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Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 18. Aug 2015, 21:15
von Sturmmöwe
fischfried hat geschrieben:im moment spielt das wetter verrückt. ich weiß nicht, wie es bei euch ist/war, aber wenn ich zum beispiel an samstag denke: da zog innerhalb von 10 bis 15 min quasi aus heiterem himmel östlich von greifswald eine gewitterfront auf, die einen echt irren sturm mit sich brachte, der bei uns etliche bäume umknickte, soass kaum eine straße passierbar war.
wenn ich schnell bin und mich völlig verausgabe, schaffe ich auf dem outback für ein paar minuten vielleicht 10 km/h. wenn ich 2 km vom ufer entfernt bin, würde ich bei diesem tempo deutlich mehr als 10 min brauchen, um ans ufer zu kommen.
das alles funktioniert aber nur bei ententeich, nicht bei gegenwind und welle von vorn.
will sagen: vorsicht vor schnellen schlussfolgerungen. die bedingungen können schnell umschlagen, und auch JEDER von uns kann mal in so eine lage kommen.
ich halte es mit meinem segellehrer: "sich aufs wasser zu begeben heißt erst einmal, sich in lebensgefahr zu begeben!" es gilt, dieses risiko zu minimieren, aber ausschließen lässt es sich nicht.
schade, dass wir aus der presse nicht mehr details zu dem vorfall bekommen, wir könnten deutlich mehr daraus lernen als aus dieser sensationsorientierten nachricht.
Da hast du vollkommen recht. Und auch die Aussage deines Segellehrers trifft den Nagel auf den
Kopf. Im übrigen sind es ja auch manchmal Verkettungen unglücklicher Umstände die zu einer Notsituation führen.
Gruß Ulf

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 19. Aug 2015, 08:53
von nico_030
Hi@all!
Sturmmöwe hat geschrieben:
asphaltsau1 hat geschrieben:Wenn ich es richtig lese, waren es ja gleich 4 Kajakfahrer, die gekentert sind.

Da ein Wiedereinstieg relativ einfach bei uns ist,
gehe ich mal davon aus, das es sit in Fahrer war.
Ich glaube das Thema Sicherheit ist da nicht so ausgeprägt wie der Ehrgeiz.
Schade eigentlich.
Moin Markus !
Ich kann leider deinen Rückschluss nicht nachvollziehen. Die sit in Fahrer machen ihre Eskimorolle
und fertig, wenn sie es denn beherrschen. Und das geht ratz fatz.
SOT fahrer müssen erst das Yak drehen , sich u.U auf dem Deck die Bahn frei machen usw., wenn sie denn den Wiedereinstieg beherrschen. Ehrliche Beiträge hier im Forum lassen Platz für Zweifel.
Ich glaube nicht das man verallgemeinern kann das SOT Fahrer schneller oder sicherer
wieder im /auf dem Yak sind. Eher bezweifel ich das.
Gruß Ulf
Die wenigsten "Kenterrollenbeherrscher" rollen im Not/Ernstfall.
Dazu ist der Stressfaktor zu hoch, die Bedingungen anders als im Schwimmbecken wo man
das Rollen erlernt hat, das Gepäck und die Ausrüstung stören.
Sollte wegen guten Wetters das Verdeck offen sein, ist die Rolle komplizierter.
Hauptproblem, zum Rollen müssen die Kniee unter Deck fixiert sein.
Ohne diese Fixierung fällt man aus dem Boot.
Es gibt eine Gurtfixierung auch für das SOT zu kaufen.
So das zu der theoretischen Diskussion hier im Forum auch praktische Erfahrungen
der Members kommen können.



joerg

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 19. Aug 2015, 09:37
von Sturmmöwe
Moin Joerg !
Ist ja nun ganz neuer aber interessanter Ansatz.
Danke
Gruss Ulf

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 19. Aug 2015, 16:45
von DJSchossi
Oh das sehe ich jetzt erst. Hab mich in der Rubrik geirrt! Kann das einer der Admins mal verschieben?

Aber wie man sieht gibt es immer Diskussionsbedarf bei diesem Thema. Ich für meinen Teil bin öfter schon am Strand umgedreht auch weil es zuviel Wind war. Das einige die weiter herkommen dann anders denken kann ich verstehen aber man darf und sollte nie seine eigenen Fähigkeiten unterschätzen. Zudem ist das Wetter auch manchmal unberechenbar. Lieber einmal zuviel das ganze absagen als auf Hilfe angewiesen sein. Denn ob diese Rechtzeitig kommt ist immer die Frage.

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 19. Aug 2015, 19:56
von Kveite
Sturmmöwe hat geschrieben:Moin zusammen !
Ich glaube die Vollkaskomentalität greift immer mehr um sich. Selbst wenn Bedenken bestehen, ob die Wetterlage oder das Equipment geignet ist um dem Hobby nachzugehen, wird in See gestochen. Nach dem Motto: wenn was schief geht kommt schon die DGzRS.Dafür sind sie ja lletztlich da, oder dafür Spende ich ja auch regelmäßig.
Selbst hier im Forum hat ja schon jemand was ähnliches gepostet. In dem Fall hieß es dann sinngemäß: ich weiß das ich bei einer Kenterung nicht mehr ins Yak komme, aber ich habe ja die Möglichkeit im Wasser treibend Rettung anzufordern.
Mir wird schlecht wenn ich sowas lese.

Ja zum Glück ist niemanden was passiert. Wenn etwas passiert wäre hätte es zumindestenz den positiven Effekt, dass sich für kurze Zeit Ernüchterung unter den Wassersportlern breit macht.
Aber auch nur bei denen die ein wenig empfänglich sind.
Gruß Ulf
Hmm, auf wen beziehen sich jetzt Deine großen Worte?

Soll ich mir den Schuh anziehen?

Falls ja... werde ich ein paar Worte dazu verlieren müssen. Da ich keine wilden Vermutungen aussprechen möchte... Erzähl ich lieber etwas über mich. Ich bin 45 Jahre alt und kann denke ich gut einschätzen was ich noch kann und was ich besser lasse. Ist die Ostsee so kalt, das ich NICHT baden gehe, ziehe ich mir einen Trockenanzug an. Du wirst mich nie bei 5°C Luft und/oder Wassertemperatur 1km weit raus allein auf der Ostsee finden. Vielleicht wohne ich nicht mehr an der See, wurde aber dort geboren und hab in meiner Jugend genug Müll gemacht, dass ich mittlerweile weiß, wann ich besser nicht mehr aufs Wasser gehe.
Nach Deiner Theorie braucht niemand irgendwann einen Rettungshelfer, weil schlichtweg niemand auf dem Wasser ist wenn etwas passieren kann, besser gesagt es ist nie jemand auf dem Wasser und wenn doch soll er sich um seinen Scheiss selber kümmern. Wollen wir mal gucken wieviele allein auf See Fahrende in Ihre Boote, Schiffe, Kajaks etc kommen, wenn sie gerade gekentert oder voll Wasser gelaufen sind, Feuer an Bord haben oder von einem größeren Boot gerammt wurden? Die Reihe liesse sich beliebig fortsetzen. Ich für meinen Teil komme bei Idealbedingungen in mein Kajak zurück, nur falle ich unter diesen Bedingungen für gewöhnlich nicht mehr raus...

Ich behaupte ganz einfach mal, das mindestens die Hälfte aller Foristen bei plötzlich wechselnden Wetterbedingungen (Strömungswechsel, Kreuzsee vor Fehmarn) mit einem gekenterten voll aufgerödeltem Boot, Trockenanzug und Schwimmweste nicht mehr ins Kajak kommen.
Bevor ich mich also beim Versuch ins Boot zurückzukommen komplett verausgabe, sehe ich zu, dass ich mit meinem Kajak ans Ufer komme.
Schaffe ich es nicht, möchte ich Hilfe rufen können.
Und gerade frage ich mich wer Du bist, dass Du darüber entscheiden möchtest wer aufs Wasser darf und wer nicht.
BTW fahre ich in Norwegen allein mit einem Motorboot durch die Gegend und muss immer wieder feststellen, dass egal was das Seerecht so hergibt meistens die Größe über die Vorfahrt entscheidet. Dieses Jahr hatte ich zum Beispiel das zweifelhafte Vergnügen zweimal als Zielpunkt für Schiffe zu dienen und in einem Fall beim nötigen Kavaliersstart mir eine Angel nebst Pilker in den Propeller zu ziehen. Jetzt fummelte ich also in der ablaufenden Welle des Schiffes und hochgeklapptem AB am Propeller rum, um selbigen wieder frei zu bekommen. Wäre ich außenbords gegangen, wäre ich wohl kaum noch zurückgekommen. Das sind dann die Fälle wo man entweder gefunden wird, oder eben nicht. Dafür binde ich mir meinen Fastfind um den Hals.
Ich habe lieber immer einen Plan B dabei, als alter Sack macht man das.

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 20. Aug 2015, 07:34
von asphaltsau1
nico_030 hat geschrieben:Hi@all!



Die wenigsten "Kenterrollenbeherrscher" rollen im Not/Ernstfall.
Dazu ist der Stressfaktor zu hoch, die Bedingungen anders als im Schwimmbecken wo man
das Rollen erlernt hat, das Gepäck und die Ausrüstung stören.
Sollte wegen guten Wetters das Verdeck offen sein, ist die Rolle komplizierter.
Hauptproblem, zum Rollen müssen die Kniee unter Deck fixiert sein.
Ohne diese Fixierung fällt man aus dem Boot.
Es gibt eine Gurtfixierung auch für das SOT zu kaufen.
So das zu der theoretischen Diskussion hier im Forum auch praktische Erfahrungen
der Members kommen können.



joerg
Ich hab mich schon gefragt, wozu diese Beinschlaufen dienen sollen.
Gesehen hab ich so etwas schon öfter z.B. bei den EXO Kajaks.
Jetzt bin ich schlauer. :thx:
Kveite hat geschrieben:Ich habe lieber immer einen Plan B dabei, als alter Sack macht man das.
Na danke Ralf!
Ich hab auch immer einen Plan B.
Bin jetzt also folgerichtig auch ein alter Sack. :zwink:

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 20. Aug 2015, 17:56
von Mefofreund
asphaltsau1 hat geschrieben:
Na danke Ralf!
Ich hab auch immer einen Plan B.
Bin jetzt also folgerichtig auch ein alter Sack. :zwink:
Natürlich bist du ein alter Sack Markus,
frage mal deinen Sohn! :muah:

Gruß Jörg :cap:

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 20. Aug 2015, 18:58
von brosmelyr
Hallo Kveite
Ich seh es genau so wie !!
Ich komme auch von der Küste ,wohne aber jetzt auch im Binnenland ( NRW Kevelaer )
Ich Segel und habe den SBF See und SkS.
Plan B hat man immer auf See .
Gruß Rolf :cap:

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 20. Aug 2015, 19:39
von asphaltsau1
Mefofreund hat geschrieben:
asphaltsau1 hat geschrieben:
Na danke Ralf!
Ich hab auch immer einen Plan B.
Bin jetzt also folgerichtig auch ein alter Sack. :zwink:
Natürlich bist du ein alter Sack Markus,
frage mal deinen Sohn! :muah:

Gruß Jörg :cap:
Hab ich gemacht Opa!
Der sagt ich bin nicht alt! :zwink:

Re: Und wieder Kayaks aus Seenot gerettet.

Verfasst: 21. Aug 2015, 22:35
von Sturmmöwe
Kveite hat geschrieben:
Sturmmöwe hat geschrieben:Moin zusammen !
Ich glaube die Vollkaskomentalität greift immer mehr um sich. Selbst wenn Bedenken bestehen, ob die Wetterlage oder das Equipment geignet ist um dem Hobby nachzugehen, wird in See gestochen. Nach dem Motto: wenn was schief geht kommt schon die DGzRS.Dafür sind sie ja lletztlich da, oder dafür Spende ich ja auch regelmäßig.
Selbst hier im Forum hat ja schon jemand was ähnliches gepostet. In dem Fall hieß es dann sinngemäß: ich weiß das ich bei einer Kenterung nicht mehr ins Yak komme, aber ich habe ja die Möglichkeit im Wasser treibend Rettung anzufordern.
Mir wird schlecht wenn ich sowas lese.

Ja zum Glück ist niemanden was passiert. Wenn etwas passiert wäre hätte es zumindestenz den positiven Effekt, dass sich für kurze Zeit Ernüchterung unter den Wassersportlern breit macht.
Aber auch nur bei denen die ein wenig empfänglich sind.
Gruß Ulf
Hmm, auf wen beziehen sich jetzt Deine großen Worte?

Soll ich mir den Schuh anziehen?


Nach Deiner Theorie braucht niemand irgendwann einen Rettungshelfer, weil schlichtweg niemand auf dem Wasser ist wenn etwas passieren kann, besser gesagt es ist nie jemand auf dem Wasser und wenn doch soll er sich um seinen Scheiss selber kümmern. Wollen wir mal gucken wieviele allein auf See Fahrende in Ihre Boote, Schiffe, Kajaks etc kommen, wenn sie gerade gekentert oder voll Wasser gelaufen sind, Feuer an Bord haben oder von einem größeren Boot gerammt wurden? Die Reihe liesse sich beliebig fortsetzen.

Ich behaupte ganz einfach mal, das mindestens die Hälfte aller Foristen bei plötzlich wechselnden Wetterbedingungen (Strömungswechsel, Kreuzsee vor Fehmarn) mit einem gekenterten voll aufgerödeltem Boot, Trockenanzug und Schwimmweste nicht mehr ins Kajak kommen.
Bevor ich mich also beim Versuch ins Boot zurückzukommen komplett verausgabe, sehe ich zu, dass ich mit meinem Kajak ans Ufer komme.
Schaffe ich es nicht, möchte ich Hilfe rufen können.

Und gerade frage ich mich wer Du bist, dass Du darüber entscheiden möchtest wer aufs Wasser darf und wer nicht.
BTW fahre ich in Norwegen allein mit einem Motorboot durch die Gegend und muss immer wieder feststellen, dass egal was das Seerecht so hergibt meistens die Größe über die Vorfahrt entscheidet. Dieses Jahr hatte ich zum Beispiel das zweifelhafte Vergnügen zweimal als Zielpunkt für Schiffe zu dienen und in einem Fall beim nötigen Kavaliersstart mir eine Angel nebst Pilker in den Propeller zu ziehen.
Ich habe lieber immer einen Plan B dabei, als alter Sack macht man das.
Moin Ralf !

Um deine erste Frage zu beantworten: meine Worte beziehen sich auf die immer größer werdende Wassersportgemeinde die sich, wie zum Beispiel in der Zeitung erwähnt, anscheinend gedankenlos auf dem Wasser bewegt.
Speziell dich wollte ich nicht als gedankenlos darstellen.
In deinem Beitrg wurde mir allerdings das Gefühl vermittelt, dass du wirklich wenig vertrauen in deinem Plan A hast, und eben deswegen der Plan B. Es wirkt auf mich, dass dieser Plan B bei Dir gedanklich dem Plan A übergeordnet ist. und das löst in mir Unbehagen aus.

Natürlich brauchen wir die DGzRS um in Notfällen Menschen zu retten. Ich habe mich mal vor längerer Zeit mit Vorman Gruben ( Neuharlingersiel) unterhalten. Er und seine Mannen haben zunehmend den Eindruck, wenn vom Wassersport die Rede ist,immer mehr als Dienstleister betrachtet zu werden. Die Privatboote werden immer größer die technische Austattung immer besser, Hilfe ist immer besser anzufordern und das ist ja auch grundsätzlich gut so, aber der Gedanke das die Risikobereitschaft dadurch bei Wassersportlern steigt bleibt.

Nun kann ich Dir deiner Vermutung zustimmen, dass ein Grossteil der Mitglieder im Forum nicht mehr auf ihr Yak kommen,und da muss ich sagen handelt jeder eigenverantwortlich und muss die Konsequenzen tragen. Ich weiß nicht wie du darauf kommst, aber eine Aussfahrt kann und will ich nicht verbieten wäre ja wohl auch anmaßend.
Nun sind wirfast alle absolute Halbprofis und Amateure und eigentlich nicht wirkliche Kanuten sondern eher Angler und durch den demographischen Wandel auch immer mehr alte Säcke ( ich auch 46) und wie du auch schon meintest
nicht unbedingt die Sportskanonen ( ich auch 1,89/100) und sind mit unseren Nusschalen unterwegs.Dann kommt noch die leidige Führerscheinfreiheit bis 15 PS dazu und natürlich die Kitersurfer die zum Teil auch noch nicht den Knall gehört haben.

Und ja, unter diesen genannten gibt es wohl auch immer mehr die mit diesen Fastfindern unterwegs sind.
Was ist denn wenn der plötzliche Wetterumschwung kommt, die Kreuzwelle entsteht, das vorfahhrtnehmende Großschiff, dessen Kapitän mal wieder für Respekt sorgen will und auf dich zusteuert.Was ist wenn alle auf ihr Plan B zurückgreifen ? Wo sollen die Rettungskreuzer zuerst hin ? Wie groß muss die Armada der Rettungskreuzer werden ?
Im Zeitungsbericht war ja schon von zeitgleichen Einsätzen die Rede.

Ich feile weiter an meinem Plan A,
Ralf ich wünsche Dir, dass du beide Pläne nicht nutzen musst.

Gruß Ulf