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Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 22. Jul 2020, 08:34
von nico_030
Hi@all!

Wenigstens ist euch das Problem bewusst und ihr arbeitet daran.
Anfangs der 90'ger bin mit dem Seekajak von Antalya nach Anlanya TK über das offene Meer gepaddelt
ohne jedes Wissen über Wetter, Wiedereinstieg, Selbstrettung usw. Natürlich ohne Schwimmweste.

Ich war ja seit meinem 12. Lebensjahr(gang 61) im Kajak unterwegs und fühlte mich erfahren genug. :o

Heute gibt es das Internet, es gibt YT.

Ein Hilfsmittel ist ein Paddelfloat



ich benutze mittlerweile Hobie "Stützräder, eigentlich peinlich für einen EX-Kanurennsportler
aber fast unkenterbar

Bild

joerg

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 22. Jul 2020, 11:12
von Angelchelli
Hallo,

Das ist ein sehr gutes Hilfsmittel, wenn man es anwenden kann :daumen: :thx: .

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 22. Jul 2020, 14:18
von diggerbub
Fürs Ride müßte das gut funktionieren, da man das Paddel unter den Sitz klemmen könnte und dann das Boot gut abestützt sein dürfte :daumen:

Meine Wiedereinstiegsübung von hinten mache ich die Tage auch noch, sofern ich wieder aufs Wasser komme.

Das Kenterverhalten unterscheidet sich bei den Kajaks aber auch enorm. Wir waren letztens mit den Kids von Freunden am Wasser und ich wollte das Kajak meiner Frau fahren. 3,60m lang, 70cm breit. Locker in den Sitz plumpsen lassen und schwupps war ich im Wasser und alle hatten was zu lachen. Boot auf halbneun, hoppla Mr. Kapitän.

Diese Einstiegstechnik beeindruckt mein Ride dagegen gar nicht :zwink:

So nun besorge ich mir erstmal ein paddel float :daumen:

Gruß

Volker

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 22. Jul 2020, 16:51
von bgolli
Das Paddelfloat ist sicher ne gute Lösung! Jetzt stelle ich mir aber mal vor, das ist irgendwo hingekramt oder vergessen und du bist total in Panik, da du bei 5 Grad gekentert bist ... der Schock ist da ... die Panik kommt hoch ... die Hände werden kalt ... Float rauskramen - Hände werden kälter ... Float drüberziehen... noch kälter ... aufpusten bei Kurzatmung wegen Kälte ... noch kälter ...

Verstehst du? Nix gegen das Float ... trainier den Einstieg, die Hände sind immer dabei und du kannst nix vergessen! Durchs Training verinnerlichst du den Wiedereinstieg ... ist wie Fahrradfahren: erst kompliziert und wenn du es kannst, verlernst du es nicht mehr!

Ich bin der Meinung, dass dieses Zusatzgelumpe nur Zeit kostet und einen in trügerischer Sicherheit wiegt! Aber wie Dirk schon gesagt hat bei Wind und Welle ist der Einstieg sogar einfacher als bei Ententeich! Gegen den Wind und rein ins Wellental ist optimal!

Du schaffst es ... trainier es gefälligst!

Die Ausleger sind auch gut! Aber der Wiedereinstieg muss auch so klappen!!!

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 22. Jul 2020, 19:37
von diggerbub
Ich habe das schon verstanden, aber warum soll ich nicht alles probieren, um so schnell und sicher wie möglich ins Boot zu kommen? Das Anschwimmen und Reinhopsen wird mit Float besser gelingen, da das Durchdrehen des Bootes verhindert wird und mir der Kahn nicht vor den Kopf hauen kann.
Bei meinen letzten Versuchen war ja einer bei, wo ich es fast geschafft hätte und da hätte das Float ziemlich wahrscheinlich geholfen. Desweiteren bin ich wahrscheinlich schneller im Boot, da ich nur einen Versuch brauche und kontrolliert einsteige und es nicht mehrmals versuchen muß. Die Fehlversuche fand ich recht kräftezerrend, das verbessert meinen Zustand im kalten Wasser dann auch nicht.

Wenn ich um die Notwendigkeit weiß, kann ich das Ding auch aufgepustet mitnehmen oder das mit einer CO-Kartusche koppeln oder wie auch immer. Mein Boot ist groß und ich nehme nicht so viel Gerödel mit zum Angeln. Meinen Anzug ziehe ich doch auch an :zwink:

Du darfst aber gerne mal versuchen in ein Ride zu hopsen, das ist kein Tarpon, kann ich nicht ändern. Dafür bist Du mit dem Tarpon schon gekentert, wenn das Ride nur wackelt.

Gruß

Volker

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 22. Jul 2020, 20:23
von bgolli
@diggerbub

Du machst das schon! Ich finde selbst den Wiedereinstieg ins Outback easy!

Kauf das Float mal und Berichte - wir sind da sehr interessiert dran! Gern auch mit Video, da können auch andere noch was lernen!

LG

Björn

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 23. Jul 2020, 04:25
von Mefofreund
Moin Volker,
jede Variante ins Yak zu kommen sollte ins Auge gefasst werden. Finde deine Herangehensweise richtig. Wir können ja nicht alle solche Athleten sein wie Björn.
Was bei mir jedoch auch ein Thema ist, mit ein paar Kilo weniger fällt mir das hochziehen ins Kayak um einiges leichter. Meine Variante ist das einsteigen übers Heck.

Gruß Jörg

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 24. Jul 2020, 07:17
von Blindfischer
Nur mal am Rande: die Floats gibt es auch als Feststoffvariante.

Die Aufblasgeschichte hab ich für mich als unpraktikabel aussortiert, man musste das leer aufs Paddel ziehen und dann erst aufpumpen, es mag sein dass es da mittlerweile andere Modelle gibt, aber das war nix für mich, wenn dann eher die feste Variante.

Macht aber nur SInn, wenn man das Paddel auch am Boot halbwegs fixieren kann, lose auflegen bringt nicht viel( ausser bei guten akrobatischen Fähigkeiten, dann reicht das :zwink: ).

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 24. Jul 2020, 08:26
von bgolli
@Blindfischer

Moin Dirk, das war auch meine Vermutung beim Float. Wenn ich sehe wie lange der Wiedereinstieg im Video dauert, da kann man locker dreimal wieder ohne Hilfsmittel ins Yak eingestiegen sein. Ausserdem ist der Wiedereinstieg beim Seekayak auch eine andere Hausnummer, als beim SOT.

@Mefofreund
Jörg, das hat mit Athletik nix zu tun. Hier ist üben und das trainieren vom Wiedereinstieg wichtig. Es soll ja niemand mit nem doppelten Salto aus dem Wasser heraus genau den Sitz treffen und dafür Haltungsnoten bekommen :zwink: Wichtig ist meiner Meinung nach, die für sich beste und schnellste Möglichkeit auszuloten und diese solange zu üben, bis er sie im Schlaf kann. Schnellste deshalb, da bei tiefen Wassertemperaturen die Kälte ein entscheidender und limitierender Faktor ist!

Der schnelle und funktionierende Wiedereinstieg in "Kampfausrüstung" ist eine Grundvoraussetzung! Ob er jetzt von der Seite von hinten oder auch von vorn erfolgt, ist dabei ziemlich egal! Ziel ist es: schnellstmöglich aus dem kalten Wasser aufs rettende Kayak zu kommen.

Nen Float ist beim SOT meiner Meinung nach keine gute Wahl! Wenn ich es ohne nicht schaffen würde, dann würde ich mir Sidekicks montieren. Die senken massiv die Kentergefahr und erleichten den Wiedereinstieg und GANZ WICHTIG ... sie sind immer montiert und ich muss sie nicht erst rauskramen und aufblasen.

Aber letztendlich muss jeder für sich die Entscheidung teffen. Ich erinnere nur daran: einige Kayakfahrer konnten die Entscheidung nur einmal treffen und hatten danach keine Möglichkeit mehr ihre Entscheidung zu überdenken!!!

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 24. Jul 2020, 11:48
von diggerbub
Ich will ja wieder einsteigen und halte mein Ride auch nicht für unkenterbar. Aber die Entscheidung für das Boot ist auch mit Blick auf die Stabilität auf dem Wasser getroffen wurden.
Meine Erfahrung mit anderen Kajaks macht mir den Unterschied sehr deutlich.
Nach meinen mißlungenen Versuchen wieder einzusteigen war mir vollkommen klar, das das schneller und zuverlässiger gehen muss mit möglichst geringen Kraftaufwand, da Kraft knapp sein wird im Fall der Fälle.
Wenn man mal bei schönem Wetter eine Badepause einlegen will, wäre es ja auch schön, wenn man hinterher wieder an Bord kommt :zwink:
Die Ponton/Ausleger/Outrigger-Möglichkeit geht mir für die Zeit des kalten Wassers auf der Ostsee auch durch den Kopf. Aber auch da muß man ja wieder aufs Boot kommen, wenn es einen mal vom Sessel haut.

Die nächsten Tage check ich mal meine Varianten des Wiedereinstiegs und werde berichten.

Gruß

Volker

PS: Ich bin mit dem Problem Wiedereinstieg hier ja auch nicht allein, darum muß man die Problematik nicht an meiner Persión festmachen :wink2:

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 24. Jul 2020, 13:46
von Wollie
Sind auf jeden Fall schon mal ein paar gute Ansätze - und eines ist ganz klar:
Der Wiedereinstieg wird geübt, bis es auch im Schlaf klappt. Irgendwie hänge ich doch an meinem Leben. Daher ja auch die Entscheidung, nicht zum fischen rauszufahren, bis das alles funktioniert.
Einmal hat es fast geklappt, aber dich daneben ist auch vorbei.

Ob das Paddefloat mir so helfen würde, weiß ich nicht, da ich keinen extra Sitz habe, sondern in der Schale sitze. Also keinen zusätzlichen Hebel.
Es sieht aber auf jeden Fall sehr interessant aus.
bgolli hat geschrieben: 22. Jul 2020, 07:10
... Spass beiseite: Wenn es an Kraft und Koordination liegt, mach im Winter nen Fitness/Gymnastikprogramm. Wenn es am Bauch liegt, dann nimm nen paar Kilo ab ... der Wiedereinstieg ist kein Hexenwerk, musst du nur ein paar mal üben! Fahrradfahren hat ja auch nicht sofort am ersten Tag geklappt- oder? Verzichte auf irgendwelche Hilfsmittel ... das muss mit Händen und Armen funktionieren ... die hast du immer dabei und griffbereit :zwink:
Ja, ein paar Kilo weniger würde mir sicherlich helfen und zudem auch noch gut stehen. ;)

Wichtig wäre vielleicht auch noch für alle, die daran denken sich auch ein Waterside Glider Pro 360 als Einstiegsmodell zu holen: wir war erschrocken, wie einfach sich das Ding umkippen ließ. Beim fahren keine Probleme, aber Stabilität ist wohl noch ein wenig anders und ich war heilfroh, dass ich mir vor meinen Tests noch den Trockenanzug nebst Schuhen gekauft und auch getragen habe. Sicher ist auf jeden Fall, dass ich mir über kurz oder lang auch ein qualitativ höherwertiges Yak zulegen werde. Es hat einfach zu viel Spaß gemacht und auch das Fischen vom Kayak aus, steht weiterhin fest auf meiner Liste.

Sollte ich vorher noch einmal wieder an die Ostsee fahren, werde ich auf jeden Fall die Sidekicks montieren. Ich muss noch ein bisschen basteln, da an dem Yak keine Vorrichtungen dafür sind, aber wir haben ja zum Glück nicht zwei linke Hände.
Bis dahin wird auf jeden Fall auch der Wiedereinstieg gelingen. Man weiß ja nie...

Gruß
Wollie

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 24. Jul 2020, 14:52
von Lucky
Wollie hat geschrieben: 24. Jul 2020, 13:46 Sollte ich vorher noch einmal wieder an die Ostsee fahren, werde ich auf jeden Fall die Sidekicks montieren.
Mit den Sidekicks hast du das Paddelfloat schon an Board, stabile Anbringung vorausgesetzt. Ein Bein auf den SK und schon liegst du nahezu waagerecht im Wasser. Alleine daher sind sie SK's für mich unverzichtbar :daumen:.

TL,
Dirk

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 26. Jul 2020, 07:44
von MAD 0 eins
Also ich kann aus der Praxis auch den Einstieg / Aufstieg über das Heck empfehlen. Das klappt auch mit Handicap wie z. B. gefesselten Füßen. (Hierzu wurde an anderer Stelle schon berichtet) Gerne zwei, drei Versuche von der Seite starten und dann ab zum Heck, wenn man noch nicht im Boot ist.

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 26. Jul 2020, 07:55
von diggerbub
Beim Ride schaust Du, nachdem Du an der Bordwand gescheitert bist, das Heck an und weißt "das wird nix". Der Hintern ist ja noch höher :o
Alles sehr vom Boot abhängig, darum muss wohl jeder seinen Weg finden :wink:
Hoffe das Wetter wird die Tage besser, dann wird getestet und danach auf zur Makrelenjagd :zwink:

Gruß

Volker

Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr

Verfasst: 27. Jul 2020, 13:42
von diggerbub
Das Paddelfloß wurde geliefert und macht einen wertigen Eindruck. 3 mal kräftig blasen, erste Seite voll, das gleiche Spiel auf der anderen Seite, nachdem man das Paddel reingesteckt hat und fertig. Das Floß sitzt auch ohne irgendwelche Bänder und Riemen stramm auf dem Blatt.
Also ab "in" die Eider. Boot gepackt, zum Wasser gerollt, losgerudert.
Diesmal mit Schwimmweste an, dazu allerlei Leinen und weiteres Sicherheitsgerödel ans Boot getüddelt, um ein etwas realitätsnaheren Einsatz zu simulieren.
Nachdem ich mich beim ersten Versuch mein Ride zu kentern schwer getan hatte, klappte das jetzt gut. Übung macht den Meister :zwink:

Erster Eindruck im Wasser "ich bin eine Roulade" :o Also erstmal Bänder sortieren, Paddel beiseite und wo ist eigentlich das Paddelfloss: Das schwamm ein Stück abseits, siehe da, schwimmt auch unaufgeblasen, macht ja auch Sinn :zwink:

Eingesammelt, war noch in der Reichweite der Leine zum Boot. Aufgepustet, 4 kleine Puster, Paddel rein, andere Seite aufgepustet, fertig. Dann in den Sitz gesteckt und ins Boot geklettert. So hatte ich mir das gedacht :daumen:

Danach habe ich noch eine Trittschlaufe ausprobiert, damit geht es noch angenehmer, auch das Ding kommt an Bord.

Insgesamt bin ich 4 mal ins Boot geturnt und war hinterher nicht wirklich erschöpft. Im Vergleich zu meinen 3 oder 4 Fehlverssuchen beim letzten Mal, wo ich aufgegeben habe, da ich keine Kraft mehr hatte und immer noch nicht im Boot war, ist der Wiedereinstieg so wirklich sicher. :daumen:

Erkenntnisse:
- Kontrollierter Einstieg ohne wilde Sachen, ohne Fehlversuche. Paddelfloss gehört ab jetzt zur Ausstattung! Aufblasen, Paddel fixieren, einsteigen. Ein guter Platz für das Ding am Sitz muss ich noch finden, vielleicht mit Klettband fixieren, schauen wir mal.
- Schwimmwesten sind toll, wiklich guter Auftrieb und eine gute Hilfe. Meine saß im Wasser etwas locker, also nachgespannt, im Boot dann fast Beklemmungen bekommen, schnell wieder lockerer machen.
- Schwimmwesten sind doof, wenn man über die Bordwand will. Ich habe wirklich nicht viel in den Taschen, aber mit irgendwas bleibt man immer hängen. Am Ende Tascheninhalte kontrolliert, alles heil geblieben, hätte ich nicht gedacht. Es gab bei den Wiedereinstiegen einige häßliche Geräusche aus dem Bereich Weste/Bordwand.
Im Winter werde ich wieder meine Secumar-Weste tragen, die hat keine Taschen, ist dafür wärmer und dürfte weniger behindern im Fall der Fälle.
- Leinen zur Selbstrettung in einem Block fixieren funktioniert nicht. Das Seil für die Trittstufe kommt an den seitlichen Griff vom Kajak, dort werde ich auch die Stufe fixieren, dann hat sie ihren Platz und stört nicht.
- Lifelinelänge war gut, da gab es kein Getüddel, auch das die Leine schwimmt ist hilfreich, da man sieht wo sie her kommt. Die Leine werde ich in Zukunft auf der Seite einhaken, wo ich auch einsteigen willl, das spart Umhakerei und Getüddel.

So, das war es glaube ich erstmal, bin auf jeden Fall schwer begeistert vom Ergebnis :zwink: Für das Ride und ähnliche Boote eine gute Lösung! :daumen:

Wiedereinsteiger-Gruß

Volker
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Im Wasser habe ich das Paddel durch den ersten Riemen und die Rückenlehne geschoben, funktionierte gut!
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Die Wasserspiele sind beendet, die Schlacht ist geschlagen :zwink:
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