführt.
Nochmal zusammenfassend mein Problem das ich mit den Tierärzten in diesem Fall hatte:
- uns wurde von Anfang an keine Hoffnung auf Genesung gemacht
- es wurden uns sogar die operative Entfernung der Augen als Option genannt
- die Höhe der dauerhaften Medikamentengabe wurde nie in Frage gestellt
- der erstbehandelnde Chefarzt der Gemeinschaftspraxis der all seine Kollegen/Praktikanten zusammenrief um ihnen den irreperablen Zustand der Netzhaut zu zeigen und seine Prognosen der totalen Blindheit zu präsentieren, zeigte sich nicht bereit seine Mitarbeiter davon in Kenntnis zu setzen bzw. ihnen einen Blick in die genesenden Augen des Hundes zu ermöglichen.
Grundsätzlich habe ich meine Zweifel, dass ein Tiermediziner sich in der Vielzahl der zu behandelnden Tierarten ( vom Hamster über den Leguan bis zum Graupapagei) wirklich auskennen kann bzw. eine Diagnose bei Erkrankungen stellen kann. Sicherlich weiß er wo er nachblättern kann. Der Mensch kann nicht allwissend sein, aber kann dazu stehen.
Bevor wir uns dazu entschlossen haben einen Hund anzuschaffen, haben wir uns natürlich mit allen Konsequenzen auseinander gesetzt, auch mit denen der Finanzen.In diesem Fall fand ich auch nicht die Höhe der Tierarztkosten erschreckend, sondern wie diese entstanden. Eine Krankenersicherung kommt für uns nicht in Frage wegen der kleingedruckten Ausschlusskriterien der Leistungen.
Bei organischen Erkrankungen, Schwierigkeiten des Herzkreislaufsystem oder Krebs würden wir allerdings der Erkrankung seinen Lauf lassen, das Tier soweit mit Schmerzmitteln versorgen und im Zweifel es erlösen lassen, dies natürlich in Begleitung eines Tierarztes. Tier bleibt halt Tier.
Es ging mir nicht darum einen gesamten Berufsstand zu diskreditieren. Meine Bemerkung was die Abzocke und Inkompetenz in der Tiermedizin betrifft, bezog sich auf eine Fernsehdokumentation. In dieser wurde ein Hund mit einer klassischen Erkrankung bei div. Tierärzten vorgeführt. Das Ergebnis war erschreckend. Nur einer von fünf reagierte fachlich.
Der Arzt der richtig lag, begründete dann das "Durchfallen" der Kollegen damit, dass vielen Tiermedizinern mit eigener Praxis die Berufserfahrung fehlt. Diese so meint er, kann man erst über Jahr im Angestelltenverhältnis erlangen, in denen man den alten Hasen über die Schulter schaut und sich beraten kann. Viele suchen dann aber eher die Selbstständigkeit, da sie sonst zu wenig verdienen um ihr umfangreiches Studium refinanzieren zu können.
Was deine Bemerkung über das Niveau meines Beitrages betrifft, frage ich mich ob du mit dem Stil deines Beitrages mich spiegeln wolltest ? War ich wirklich so unsachlich ?
Gruß Ulf