wiedereinstieg kayak
Sep 2012
07
09:50
wiedereinstieg kayak
wie hier in diversen themen schon mehrfach zu lesen war, sollten sich alle einig sein, dass ein wiedereinstieg auf's boot gruendlich geprobt werden sollte, BEVOR man in die verlegenheit kommt, es aus sicherheitsrelevanten gruenden beherrschen zu muessen...
hab letztens nach dem fischen auf der ostsee, noch etwas rumgespielt und meine freundin hat'n bischen fotographiert...
glaube anhand der bilder kann man ganz gut veranschaulichen, wie leicht es ein kann den wiedereinstieg ins boot zu ueben...mit voller bekleidung
das wichtigste ist sicherlich, sofort nach dem sturz ins wasser (der zu 99pct. unwillkuerlich stattfindet und zu einer schockreaktion des koerpers fuehrt - besonders bei temperaturen um den gefrierpunkt) positiven auftrieb zu haben...somit kommt man um die rettungsweste nicht umhin...i fische mit feststoff...ohnmachtssicher sollte sie sein, damit der kopf bei voruebergehender bewussstlosigkeit aus dem wasser schaut und ein weiteratmen ermoeglicht wird...
des weiteren kommen wathose, watguertel, paddeljacke (oder aehnliches) und mehrere duenne schichten unterwaesche hinzu...
aus temperaturgruenden hab i im sommer mal auf die vielschichtige unterwaeschde verzichtet...
schoen alle stellen abdichten, wo wasser eindringen koennte
dann gilt's im tiefen wasser zu kentern (gar nicht so einfach - bei gutem wetter kann i sogar stehend fischen auf meinem boot)
bevor man den wiederaufstieg angeht sollte man sich ueberlegt haben von wo man das "pferd" aufzaeumt...moeglich generell von vorn und achtern, je nachdem wo das boot den besseren auftrieb hat...des weiteren von der seite, wobei ein wenig kraft in den beinen voraussetzung ist, um genuegend weit aus dem wasser zu kommen, um das boot nicht in der hektik gleich wieder zu kentern...
nun sich aus dem schwimmenden zustand am boot hochziehen, moeglichst bis das becken ueber dem heck des bootes
zum "sitzen" kommt (bei schlechten wetterverhaeltnissen versuchen nicht quer zur see zu kommen)
wie zu sehen kann man im sitzen langsam nach vorne rutschen (sicherlich etwas umstaendlicher wenn alles tackle noch mit an bord ist)
wichtig ist nur das gewicht immer schoen symetrisch zur laengsachse zu halten, sonst ist die gefahr gross abzurutschen und somit eine kraengung zu erzeugen
aufstieg nummer zwei hab i zwar nicht im bild aber das prinzip kurz erklaert...man befindet sich an der seite des bootes (mittschiffs) und haelt sich mit beiden haenden am rand des bootes fest...beine nach unten ausgestreckt...mit kraeftigen schlaegen der fuesse und einem nach-oben-ziehen der arme bringt man sich so weit es geht aus dem wasser und versucht direkt eine drehung, um auf dem hinterm moeglichst konzentrisch zur laengsachse zu landen...ist etwas uebung aber es geht leichter als gedacht...zumal weste und abgedichtete neoprenhose ja auch recht grossen auftrieb bereitstsellen...das prinzip des "ausstieg robbe" aus dem tauchsport
nach dem auspellen - unterhalb des watguertels alles knochentrocken, oberkoerper bis auf die vorderseite des torsos auch alles trocken
ein wenig eintretendes wasser am oberkoerper ist meines erachtens auch nicht so tragisch...je nach ausfuehrung der oberbekleidung auch manchmal nicht zu verhindern...bei mir z.b. wird mit 2-3 duenneren schichten unterbekleidung, der paddeljacke und der darueberliegenden feststoffweste soviel druck auf den oberkoerper ausgeuebt, dass sich das freie volumen innerhalb der paddeljacke zwischen koerper und textil so verringert, dass der effekt eintretenden wassers mit einem nasstauchanzug zu vergleichen ist...wassereintrit ja, jedoch waermt sich die duenne schicht wasser recht schnell auf und der koerper kuehlt nicht so schnell aus wie unter anderen umstaenden...da man nach einem sturz ins wasser gleich den rueckweg antritt, kann dieses wasser in der jacke sicherlich verkraftet werden...
im hinblick auf die diskussion um eine feste verbindung zwischen fahrer und boot, bin i bis jetzt noch nicht zu der ueberzeugung gekommen, dass man diese herstellen sollte...jeder kann sich sicherlich theoretisch ausmalen in welchen situationen man das boot unfreiwillig verlaesst...sog- und wellenschlag grosser schiffe, hektik beim drill bzw. landung, ungeuebte pinkelversuche etc. ...eine leinenverbindung an das boot erhoeht nur zwangslaeufig die gefahr in einer schnur haengenzubleiben...als wenn nicht schon genug getueddel auf so einem kleinen kahn zu finden waere...ankerleine, schnur mehrerer rollen, rutensicherung etc. ...viel wichtiger ist es doch, mit gut sortierter ausruestung nicht gleich ums ueberleben strampeln zu muessen und somit genug ruhe aufzubringen, ueber einen durchdachten wiedereinstieg nachzudenken bzw. diesen durchzufuehren...einzig und allein der umstand einer laengeren ohnmachtszeit wuerde den einsatz einer solchen leine rechtfertigen
und zu guter letzt macht es auch spass, mal die grenzen des eigenen bootes auszutesten...wette der ein oder andere hat dabei schon bemerkt, was seinem boot noch so alles zuzutrauen ist...
hab letztens nach dem fischen auf der ostsee, noch etwas rumgespielt und meine freundin hat'n bischen fotographiert...
glaube anhand der bilder kann man ganz gut veranschaulichen, wie leicht es ein kann den wiedereinstieg ins boot zu ueben...mit voller bekleidung
das wichtigste ist sicherlich, sofort nach dem sturz ins wasser (der zu 99pct. unwillkuerlich stattfindet und zu einer schockreaktion des koerpers fuehrt - besonders bei temperaturen um den gefrierpunkt) positiven auftrieb zu haben...somit kommt man um die rettungsweste nicht umhin...i fische mit feststoff...ohnmachtssicher sollte sie sein, damit der kopf bei voruebergehender bewussstlosigkeit aus dem wasser schaut und ein weiteratmen ermoeglicht wird...
des weiteren kommen wathose, watguertel, paddeljacke (oder aehnliches) und mehrere duenne schichten unterwaesche hinzu...
aus temperaturgruenden hab i im sommer mal auf die vielschichtige unterwaeschde verzichtet...
schoen alle stellen abdichten, wo wasser eindringen koennte
dann gilt's im tiefen wasser zu kentern (gar nicht so einfach - bei gutem wetter kann i sogar stehend fischen auf meinem boot)
bevor man den wiederaufstieg angeht sollte man sich ueberlegt haben von wo man das "pferd" aufzaeumt...moeglich generell von vorn und achtern, je nachdem wo das boot den besseren auftrieb hat...des weiteren von der seite, wobei ein wenig kraft in den beinen voraussetzung ist, um genuegend weit aus dem wasser zu kommen, um das boot nicht in der hektik gleich wieder zu kentern...
nun sich aus dem schwimmenden zustand am boot hochziehen, moeglichst bis das becken ueber dem heck des bootes
zum "sitzen" kommt (bei schlechten wetterverhaeltnissen versuchen nicht quer zur see zu kommen)
wie zu sehen kann man im sitzen langsam nach vorne rutschen (sicherlich etwas umstaendlicher wenn alles tackle noch mit an bord ist)
wichtig ist nur das gewicht immer schoen symetrisch zur laengsachse zu halten, sonst ist die gefahr gross abzurutschen und somit eine kraengung zu erzeugen
aufstieg nummer zwei hab i zwar nicht im bild aber das prinzip kurz erklaert...man befindet sich an der seite des bootes (mittschiffs) und haelt sich mit beiden haenden am rand des bootes fest...beine nach unten ausgestreckt...mit kraeftigen schlaegen der fuesse und einem nach-oben-ziehen der arme bringt man sich so weit es geht aus dem wasser und versucht direkt eine drehung, um auf dem hinterm moeglichst konzentrisch zur laengsachse zu landen...ist etwas uebung aber es geht leichter als gedacht...zumal weste und abgedichtete neoprenhose ja auch recht grossen auftrieb bereitstsellen...das prinzip des "ausstieg robbe" aus dem tauchsport
nach dem auspellen - unterhalb des watguertels alles knochentrocken, oberkoerper bis auf die vorderseite des torsos auch alles trocken
ein wenig eintretendes wasser am oberkoerper ist meines erachtens auch nicht so tragisch...je nach ausfuehrung der oberbekleidung auch manchmal nicht zu verhindern...bei mir z.b. wird mit 2-3 duenneren schichten unterbekleidung, der paddeljacke und der darueberliegenden feststoffweste soviel druck auf den oberkoerper ausgeuebt, dass sich das freie volumen innerhalb der paddeljacke zwischen koerper und textil so verringert, dass der effekt eintretenden wassers mit einem nasstauchanzug zu vergleichen ist...wassereintrit ja, jedoch waermt sich die duenne schicht wasser recht schnell auf und der koerper kuehlt nicht so schnell aus wie unter anderen umstaenden...da man nach einem sturz ins wasser gleich den rueckweg antritt, kann dieses wasser in der jacke sicherlich verkraftet werden...
im hinblick auf die diskussion um eine feste verbindung zwischen fahrer und boot, bin i bis jetzt noch nicht zu der ueberzeugung gekommen, dass man diese herstellen sollte...jeder kann sich sicherlich theoretisch ausmalen in welchen situationen man das boot unfreiwillig verlaesst...sog- und wellenschlag grosser schiffe, hektik beim drill bzw. landung, ungeuebte pinkelversuche etc. ...eine leinenverbindung an das boot erhoeht nur zwangslaeufig die gefahr in einer schnur haengenzubleiben...als wenn nicht schon genug getueddel auf so einem kleinen kahn zu finden waere...ankerleine, schnur mehrerer rollen, rutensicherung etc. ...viel wichtiger ist es doch, mit gut sortierter ausruestung nicht gleich ums ueberleben strampeln zu muessen und somit genug ruhe aufzubringen, ueber einen durchdachten wiedereinstieg nachzudenken bzw. diesen durchzufuehren...einzig und allein der umstand einer laengeren ohnmachtszeit wuerde den einsatz einer solchen leine rechtfertigen
und zu guter letzt macht es auch spass, mal die grenzen des eigenen bootes auszutesten...wette der ein oder andere hat dabei schon bemerkt, was seinem boot noch so alles zuzutrauen ist...
"who ain't a slave?" (melville)
- MarioSchreiber
- verstorben am 12.02.19
- Beiträge: 5862
- Registriert: 4. Okt 2011, 13:28
- Mein Kayak: FeelFree Lure 11.5
- Kayak-Pate: Ja
- Wohnort: 23775 Großenbrode
Sep 2012
07
11:55
MarioSchreiber hat geschrieben: Das mit der Sicherungsleine sehe ich persönlich anders.
Bei genügend Wind driftet das Kajak schneller weg als einem lieb ist.
Hinterherschwimmen ist für mich keine Allternative .
naja, vllt. sehe i es auch nur ein wenig verkniffen weil i's bis jetzt noch nicht praktisch getestet habe...
aber i bin als kleiner bengel mal beim aalangeln des nachts in den bach gefallen...nebst des wackelnden bootes und der dunkelheit, waren die gefuehlten hundert schnuere nicht ganz ungefaehrlich und haben ein wieder-an-bord-kommen erheblich verzoegert...
once bitten, twice that shy
mit dem abtrieb stimmt schon...zwar bewegt sich dein boot allein nicht ganz so schnell in relativer beziehung zu dir (da du ja den selben wetter- bzw. stroemungsverhaeltnissen ausgesetzt bist wie das boot) allerdings sind des schwimmers windangriffsflaeche und verdraengung eine andere...bei viel wind wird das boot auch schneller sein...
i werd wohl nicht um einen praxistest herumkommen...auch wenn i meine bewegungsfreiheit schon wieder schwinden sehe
"who ain't a slave?" (melville)
Sep 2012
07
12:08
Ich schließe mich Mario an, schöner Bericht und meiner Meinung nach Sicherheitsleine auf dem Meer ein muss ... selbst an stürmischen Tagen hier auf der Weser leine ich mich an ...
Bin vor kurzem einmal Rodeo geritten, als 2 Motorboote von hinten und ein Binnenschiff von vorne kam und ich gerade am Brückenpfeiler meine Zandermontage gebadet hatte ...
Yak schlug kurz gegen den Beton und mich hat's durchgerüttelt ... zum Glück gut gegangen, aber sollte man kurz unkonzentriert sein, dann verliert man in so einer Situation den Halt und platsch!
Möchte auf jeden Fall nicht bei starker Weserströmung dem Kajak hinterschwimmen, wenn man einen Binnenpott im Nacken hat
Gruß Erik
Bin vor kurzem einmal Rodeo geritten, als 2 Motorboote von hinten und ein Binnenschiff von vorne kam und ich gerade am Brückenpfeiler meine Zandermontage gebadet hatte ...
Yak schlug kurz gegen den Beton und mich hat's durchgerüttelt ... zum Glück gut gegangen, aber sollte man kurz unkonzentriert sein, dann verliert man in so einer Situation den Halt und platsch!
Möchte auf jeden Fall nicht bei starker Weserströmung dem Kajak hinterschwimmen, wenn man einen Binnenpott im Nacken hat
Gruß Erik
Sep 2012
07
13:04
Schöner Bericht.
Sehe das mit der Sicherungsleine wie Erik. Als Flussyaker auf dem Rhein ist das Kentern ohne Leine ein mögliches Game Over. Bei allen Klabautermänner nie kentern.
Sehe das mit der Sicherungsleine wie Erik. Als Flussyaker auf dem Rhein ist das Kentern ohne Leine ein mögliches Game Over. Bei allen Klabautermänner nie kentern.
Zuletzt geändert von Gropp am 12. Sep 2012, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Sep 2012
12
17:53
Und das ist richtig und wichtig! Ich möchte nicht noch einmal ein Trauerboot schnitzen müssen, um einem aufgrund einer fehlenden Lifeline ertrunkenen Forumsmitglied (selbst wenn dieser/ diese kein Forumsmitglied wäre!) die letzte Ehre zu erweisen.Kapitän Ahab hat geschrieben:...und meiner Meinung nach Sicherheitsleine auf dem Meer ein muss ... selbst an stürmischen Tagen hier auf der Weser leine ich mich an ... ...
Lifeline ist wie auch die Paddelsicherung ein absolutes M U S S !!!!!!
Grüße!
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
Ron
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Sep 2012
12
19:28
Nur zur Erinnerung :vatas-sohn hat geschrieben:...Ich möchte nicht noch einmal ein Trauerboot schnitzen müssen, um einem aufgrund einer fehlenden Lifeline ertrunkenen Forumsmitglied (selbst wenn dieser/ diese kein Forumsmitglied wäre!) die letzte Ehre zu erweisen.
Lifeline ist wie auch die Paddelsicherung ein absolutes M U S S !!!!!!