Beiträge über Gefahrensituationen
- vatas-sohn
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- Mein Kayak: Hobie Mirage Outback 2016 Hobie Pro Angler 12 2014
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: 14776 Brandenburg an der Havel
- Alter: 59
Dez 2016
08
20:05
Beiträge über Gefahrensituationen
Liebe User und Freunde des gepflegten Fischens vom Kajak!
Niemand ist gefeit vor einer Kenterung. Die Gefahr wird uns immer begleiten. Wir müssen in dieser Ausnahmesituation genau das Richtige machen und genau da helfen die vielen ehrlichen Berichte unserer User.
Wenn wir auch nur einen Unfall vermeiden können, hat sich die Arbeit schon gelohnt!
Aus gegebenem Anlass haben wir uns entschieden ein eigenes Thema über Schilderungen von Gefahrensituationen unserer Mitglieder aufzumachen. Die Beiträge sind von den entsprechenden Usern verfasst worden und auch weiterhin zur Lektüre, Austausch und Diskussion empfohlen!
Die Themen richten sich an den Beginner genauso wie an die "alten Hasen", da Beides- mangelnde Erfahrung ebenso wie Routine- zu Nachlässigkeiten förmlich einladen und niemand davor gefeit ist. Bitte lest auch unsere Sicherheits-Wiki. Dort findet ihr viele nützliche Tips und Anregungen. Für Ergänzungsvorschläge sind wir jederzeit dankbar!
Niemand ist gefeit vor einer Kenterung. Die Gefahr wird uns immer begleiten. Wir müssen in dieser Ausnahmesituation genau das Richtige machen und genau da helfen die vielen ehrlichen Berichte unserer User.
Wenn wir auch nur einen Unfall vermeiden können, hat sich die Arbeit schon gelohnt!
Aus gegebenem Anlass haben wir uns entschieden ein eigenes Thema über Schilderungen von Gefahrensituationen unserer Mitglieder aufzumachen. Die Beiträge sind von den entsprechenden Usern verfasst worden und auch weiterhin zur Lektüre, Austausch und Diskussion empfohlen!
Die Themen richten sich an den Beginner genauso wie an die "alten Hasen", da Beides- mangelnde Erfahrung ebenso wie Routine- zu Nachlässigkeiten förmlich einladen und niemand davor gefeit ist. Bitte lest auch unsere Sicherheits-Wiki. Dort findet ihr viele nützliche Tips und Anregungen. Für Ergänzungsvorschläge sind wir jederzeit dankbar!
Grüße!
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
- MAD 0 eins
- Beiträge: 746
- Registriert: 7. Mai 2012, 09:00
- Mein Kayak: Hobie Outback, Oasis
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Schönwalde a.B.
Dez 2016
08
20:07
Mein Kenterbericht
Link zum Originalthema: Mein Kenterbericht
Vorwort:
Bitte macht aus dem Beitrag keine hätte-könnte-sollte-Diskussion und auf erhobene Zeigefinger kann ich auch verzichten. Ich schreibe das, weil ich darum gebeten wurde.
Wer sich darüber lustig machen möchte - Kein Problem
Wen das nicht interessiert - vielleicht wenigstens mein Fazit lesen
Wen das dazu bringt, nochmal das Eine oder Andere zu überdenken - dann war der Beitrag nicht umsonst.
Bekleidung: Hüftwathose, Paddeljacke, Weste, Kälteschutzkram (ua. so´ne Vlies-Polyester-Mütze)
Wie kann das mit so einem Boot überhaupt passieren? Das war auch für mich nie eine Option.
Hier bin ich mir nicht so ganz sicher. Da fehlen mir ein paar Sekunden Erinnerung. Ich vermute, ich habe den Kopf nach hinten überstreckt, um zu prüfen, ob die Kamera noch läuft. Da ich das auf Grund der Sonneneinstrahlung nicht erkennen konnte, habe ich mich aus dieser Position in eine drehen wollen, wo ich mich seitlich nach hinten umdrehe.
Diese Kombination aus Grobmotorik, Körpermasse und Blödheit war dann wohl der Auslöser.
Mein erster Gedanke war, sch... meine Angeln. Der wurde aber sofort durch; Ok, ganz ruhig, wie jetzt weiter? abgelöst.
Ich war direkt neben dem Boot, das aus dieser Perspektive recht hoch aussah und verdammt glatt ist an der Unterseite. Das Boot lies sich dann aber leicht umdrehen. Da konnte ich einfach am Antrieb ziehen. Beim Versuch von der Seite wieder raufzukommen, habe ich es direkt wieder auf den Kopf gedreht. Das sah auf den Videos irgendwie einfacher aus. Wolltest du das im Sommer nicht üben? Noch ist dir nicht kalt, musste halt jetzt üben. Also noch mal von vorne. Vorher habe ich mich allerdings von der Sicherungsleine getrennt, da diese mittlerweile zweimal um das Boot gewickelt war. Auch dieser Versuch endete mit Drehung des Bootes. Ok so wird das nichts. Handy raus und Jörg anrufen. Das Handy war schon tot zu diesem Zeitpunkt. Es steckte lose in der Westentasche. Da ich Jörg und Ole in Sichtweite hatte erst mal ein paar beherzte Hilfe-Rufe. Aber sie waren soweit weg, das ich nicht erkennen konnte wer wer ist. Dann noch gegen den Wind, also weiter. Bei dem ganzen Rumgemache am Boot ging mir der Gürtel der Wathose auf und sie hing mir an den Knien. Also habe ich in die Sicherungsleine gebissen und sie mir wieder hochgezogen. Bei dem Versuch sie zuzumachen war der Gürtel dann auf einmal weg.
Kurz mal in die Weste fallen lassen zum Testen. Sie trägt, war aber auch der einzige Auftrieb den ich hatte. Kurz überlegt, ob ich einfach abwarte. Aber wenn ich warte, kann ich auch versuchen wieder in´s Boot zu kommen. Auf der Suche nach der zündenden Idee, begleitet von ein paar Hilfe-Rufen hatte sich meine Hose über die Füße gewurschtelt. So kannst du keinen Schub mit den Beinen machen. Ich habe dann abwechselnd versucht die Hose auszuziehen oder hochzuziehen. Beides ging nicht. Mit diesem "Treibanker" hingen meine Beine immer unter dem Boot, wenn ich mich an der Seite festgehalten habe. Ich habe dann weiter hinten am Boot mein Glück versucht und hatte endlich die zündende Idee. Von hinten über das Ruderblatt ging es dann recht einfach. Kurz sammeln, Hose wieder hochziehen und los fahren. Auf dem Weg zu Jörg und Ole konnte ich noch ein paar Sachen einsammeln.
Jörg hat mich dann zum Startpunkt begleitet, der gute 3 km weg war. Ich bin etwas schneller gefahren um nicht kalt zu werden. Hier war es gut, dass ich die Winddichte Schicht noch drüber hatte. Bis Jörg da war hatte ich schon mal alles abgerüstet und das Wasser aus dem Boot gelassen. Jörg half mir den Berg hoch. Schnell alles verstaut und festgestellt, das da noch ein trockenes Shirt im Auto liegt. Also raus aus den nassen Klamotten, die ich bestimmt ´ne Stunde anhatte. Jetzt fing ich an zu frieren. Das Auto lief schon ´ne Weile warm. Dann nochmal 1,5h mit nasser Unterhose auf der Sitzheizung gesessen. Dann war es geschafft. Nachbereitung macht ja nach einem erfolgreichen Tag schon keinen Spaß.
Opfergaben für Neptun:
-2 Ruten mit Rolle
-Wobblerbox 15-20 Stk. (Die war zu Beginn der Tour noch gut gesichert, was ich aber nach Benutzung nicht wieder hinbekommen hatte)
- etliche Gummis und Köpfe
- eine Handvoll von Franks Dorschzonkern alle noch jungfräulich
- Messer
Sonstige Verluste:
- Handy
- Fotoapparat
- das Echolot hat sich noch nicht entschieden
- mein Argument gegenüber der Familie, das so ein kleines Boot auf der großen Ostsee total ungefährlich ist, zieht nicht mehr so recht.
Fazit für mich:
- Bekleidung überdenken
- Verstaukonzept überdenken
- Rutensicherung - Da bin ich mir nicht sicher
Tip an die Nation,alles nichts Neues:
- Weste, Sicherungsleine.
- Übt wieder in´s Boot zu kommen. Ich würde es beim nächsten Mal in ein bis zwei Minuten schaffen statt in 15.
- Notrufmittel müsst ihr ewtl. mit einer Hand bedienen oder auspacken können und auch noch wenn nur der Kopf und vielleicht die Brust aus dem Wasser ragt.
ps.: Bis heute habe ich nur einen ganz leichten Schnupfen. Da hat mein Immunsystem mal richtig Gas gegeben.
Vorwort:
Bitte macht aus dem Beitrag keine hätte-könnte-sollte-Diskussion und auf erhobene Zeigefinger kann ich auch verzichten. Ich schreibe das, weil ich darum gebeten wurde.
Wer sich darüber lustig machen möchte - Kein Problem
Wen das nicht interessiert - vielleicht wenigstens mein Fazit lesen
Wen das dazu bringt, nochmal das Eine oder Andere zu überdenken - dann war der Beitrag nicht umsonst.
Bekleidung: Hüftwathose, Paddeljacke, Weste, Kälteschutzkram (ua. so´ne Vlies-Polyester-Mütze)
Wie kann das mit so einem Boot überhaupt passieren? Das war auch für mich nie eine Option.
Hier bin ich mir nicht so ganz sicher. Da fehlen mir ein paar Sekunden Erinnerung. Ich vermute, ich habe den Kopf nach hinten überstreckt, um zu prüfen, ob die Kamera noch läuft. Da ich das auf Grund der Sonneneinstrahlung nicht erkennen konnte, habe ich mich aus dieser Position in eine drehen wollen, wo ich mich seitlich nach hinten umdrehe.
Diese Kombination aus Grobmotorik, Körpermasse und Blödheit war dann wohl der Auslöser.
Mein erster Gedanke war, sch... meine Angeln. Der wurde aber sofort durch; Ok, ganz ruhig, wie jetzt weiter? abgelöst.
Ich war direkt neben dem Boot, das aus dieser Perspektive recht hoch aussah und verdammt glatt ist an der Unterseite. Das Boot lies sich dann aber leicht umdrehen. Da konnte ich einfach am Antrieb ziehen. Beim Versuch von der Seite wieder raufzukommen, habe ich es direkt wieder auf den Kopf gedreht. Das sah auf den Videos irgendwie einfacher aus. Wolltest du das im Sommer nicht üben? Noch ist dir nicht kalt, musste halt jetzt üben. Also noch mal von vorne. Vorher habe ich mich allerdings von der Sicherungsleine getrennt, da diese mittlerweile zweimal um das Boot gewickelt war. Auch dieser Versuch endete mit Drehung des Bootes. Ok so wird das nichts. Handy raus und Jörg anrufen. Das Handy war schon tot zu diesem Zeitpunkt. Es steckte lose in der Westentasche. Da ich Jörg und Ole in Sichtweite hatte erst mal ein paar beherzte Hilfe-Rufe. Aber sie waren soweit weg, das ich nicht erkennen konnte wer wer ist. Dann noch gegen den Wind, also weiter. Bei dem ganzen Rumgemache am Boot ging mir der Gürtel der Wathose auf und sie hing mir an den Knien. Also habe ich in die Sicherungsleine gebissen und sie mir wieder hochgezogen. Bei dem Versuch sie zuzumachen war der Gürtel dann auf einmal weg.
Kurz mal in die Weste fallen lassen zum Testen. Sie trägt, war aber auch der einzige Auftrieb den ich hatte. Kurz überlegt, ob ich einfach abwarte. Aber wenn ich warte, kann ich auch versuchen wieder in´s Boot zu kommen. Auf der Suche nach der zündenden Idee, begleitet von ein paar Hilfe-Rufen hatte sich meine Hose über die Füße gewurschtelt. So kannst du keinen Schub mit den Beinen machen. Ich habe dann abwechselnd versucht die Hose auszuziehen oder hochzuziehen. Beides ging nicht. Mit diesem "Treibanker" hingen meine Beine immer unter dem Boot, wenn ich mich an der Seite festgehalten habe. Ich habe dann weiter hinten am Boot mein Glück versucht und hatte endlich die zündende Idee. Von hinten über das Ruderblatt ging es dann recht einfach. Kurz sammeln, Hose wieder hochziehen und los fahren. Auf dem Weg zu Jörg und Ole konnte ich noch ein paar Sachen einsammeln.
Jörg hat mich dann zum Startpunkt begleitet, der gute 3 km weg war. Ich bin etwas schneller gefahren um nicht kalt zu werden. Hier war es gut, dass ich die Winddichte Schicht noch drüber hatte. Bis Jörg da war hatte ich schon mal alles abgerüstet und das Wasser aus dem Boot gelassen. Jörg half mir den Berg hoch. Schnell alles verstaut und festgestellt, das da noch ein trockenes Shirt im Auto liegt. Also raus aus den nassen Klamotten, die ich bestimmt ´ne Stunde anhatte. Jetzt fing ich an zu frieren. Das Auto lief schon ´ne Weile warm. Dann nochmal 1,5h mit nasser Unterhose auf der Sitzheizung gesessen. Dann war es geschafft. Nachbereitung macht ja nach einem erfolgreichen Tag schon keinen Spaß.
Opfergaben für Neptun:
-2 Ruten mit Rolle
-Wobblerbox 15-20 Stk. (Die war zu Beginn der Tour noch gut gesichert, was ich aber nach Benutzung nicht wieder hinbekommen hatte)
- etliche Gummis und Köpfe
- eine Handvoll von Franks Dorschzonkern alle noch jungfräulich
- Messer
Sonstige Verluste:
- Handy
- Fotoapparat
- das Echolot hat sich noch nicht entschieden
- mein Argument gegenüber der Familie, das so ein kleines Boot auf der großen Ostsee total ungefährlich ist, zieht nicht mehr so recht.
Fazit für mich:
- Bekleidung überdenken
- Verstaukonzept überdenken
- Rutensicherung - Da bin ich mir nicht sicher
Tip an die Nation,alles nichts Neues:
- Weste, Sicherungsleine.
- Übt wieder in´s Boot zu kommen. Ich würde es beim nächsten Mal in ein bis zwei Minuten schaffen statt in 15.
- Notrufmittel müsst ihr ewtl. mit einer Hand bedienen oder auspacken können und auch noch wenn nur der Kopf und vielleicht die Brust aus dem Wasser ragt.
ps.: Bis heute habe ich nur einen ganz leichten Schnupfen. Da hat mein Immunsystem mal richtig Gas gegeben.
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Gruß Mario (Team Los)
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- Mefofreund
- Administrator
- Beiträge: 10348
- Registriert: 11. Feb 2012, 09:50
- Mein Kayak: Hobie Outback Limited Edition
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Teltow / Brandenburg
- Alter: 56
Dez 2016
08
20:14
Mein kleiner Kenterfilm
Link zum Originalthema: Mein kleiner Kenterfilm
Hallo Forengemeinde,
nun ist es vollbracht und die Szenen sind im Kasten.
Ich hatte doch einige Überraschungen beim Ansehen des Filmmaterials erlebt,
sei es die Mefo die zwischen meinen Beinen schwamm,
oder mein gutes altes Klappmesser welches ich garnicht vermisst hatte.
Am Ende fehlte eine Zange und das Messer,
damit kann ich natürlich leben.
Ich hoffe,
wir können auch aus diesem Film was mitnehmen.
Gruß Jörg
Hallo Forengemeinde,
nun ist es vollbracht und die Szenen sind im Kasten.
Ich hatte doch einige Überraschungen beim Ansehen des Filmmaterials erlebt,
sei es die Mefo die zwischen meinen Beinen schwamm,
oder mein gutes altes Klappmesser welches ich garnicht vermisst hatte.
Am Ende fehlte eine Zange und das Messer,
damit kann ich natürlich leben.
Ich hoffe,
wir können auch aus diesem Film was mitnehmen.
Gruß Jörg
- Mefojäger
- Beiträge: 74
- Registriert: 22. Jan 2012, 18:42
- Mein Kayak: Hobie Outback
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Norderbrarup
- Alter: 65
Dez 2016
08
20:19
Das hätte auch anders ausgehen könnnen....!
Link zum Originalthema: Das hätte auch anders ausgehen könnnen........!
Moin zusammen,
ich werde mich mal mit nachfolgenden Bericht outen und schon mal auf die entsprechenden Kommentare einstellen. Allerdings konnte ich mir bis heute morgen auch nicht vorstellen, so schnell in so eine Situation zu geraten. Jedenfalls ein Angeltag den ich wohl so schnell nicht vergessen werde.
Punkt 6 Uhr heute morgen trafen Olli aus Kappeln und ich mit unseren Yaks auf dem Parkplatz in Schönhagen ein. Auf dem Wasser optimale Bedingungen, ablandiger Wind mit 3 und wenig Welle. Heute sollte meine neue Linkshand Multi mit LineCounter ihre Prämiere erleben. Ich schleppte mit 3 Ruten und Olli fischte mit Gummifisch und Wobbler. Alles lief wie geschmiert, einige schöne Dorsche bis 70 cm, ein Köhler und ein dicker Hornhecht füllten meine Fischkiste.
Da eine Pinkelpause anstand ging es bei mir Richtung Steilküste. Nachdem ich ca. 500 - 700 m vom Ufer entfernt noch einen schönen Dorsch verhaftet hatte, wollte ich diesen in meine
Fischkiste im Heck verstauen. Beim Umdrehen beugte ich mich wohl etwas zu weit zur Seite.......... und ehe ich mich versah schwamm ich in der Ostsee
Bevor ich fortfahre noch einige Info: Ich selbst wiege bei 187 cm etwas über 100 kg und würde mich als sportlich und guten Schwimmer bezeichnen. Ausgestattet mit atmungsaktiver Wathose mit Gürtel, Kajakjacke und Neoprengürtel darüber noch eine Schwimmhilfe als Weste. (Ein Trockenanzug ist zwar vorhanden wird aber nicht genutzt da ohne Pinkler und alleine komm ich nur mit den größten Verrenkungen rein oder raus....!) Ich habe des öfteren, auch mit der heutigen Bekleidung und aufgerödeltem Boot Kenterversuche (erfolgreich) durchgeführt.
Im Wasser angekommen hielt ich meine Rute noch in der Hand und so gelang es mir tatsächlich das Boot umzudrehen! Um mich herum schwammen die Fische, die Köderboxen und was sonst noch nicht gleich auf dem Grund versenkt war. Also schnell alles eingesammelt und ins Boot geschmissen. Jetzt versucht seitlich ins Boot zu kommen...... aber schnell erkannt, dass das nichts wird........, die Gefahr das Boot erneut umzukippen erschien mir zu groß. Also bleibt nur........... schwimmen, das Boot im linken Arm und los geht´s.
Nach ca. 5 Minuten war mir klar.... das schaffst du nie........! Mittlerweile hatte das kalte Wasser auch meinen gesamten Körper erreicht. Was also tun - nur keine Panik.
Probiere ich es doch mal über das Heck ins Boot zu kommen. Wäre da nicht die große Kiste hätte es vielleicht geklappt aber ich konnte immerhin den Oberkörper auf das Heck legen. Nun hatte ich in dieser Position endlich auch die Gelegenheit mein wasserdichtes Handy, zusätzlich untergebracht in einem wasserdichten AquaSafe, zu bedienen. Es gelang mir aber nicht eine Verbindung herzustellen, einmal da ich ohne Brille in dieser Situation nichts erkennen konnte und des weiteren stellte sich später heraus, dass das Telefon einen Sprung im Display hatte (vermutlich von den Enterversuchen) und nicht mehr funktionierte.
Das Einzige was ich jetzt tun konnte, war schwimmen. Oberkörper weitgehend außerhalb des Wassers im Heck aufliegend und mit den Beinen im Wasser wie ein Brustschwimmer ging es langsam Richtung Ufer. Der ablandige Wind und die Angelschnur die mich umwickelte machte die Angelegenheit nicht gerade leichter aber mein Gps zeigte mir eine Geschwindigkeit von 0,3 - 0,5 kn an
Zwischenzeitlich fuhr im Abstand von ca. 50 - 100 m ein großes Segelboot vorbei, aber mein Rufen und Winken wurde wohl übersehen.....
Ganz langsam kam das Ufer näher, jetzt war ich ziemlich sicher: Ich schaffe es! Als ich noch ca. 200 m vom Ufer entfernt war, näherte sich die Seenotrettung. Sie kamen längsseits und erkundigten sich nach meinem Befinden. Ich sagte, mir gehts gut und die letzten Meter schaffe ich auch noch. Die Retter blieben dann vor Ort bis ich das rettende Ufer erreicht hatte. Auf den letzten Metern kamen noch Krämpfe in den Waden hinzu, ich konnte aber mit dem Paddel in Bauchlage die letzten Meter bewältigen.
Ein Fliegenfischer am Ufer begrüßte mich freundlich er hatte meine Rufe gehört und die Polizei und die Rettung informiert.
Dann kam auch gleich noch ein Uniformierter und nahm meine Personalien auf und half mir mich von der Schnur zu befreien.
Anschließend bin ich ohne Wathose zurück nach Schönhagen gepaddelt, trockene Klamotten angezogen und mit Olli zur Feier des Tages ein gepflegtes Bierchen getrunken.
Insgesamt habe ich wohl 30 - 45 Minuten in der Ostsee verbracht. Das meine neue Rolle mitsamt Rute jetzt auf dem Ostseegrund liegt werde ich wohl ebenso verschmerzen wie den Verlust meiner besten Wobbler
Wenn ich allerdings daran denke, dass ich schon bei schlechteren Bedingungen und kälterem Wasser viel weiter draußen war..............!
Mir ist im Übrigen klar, dass ich im Nachhinein in einigen Situationen vielleicht anders gehandelt hätte, aber jeder sollte sich vielleicht erst einmal seine eigenen Gedanken machen, für den Fall einmal in eine ähnliche Situation zu geraten.
Gruß
Andreas
Moin zusammen,
ich werde mich mal mit nachfolgenden Bericht outen und schon mal auf die entsprechenden Kommentare einstellen. Allerdings konnte ich mir bis heute morgen auch nicht vorstellen, so schnell in so eine Situation zu geraten. Jedenfalls ein Angeltag den ich wohl so schnell nicht vergessen werde.
Punkt 6 Uhr heute morgen trafen Olli aus Kappeln und ich mit unseren Yaks auf dem Parkplatz in Schönhagen ein. Auf dem Wasser optimale Bedingungen, ablandiger Wind mit 3 und wenig Welle. Heute sollte meine neue Linkshand Multi mit LineCounter ihre Prämiere erleben. Ich schleppte mit 3 Ruten und Olli fischte mit Gummifisch und Wobbler. Alles lief wie geschmiert, einige schöne Dorsche bis 70 cm, ein Köhler und ein dicker Hornhecht füllten meine Fischkiste.
Da eine Pinkelpause anstand ging es bei mir Richtung Steilküste. Nachdem ich ca. 500 - 700 m vom Ufer entfernt noch einen schönen Dorsch verhaftet hatte, wollte ich diesen in meine
Fischkiste im Heck verstauen. Beim Umdrehen beugte ich mich wohl etwas zu weit zur Seite.......... und ehe ich mich versah schwamm ich in der Ostsee
Bevor ich fortfahre noch einige Info: Ich selbst wiege bei 187 cm etwas über 100 kg und würde mich als sportlich und guten Schwimmer bezeichnen. Ausgestattet mit atmungsaktiver Wathose mit Gürtel, Kajakjacke und Neoprengürtel darüber noch eine Schwimmhilfe als Weste. (Ein Trockenanzug ist zwar vorhanden wird aber nicht genutzt da ohne Pinkler und alleine komm ich nur mit den größten Verrenkungen rein oder raus....!) Ich habe des öfteren, auch mit der heutigen Bekleidung und aufgerödeltem Boot Kenterversuche (erfolgreich) durchgeführt.
Im Wasser angekommen hielt ich meine Rute noch in der Hand und so gelang es mir tatsächlich das Boot umzudrehen! Um mich herum schwammen die Fische, die Köderboxen und was sonst noch nicht gleich auf dem Grund versenkt war. Also schnell alles eingesammelt und ins Boot geschmissen. Jetzt versucht seitlich ins Boot zu kommen...... aber schnell erkannt, dass das nichts wird........, die Gefahr das Boot erneut umzukippen erschien mir zu groß. Also bleibt nur........... schwimmen, das Boot im linken Arm und los geht´s.
Nach ca. 5 Minuten war mir klar.... das schaffst du nie........! Mittlerweile hatte das kalte Wasser auch meinen gesamten Körper erreicht. Was also tun - nur keine Panik.
Probiere ich es doch mal über das Heck ins Boot zu kommen. Wäre da nicht die große Kiste hätte es vielleicht geklappt aber ich konnte immerhin den Oberkörper auf das Heck legen. Nun hatte ich in dieser Position endlich auch die Gelegenheit mein wasserdichtes Handy, zusätzlich untergebracht in einem wasserdichten AquaSafe, zu bedienen. Es gelang mir aber nicht eine Verbindung herzustellen, einmal da ich ohne Brille in dieser Situation nichts erkennen konnte und des weiteren stellte sich später heraus, dass das Telefon einen Sprung im Display hatte (vermutlich von den Enterversuchen) und nicht mehr funktionierte.
Das Einzige was ich jetzt tun konnte, war schwimmen. Oberkörper weitgehend außerhalb des Wassers im Heck aufliegend und mit den Beinen im Wasser wie ein Brustschwimmer ging es langsam Richtung Ufer. Der ablandige Wind und die Angelschnur die mich umwickelte machte die Angelegenheit nicht gerade leichter aber mein Gps zeigte mir eine Geschwindigkeit von 0,3 - 0,5 kn an
Zwischenzeitlich fuhr im Abstand von ca. 50 - 100 m ein großes Segelboot vorbei, aber mein Rufen und Winken wurde wohl übersehen.....
Ganz langsam kam das Ufer näher, jetzt war ich ziemlich sicher: Ich schaffe es! Als ich noch ca. 200 m vom Ufer entfernt war, näherte sich die Seenotrettung. Sie kamen längsseits und erkundigten sich nach meinem Befinden. Ich sagte, mir gehts gut und die letzten Meter schaffe ich auch noch. Die Retter blieben dann vor Ort bis ich das rettende Ufer erreicht hatte. Auf den letzten Metern kamen noch Krämpfe in den Waden hinzu, ich konnte aber mit dem Paddel in Bauchlage die letzten Meter bewältigen.
Ein Fliegenfischer am Ufer begrüßte mich freundlich er hatte meine Rufe gehört und die Polizei und die Rettung informiert.
Dann kam auch gleich noch ein Uniformierter und nahm meine Personalien auf und half mir mich von der Schnur zu befreien.
Anschließend bin ich ohne Wathose zurück nach Schönhagen gepaddelt, trockene Klamotten angezogen und mit Olli zur Feier des Tages ein gepflegtes Bierchen getrunken.
Insgesamt habe ich wohl 30 - 45 Minuten in der Ostsee verbracht. Das meine neue Rolle mitsamt Rute jetzt auf dem Ostseegrund liegt werde ich wohl ebenso verschmerzen wie den Verlust meiner besten Wobbler
Wenn ich allerdings daran denke, dass ich schon bei schlechteren Bedingungen und kälterem Wasser viel weiter draußen war..............!
Mir ist im Übrigen klar, dass ich im Nachhinein in einigen Situationen vielleicht anders gehandelt hätte, aber jeder sollte sich vielleicht erst einmal seine eigenen Gedanken machen, für den Fall einmal in eine ähnliche Situation zu geraten.
Gruß
Andreas
Hobie Mirage Outback
- Mefofreund
- Administrator
- Beiträge: 10348
- Registriert: 11. Feb 2012, 09:50
- Mein Kayak: Hobie Outback Limited Edition
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Teltow / Brandenburg
- Alter: 56
Dez 2016
08
20:23
KFO Kenterung von Aragorn
Link zum Originalthema: KFO Kenterung von Aragorn
Hallo Forengemeinde,
beim Einfahren von Carsten in unsere "Marina" ist ihm leider eine Welle zum Verhängnis geworden.
An diesem Tag war der Wind auflandig aber abnehmend und wir hatten teilweise noch eine fette Restwelle.
Ich fotografierte vom Damm und sah,
das er seinen ersten Landungversuch abbrach und dachte mir schon,
Hauptsache das geht gut!
Beim nächsten Versuch passierte es dann,
in dem Moment wo er ansetzte,
hob ihn die Welle an und mit eingeschlagenden Ruder war das Kentern nicht mehr zu verhindern.
Hier die Bilder.
Ihm ist zum Glück nichts passiert und bis auf ein paar Köderkisten hielten sich die Verluste in Grenzen.
Carsten wird bestimmt auch noch was schreiben.
Fazit dieser Kenterung,
ich werde bei solchen auflandigen Bedingungen gerade auf´s Ufer zu halten.
Dann nehme ich halt in Kauf,
den einen oder anderen Stein zu Rammen,
werde aber das Kentern wahrscheinlich verhindern.
Gruß Jörg
_____________________________________________________________________________________________
Moin, moin!
Zu erst mal:
Das letzte Bild zeigt mich in orange nach der Kenterung und dem anschließenden Trockenlegen.
Wie ihr seht kann ich schon wieder lachen.
Zum eigentlichen Geschehen:
Ich war mit einigen anderen Booten zusammen rausgefahren, als Wind und Welle abnahmen.
Ich habe mich dann ein wenig nördlich (links) vom Platz aufgehalten. Die Bedingungen waren nicht gut, aber mit dem PA auch kein Problem, wenn man die Wellen vorausschauend beobachtete.
Ich selber hatte kleineren Booten noch empfohlen, das nicht zu probieren.
Wie gesagt, für mich stellte sich die Angelei nicht als Problem dar.
Irgendwann bekam ich jedoch den Hinweis über Funk, dass die Welle sich vor dem Hafen wieder mehr bricht.
Bei mir stellte es sich zwar dar, als ob es ruhiger wird, aber da die Anderen mich schon angefunkt haben beschloss ich wieder rein zu fahren.
Vor dem Hafen angekommen habe das Dilemma gesehen.
Die Welle stand leicht schräg auf die Hafeneinfahrt.
Man musste noch ein, zwei Meter hinter die Mole kommen um ruhiges Wasser zu erreichen.
Es war also nötig schräg zur Welle in den Hafen zu fahren.
Beim ersten Anlauf hat mich eine Welle nur leicht aus dem Ruder gebracht, ich steuerte dadurch jedoch nicht mehr auf die Einfahrt sondern auf die Mole zu.
Diesen Anlauf habe ich erfolgreich abgebrochen und eine weitere Runde gedreht.
Mir ist aufgefallen, dass die Wellen in Zyklen von höheren und niedrigeren Wellen kamen.
Ich habe also auf eine Pause gewartet um dann zu Starten.
Als ich es versucht habe gab ich Gas. In dem Moment hatte ich aber das Gefühl als ob ich gegen einen Anker antrete.(subjektiv)
Fakt ist, als ich auf Höhe der Mole war und das Ruder einschlagen musste hat mich eine besonders hohe Welle eingeholt, brach genau unter mir und drehte mich zur Seite.
Daraus folgte unweigerlich das Kentern.
Ich bin der Meinung, dass ein Paddel in der Hand nichts daran geändert hätte!
Wenn die Masse eines PA oder ähnlichem Boot erst mal ins Rotieren kommt hält es keiner mit einem Paddel auf.
Das gilt nicht unbedingt für kleinere Boote.
Nach der Kenterung war ich dann für meine relative Größe von 1,91 m recht dankbar, da ich mit den Zehenspitzen an den Grund gekommen bin. Das hat mir das drehen des Bootes wesentlich erleichtert.
Ich bin dann mit leichtem Bodenkontakt unter den Füßen in den Hafen gewatet.
Erstaunlich war, dass sich innerhalb der ein, zwei Minuten die das Boot Kopf stand und dem einen Mal hin und in die gleiche Richtung zurück drehen sämtliche Leinen zu einem einzigen Knäuel verbanden, daß erst wieder am Wohnwagen und in Ruhe gelöst werden konnte.
Ich hatte einen Treibanker und einen richtigen Anker mit Leinen, einen Kescher mit Gummizug sowie die Paddelsicherung hinter meinem Sitz. Alles zusammen hat sich auch noch mit dem Ankertrolli und der Gummizugabspannung verbunden.
Ich will gar nicht wissen was für Möglichkeiten sich ergeben hätten, wenn ich auch noch die Angeln, Zangen und was man sonst noch vor dem Sitz sichern kann angeleint hätte. Spontan habe ich das Bild von Kapitän Ahab, der an dem weißen Wal reitet vor mir!
Meine Bekleidung hat sich bewährt. Wathose mit Gürtel und Padeljacke.
Ich bin zwar nicht trocken geblieben, das Wasser ist jedoch nur sehr langsam eingesickert.
Durch das Einsickern wurde das ca.13-14° kalte Wasser schnell erwärmt und ich habe zu keiner Zeit gefroren.
Lernen sollte man aus solchen Situationen auch was!
Ich werde mich mehr in Geduld üben, auch wenn ich schon fünf Tage nicht aufs Wasser gekommen bin.
Euch allen gute Fahrt!
Hallo Forengemeinde,
beim Einfahren von Carsten in unsere "Marina" ist ihm leider eine Welle zum Verhängnis geworden.
An diesem Tag war der Wind auflandig aber abnehmend und wir hatten teilweise noch eine fette Restwelle.
Ich fotografierte vom Damm und sah,
das er seinen ersten Landungversuch abbrach und dachte mir schon,
Hauptsache das geht gut!
Beim nächsten Versuch passierte es dann,
in dem Moment wo er ansetzte,
hob ihn die Welle an und mit eingeschlagenden Ruder war das Kentern nicht mehr zu verhindern.
Hier die Bilder.
Ihm ist zum Glück nichts passiert und bis auf ein paar Köderkisten hielten sich die Verluste in Grenzen.
Carsten wird bestimmt auch noch was schreiben.
Fazit dieser Kenterung,
ich werde bei solchen auflandigen Bedingungen gerade auf´s Ufer zu halten.
Dann nehme ich halt in Kauf,
den einen oder anderen Stein zu Rammen,
werde aber das Kentern wahrscheinlich verhindern.
Gruß Jörg
_____________________________________________________________________________________________
Moin, moin!
Zu erst mal:
Das letzte Bild zeigt mich in orange nach der Kenterung und dem anschließenden Trockenlegen.
Wie ihr seht kann ich schon wieder lachen.
Zum eigentlichen Geschehen:
Ich war mit einigen anderen Booten zusammen rausgefahren, als Wind und Welle abnahmen.
Ich habe mich dann ein wenig nördlich (links) vom Platz aufgehalten. Die Bedingungen waren nicht gut, aber mit dem PA auch kein Problem, wenn man die Wellen vorausschauend beobachtete.
Ich selber hatte kleineren Booten noch empfohlen, das nicht zu probieren.
Wie gesagt, für mich stellte sich die Angelei nicht als Problem dar.
Irgendwann bekam ich jedoch den Hinweis über Funk, dass die Welle sich vor dem Hafen wieder mehr bricht.
Bei mir stellte es sich zwar dar, als ob es ruhiger wird, aber da die Anderen mich schon angefunkt haben beschloss ich wieder rein zu fahren.
Vor dem Hafen angekommen habe das Dilemma gesehen.
Die Welle stand leicht schräg auf die Hafeneinfahrt.
Man musste noch ein, zwei Meter hinter die Mole kommen um ruhiges Wasser zu erreichen.
Es war also nötig schräg zur Welle in den Hafen zu fahren.
Beim ersten Anlauf hat mich eine Welle nur leicht aus dem Ruder gebracht, ich steuerte dadurch jedoch nicht mehr auf die Einfahrt sondern auf die Mole zu.
Diesen Anlauf habe ich erfolgreich abgebrochen und eine weitere Runde gedreht.
Mir ist aufgefallen, dass die Wellen in Zyklen von höheren und niedrigeren Wellen kamen.
Ich habe also auf eine Pause gewartet um dann zu Starten.
Als ich es versucht habe gab ich Gas. In dem Moment hatte ich aber das Gefühl als ob ich gegen einen Anker antrete.(subjektiv)
Fakt ist, als ich auf Höhe der Mole war und das Ruder einschlagen musste hat mich eine besonders hohe Welle eingeholt, brach genau unter mir und drehte mich zur Seite.
Daraus folgte unweigerlich das Kentern.
Ich bin der Meinung, dass ein Paddel in der Hand nichts daran geändert hätte!
Wenn die Masse eines PA oder ähnlichem Boot erst mal ins Rotieren kommt hält es keiner mit einem Paddel auf.
Das gilt nicht unbedingt für kleinere Boote.
Nach der Kenterung war ich dann für meine relative Größe von 1,91 m recht dankbar, da ich mit den Zehenspitzen an den Grund gekommen bin. Das hat mir das drehen des Bootes wesentlich erleichtert.
Ich bin dann mit leichtem Bodenkontakt unter den Füßen in den Hafen gewatet.
Erstaunlich war, dass sich innerhalb der ein, zwei Minuten die das Boot Kopf stand und dem einen Mal hin und in die gleiche Richtung zurück drehen sämtliche Leinen zu einem einzigen Knäuel verbanden, daß erst wieder am Wohnwagen und in Ruhe gelöst werden konnte.
Ich hatte einen Treibanker und einen richtigen Anker mit Leinen, einen Kescher mit Gummizug sowie die Paddelsicherung hinter meinem Sitz. Alles zusammen hat sich auch noch mit dem Ankertrolli und der Gummizugabspannung verbunden.
Ich will gar nicht wissen was für Möglichkeiten sich ergeben hätten, wenn ich auch noch die Angeln, Zangen und was man sonst noch vor dem Sitz sichern kann angeleint hätte. Spontan habe ich das Bild von Kapitän Ahab, der an dem weißen Wal reitet vor mir!
Meine Bekleidung hat sich bewährt. Wathose mit Gürtel und Padeljacke.
Ich bin zwar nicht trocken geblieben, das Wasser ist jedoch nur sehr langsam eingesickert.
Durch das Einsickern wurde das ca.13-14° kalte Wasser schnell erwärmt und ich habe zu keiner Zeit gefroren.
Lernen sollte man aus solchen Situationen auch was!
Ich werde mich mehr in Geduld üben, auch wenn ich schon fünf Tage nicht aufs Wasser gekommen bin.
Euch allen gute Fahrt!
- Maik
- Beiträge: 69
- Registriert: 21. Mär 2016, 20:57
- Mein Kayak: Hobie Outback 2020
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Elmenhorst/Lichtenhagen
Dez 2016
08
20:25
Gekentert vor Elmenhorst
Link zum Originalthema: Gekentert vor Elmenhorst
Moin ihr lieben,
Bin heute(16.04.2016) gegen Mittag in Elmenhorst eingestiegen.
Leider hat mich auf der Rückfahrt an Land eine Böe überrascht und durfte das erste mal erleben zu Kentern.
Glücklicherweise habe ich es geschafft heil an Land zu kommen,aber von der Ausrüstung hat es das meiste nicht an Land geschafft.
Ich Idiot habe vergessen den Kayaksitz zu sichern(Native Slayer) und an dem hatte ich die Sicherrungsleine vom Paddel fest gemacht.
Also ohne Sitz und Paddle zurück an Land , mir ging der Ar... auf Grundeis!
Werde mal auflisten ,was alles weg ist.
- Kayaksitz Native Slayer, DAM Yagi ,TNP-Paddel ,Fischereischein ,Angelerlaubnis für Ostsee und Warnow, Personalausweis und Kleinkram.
Werde also nicht so schnell wieder los können, muss erstmal Behördengänge machen.
PS.: Nochmal besten Dank an "steinbitlooser" für seine spontane Hilfe vorhin.
Gruß Maik und euch noch ein schönes Wochenende
Moin ihr lieben,
Bin heute(16.04.2016) gegen Mittag in Elmenhorst eingestiegen.
Leider hat mich auf der Rückfahrt an Land eine Böe überrascht und durfte das erste mal erleben zu Kentern.
Glücklicherweise habe ich es geschafft heil an Land zu kommen,aber von der Ausrüstung hat es das meiste nicht an Land geschafft.
Ich Idiot habe vergessen den Kayaksitz zu sichern(Native Slayer) und an dem hatte ich die Sicherrungsleine vom Paddel fest gemacht.
Also ohne Sitz und Paddle zurück an Land , mir ging der Ar... auf Grundeis!
Werde mal auflisten ,was alles weg ist.
- Kayaksitz Native Slayer, DAM Yagi ,TNP-Paddel ,Fischereischein ,Angelerlaubnis für Ostsee und Warnow, Personalausweis und Kleinkram.
Werde also nicht so schnell wieder los können, muss erstmal Behördengänge machen.
PS.: Nochmal besten Dank an "steinbitlooser" für seine spontane Hilfe vorhin.
Gruß Maik und euch noch ein schönes Wochenende
- steinbitlooser
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- Registriert: 3. Jan 2013, 19:29
- Mein Kayak: tarpon 140 angler + tarpon 130T
- Wohnort: Rostock, Warnemuende
- Alter: 52
Dez 2016
08
20:27
Anbaden vom Kayak
Link zum Originalthema: Anbaden vom Kayak
Hab am Samstag vier Dorsche gefangen die ich allesamt zurückgesetzt habe - ungewollt.
Die Ausrüstung ist komplett an Bord geblieben
Hab am Samstag vier Dorsche gefangen die ich allesamt zurückgesetzt habe - ungewollt.
Die Ausrüstung ist komplett an Bord geblieben
Team Mefonieten
Beim Angeln gibt nicht der Mensch das Tempo vor, sondern der Fisch.
Gruss Jens
https://www.youtube.com/user/steinbitlooser
Beim Angeln gibt nicht der Mensch das Tempo vor, sondern der Fisch.
Gruss Jens
https://www.youtube.com/user/steinbitlooser
- Bernd
- Beiträge: 424
- Registriert: 5. Mär 2015, 08:36
- Mein Kayak: Hobie Outback 2019
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Lübeck
Dez 2016
08
20:31
Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr
Link zum Originalthema: Leichtsinnige Fehler - Kenterung - Lebensgefahr
Mit ein paar Tagen Abstand zu meiner Kenterung am Montag bringe ich hier mal eine Nachbetrachtung zu Papier und klage mich damit selber an und hoffe den ein oder anderen anzuregen auch nicht einen Millimeter von den gebotenen sicherheitsrelevanten Regeln bei unserem Hobby abzuweichen.
Auf gar keinen Fall soll die Botschaft heißen; Kajakangeln ist brandgefährlich, sondern vielmehr; werdet nicht müde alles für eure Sicherheit zu tun sonst kann das Ganze enden wie im unten folgenden Kenterbericht.
Vorweg sei gesagt, das ich so ziemlich alles über die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen hier im Forum aufgesaugt und auch umgesetzt habe. Nach über 60 Kajaktagen auf der Ostsee in den letzten 2 Jahren hat bei mir aber der trügerische Leichtsinn Einzug gehalten und das hätte ich am Montag um Haaresbreite mit dem Leben bezahlt !!!!!
Nun im Detail der Kenterbericht:
Wetter am Montag den 05.12.2016: sonnig mit leichtem WSW-Wind Stärke 2-3. Für meine Einsatzstelle in Brook / MV bedeutete dies sideshore bis leicht ablandig. Lufttemperatur 0° C und Wasser 6-7° C, Wellenhöhe keine 10 cm. Mein Kajak: Hobie Outback 2015. Meine Kleidung : Palm Ion Bip Trockenhose + Palm Mistral Jacke + Rettungsweste RTM Angler mit 50 N + Leash 1m lang, dehnbar auf ca. 1,40 m + Unterbekleidung Bauwolle und Fleece gemischt im Zwiebelprinzip
Körpermaße: 96 kg verteilt auf 184 cm
Hatte mir den Montag wegen des ruhigen Wetters extra Dienstfrei genommen und war, wie so oft, alleine unterwegs.
Bei eben diesen absolut ruhigen Bedingungen war ich um 08:30 auf dem Wasser und gegen 11:00 Uhr drückte bei mir die Blase. Bisher hatte ich das kleine Geschäft gefahrlos im Sitzen durch den Pinkelreißverschluß in einen Becher erledigt. Immer mit dem kleinen Makel das ein paar Tropfen in der Unterbekleidung gelandet sind. Im Sommer habe ich festgestellt, das es durchaus möglich ist im Outback eine kniende Position einzunehmen und einfach durch die Antriebsöffnung laufen zu lassen. Dazu ist ein bisschen geturne erforderlich und man muss im Übergang vom Sitzen zum Knien erst eine hockende Position einnehmen wobei natürlich der Schwerpunkt deutlich nach oben verlagert wird und man somit ins Risiko geht. Wohlgemerkt alles nur um ein paar Tropfen in der Unterkleidung zu vemeiden (wie doof kann man eigentlich sein) !!!
Genau diese Prozedur wurde mir diesmal zum Verhängnis. Schwerpunkt zu hoch und zu weit rechts und schon lag ich im Wasser und das Kajak kieloben neben mir. Das alles in einer Geschwindigkeit die eine Gegenreaktion gar nicht zugelassen hat. Die Sicherheitsleine habe ich immer links im Haltegriff angeschlagen, diese Seite war ja mit zu mir rüber gekippt und so hatte ich die 1,4 Meter Länge der Sicherheitsleine Bewegungsfreiheit. Ich glaube meine ersten Gedanken waren: „ Du Idiot selber schuld“. So jetzt Ruhe bewahren und wieder rein ins Kajak waren meine Überlegungen, dabei bemerkte ich ein kaltes und nasses Gefühl an den Schultern. Nächster unverzeihlicher Fehler: Ich trug unter anderem einen Pullover mit sehr hohem Kragen am Hals. Der Kragen war deutlich höher als der Neoprenkragen meiner Trockenjacke und so hatte ich den Kragen der Jacke über dem Pullover nur mit leichtem Zug mittels Klettverschluss geschlossen. So konnte von oben Wasser eindringen und das Material des Pullovers saugte das Wasser wie ein Schwamm und transportierte es weiter nach unten.
Kajak umdrehen erster Versuch, von unten gegriffen, hoch gedrückt, nicht ganz den Drehpunkt erreicht fiel das Hobie wieder in die kieloben-Position zurück. Zweiter Versuch mit etwas mehr Schwung glückte dann. So jetzt wieder rauf, Hände mittig zum hoch stemmen platziert und mich mit allem was ich habe hoch gedrückt . Mit dem Ergebnis das sich das Kajak fast widerstandslos wieder in die kieloben Postion drehte. Mist, was war das denn.
Der größte Fehler überhaupt : meine Einstiegsübung habe ich im Jahr 2015 mit meinem damaligen Islander Strike Angler gemacht. Einem extrem kippstabilen Zweikieler, da konnte ich mich relativ mühelos, fast wie am Beckenrand in der Schwimmhalle hoch drücken.
Mit dem Hobie habe ich diese Übung nicht wiederholt, hätte ich das mal getan dann wäre so einiges anders gelaufen oder wäre gar nicht passiert. Für mich war also als Wiedereinstiegstechnik das einfache hoch stemmen abgespeichert. Klar hatte ich Videos gesehen wie man sich aus einer Schwimmposition heraus mit kräftigem Beinschlag seitlich auf das Kajak schiebt. Aber glaubt mir, wenn man in so einer Not- und Stresssituation ist kommt man da nicht drauf, sondern wiederholt immer wieder die untaugliche Technik die nach meiner Erinnerung ja eigentlich funktionieren müsste.
Mittlerweile suchte sich immer mehr Wasser von oben den Weg in meinen Anzug, meine Finger waren deutlich runtergekühlt und mein Selbstverständnis einfach aufs Kajak zurückzukehren wich doch erheblichen Zweifeln. Der nächste nun schon hektische Versuch das Kajak umzudrehen mißglückte völlig, das Kajak kippte zurück, fiel mir auf den Kopf und ich befand mich unter dem Boot. Mit kurzer Tauchbewegung wieder unten raus und noch mehr Wasser über den Hals eingefangen. Erste Verzweiflungstat, ich versuchte auf das kieloben treibende Boot zu klettern. Natürlich ohne Aussicht auf Erfolg sich an den Rundungen festzuhalten. Der nächste Versuch das Kajak zu drehen glückte dann wieder irgendwie und ich strampelte erschöpft, deutlich unterkühlt und mit aufkommender Panik neben Kajak. Erste düstere Gedanken machten sich breit, Du mußt da wieder rauf sonst endet der Weg hier und heute.
Nächster Versuch mich auf das Kajak zu stemmen und wieder drückte ich dabei nur die gegenüberliegende Seite hoch und und hatte nicht den Hauch einer Chance genug Gegendruck zu erfahren um wieder rauf zu kommen. Das ist gar nicht möglich mit meinem Gewicht seitlich wieder einzusteigen schoss es mir durch den Kopf. Resignation, Kraftlosigkeit, Kälte und ganz düstere Gedanken umkreisten mich. Der Körper war jetzt nur noch bedingt einsatzfähig, die Kälte und das vom Körper gesteuerte Zittern stand über allem. Mit den Fingern konnte ich kaum noch greifen was die Aussicht auf ein wieder Einsteigen auf ein Minimum sinken ließen. Die Nässe und Kälte war mittlerweile innen im Anzug überall zu spüren und „meine Zeit läuft ab“ war glaube ich einer meiner Gedanken. Mein Blick fiel auf die Tackle-Kiste und die Kühlbox die sich noch schräg hängend in den Gummiseilen im Heck befanden. Ich löste die Gummis auf der einen Seite, auf die andere Seite konnte ich nicht, dafür war jetzt die Sicherheitsleine beim Weg um das Heck irgendwie zu kurz. Mit Geziehe ging es dann aber doch. Alles über Bord geworfen und dann wieder Richtung Heck. Der wohl letzte Versuch der mir in meinem entkräfteten Zustand noch blieb war übers Heck. Das war aber weniger die Ausführung eines klaren Gedankens als viel mehr die letzte intuitive Handlung die noch blieb, bevor die Körperkräfte völlig versagten.
Ein Aussrichten des Körpers in Verlängerung zum Kajak war nicht möglich weil die Länge der Sicherheitsleine nun endgültig nicht ausreichend war. Also wieder seitlich ans Kajak; Karabiner am Griff gelöst und von hinten in die Rückenlehne des Sitzes gehakt. Wieder zum Heck, Körper ausgerichtet und der Versuch mit den Eisfingern irgendwie Halt zu erlangen. Mit allerletzter Kraft schaffte ich es das Heck des Kajaks etwas nach unten zu drücken und meinen Oberkörper bis zum Brustbein raufzuziehen und mit den Beinen im Wasser zu strampeln damit ich nicht wieder runter rutschte. Kurz inne halten alle Restkräfte sammeln und ein weiterer Schwung brachte mich mit dem Bauchnabel bis auf das Ruderblatt. In dieser Position bin ich erst einmal verharrt. Aus Angst diese für mich beste Position der geschätzten letzten 15 Minuten zu riskieren und weil nun so gut wie keine Kraftreserven mehr vorhanden waren versuchte ich mich nicht zu bewegen.
In diesem Moment hörte ich ein Motorgeräusch, immer lauter werdend konnte ich im Augenwinkel ein kleines Schlauchboot mit Außenbordmotor sehen das vielleicht in 100 m Entfernung vorbeifuhr. Panisch habe ich um Hilfe geschrien und dachte warum sieht der nicht das orange Kajak auf dem niemand sitzt. Das er mich neben dem lauten Motor sitzend nicht hört habe ich natürlich nicht realisiert, aber trotzdem habe ich, so meine nachträgliche Erinnerung wie am Spieß geschrien (eine Trillerpfeife hätte ich auch gehabt, aber die lag unter dem Bauch begraben in einer Brusttasche der Rettungsweste). Irgendwelche Armbewegungen um auf mich aufmerksam zu machen waren in meiner instabilen Lage völlig undenkbar und so fuhr das Schlauchboot vorbei und Stille trat wieder ein.
Ich denke zwei drei Minuten hatte ich diese Position inne dann begann ich mich mit so etwas wie Schwimmbewegungen zentimeterweise nach vorne zu arbeiten. Den rasenden Puls das hochfrequente Zittern und eine sekündliche Atemfrequenz überlagerten jetzt alles und alle Bewegungen die ich vollzog, erfolgten nicht geplant sondern eher reflexartig (man will einfach überleben; ist meine Erklärung in der Nachbetrachtung).
Als ich mit dem Kopf die runter geklappte Rückenlehne des Sitzes erreicht hatte ging es nicht mehr weiter. Die Rettungsweste hatte sich mit den Spanngummis verhakt und um über den Sitz weiter nach vorne zu gelangen musste ich den Oberkörper gezwungener Maßen anheben und die eingehakte Sicherheitsleine wieder lösen um Sie am Haltegriff neu einzuhängen. Auch dieser Akt gelang irgendwie und ich hatte es dann mit dem Kopf bis zum Antrieb geschafft. Wie ich es dann in den Sitz gekommen bin ?, daran fehlt mir die Erinnerung. Wie in einem automatisch ablaufenden Film habe ich in die Pedale getreten und stellte fest, das das Kajak noch steuerbar ist. Noch unglaublicher war ,das das Echolot noch funktionierte und auf der Kartendarstellung tatsächlich die markierte Einsatzstelle zu sehen war. Die Entfernung zum Ufer dürfte so ca. 600-800 Meter betragen haben und nach einigen wie automatisiert abgelaufenen Minuten erreichte ich tatsächlich das Ufer an der Einsatzstelle und habe das Kajak nach ziehen des Antriebes sogar noch 2 oder 3 m an Land gezogen.
Die erste Handlung war das Handy aus der wasserdichten Brusttasche der Paddeljacke zu ziehen. Mit zwei gefrorenen Fingern gleichzeitig drückte ich vergeblich die ON-Taste des tropfenden Smartphones. Ich denke die Brusttasche hat Wasser von innen bekommen und das Handy war Schrott.
Kein Mensch weit und breit also die ca. 200 m zum Parkplatz angetreten. Gekrümmte Körperhaltung, der Anzug bzw. die Unterkleidung schwer wie Hölle und auch einige Liter Wasser in den Füßlingen.
Die Atmung war mittlerweile keuchend im Sekundentakt und das Zittern und Herzrasen schier unerträglich. Auf halber Strecke zum Parkplatz bemerkte ich das unter dem einen Arm der Antrieb und unter dem anderen die beiden verbliebenen Angeln klemmten, fragt mich nicht wie die dahin gekommen sind.
Genau in dem Moment in dem ich den Parkplatz erreichte kam ein Auto und ich signalisierte Hilfe. Ein älteres Ehepaar hat dann sofort per Handy den Notruf gewählt. Meinen Autoschlüssel hatte ich um meinen Hals gehängt, Elektronik natürlich auch kaputt aber irgendwie bekam ich oder die Frau ? das Fahrzeug geöffnet. Ich denke die Dame aus dem Auto war mit der Situation mit einem krampfenden zitternden Mann auch überfordert, hat aber intuitiv das richtige getan. Sie hat mir die Kleidung vom Leib gezogen und nach einigen Minuten hatte ich die Reserve-Jogginghose und Trainingsjacke aus dem Auto an. Ich saß dann auf meinem Beifahrersitz und wurde mit der Rettungsdecke aus ihrem Fahrzeug umhüllt. Auf die Idee bei 0° C Außentemperatur den Motor laufen zu lassen sind wir nicht gekommen. Mein Zustand besserte sich überhaupt nicht und für die Dame muss die Wartezeit auf den Rettungswagen eine Qual gewesen sein. Nach einer gewissen Zeit wurde ein zweites mal per Notruf nach dem Rettungswagen gefragt und ich bekam mit das es wohl insgesamt 45 Minuten bis zum Eintreffen gedauert hat . Dann ging alles ganz schnell, Infusion, Beruhigungsspritze und Überprüfung der Körpertemperatur, Ergebnis 33°C !!! Zusätzlich bekam ich eine Art Warmluftgebläse unter einer Decke. Nach meinem Gefühl alles höchst professionell und die Zuversicht auf ein glückliches Ende machte sich in mir breit. Obwohl ich in Mecklenburg-Vorpommern gekentert bin befand ich mich in einem Rettungswagen der mich in die Uniklinik nach Lübeck gefahren hat. In der Notaufnahme habe ich dann 4 Stunden verkabelt unter Monitorüberwachung verbracht und es erfolgten diverse Blutuntersuchungen. Meine Körpertemperatur lag wieder bei über 36°C und die Blutwerte waren zufriedenstellend. In Begleitung meiner Frau und meiner Tochter durfte ich die Klinik wieder verlassen.
Es wurden viele Tränen im Krankenhaus vergossen und es war klar das der 5. Dezember ab sofort mein zweiter Geburtstag ist. Wobei mir ein Geburtstag völlig reicht.
Den Rücktransport meines Autos haben meine Kinder organisiert und das Kajak wurde von der Wasserschutzpolizei Wismar sichergestellt und in die dortige Asservatenkammer verbracht. Dort liegt es heute noch.
Die komplette nasse Kleidung habe ich am Folgetag in einer großen IKEA-Tasche aus dem Fahrzeug geholt. Die Griffe der Tasche waren kurz vorm reißen und ich schätze das Gewicht auf deutlich über 10 kg.
Dieser Kenterbericht mag in Teilen sehr dramatisch sein, aber ich musste mir die Geschehnisse von der Seele schreiben. Meine lebensbedrohliche Grenzerfahrung soll von euch niemanden abschrecken, sondern vielmehr sensibilisieren. Unser Hobby ist mit allen gebotenen Sicherheitsvorkehrungen problemlos durchführbar. Alle Fehler die mir passiert sind habe ich selbst zu verantworten und vielleicht hat da jemand auch noch Verbesserungspotential für sich erkannt. Dann ist viel erreicht.
Hier nochmal alle haarsträubenden Fehler im Überblick:
- sitzende Position im Kajak verlassen
- Trockenjacke am Hals nicht abgedichtet
- ohne Begleitung auf der Ostsee unterwegs
- keine Einstiegsübung auf dem aktuellen Kajak
- kein wasserdichtes Tasten-Handy für die Abgabe eines Notrufes
Körperlich geht es mir wieder gut, aber im Kopf läuft das Geschehene immer wieder ab und wird mich wohl noch viele schlaflose Nächte kosten.
Die materiellen Verluste bei der Kenterung sind es nicht wert hier thematisiert zu werden, ich bin einfach nur froh diese Nachbetrachtung schreiben zu können. Die Frage ob und wie es weitergeht lasse ich erst einmal offen, wichtiger ist für mich die Verarbeitung der Geschehnisse und dieser Kenterbericht soll der erste Schritt dazu sein.
Bitte im Netz nachlesen:
Stadien, Symptome und Sofortmaßnahmen bei Hypothermie (Unterkühlung)
Mit ein paar Tagen Abstand zu meiner Kenterung am Montag bringe ich hier mal eine Nachbetrachtung zu Papier und klage mich damit selber an und hoffe den ein oder anderen anzuregen auch nicht einen Millimeter von den gebotenen sicherheitsrelevanten Regeln bei unserem Hobby abzuweichen.
Auf gar keinen Fall soll die Botschaft heißen; Kajakangeln ist brandgefährlich, sondern vielmehr; werdet nicht müde alles für eure Sicherheit zu tun sonst kann das Ganze enden wie im unten folgenden Kenterbericht.
Vorweg sei gesagt, das ich so ziemlich alles über die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen hier im Forum aufgesaugt und auch umgesetzt habe. Nach über 60 Kajaktagen auf der Ostsee in den letzten 2 Jahren hat bei mir aber der trügerische Leichtsinn Einzug gehalten und das hätte ich am Montag um Haaresbreite mit dem Leben bezahlt !!!!!
Nun im Detail der Kenterbericht:
Wetter am Montag den 05.12.2016: sonnig mit leichtem WSW-Wind Stärke 2-3. Für meine Einsatzstelle in Brook / MV bedeutete dies sideshore bis leicht ablandig. Lufttemperatur 0° C und Wasser 6-7° C, Wellenhöhe keine 10 cm. Mein Kajak: Hobie Outback 2015. Meine Kleidung : Palm Ion Bip Trockenhose + Palm Mistral Jacke + Rettungsweste RTM Angler mit 50 N + Leash 1m lang, dehnbar auf ca. 1,40 m + Unterbekleidung Bauwolle und Fleece gemischt im Zwiebelprinzip
Körpermaße: 96 kg verteilt auf 184 cm
Hatte mir den Montag wegen des ruhigen Wetters extra Dienstfrei genommen und war, wie so oft, alleine unterwegs.
Bei eben diesen absolut ruhigen Bedingungen war ich um 08:30 auf dem Wasser und gegen 11:00 Uhr drückte bei mir die Blase. Bisher hatte ich das kleine Geschäft gefahrlos im Sitzen durch den Pinkelreißverschluß in einen Becher erledigt. Immer mit dem kleinen Makel das ein paar Tropfen in der Unterbekleidung gelandet sind. Im Sommer habe ich festgestellt, das es durchaus möglich ist im Outback eine kniende Position einzunehmen und einfach durch die Antriebsöffnung laufen zu lassen. Dazu ist ein bisschen geturne erforderlich und man muss im Übergang vom Sitzen zum Knien erst eine hockende Position einnehmen wobei natürlich der Schwerpunkt deutlich nach oben verlagert wird und man somit ins Risiko geht. Wohlgemerkt alles nur um ein paar Tropfen in der Unterkleidung zu vemeiden (wie doof kann man eigentlich sein) !!!
Genau diese Prozedur wurde mir diesmal zum Verhängnis. Schwerpunkt zu hoch und zu weit rechts und schon lag ich im Wasser und das Kajak kieloben neben mir. Das alles in einer Geschwindigkeit die eine Gegenreaktion gar nicht zugelassen hat. Die Sicherheitsleine habe ich immer links im Haltegriff angeschlagen, diese Seite war ja mit zu mir rüber gekippt und so hatte ich die 1,4 Meter Länge der Sicherheitsleine Bewegungsfreiheit. Ich glaube meine ersten Gedanken waren: „ Du Idiot selber schuld“. So jetzt Ruhe bewahren und wieder rein ins Kajak waren meine Überlegungen, dabei bemerkte ich ein kaltes und nasses Gefühl an den Schultern. Nächster unverzeihlicher Fehler: Ich trug unter anderem einen Pullover mit sehr hohem Kragen am Hals. Der Kragen war deutlich höher als der Neoprenkragen meiner Trockenjacke und so hatte ich den Kragen der Jacke über dem Pullover nur mit leichtem Zug mittels Klettverschluss geschlossen. So konnte von oben Wasser eindringen und das Material des Pullovers saugte das Wasser wie ein Schwamm und transportierte es weiter nach unten.
Kajak umdrehen erster Versuch, von unten gegriffen, hoch gedrückt, nicht ganz den Drehpunkt erreicht fiel das Hobie wieder in die kieloben-Position zurück. Zweiter Versuch mit etwas mehr Schwung glückte dann. So jetzt wieder rauf, Hände mittig zum hoch stemmen platziert und mich mit allem was ich habe hoch gedrückt . Mit dem Ergebnis das sich das Kajak fast widerstandslos wieder in die kieloben Postion drehte. Mist, was war das denn.
Der größte Fehler überhaupt : meine Einstiegsübung habe ich im Jahr 2015 mit meinem damaligen Islander Strike Angler gemacht. Einem extrem kippstabilen Zweikieler, da konnte ich mich relativ mühelos, fast wie am Beckenrand in der Schwimmhalle hoch drücken.
Mit dem Hobie habe ich diese Übung nicht wiederholt, hätte ich das mal getan dann wäre so einiges anders gelaufen oder wäre gar nicht passiert. Für mich war also als Wiedereinstiegstechnik das einfache hoch stemmen abgespeichert. Klar hatte ich Videos gesehen wie man sich aus einer Schwimmposition heraus mit kräftigem Beinschlag seitlich auf das Kajak schiebt. Aber glaubt mir, wenn man in so einer Not- und Stresssituation ist kommt man da nicht drauf, sondern wiederholt immer wieder die untaugliche Technik die nach meiner Erinnerung ja eigentlich funktionieren müsste.
Mittlerweile suchte sich immer mehr Wasser von oben den Weg in meinen Anzug, meine Finger waren deutlich runtergekühlt und mein Selbstverständnis einfach aufs Kajak zurückzukehren wich doch erheblichen Zweifeln. Der nächste nun schon hektische Versuch das Kajak umzudrehen mißglückte völlig, das Kajak kippte zurück, fiel mir auf den Kopf und ich befand mich unter dem Boot. Mit kurzer Tauchbewegung wieder unten raus und noch mehr Wasser über den Hals eingefangen. Erste Verzweiflungstat, ich versuchte auf das kieloben treibende Boot zu klettern. Natürlich ohne Aussicht auf Erfolg sich an den Rundungen festzuhalten. Der nächste Versuch das Kajak zu drehen glückte dann wieder irgendwie und ich strampelte erschöpft, deutlich unterkühlt und mit aufkommender Panik neben Kajak. Erste düstere Gedanken machten sich breit, Du mußt da wieder rauf sonst endet der Weg hier und heute.
Nächster Versuch mich auf das Kajak zu stemmen und wieder drückte ich dabei nur die gegenüberliegende Seite hoch und und hatte nicht den Hauch einer Chance genug Gegendruck zu erfahren um wieder rauf zu kommen. Das ist gar nicht möglich mit meinem Gewicht seitlich wieder einzusteigen schoss es mir durch den Kopf. Resignation, Kraftlosigkeit, Kälte und ganz düstere Gedanken umkreisten mich. Der Körper war jetzt nur noch bedingt einsatzfähig, die Kälte und das vom Körper gesteuerte Zittern stand über allem. Mit den Fingern konnte ich kaum noch greifen was die Aussicht auf ein wieder Einsteigen auf ein Minimum sinken ließen. Die Nässe und Kälte war mittlerweile innen im Anzug überall zu spüren und „meine Zeit läuft ab“ war glaube ich einer meiner Gedanken. Mein Blick fiel auf die Tackle-Kiste und die Kühlbox die sich noch schräg hängend in den Gummiseilen im Heck befanden. Ich löste die Gummis auf der einen Seite, auf die andere Seite konnte ich nicht, dafür war jetzt die Sicherheitsleine beim Weg um das Heck irgendwie zu kurz. Mit Geziehe ging es dann aber doch. Alles über Bord geworfen und dann wieder Richtung Heck. Der wohl letzte Versuch der mir in meinem entkräfteten Zustand noch blieb war übers Heck. Das war aber weniger die Ausführung eines klaren Gedankens als viel mehr die letzte intuitive Handlung die noch blieb, bevor die Körperkräfte völlig versagten.
Ein Aussrichten des Körpers in Verlängerung zum Kajak war nicht möglich weil die Länge der Sicherheitsleine nun endgültig nicht ausreichend war. Also wieder seitlich ans Kajak; Karabiner am Griff gelöst und von hinten in die Rückenlehne des Sitzes gehakt. Wieder zum Heck, Körper ausgerichtet und der Versuch mit den Eisfingern irgendwie Halt zu erlangen. Mit allerletzter Kraft schaffte ich es das Heck des Kajaks etwas nach unten zu drücken und meinen Oberkörper bis zum Brustbein raufzuziehen und mit den Beinen im Wasser zu strampeln damit ich nicht wieder runter rutschte. Kurz inne halten alle Restkräfte sammeln und ein weiterer Schwung brachte mich mit dem Bauchnabel bis auf das Ruderblatt. In dieser Position bin ich erst einmal verharrt. Aus Angst diese für mich beste Position der geschätzten letzten 15 Minuten zu riskieren und weil nun so gut wie keine Kraftreserven mehr vorhanden waren versuchte ich mich nicht zu bewegen.
In diesem Moment hörte ich ein Motorgeräusch, immer lauter werdend konnte ich im Augenwinkel ein kleines Schlauchboot mit Außenbordmotor sehen das vielleicht in 100 m Entfernung vorbeifuhr. Panisch habe ich um Hilfe geschrien und dachte warum sieht der nicht das orange Kajak auf dem niemand sitzt. Das er mich neben dem lauten Motor sitzend nicht hört habe ich natürlich nicht realisiert, aber trotzdem habe ich, so meine nachträgliche Erinnerung wie am Spieß geschrien (eine Trillerpfeife hätte ich auch gehabt, aber die lag unter dem Bauch begraben in einer Brusttasche der Rettungsweste). Irgendwelche Armbewegungen um auf mich aufmerksam zu machen waren in meiner instabilen Lage völlig undenkbar und so fuhr das Schlauchboot vorbei und Stille trat wieder ein.
Ich denke zwei drei Minuten hatte ich diese Position inne dann begann ich mich mit so etwas wie Schwimmbewegungen zentimeterweise nach vorne zu arbeiten. Den rasenden Puls das hochfrequente Zittern und eine sekündliche Atemfrequenz überlagerten jetzt alles und alle Bewegungen die ich vollzog, erfolgten nicht geplant sondern eher reflexartig (man will einfach überleben; ist meine Erklärung in der Nachbetrachtung).
Als ich mit dem Kopf die runter geklappte Rückenlehne des Sitzes erreicht hatte ging es nicht mehr weiter. Die Rettungsweste hatte sich mit den Spanngummis verhakt und um über den Sitz weiter nach vorne zu gelangen musste ich den Oberkörper gezwungener Maßen anheben und die eingehakte Sicherheitsleine wieder lösen um Sie am Haltegriff neu einzuhängen. Auch dieser Akt gelang irgendwie und ich hatte es dann mit dem Kopf bis zum Antrieb geschafft. Wie ich es dann in den Sitz gekommen bin ?, daran fehlt mir die Erinnerung. Wie in einem automatisch ablaufenden Film habe ich in die Pedale getreten und stellte fest, das das Kajak noch steuerbar ist. Noch unglaublicher war ,das das Echolot noch funktionierte und auf der Kartendarstellung tatsächlich die markierte Einsatzstelle zu sehen war. Die Entfernung zum Ufer dürfte so ca. 600-800 Meter betragen haben und nach einigen wie automatisiert abgelaufenen Minuten erreichte ich tatsächlich das Ufer an der Einsatzstelle und habe das Kajak nach ziehen des Antriebes sogar noch 2 oder 3 m an Land gezogen.
Die erste Handlung war das Handy aus der wasserdichten Brusttasche der Paddeljacke zu ziehen. Mit zwei gefrorenen Fingern gleichzeitig drückte ich vergeblich die ON-Taste des tropfenden Smartphones. Ich denke die Brusttasche hat Wasser von innen bekommen und das Handy war Schrott.
Kein Mensch weit und breit also die ca. 200 m zum Parkplatz angetreten. Gekrümmte Körperhaltung, der Anzug bzw. die Unterkleidung schwer wie Hölle und auch einige Liter Wasser in den Füßlingen.
Die Atmung war mittlerweile keuchend im Sekundentakt und das Zittern und Herzrasen schier unerträglich. Auf halber Strecke zum Parkplatz bemerkte ich das unter dem einen Arm der Antrieb und unter dem anderen die beiden verbliebenen Angeln klemmten, fragt mich nicht wie die dahin gekommen sind.
Genau in dem Moment in dem ich den Parkplatz erreichte kam ein Auto und ich signalisierte Hilfe. Ein älteres Ehepaar hat dann sofort per Handy den Notruf gewählt. Meinen Autoschlüssel hatte ich um meinen Hals gehängt, Elektronik natürlich auch kaputt aber irgendwie bekam ich oder die Frau ? das Fahrzeug geöffnet. Ich denke die Dame aus dem Auto war mit der Situation mit einem krampfenden zitternden Mann auch überfordert, hat aber intuitiv das richtige getan. Sie hat mir die Kleidung vom Leib gezogen und nach einigen Minuten hatte ich die Reserve-Jogginghose und Trainingsjacke aus dem Auto an. Ich saß dann auf meinem Beifahrersitz und wurde mit der Rettungsdecke aus ihrem Fahrzeug umhüllt. Auf die Idee bei 0° C Außentemperatur den Motor laufen zu lassen sind wir nicht gekommen. Mein Zustand besserte sich überhaupt nicht und für die Dame muss die Wartezeit auf den Rettungswagen eine Qual gewesen sein. Nach einer gewissen Zeit wurde ein zweites mal per Notruf nach dem Rettungswagen gefragt und ich bekam mit das es wohl insgesamt 45 Minuten bis zum Eintreffen gedauert hat . Dann ging alles ganz schnell, Infusion, Beruhigungsspritze und Überprüfung der Körpertemperatur, Ergebnis 33°C !!! Zusätzlich bekam ich eine Art Warmluftgebläse unter einer Decke. Nach meinem Gefühl alles höchst professionell und die Zuversicht auf ein glückliches Ende machte sich in mir breit. Obwohl ich in Mecklenburg-Vorpommern gekentert bin befand ich mich in einem Rettungswagen der mich in die Uniklinik nach Lübeck gefahren hat. In der Notaufnahme habe ich dann 4 Stunden verkabelt unter Monitorüberwachung verbracht und es erfolgten diverse Blutuntersuchungen. Meine Körpertemperatur lag wieder bei über 36°C und die Blutwerte waren zufriedenstellend. In Begleitung meiner Frau und meiner Tochter durfte ich die Klinik wieder verlassen.
Es wurden viele Tränen im Krankenhaus vergossen und es war klar das der 5. Dezember ab sofort mein zweiter Geburtstag ist. Wobei mir ein Geburtstag völlig reicht.
Den Rücktransport meines Autos haben meine Kinder organisiert und das Kajak wurde von der Wasserschutzpolizei Wismar sichergestellt und in die dortige Asservatenkammer verbracht. Dort liegt es heute noch.
Die komplette nasse Kleidung habe ich am Folgetag in einer großen IKEA-Tasche aus dem Fahrzeug geholt. Die Griffe der Tasche waren kurz vorm reißen und ich schätze das Gewicht auf deutlich über 10 kg.
Dieser Kenterbericht mag in Teilen sehr dramatisch sein, aber ich musste mir die Geschehnisse von der Seele schreiben. Meine lebensbedrohliche Grenzerfahrung soll von euch niemanden abschrecken, sondern vielmehr sensibilisieren. Unser Hobby ist mit allen gebotenen Sicherheitsvorkehrungen problemlos durchführbar. Alle Fehler die mir passiert sind habe ich selbst zu verantworten und vielleicht hat da jemand auch noch Verbesserungspotential für sich erkannt. Dann ist viel erreicht.
Hier nochmal alle haarsträubenden Fehler im Überblick:
- sitzende Position im Kajak verlassen
- Trockenjacke am Hals nicht abgedichtet
- ohne Begleitung auf der Ostsee unterwegs
- keine Einstiegsübung auf dem aktuellen Kajak
- kein wasserdichtes Tasten-Handy für die Abgabe eines Notrufes
Körperlich geht es mir wieder gut, aber im Kopf läuft das Geschehene immer wieder ab und wird mich wohl noch viele schlaflose Nächte kosten.
Die materiellen Verluste bei der Kenterung sind es nicht wert hier thematisiert zu werden, ich bin einfach nur froh diese Nachbetrachtung schreiben zu können. Die Frage ob und wie es weitergeht lasse ich erst einmal offen, wichtiger ist für mich die Verarbeitung der Geschehnisse und dieser Kenterbericht soll der erste Schritt dazu sein.
Bitte im Netz nachlesen:
Stadien, Symptome und Sofortmaßnahmen bei Hypothermie (Unterkühlung)
Bernd
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- MarioSchreiber
- verstorben am 12.02.19
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- Mein Kayak: FeelFree Lure 11.5
- Kayak-Pate: Ja
- Wohnort: 23775 Großenbrode
Dez 2016
09
07:01
Weissenhäuser Strand Suche nach Vermissten auf der Ostsee
Link zum Originalthema: Weissenhäuser Strand Suche nach Vermissten auf der Ostsee
MarioSchreiber schieb dazu:
Link zum Onlineartikel: Suche nach Vermissten auf der Ostsee
Ich habe, weil ich am Wochenende los wollte, die Wind und Wettervorhersagen die ganze Woche über intensiv studiert !
Am Samstag war eine "3" in Böen "4" für den frühen Morgen vorausgesagt.
Im Laufe des Vormittags solle es eine glatte "3" werden und zum Nachmittag eine "2".
Das ganze aus OSO.
Daraufhin würde ich sagen das Weißenhaus definitiv gegangen wäre !
Also verlasst euch nicht nur auf die Wetterfrösche!
Barsch50+ schieb dazu:
Hallo Kollegen,
Was war das denn für ein Wetter?
Bevor ist starte:
Allen Anglern und Helfern vor Ort sage ich
Ich war der erste Kajak/SOT Fahrer!
Mich hatte es 5-8 m vorm Ufer ausgehebelt.
Habe mir bisher die Berichte nur angesehen und abgewartet, was so geschrieben wird.
Der letzte "Augenzeugenbericht" trifft es ziemlich gut.
Wie eigentlich alle übereinstimmend berichten, änderte sich das Wetter innerhalb von wenigen Minuten.
Die Wettervorhersagen hatten diesen Umschwung nicht auf dem Radar.
Mein Kollege und ich waren draußen und bemerkten von See kommende, lange Wellen, die dann vor dem Ufer
zu brechen begannen und deren Gischt wir vom Weiten sahen und hörten.
Da hieß es nur: Sofort reinfahren!
Je näher ich dem Ufer kam, desto sicherer wusste ich:
Spätestens im Flachwasser wird es extrem, vermutlich wirst du kentern.
Also verstaute ich die losen Sachen so gut es ging und bereitete mich gedanklich auf das Kentern vor.
Wenige Meter vor dem Strand erfasste mich eine starke Welle schräg von hinten und schon war ich im Wasser.
Das es so kommen würde sah ein Kollege am Strand, der mir sofort half aus dem Wasser zu kommen und das Boot festhielt.
Wassertiefe: ca. 1,0 m
Und ja, die Rettunsgsweste tat das was sie soll: Sie funktionierte.
Mit weiteren Anglern trugen wir das SOT auf das Ufer.
Verletzt war ich nicht, gut, das Käppie war weg und etwas Werkzeug.
Naja.
Dort erfuhr ich von dem Erstretter, dass noch ein kleines Schlauchboot mit 2 Mann draußen sein soll, irgendwo an der Seebrücke.
Also ca. 1,5 km entfernt. Bei dem Wetter mit einem winzigen Schlauchboot heil ans Ufer zu kommen war ausgeschlossen.
Da auch mein Kollege gekentert war, griff ich zum Telefon und rief den Notruf an, "schilderte die Lage" und
dann machte wir uns sofort auf den Weg zu meinem Kollegen, mit den Wellen zum Ufer kam.
Allerdings waren es keine 50-100 m vom Ufer, sondern ca. 30 m, wo er ins Wasser musste.
Auch ihm gelang es, ohne Verletzungen an Land zu kommen.
Nachdem auch sein Boot soweit gesichert war, kamen die ersten Rettungskräfte vor Ort an.
Dem Sani sagte ich, dass es uns gut geht, wir aber nicht wissen was mit dem kleinen Schlauchboot ist und sie besser den Strand absuchen sollten.
Das gleiche erzählte ich auch einem Polizisten.
Ständig wurde ich von "Leitstellen" auf meinem Handy angerufen und man fragte mich nach dem Stand der Dinge. (??)
Ja, ich hatte zwar alles in Bewegung gesetzt, aber warum sprechen die nicht mit den Einsatzkräften vor Ort?
Ich war da keine Hilfe.
Einige Zeit später kamen weitere Feuerwehrfarhrzeuge mit einem Schlauchboot, also die Wasserrettung. Ein Feuerwehrmann fragte mich,
wo die denn das Schlauchboot zu Wasser lassen können.
Wie bitte?
1. Ich bin nicht von hier (kann er nicht wissen)
2. Habt ihr keine Karten mit möglichen Einsetzstellen an Bord?
Während mein Kolleg und ich unsere Boote verluden und alles im Auto verstauten, rückten weitere Truppen aus Eutin an.
Die DLRG. Es kam so langsam eine gewisse Unruhe bei den Helfern auf, da es dunkel wurde, und die genau Lage nicht klar war.
Sind noch welche draußen, wenn ja: Wo und wieviele.
Vermutlich kam auch mit der DLRG der Reporter der Zeitung. Zumindest ging dort jemand mit einer Kamera zum Strand.
Festhalten kann ich folgendes:
Herzlichen Dank an diejenigen, die uns geholfen haben!
Ohne Trockenanzug wäre es dramatischer geworden!
Ich blieb komplett trocken, ne, nasse Haare hatte ich bekommen
Der Satz in der Zeitung: "Wenn wir den Wetterbericht gelesen hätten, hätten wir sehen können was auf uns zukommt"
ärgert mich Maßlos. Denn er ist (belegbar) falsch!
Keine Vorhersage, die ich kenne, kündigte diesen Umschwung gegen 14:00 Uhr an.
Es wird wieder so getan, als wären wir Kajakfahrer lebensmüde, fischgeile Angler, die zu blöde sind Warnungen zu lesen und ernst zu nehmen.
Dagegen verwahre ich mich!
Viele Grüße
Ulf
Fishzilla schrieb dazu:
So, nun kann ich mich ja outen.
Wir mussten erst einmal die ganze Sachlage in Ruhe analysieren und Daten der uns zu Verfügung stehenden Wettervorhersagen sichern bevor ich hier schreiben wollte.
Wie alles anfing:
Der Tag begann recht entspannend.
Zuerst sind wir nach Pelzerhaken gefahren.
Dort war zwar die Welle sehr klein, aber der Wind war blöde und wir wollten entspannt angeln.
Quasi Brandungsangeln mit Rückenwind.
Wir entschlossen uns dann unter Berücksichtigung Windfinder sowie dem BSH nach Weißenhäuser Strand zu fahren.
Für die Fälle aller Fälle und wenn es überhaupt nicht geht, hatten wir unsere Neoprenhosen und Meerforellenpeitsche mit uns stellen uns mit der Spinne am Strand.
Nach einem Blick über den kleinen Deich sah es richtig super aus.
Wasser glatt und nur vorne eine Miniwelle. Halt wie immer.
Sogar die Sonne kam teilweise raus.
Wir haben dann noch einen Kaffee getrunken und mit einem Mefoangler geschnackt.
Wetter war natürlich auch ein Thema und wir freuten uns, dass der Wind sogar noch weiter runtergehen sollte.
Das Einsetzen war ein Kinderspiel und wir hielten uns relativ Strandnah bei 4-5 Meter auf da hier der Fisch stand. Warum weiter rausfahren.
Kurzfristig wurde es wettertechnisch wirklich entspannter.
Ich bin dann Richtung dieser Seebrücke gefahren.
Erst da bemerkte ich, dass das Echolot von 4,50 Meter sprunghaft 6 Meter anzeigte und dann wieder 4,50 Meter…...
sch..., das ja Wellen! Und kein Wind?
Ich habe dann gleich abgedreht und wollte reinfahren.
Jetzt kommt das Ding, welches ich noch nie seit über 20 Jahren, sei es vom „richtigem Boot“, Brandung oder Spinnangeln so brutal in diesem Ausmaßen erlebt habe. Und ich glaube, da bin ich gedanklich mit Sicherheit nicht alleine.
Auf meinem Rückweg wurden die Wellen immer höher. Zum Glück noch langgezogen und der Wind nahm derbe und minütlich zu.
Da hörte ich auch zum ersten Mal die Brandung, wie das Wasser am Strand regelrecht knallte.
Ab da war mir glasklar, ich mache einen Abflug.
Die Frage war nur, wo und wann.
Das wo und wann wollte ich nach Möglichkeit selber bestimmen beziehungsweise ein bisschen Mitspracherecht haben. Wenn es geht, so dicht wie möglich am Ufer.
Ich hatte dann noch zwei Schlauchifahrer gesehen und denen Zeichen gegeben, dass sie runter von Wasser sollen. Die haben es aber nicht registriert.
Komischer Weise war ich komplett ruhig und verstaute nach meinen Möglichkeit die Angeln, Rücksack und anderes Zeug um den kommenden Verlust zu mindern.
Okay, ab zum Ufer.
Ich sprach mit mir selber und sagte noch: Wenn ich kippe, was zu 100% feststeht, dann steige ich kontrolliert aus und versuche nicht das SOT in der Kippbewegung aufzuhalten. Circa 30 Meter vom Ufer entfernt war es dann so weit.
Ich war überrascht, wie schnell das ging obwohl es mir wie Zeitlupe vorkam.
Sachte ins Wasser gleiten und auf das Boot robben.
Muss echt sagen, das ging richtig gut und die Schwimmhilfe behindert nicht.
Doof war, dass ich beim letzten Pinkeln den Pinkler wohl minimal offen gelassen habe.
War aber wenig eindringendes Wasser gewesen und das Wasser erwärmte sich recht schnell.
Es hört sich jetzt wirklich blöde an, aber ich war stinksauer, dass ich mein Boot nicht drehen konnte.
Gut, es hätte letztendlich eh nichts gebracht, aber ich wollte wissen, ob es geht.
Ging aber nicht.
Okay, dann wieder rauf auf’s Boot und ein wenig mitpaddeln.
Ja, es war wirklich doof von mir, in Strandnähe das Boot mitzuschleppen. Das sehe ich jetzt auch so.
Aber mein Rucksack mit dem Autoschlüssel….
Am Land erwarteten mich schon die ersten Helfer.
Erst einmal vielen vielen Dank für eure Hilfe. So war es um einiges leichter, das mit Wasser angefüllte SOT halbwegs am Land zu bekommen.
Noch mal herzlichen Dank!
Zum Schock….Nee, hatte ich wirklich nicht.
Ich bin so.
War nur angepisst, das mein erster Kohler weg war, die Mefo auch, naja, und noch die neue Baitcaster samt Rute und über den tollen Wetterdienst.
Da ist mir doch eine Zigarette vergönnt.
Hatte aber echt Sorge um die Schlauchbootfahrer gehabt.
Ich hatte sie aus den Augen verloren.
Ach.
Irgendwie war es anfangs ein schöner Tag gewesen, der sich innerhalb 20 Minuten zu einem ausgewachsenen sch... Tag entwickelte.
Sowas habe ich beim Angeln noch nie erlebt.
Zum Abschluss noch, was mir nach dieser Erfahrung als wirklich sehr wichtig erscheint.
Trockenanzug auf einem SOT ist geil!!
Glaube, das brauche ich nicht näher erklären.
MarioSchreiber schieb dazu:
Link zum Onlineartikel: Suche nach Vermissten auf der Ostsee
Ich habe, weil ich am Wochenende los wollte, die Wind und Wettervorhersagen die ganze Woche über intensiv studiert !
Am Samstag war eine "3" in Böen "4" für den frühen Morgen vorausgesagt.
Im Laufe des Vormittags solle es eine glatte "3" werden und zum Nachmittag eine "2".
Das ganze aus OSO.
Daraufhin würde ich sagen das Weißenhaus definitiv gegangen wäre !
Also verlasst euch nicht nur auf die Wetterfrösche!
Barsch50+ schieb dazu:
Hallo Kollegen,
Was war das denn für ein Wetter?
Bevor ist starte:
Allen Anglern und Helfern vor Ort sage ich
Ich war der erste Kajak/SOT Fahrer!
Mich hatte es 5-8 m vorm Ufer ausgehebelt.
Habe mir bisher die Berichte nur angesehen und abgewartet, was so geschrieben wird.
Der letzte "Augenzeugenbericht" trifft es ziemlich gut.
Wie eigentlich alle übereinstimmend berichten, änderte sich das Wetter innerhalb von wenigen Minuten.
Die Wettervorhersagen hatten diesen Umschwung nicht auf dem Radar.
Mein Kollege und ich waren draußen und bemerkten von See kommende, lange Wellen, die dann vor dem Ufer
zu brechen begannen und deren Gischt wir vom Weiten sahen und hörten.
Da hieß es nur: Sofort reinfahren!
Je näher ich dem Ufer kam, desto sicherer wusste ich:
Spätestens im Flachwasser wird es extrem, vermutlich wirst du kentern.
Also verstaute ich die losen Sachen so gut es ging und bereitete mich gedanklich auf das Kentern vor.
Wenige Meter vor dem Strand erfasste mich eine starke Welle schräg von hinten und schon war ich im Wasser.
Das es so kommen würde sah ein Kollege am Strand, der mir sofort half aus dem Wasser zu kommen und das Boot festhielt.
Wassertiefe: ca. 1,0 m
Und ja, die Rettunsgsweste tat das was sie soll: Sie funktionierte.
Mit weiteren Anglern trugen wir das SOT auf das Ufer.
Verletzt war ich nicht, gut, das Käppie war weg und etwas Werkzeug.
Naja.
Dort erfuhr ich von dem Erstretter, dass noch ein kleines Schlauchboot mit 2 Mann draußen sein soll, irgendwo an der Seebrücke.
Also ca. 1,5 km entfernt. Bei dem Wetter mit einem winzigen Schlauchboot heil ans Ufer zu kommen war ausgeschlossen.
Da auch mein Kollege gekentert war, griff ich zum Telefon und rief den Notruf an, "schilderte die Lage" und
dann machte wir uns sofort auf den Weg zu meinem Kollegen, mit den Wellen zum Ufer kam.
Allerdings waren es keine 50-100 m vom Ufer, sondern ca. 30 m, wo er ins Wasser musste.
Auch ihm gelang es, ohne Verletzungen an Land zu kommen.
Nachdem auch sein Boot soweit gesichert war, kamen die ersten Rettungskräfte vor Ort an.
Dem Sani sagte ich, dass es uns gut geht, wir aber nicht wissen was mit dem kleinen Schlauchboot ist und sie besser den Strand absuchen sollten.
Das gleiche erzählte ich auch einem Polizisten.
Ständig wurde ich von "Leitstellen" auf meinem Handy angerufen und man fragte mich nach dem Stand der Dinge. (??)
Ja, ich hatte zwar alles in Bewegung gesetzt, aber warum sprechen die nicht mit den Einsatzkräften vor Ort?
Ich war da keine Hilfe.
Einige Zeit später kamen weitere Feuerwehrfarhrzeuge mit einem Schlauchboot, also die Wasserrettung. Ein Feuerwehrmann fragte mich,
wo die denn das Schlauchboot zu Wasser lassen können.
Wie bitte?
1. Ich bin nicht von hier (kann er nicht wissen)
2. Habt ihr keine Karten mit möglichen Einsetzstellen an Bord?
Während mein Kolleg und ich unsere Boote verluden und alles im Auto verstauten, rückten weitere Truppen aus Eutin an.
Die DLRG. Es kam so langsam eine gewisse Unruhe bei den Helfern auf, da es dunkel wurde, und die genau Lage nicht klar war.
Sind noch welche draußen, wenn ja: Wo und wieviele.
Vermutlich kam auch mit der DLRG der Reporter der Zeitung. Zumindest ging dort jemand mit einer Kamera zum Strand.
Festhalten kann ich folgendes:
Herzlichen Dank an diejenigen, die uns geholfen haben!
Ohne Trockenanzug wäre es dramatischer geworden!
Ich blieb komplett trocken, ne, nasse Haare hatte ich bekommen
Der Satz in der Zeitung: "Wenn wir den Wetterbericht gelesen hätten, hätten wir sehen können was auf uns zukommt"
ärgert mich Maßlos. Denn er ist (belegbar) falsch!
Keine Vorhersage, die ich kenne, kündigte diesen Umschwung gegen 14:00 Uhr an.
Es wird wieder so getan, als wären wir Kajakfahrer lebensmüde, fischgeile Angler, die zu blöde sind Warnungen zu lesen und ernst zu nehmen.
Dagegen verwahre ich mich!
Viele Grüße
Ulf
Fishzilla schrieb dazu:
So, nun kann ich mich ja outen.
Wir mussten erst einmal die ganze Sachlage in Ruhe analysieren und Daten der uns zu Verfügung stehenden Wettervorhersagen sichern bevor ich hier schreiben wollte.
Wie alles anfing:
Der Tag begann recht entspannend.
Zuerst sind wir nach Pelzerhaken gefahren.
Dort war zwar die Welle sehr klein, aber der Wind war blöde und wir wollten entspannt angeln.
Quasi Brandungsangeln mit Rückenwind.
Wir entschlossen uns dann unter Berücksichtigung Windfinder sowie dem BSH nach Weißenhäuser Strand zu fahren.
Für die Fälle aller Fälle und wenn es überhaupt nicht geht, hatten wir unsere Neoprenhosen und Meerforellenpeitsche mit uns stellen uns mit der Spinne am Strand.
Nach einem Blick über den kleinen Deich sah es richtig super aus.
Wasser glatt und nur vorne eine Miniwelle. Halt wie immer.
Sogar die Sonne kam teilweise raus.
Wir haben dann noch einen Kaffee getrunken und mit einem Mefoangler geschnackt.
Wetter war natürlich auch ein Thema und wir freuten uns, dass der Wind sogar noch weiter runtergehen sollte.
Das Einsetzen war ein Kinderspiel und wir hielten uns relativ Strandnah bei 4-5 Meter auf da hier der Fisch stand. Warum weiter rausfahren.
Kurzfristig wurde es wettertechnisch wirklich entspannter.
Ich bin dann Richtung dieser Seebrücke gefahren.
Erst da bemerkte ich, dass das Echolot von 4,50 Meter sprunghaft 6 Meter anzeigte und dann wieder 4,50 Meter…...
sch..., das ja Wellen! Und kein Wind?
Ich habe dann gleich abgedreht und wollte reinfahren.
Jetzt kommt das Ding, welches ich noch nie seit über 20 Jahren, sei es vom „richtigem Boot“, Brandung oder Spinnangeln so brutal in diesem Ausmaßen erlebt habe. Und ich glaube, da bin ich gedanklich mit Sicherheit nicht alleine.
Auf meinem Rückweg wurden die Wellen immer höher. Zum Glück noch langgezogen und der Wind nahm derbe und minütlich zu.
Da hörte ich auch zum ersten Mal die Brandung, wie das Wasser am Strand regelrecht knallte.
Ab da war mir glasklar, ich mache einen Abflug.
Die Frage war nur, wo und wann.
Das wo und wann wollte ich nach Möglichkeit selber bestimmen beziehungsweise ein bisschen Mitspracherecht haben. Wenn es geht, so dicht wie möglich am Ufer.
Ich hatte dann noch zwei Schlauchifahrer gesehen und denen Zeichen gegeben, dass sie runter von Wasser sollen. Die haben es aber nicht registriert.
Komischer Weise war ich komplett ruhig und verstaute nach meinen Möglichkeit die Angeln, Rücksack und anderes Zeug um den kommenden Verlust zu mindern.
Okay, ab zum Ufer.
Ich sprach mit mir selber und sagte noch: Wenn ich kippe, was zu 100% feststeht, dann steige ich kontrolliert aus und versuche nicht das SOT in der Kippbewegung aufzuhalten. Circa 30 Meter vom Ufer entfernt war es dann so weit.
Ich war überrascht, wie schnell das ging obwohl es mir wie Zeitlupe vorkam.
Sachte ins Wasser gleiten und auf das Boot robben.
Muss echt sagen, das ging richtig gut und die Schwimmhilfe behindert nicht.
Doof war, dass ich beim letzten Pinkeln den Pinkler wohl minimal offen gelassen habe.
War aber wenig eindringendes Wasser gewesen und das Wasser erwärmte sich recht schnell.
Es hört sich jetzt wirklich blöde an, aber ich war stinksauer, dass ich mein Boot nicht drehen konnte.
Gut, es hätte letztendlich eh nichts gebracht, aber ich wollte wissen, ob es geht.
Ging aber nicht.
Okay, dann wieder rauf auf’s Boot und ein wenig mitpaddeln.
Ja, es war wirklich doof von mir, in Strandnähe das Boot mitzuschleppen. Das sehe ich jetzt auch so.
Aber mein Rucksack mit dem Autoschlüssel….
Am Land erwarteten mich schon die ersten Helfer.
Erst einmal vielen vielen Dank für eure Hilfe. So war es um einiges leichter, das mit Wasser angefüllte SOT halbwegs am Land zu bekommen.
Noch mal herzlichen Dank!
Zum Schock….Nee, hatte ich wirklich nicht.
Ich bin so.
War nur angepisst, das mein erster Kohler weg war, die Mefo auch, naja, und noch die neue Baitcaster samt Rute und über den tollen Wetterdienst.
Da ist mir doch eine Zigarette vergönnt.
Hatte aber echt Sorge um die Schlauchbootfahrer gehabt.
Ich hatte sie aus den Augen verloren.
Ach.
Irgendwie war es anfangs ein schöner Tag gewesen, der sich innerhalb 20 Minuten zu einem ausgewachsenen sch... Tag entwickelte.
Sowas habe ich beim Angeln noch nie erlebt.
Zum Abschluss noch, was mir nach dieser Erfahrung als wirklich sehr wichtig erscheint.
Trockenanzug auf einem SOT ist geil!!
Glaube, das brauche ich nicht näher erklären.
Dez 2016
11
15:02
Kleiner Kenterbericht
Anmerkung: Hier mal ein Bericht, wie es gehen kann, wenn man denn das Prozedere geübt hat und es einem in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Link zum Originalthema: Kleiner Kenterbericht
Dahme,15.05.15
Glatte See, 09:15 Uhr,
1 Rute in der Drift auf Wattwurmjig in der Schlepprutenhalterung, 1 in der Hand mit Fransenjig.
Beide Ruten zeitgleich krumm, ich entscheide mich nach kurzer Überprüfung für die Rute in der Hand.
Die Rute im Schlepphalter ist immer mal wieder krumm, aber alles ok.
Dachte ich....... Plötzlich ein leichter Knall und der Rutenhalter biegt sich samt Rute ins Wasser und bleibt an der Bordwand hängen.
Dann kam die verhängnisvolle Reaktion: ich habe reflexartig nach der Rute im Wasser gegriffen..
Mein Arm war wohl zu kurz......
Dann lag ich auch schon im Wasser, das Kayak war gedreht.
Habe versucht, das Yak mit dem mir zugewandten Griff zu drehen, ging nicht.
Also Unters Yak, mit Griff und Gegengriff gings sofort.
Wieder rauf auf die Tupperdose und alle Tampen hochgezogen.
Ruten sortiert und 1 Fisch zuende gedrillt - 600 Gramm Filet
Dann die schwimmenden Sachen wieder eingesammelt, 2 Belly-Boater waren behilflich.
Dann zurück zur Einsetzstelle.
Resümee : atmungsaktive Wathose mit Gürtel und Watjacke sind nicht dicht - deutlicher Wassereintritt
Nix für den Winter.
Nicht schwimmendes Equipment ist weg - wenn nicht angebunden, auch schwimmendes (DTD im Fußraum )
Aquapac und Ortlieb Tasche haben Handy und Portmonee trocken gehalten.
Meine Übungen zum Wiedereinstieg haben sich bewährt: ich war in kürzester Zeit wieder auf dem Yak,
habe gehandelt, ohne überlegen zu müssen. Gefühlt hat die Aktion keine 30 Sekunden gedauert.
Keine Panik, nur schnelles Handeln ohne zu überlegen.
Rutenhalter hinten haben mir vorne jeden Platz gelassen.
Echolot läuft, Akku trocken, im Yak nur 1 Schwamm Wasser
Eine kleine Boje am Ende des Ankertau's macht auch Sinn, schwimmendes Messer ebenso, Rutensicherungen für Schlepprutenhalterung auch -
Zum Schluss fehlten nur Köderboxen mit GuFi's und Jigköpfen, Blinker, Zangen, Fisch Galgen etc.
Sch.... Reflex
somit war der Angeltag zuende, bevor er richtig begonnen hatte.
Hab bis eben Sachen gereinigt und gewaschen
Gruß aus Quickborn
Andreas
Link zum Originalthema: Kleiner Kenterbericht
Dahme,15.05.15
Glatte See, 09:15 Uhr,
1 Rute in der Drift auf Wattwurmjig in der Schlepprutenhalterung, 1 in der Hand mit Fransenjig.
Beide Ruten zeitgleich krumm, ich entscheide mich nach kurzer Überprüfung für die Rute in der Hand.
Die Rute im Schlepphalter ist immer mal wieder krumm, aber alles ok.
Dachte ich....... Plötzlich ein leichter Knall und der Rutenhalter biegt sich samt Rute ins Wasser und bleibt an der Bordwand hängen.
Dann kam die verhängnisvolle Reaktion: ich habe reflexartig nach der Rute im Wasser gegriffen..
Mein Arm war wohl zu kurz......
Dann lag ich auch schon im Wasser, das Kayak war gedreht.
Habe versucht, das Yak mit dem mir zugewandten Griff zu drehen, ging nicht.
Also Unters Yak, mit Griff und Gegengriff gings sofort.
Wieder rauf auf die Tupperdose und alle Tampen hochgezogen.
Ruten sortiert und 1 Fisch zuende gedrillt - 600 Gramm Filet
Dann die schwimmenden Sachen wieder eingesammelt, 2 Belly-Boater waren behilflich.
Dann zurück zur Einsetzstelle.
Resümee : atmungsaktive Wathose mit Gürtel und Watjacke sind nicht dicht - deutlicher Wassereintritt
Nix für den Winter.
Nicht schwimmendes Equipment ist weg - wenn nicht angebunden, auch schwimmendes (DTD im Fußraum )
Aquapac und Ortlieb Tasche haben Handy und Portmonee trocken gehalten.
Meine Übungen zum Wiedereinstieg haben sich bewährt: ich war in kürzester Zeit wieder auf dem Yak,
habe gehandelt, ohne überlegen zu müssen. Gefühlt hat die Aktion keine 30 Sekunden gedauert.
Keine Panik, nur schnelles Handeln ohne zu überlegen.
Rutenhalter hinten haben mir vorne jeden Platz gelassen.
Echolot läuft, Akku trocken, im Yak nur 1 Schwamm Wasser
Eine kleine Boje am Ende des Ankertau's macht auch Sinn, schwimmendes Messer ebenso, Rutensicherungen für Schlepprutenhalterung auch -
Zum Schluss fehlten nur Köderboxen mit GuFi's und Jigköpfen, Blinker, Zangen, Fisch Galgen etc.
Sch.... Reflex
somit war der Angeltag zuende, bevor er richtig begonnen hatte.
Hab bis eben Sachen gereinigt und gewaschen
Gruß aus Quickborn
Andreas
Andreas
- fr@nk60
- Beiträge: 113
- Registriert: 8. Apr 2016, 20:20
- Mein Kayak: FeelFree Lure 11,5
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: 67454 Haßloch
Dez 2016
12
07:00
... und ich hab's trotzdem geschafft!
Link zum Originalthema: ... und ich hab's trotzdem geschafft!
"Das neue FeelFree Kajak Lure 2014 bringt das Kajakangeln auf ein neues Level in Sachen Stabilität, Komfort und Vielseitigkeit."
So ein Teil der Beschreibung zum Feelfree Lure, wie bei Händlern und diversen anderen Internetseiten nachzulesen.
Ich habe es dennoch geschafft die Stabilität zu überwinden und das Lure auf den Kopf gelegt, sprich zum kentern gebracht.
Zum Ablauf:
Es begab sich an einem schönen, warmen, wie für das Kajakangeln gemachten Sommertag früh im Juli.
Zu Hause alles gepackt, Kajak aufs Autodach und an mein "Hausgewässer", den Angelhofer Altrhein gefahren.
Dort abgeladen
- das Lure ca. 300m zum Wasser (zu der Zeit war Hochwasser) geschoben
- Ruten klar gemacht
- Echolot mitsamt Geber und Batterie aufgebaut
- Schuhe und Socken aus
- Schirmmütze auf, sitzt
- Sonnenbrille auf die Nase, sitzt
- Kajak gewassert
- mit T-Shirt und kurzen Hosen rein
und ab geht die Lucie.
Ach was für ein herrlicher Tag. Gibt es etwas schöneres als in einem vor Stabilität strotzenden Kajak den Tag zu verbringen und seinem Hobby nach zu gehen? NEIN, wohl kaum.
Ich bin längere Zeit auf dem Gewässer umher gepaddelt, habe diese und jene Stelle angefahren, im Sitzen sowie im Stehen (neues Level in Sachen Stabilität) die Köder über den Altrhein gefeuert.
Da im Freiwasser nichts ging habe ich eine Stelle an einer überfluteten, mit Bäumen bewachsenen Insel wo Äste ins Wasser überhingen angefahren und dort mein Glück probiert.
Wieder stand ich in meinem auf ein neues Level an Stabilität gehobenen Kajak und warf die Köder mit meinen Baitcastern um mich. Nun hat sich dummerweise das Lure so gedreht,
dass der Bug nicht mehr in meine gewünschte Wurfrichtung, nämlich zur Insel zeigend ausgerichtet war, sondern das Lure mehr oder weniger parallel zur Insel stand. Da ich mir durch unergonomische Haltung weder in Hals noch Rücken ein Gewinde drehen wollte überlegte ich kurz: Was tun?
Kurz hinsetzen, mit wenigen Paddelbewegungen das Yak neu ausrichten und danach die Köder weiter feuern. Nein, wozu denn. Ist doch alles kein Problem in einem auf ein neues Level an Stabilität gehobenen Kajak.
Was habe ich gemacht? Ich Trottel habe anstatt das Kajak um 90° zu drehen mich selbst im Kajak um 90° in Wurfrichtung gedreht, stand also mit zwei Füßen auf einer Seite des Lure, welches dadurch natürlich einseitig stärker abgetaucht war und konnte so meine Köder wieder in die gewünschte Wurfrichtung werfen.
Hätte werfen können sollte es besser heißen, denn das Yak und ich haben munter angefangen zu schaukeln. Der im Kajak wankende Angler (der zuvor betitelte Trottel) versuchte die Schaukelbewegungen durch Gewichtsverlagerungen und rudernde Armbewegungen auszugleichen.
Das war aber gar nicht so einfach wie sich herausstellte. Vor. Zurück. Vor. Zurück. Hoppla, etwas zu weit zurück. Deshalb als Gegenbewegung weiter vor. Hoppla das war viel zu weit nach vorn.
Als weitere Gegenmaßnahme zu diesem missratenen Vorschwung habe ich dann wohl den Oberkörper nach hinten geworfen, mit einem Bein einen Schritt zurück gemacht und kam auf der Bordwand des Lure zum Stehen, was mir mein auf ein neues Level an Stabilität gehobenes Yak völlig übel nahm. Es hat mich abgeworfen.
Ich bin an diesem schönen, warmen, wie für das Kajakangeln gemachten Sommertag früh im Juli in das schon gut angewärmte Wasser mit den Füßen voran komplett eingetaucht (technische Ausführung 9.8, Haltungsnoten 5.0 wegen der vielen Ruderbewegungen mit den Armen).
Mit ein, zwei Schwimmbewegungen kam ich wieder an die Oberfläche. O.K. Alles nicht so schlimm. Schirmmütze sitzt, Sonnenbrille sitzt. Aber was ist das? Mein vor Stabilität strotzendes Kajak lag auf dem Rücken. Ich habe gar nicht erst versucht das Yak umzudrehen, sondern habe mich von hinten rauf gezogen, das Paddel gesucht, welches ich dank Paddelsicherung (kann ich jedem nur wärmstens empfehlen) auch gefunden habe. Eine neben dem Kajak schwimmende Köderbox konnte ich noch retten bevor ich rittlings auf dem Lure sitzend, paddelnd das nächste Ufer angesteuert habe. Ich kann euch sagen. Hat schon jemand probiert ein auf dem Rücken im Wasser liegendes Yak zu paddeln? Das geht in die Arme und an die Substanz.
Unterwegs sah ich nun rechts unter dem Bootskörper eine meiner Baitcastruten vor sich hin wackeln, die ich mit dem Griffteil unter den Sitz geschoben hatte. Oh Schreck! Meine Ruten! Kurz durchgezählt. Ich hatte drei an der Zahl dabei. Wo sind die anderen zwei? Diese Frage musste ich allerdings zurück stellen.
Gefühlte zwei Stunden später und völlig durchnässt (ich weiß nicht ob vom unfreiwilligen Bad oder durchgeschwitzt) war endlich seichtes Wasser am rettenden Ufer erreicht und ich bin abgestiegen, habe das Lure schwer atmend Richtung Ufer gezogen und konnte dabei ein schleifendes Geräusch warnehmen.
Du meine K...ke. Die Batteriebox mitsamt Batterie des Echolots schleifte über den befestigten Grund. Mein Echolot! Wo ist mein Echolot?
Da ich das Kajak nun in seichtem Wasser hatte konnte ich es umdrehen.
Es folgte ein Check der Ausrüstung:
- die Batteriebox mitsamt Batterie hing noch mit dem Spannungskabel verbunden am Echolot, das auf der Seitenschiene aufgebaut war. Echolot und Batterie waren dank wasserdichter Box und Stecker gerettet! Puuh.
- eine Köderbox mit Bulletbleien fehlte, ist wohl am Ort des Geschehens abgesoffen
- die unter dem Sitz eingeklemmte Baitcaster war auch noch da
- sehr zu meinem Leidwesen fehlten die anderen beiden Ruten
- Eurobox hinter dem Sitz an ihrem Platz, Befestigung hält
- Wurmdose schwimmt auf der Wasseroberfläche im seichten Wasser, auch gerettet
Was nun. Ich habe alles wieder an Bord gebracht und bin zur Unfallstelle zurück gepaddelt, wo ich mit meiner an Bord verbliebenen Baitcaster wenigstens meine mitgeführte Dropshot-Rute mittels über dem Boden schleifenden Jig-Kopf retten konnte.
Die andere Baitcaster und die Köderbox sollten ein Geschenk an Neptun bleiben. Mir blieb aber eine Hoffnung. Es war Hochwasser. Bei gefallenem Pegel könnte ich unter Umständen meine Rute und die Köderbox wieder finden.
Nach all der Aufregung und Anstrengung bin ich zurück an die Einsetzstelle gepaddelt, Lure aus dem Wasser gezogen und angefangen abzubauen.
- Köderbox, ab in die Kiste
- Batteriebox vom Echolot getrennt, ab in die Kiste
- Echolotgeber vom Echolot getrennt, ab in die Kiste
- Echolot abgebaut, ab in die Kiste
- Ruten auseinander genommen, in den Fußraum des Lure gelegt
- Hakenlösezangen ....., ach ja, die hatte ich in der linken Seitentasche des Sitzes verstaut. Beide fehlten, o.k., damit kann ich leben.
- Aber jetzt kommt's noch mal knüppeldick. Mein Handy hatte ich der rechten Seitentasche des Sitzes anvertraut. Natürlich ohne wasserdichte Hülle, man fährt ja ein auf ein neues Level der Stabilität gehobenes Kajak. Handy war weg. Abgesoffen! Damit konnte ich weniger gut leben.
Immer noch ziemlich nass, kaputt und frustriert habe ich mich auf den nach Hause Weg gemacht und dort meine Wunden geleckt.
Mit jetzt knapp fünf-monatigem Abstand und weiteren Ausritten mit dem auf ein neues Level der Stabilität gebrachten Kajak kann ich resümieren:
- nicht gesichertes Tackle säuft ab
- Paddelsicherung ist ein muss
- mein Echolot Garmin Striker 5dv ist wasserdicht
- durch Beachtung gewisser Regeln und gesundem Menschenverstand ist man mit einem Kajak sicher unterwegs
An dem Geschehniss war ich und nur ich, der Trottel schuld. Eine solch leichtsinniges Verhalten wird sich nicht wiederholen. Eigentlich war ich der Meinung mit dem Alter vernünftiger geworden zu sein.
Aber wie heißt es so schön: "Alter schützt vor Torheit nicht!"
Das Lure ist stabil, so wie beworben und von mir mehrfach süffisant zitiert. Man kann sich heraus beugen, stellen, im Stehen angeln, paddeln und noch viel mehr. Aber die Physik sollte man nicht überreizen. Das musste ich leidvoll erfahren.
Ach so. Meine abgesoffene Köderbox und Baitcaster konnte ich drei Wochen später bei zurückgegangenem Pegelstand an der Unglücksstelle auch noch bergen.
Somit verbleibt eine unliebsame Erfahrung, der Verlust zweier Hakenlösezangen und meines Handys.
Ich habe all dies nicht geschrieben weil mir langweilig ist, sondern ich hoffe ich kann euch durch diesen Bericht zu einem verantwortlichen Handeln bewegen, damit ihr meine Erfahrung nicht teilen braucht.
Sicherlich hat der eine oder andere auch schon Grenzerfahrungen gemacht ohne baden zu gehen. Da kann ich nur sagen: "Glück gehabt, treibt es nicht auf die Spitze."
Es gibt weitere Kollegen hier im Forum die sich auch als "Trottel" (man möge mir die Titulierung verzeihen) geoutet haben. Bei wenigen ist es ebenso glimpflich wie bei mir abgegangen, einige kamen wohl gerade noch so davon und andere wären froh sie könnten das heute lesen und würden sich freuen als "Trottel" bezeichnet zu werden.
In diesem Sinne:
Allzeit sichere Fahrt .
"Das neue FeelFree Kajak Lure 2014 bringt das Kajakangeln auf ein neues Level in Sachen Stabilität, Komfort und Vielseitigkeit."
So ein Teil der Beschreibung zum Feelfree Lure, wie bei Händlern und diversen anderen Internetseiten nachzulesen.
Ich habe es dennoch geschafft die Stabilität zu überwinden und das Lure auf den Kopf gelegt, sprich zum kentern gebracht.
Zum Ablauf:
Es begab sich an einem schönen, warmen, wie für das Kajakangeln gemachten Sommertag früh im Juli.
Zu Hause alles gepackt, Kajak aufs Autodach und an mein "Hausgewässer", den Angelhofer Altrhein gefahren.
Dort abgeladen
- das Lure ca. 300m zum Wasser (zu der Zeit war Hochwasser) geschoben
- Ruten klar gemacht
- Echolot mitsamt Geber und Batterie aufgebaut
- Schuhe und Socken aus
- Schirmmütze auf, sitzt
- Sonnenbrille auf die Nase, sitzt
- Kajak gewassert
- mit T-Shirt und kurzen Hosen rein
und ab geht die Lucie.
Ach was für ein herrlicher Tag. Gibt es etwas schöneres als in einem vor Stabilität strotzenden Kajak den Tag zu verbringen und seinem Hobby nach zu gehen? NEIN, wohl kaum.
Ich bin längere Zeit auf dem Gewässer umher gepaddelt, habe diese und jene Stelle angefahren, im Sitzen sowie im Stehen (neues Level in Sachen Stabilität) die Köder über den Altrhein gefeuert.
Da im Freiwasser nichts ging habe ich eine Stelle an einer überfluteten, mit Bäumen bewachsenen Insel wo Äste ins Wasser überhingen angefahren und dort mein Glück probiert.
Wieder stand ich in meinem auf ein neues Level an Stabilität gehobenen Kajak und warf die Köder mit meinen Baitcastern um mich. Nun hat sich dummerweise das Lure so gedreht,
dass der Bug nicht mehr in meine gewünschte Wurfrichtung, nämlich zur Insel zeigend ausgerichtet war, sondern das Lure mehr oder weniger parallel zur Insel stand. Da ich mir durch unergonomische Haltung weder in Hals noch Rücken ein Gewinde drehen wollte überlegte ich kurz: Was tun?
Kurz hinsetzen, mit wenigen Paddelbewegungen das Yak neu ausrichten und danach die Köder weiter feuern. Nein, wozu denn. Ist doch alles kein Problem in einem auf ein neues Level an Stabilität gehobenen Kajak.
Was habe ich gemacht? Ich Trottel habe anstatt das Kajak um 90° zu drehen mich selbst im Kajak um 90° in Wurfrichtung gedreht, stand also mit zwei Füßen auf einer Seite des Lure, welches dadurch natürlich einseitig stärker abgetaucht war und konnte so meine Köder wieder in die gewünschte Wurfrichtung werfen.
Hätte werfen können sollte es besser heißen, denn das Yak und ich haben munter angefangen zu schaukeln. Der im Kajak wankende Angler (der zuvor betitelte Trottel) versuchte die Schaukelbewegungen durch Gewichtsverlagerungen und rudernde Armbewegungen auszugleichen.
Das war aber gar nicht so einfach wie sich herausstellte. Vor. Zurück. Vor. Zurück. Hoppla, etwas zu weit zurück. Deshalb als Gegenbewegung weiter vor. Hoppla das war viel zu weit nach vorn.
Als weitere Gegenmaßnahme zu diesem missratenen Vorschwung habe ich dann wohl den Oberkörper nach hinten geworfen, mit einem Bein einen Schritt zurück gemacht und kam auf der Bordwand des Lure zum Stehen, was mir mein auf ein neues Level an Stabilität gehobenes Yak völlig übel nahm. Es hat mich abgeworfen.
Ich bin an diesem schönen, warmen, wie für das Kajakangeln gemachten Sommertag früh im Juli in das schon gut angewärmte Wasser mit den Füßen voran komplett eingetaucht (technische Ausführung 9.8, Haltungsnoten 5.0 wegen der vielen Ruderbewegungen mit den Armen).
Mit ein, zwei Schwimmbewegungen kam ich wieder an die Oberfläche. O.K. Alles nicht so schlimm. Schirmmütze sitzt, Sonnenbrille sitzt. Aber was ist das? Mein vor Stabilität strotzendes Kajak lag auf dem Rücken. Ich habe gar nicht erst versucht das Yak umzudrehen, sondern habe mich von hinten rauf gezogen, das Paddel gesucht, welches ich dank Paddelsicherung (kann ich jedem nur wärmstens empfehlen) auch gefunden habe. Eine neben dem Kajak schwimmende Köderbox konnte ich noch retten bevor ich rittlings auf dem Lure sitzend, paddelnd das nächste Ufer angesteuert habe. Ich kann euch sagen. Hat schon jemand probiert ein auf dem Rücken im Wasser liegendes Yak zu paddeln? Das geht in die Arme und an die Substanz.
Unterwegs sah ich nun rechts unter dem Bootskörper eine meiner Baitcastruten vor sich hin wackeln, die ich mit dem Griffteil unter den Sitz geschoben hatte. Oh Schreck! Meine Ruten! Kurz durchgezählt. Ich hatte drei an der Zahl dabei. Wo sind die anderen zwei? Diese Frage musste ich allerdings zurück stellen.
Gefühlte zwei Stunden später und völlig durchnässt (ich weiß nicht ob vom unfreiwilligen Bad oder durchgeschwitzt) war endlich seichtes Wasser am rettenden Ufer erreicht und ich bin abgestiegen, habe das Lure schwer atmend Richtung Ufer gezogen und konnte dabei ein schleifendes Geräusch warnehmen.
Du meine K...ke. Die Batteriebox mitsamt Batterie des Echolots schleifte über den befestigten Grund. Mein Echolot! Wo ist mein Echolot?
Da ich das Kajak nun in seichtem Wasser hatte konnte ich es umdrehen.
Es folgte ein Check der Ausrüstung:
- die Batteriebox mitsamt Batterie hing noch mit dem Spannungskabel verbunden am Echolot, das auf der Seitenschiene aufgebaut war. Echolot und Batterie waren dank wasserdichter Box und Stecker gerettet! Puuh.
- eine Köderbox mit Bulletbleien fehlte, ist wohl am Ort des Geschehens abgesoffen
- die unter dem Sitz eingeklemmte Baitcaster war auch noch da
- sehr zu meinem Leidwesen fehlten die anderen beiden Ruten
- Eurobox hinter dem Sitz an ihrem Platz, Befestigung hält
- Wurmdose schwimmt auf der Wasseroberfläche im seichten Wasser, auch gerettet
Was nun. Ich habe alles wieder an Bord gebracht und bin zur Unfallstelle zurück gepaddelt, wo ich mit meiner an Bord verbliebenen Baitcaster wenigstens meine mitgeführte Dropshot-Rute mittels über dem Boden schleifenden Jig-Kopf retten konnte.
Die andere Baitcaster und die Köderbox sollten ein Geschenk an Neptun bleiben. Mir blieb aber eine Hoffnung. Es war Hochwasser. Bei gefallenem Pegel könnte ich unter Umständen meine Rute und die Köderbox wieder finden.
Nach all der Aufregung und Anstrengung bin ich zurück an die Einsetzstelle gepaddelt, Lure aus dem Wasser gezogen und angefangen abzubauen.
- Köderbox, ab in die Kiste
- Batteriebox vom Echolot getrennt, ab in die Kiste
- Echolotgeber vom Echolot getrennt, ab in die Kiste
- Echolot abgebaut, ab in die Kiste
- Ruten auseinander genommen, in den Fußraum des Lure gelegt
- Hakenlösezangen ....., ach ja, die hatte ich in der linken Seitentasche des Sitzes verstaut. Beide fehlten, o.k., damit kann ich leben.
- Aber jetzt kommt's noch mal knüppeldick. Mein Handy hatte ich der rechten Seitentasche des Sitzes anvertraut. Natürlich ohne wasserdichte Hülle, man fährt ja ein auf ein neues Level der Stabilität gehobenes Kajak. Handy war weg. Abgesoffen! Damit konnte ich weniger gut leben.
Immer noch ziemlich nass, kaputt und frustriert habe ich mich auf den nach Hause Weg gemacht und dort meine Wunden geleckt.
Mit jetzt knapp fünf-monatigem Abstand und weiteren Ausritten mit dem auf ein neues Level der Stabilität gebrachten Kajak kann ich resümieren:
- nicht gesichertes Tackle säuft ab
- Paddelsicherung ist ein muss
- mein Echolot Garmin Striker 5dv ist wasserdicht
- durch Beachtung gewisser Regeln und gesundem Menschenverstand ist man mit einem Kajak sicher unterwegs
An dem Geschehniss war ich und nur ich, der Trottel schuld. Eine solch leichtsinniges Verhalten wird sich nicht wiederholen. Eigentlich war ich der Meinung mit dem Alter vernünftiger geworden zu sein.
Aber wie heißt es so schön: "Alter schützt vor Torheit nicht!"
Das Lure ist stabil, so wie beworben und von mir mehrfach süffisant zitiert. Man kann sich heraus beugen, stellen, im Stehen angeln, paddeln und noch viel mehr. Aber die Physik sollte man nicht überreizen. Das musste ich leidvoll erfahren.
Ach so. Meine abgesoffene Köderbox und Baitcaster konnte ich drei Wochen später bei zurückgegangenem Pegelstand an der Unglücksstelle auch noch bergen.
Somit verbleibt eine unliebsame Erfahrung, der Verlust zweier Hakenlösezangen und meines Handys.
Ich habe all dies nicht geschrieben weil mir langweilig ist, sondern ich hoffe ich kann euch durch diesen Bericht zu einem verantwortlichen Handeln bewegen, damit ihr meine Erfahrung nicht teilen braucht.
Sicherlich hat der eine oder andere auch schon Grenzerfahrungen gemacht ohne baden zu gehen. Da kann ich nur sagen: "Glück gehabt, treibt es nicht auf die Spitze."
Es gibt weitere Kollegen hier im Forum die sich auch als "Trottel" (man möge mir die Titulierung verzeihen) geoutet haben. Bei wenigen ist es ebenso glimpflich wie bei mir abgegangen, einige kamen wohl gerade noch so davon und andere wären froh sie könnten das heute lesen und würden sich freuen als "Trottel" bezeichnet zu werden.
In diesem Sinne:
Allzeit sichere Fahrt .
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Schöne Grüße
Frank
- Ein schlechter Angeltag ist immer noch besser als ein guter Arbeitstag -
Schöne Grüße
Frank
- Ein schlechter Angeltag ist immer noch besser als ein guter Arbeitstag -
- eulenmann
- Beiträge: 3
- Registriert: 12. Mär 2016, 22:00
- Mein Kayak: hobie mirage 14 proangler
- Kayak-Pate: Nein
Mai 2017
20
09:37
Beiträge über Gefahrensituationen
Link zum Originalbeitrag
hallo liebe kayakfreunde,
ich lese immer fleißig im forum und habe hier schon wertvolle tips bekommen (besonders von jörg), danke dafür!
ich möchte nun kurz meine gesammelten erfahrungen zum thema kentern (mit dem outback) weitergeben.
1. immer den anker gegen runterfallen sichern (z.b. gummi), so das er sich beim kentern nicht zum grund bewegen kann!
2. trockenanzug bis zum letzten zentimeter schliessen.
3.die schwimmweste nicht unter der windjacke tragen, da man sonst nur sehr schwer an die rettungsöse (schwimmweste) kommt wo zumindest ich die sicherungsleine immer einhänge.
4. köder nach gebrauch wegsortieren, da die haken durchaus der sicherheitsausrüstung erheblichen schaden zu fügen können.
5. DAS ALLERWICHTIGSTE -bei unterkühlung die richtigen regeln anwenden und zumindest erstmal nicht stehend heiß duschen- weil lebensgefährlich !!!
hier der längere bericht mit den details
vor knapp 4 wochen war ich mit meinem freund (der ebenfalls ein outback besitzt) auf der ostsee, in der hoffnung auf ostseesilber.
das wetter war gut und trotz der versuchung auf sicherheitsleinen etc. eventuell zu verzichten waren wir vernünftig genug alle sicherheitsvorkehrungen einzuhalten.
trockenanzug,sicherheitsleine,schwimmweste alles war vorhanden und angelegt.
nach zwei/drei stunden änderte sich das wetter. wind und dünung nahmen schleichend zu.
das ganze schien aber kontrolliert und machte eher spaß als das es beängstigend wirkte.
mit einem schlag änderte sich das szenario.
wenn meine erinnerung richtig ist wollte ich an meine rute die in der h-bar (zusatzbügel) steckte. somit habe ich scheinbar meinen schwerpunkt zu hoch verlagert, so das eine überraschende welle mich dazu bewegte mein gleichgewicht zu verlieren.
ich glaube das ich mich reflexmässig an der h-bar festgehalten habe und die kenterung auch noch unterstützt habe.
die kenterung verlief ohne panik, vielleicht weil ich wußte das ich in begleitung auf dem wasser war.
aber einige dinge habe ich schmerzhaft dazu gelernt die ich hier erwähnen möchte, damit ihr für euch eventuell schlüsse daraus ziehen könnt.
insgesamt dauerte das ungewollte "anbaden" so um die 6-8 min.
das größte problem waren neben den wellen und die kalte ostsee (6 grad), das sich mein anker gelöst hat und am grund festhing.
der anker war zwar mit dem boot verbunden, aber gegen runterfallen bei einer drehung nicht gesichert!!!
beim versuchen den anker zu lösen (durch ziehen) hat ich immer wieder etwas wasser geschluckt und wurde desöfteren vom boot auf der schulter getroffen.
die unglückliche kombination von welle und verankerten boot kann einen echt böse erwischen.
zusätzlich hatte ich das problem das ich mit trockenanzug und schwimmweste gestartet bin und zwischenzeitlich über der schwimmweste meine windjacke angezogen habe. als sich unter windjacke die automatikschwimmweste öffnete fühlte ich mich wie ein bewegungsunfähiges "michelinmännchen". ich konnte nicht mal meine sicherungsleine lösen um etwas besser auf das boot zukommen.
auf das boot habe ich es nicht geschafft (zu starke wellen) konnte mich aber wenigstens vom boot trennen um mich überhaupt "vernünftig" bewegen zu können.
zum glück waren wir mittlerweile sehr dicht unter land. allerdings an einer felsenküste, die es nicht zuließ das boot rauszunehmen. mein freund hatte nach etlichen versuchen mein boot bzw. die leine zugreifen bekommen und konnte das boot wieder nach draussen ziehen, ohne das es ihn in den wellen erwischt hat.
was in dieser notsituation extrem hilfreich war, das sein hobie schon den neuen 180° antrieb hatte. eine kurve kurz vor einer welligen steilküste zu drehen wäre vielleicht fatal gewesen. der wendekreis ist dafür zu groß. er konnte erstaunlich gut und gezielt manövrieren.
als ich an land war mußte ich nur noch paar hundert meter zu einer geeigneten stelle laufen an der mich mein kumpel erwartete.
alle klamotten waren leider total nass. meinen trockenanzug hatte ich aus bequemlichkeit am hals nicht ganz bis nach oben zu gemacht. zusätzlich hatte sich ein köder mit seinen zwei drilligen im trockenanzug verfangen und unter den hektischen bewegungen den anzug beschädigt.ich halte eigentlich immer bewußt ordnung an bord und hänge köder die ich wechsel immer kurzzeitig in einen schwamm den ich an der h-bar habe. das geht super... aber den hatte ich wohl noch im schwamm vergessen und dann im anzug hängen ;(
leider bzw. zum glück (erklärung folgt) hatten wir noch eine ca.30-40 rückfahrt im kayak vor uns.
als ich zu hause ankam verschwand ich sofort unter der dusche.
unter der dusche spürte ich das heisse wasser so gut wie gar nicht. ich konnte nur spüren das es an den oberschenkeln anders piekste als an den armen.nur als ich das wasser in den mund nahm spürte ich das es heiss war.
ich war scheinbar sehr unterkühlt ...
ich hoffe das die meisten von euch hier schon aufschreien "was für ein idiot..."
für alle die es nicht tun ist dieser beitrag ))
das heisse duschen nach starker unterkühlung ist ein lebensbedrohliches unterfangen und kann ( besonders im stehen ) zum sofortigen tod führen!!!
details entnehmt bitte verschiedenen beiträgen wie man sich nach einer unterkühlung verhält.
für mich war es wahrscheinlich glück das ich nach der wässerung noch 30 min zurück strampeln musste und somit kreislaufmässig schon etwas stabiler war.
rückblickend habe ich aus meiner sicht nicht viel falsch gemacht und trotzdem eine menge unter diesen bedingungen dazugelernt!
um euch den zahn zu ziehen das ich ein unbewegliches wrack bin und damit fahrlässig ins kayak steige ,
hier meine eckdaten. ich bin 49 jahre und bin seitdem 16ten lebensjahr immer am oder auf dem wasser. zusätzlich kann ich auch noch surfen und spiele nebenbei noch etwas eishockey.
ich habe mir hier auch schon vorher die video´s vom kentern (von jörg) mit interesse angeschaut und dabei gedacht, das mir das nie passieren könnte ... pustekuchen! ein augenblick unkonzentriert und schwups war ich drin.
ich hoffe das ich mit diesem beitrag etwas dazu beitragen konnte, das der ein oder andere zukünftig vielleicht etwas demütiger aufs wasser geht und diese erfahrungen nicht sammeln muss ... das habe ich bereits für euch getan
verloren habe ich nur zwei kleine boxen, alles andere war zum glück gesichert!
es grüßt euch - euer berliner ostsee-korrespondent, oliver
hallo liebe kayakfreunde,
ich lese immer fleißig im forum und habe hier schon wertvolle tips bekommen (besonders von jörg), danke dafür!
ich möchte nun kurz meine gesammelten erfahrungen zum thema kentern (mit dem outback) weitergeben.
1. immer den anker gegen runterfallen sichern (z.b. gummi), so das er sich beim kentern nicht zum grund bewegen kann!
2. trockenanzug bis zum letzten zentimeter schliessen.
3.die schwimmweste nicht unter der windjacke tragen, da man sonst nur sehr schwer an die rettungsöse (schwimmweste) kommt wo zumindest ich die sicherungsleine immer einhänge.
4. köder nach gebrauch wegsortieren, da die haken durchaus der sicherheitsausrüstung erheblichen schaden zu fügen können.
5. DAS ALLERWICHTIGSTE -bei unterkühlung die richtigen regeln anwenden und zumindest erstmal nicht stehend heiß duschen- weil lebensgefährlich !!!
hier der längere bericht mit den details
vor knapp 4 wochen war ich mit meinem freund (der ebenfalls ein outback besitzt) auf der ostsee, in der hoffnung auf ostseesilber.
das wetter war gut und trotz der versuchung auf sicherheitsleinen etc. eventuell zu verzichten waren wir vernünftig genug alle sicherheitsvorkehrungen einzuhalten.
trockenanzug,sicherheitsleine,schwimmweste alles war vorhanden und angelegt.
nach zwei/drei stunden änderte sich das wetter. wind und dünung nahmen schleichend zu.
das ganze schien aber kontrolliert und machte eher spaß als das es beängstigend wirkte.
mit einem schlag änderte sich das szenario.
wenn meine erinnerung richtig ist wollte ich an meine rute die in der h-bar (zusatzbügel) steckte. somit habe ich scheinbar meinen schwerpunkt zu hoch verlagert, so das eine überraschende welle mich dazu bewegte mein gleichgewicht zu verlieren.
ich glaube das ich mich reflexmässig an der h-bar festgehalten habe und die kenterung auch noch unterstützt habe.
die kenterung verlief ohne panik, vielleicht weil ich wußte das ich in begleitung auf dem wasser war.
aber einige dinge habe ich schmerzhaft dazu gelernt die ich hier erwähnen möchte, damit ihr für euch eventuell schlüsse daraus ziehen könnt.
insgesamt dauerte das ungewollte "anbaden" so um die 6-8 min.
das größte problem waren neben den wellen und die kalte ostsee (6 grad), das sich mein anker gelöst hat und am grund festhing.
der anker war zwar mit dem boot verbunden, aber gegen runterfallen bei einer drehung nicht gesichert!!!
beim versuchen den anker zu lösen (durch ziehen) hat ich immer wieder etwas wasser geschluckt und wurde desöfteren vom boot auf der schulter getroffen.
die unglückliche kombination von welle und verankerten boot kann einen echt böse erwischen.
zusätzlich hatte ich das problem das ich mit trockenanzug und schwimmweste gestartet bin und zwischenzeitlich über der schwimmweste meine windjacke angezogen habe. als sich unter windjacke die automatikschwimmweste öffnete fühlte ich mich wie ein bewegungsunfähiges "michelinmännchen". ich konnte nicht mal meine sicherungsleine lösen um etwas besser auf das boot zukommen.
auf das boot habe ich es nicht geschafft (zu starke wellen) konnte mich aber wenigstens vom boot trennen um mich überhaupt "vernünftig" bewegen zu können.
zum glück waren wir mittlerweile sehr dicht unter land. allerdings an einer felsenküste, die es nicht zuließ das boot rauszunehmen. mein freund hatte nach etlichen versuchen mein boot bzw. die leine zugreifen bekommen und konnte das boot wieder nach draussen ziehen, ohne das es ihn in den wellen erwischt hat.
was in dieser notsituation extrem hilfreich war, das sein hobie schon den neuen 180° antrieb hatte. eine kurve kurz vor einer welligen steilküste zu drehen wäre vielleicht fatal gewesen. der wendekreis ist dafür zu groß. er konnte erstaunlich gut und gezielt manövrieren.
als ich an land war mußte ich nur noch paar hundert meter zu einer geeigneten stelle laufen an der mich mein kumpel erwartete.
alle klamotten waren leider total nass. meinen trockenanzug hatte ich aus bequemlichkeit am hals nicht ganz bis nach oben zu gemacht. zusätzlich hatte sich ein köder mit seinen zwei drilligen im trockenanzug verfangen und unter den hektischen bewegungen den anzug beschädigt.ich halte eigentlich immer bewußt ordnung an bord und hänge köder die ich wechsel immer kurzzeitig in einen schwamm den ich an der h-bar habe. das geht super... aber den hatte ich wohl noch im schwamm vergessen und dann im anzug hängen ;(
leider bzw. zum glück (erklärung folgt) hatten wir noch eine ca.30-40 rückfahrt im kayak vor uns.
als ich zu hause ankam verschwand ich sofort unter der dusche.
unter der dusche spürte ich das heisse wasser so gut wie gar nicht. ich konnte nur spüren das es an den oberschenkeln anders piekste als an den armen.nur als ich das wasser in den mund nahm spürte ich das es heiss war.
ich war scheinbar sehr unterkühlt ...
ich hoffe das die meisten von euch hier schon aufschreien "was für ein idiot..."
für alle die es nicht tun ist dieser beitrag ))
das heisse duschen nach starker unterkühlung ist ein lebensbedrohliches unterfangen und kann ( besonders im stehen ) zum sofortigen tod führen!!!
details entnehmt bitte verschiedenen beiträgen wie man sich nach einer unterkühlung verhält.
für mich war es wahrscheinlich glück das ich nach der wässerung noch 30 min zurück strampeln musste und somit kreislaufmässig schon etwas stabiler war.
rückblickend habe ich aus meiner sicht nicht viel falsch gemacht und trotzdem eine menge unter diesen bedingungen dazugelernt!
um euch den zahn zu ziehen das ich ein unbewegliches wrack bin und damit fahrlässig ins kayak steige ,
hier meine eckdaten. ich bin 49 jahre und bin seitdem 16ten lebensjahr immer am oder auf dem wasser. zusätzlich kann ich auch noch surfen und spiele nebenbei noch etwas eishockey.
ich habe mir hier auch schon vorher die video´s vom kentern (von jörg) mit interesse angeschaut und dabei gedacht, das mir das nie passieren könnte ... pustekuchen! ein augenblick unkonzentriert und schwups war ich drin.
ich hoffe das ich mit diesem beitrag etwas dazu beitragen konnte, das der ein oder andere zukünftig vielleicht etwas demütiger aufs wasser geht und diese erfahrungen nicht sammeln muss ... das habe ich bereits für euch getan
verloren habe ich nur zwei kleine boxen, alles andere war zum glück gesichert!
es grüßt euch - euer berliner ostsee-korrespondent, oliver