Moin, moin!
Zu erst mal:
Das letzte Bild zeigt mich in orange nach der Kenterung und dem anschließenden Trockenlegen.
Wie ihr seht kann ich schon wieder lachen.
Zum eigentlichen Geschehen:
Ich war mit einigen anderen Booten zusammen rausgefahren, als Wind und Welle abnahmen.
Ich habe mich dann ein wenig nördlich (links) vom Platz aufgehalten. Die Bedingungen waren nicht gut, aber mit dem PA auch kein Problem, wenn man die Wellen vorausschauend beobachtete.
Ich selber hatte kleineren Booten noch empfohlen, das nicht zu probieren.
Wie gesagt, für mich stellte sich die Angelei nicht als Problem dar.
Irgendwann bekam ich jedoch den Hinweis über Funk, dass die Welle sich vor dem Hafen wieder mehr bricht.
Bei mir stellte es sich zwar dar, als ob es ruhiger wird, aber da die Anderen mich schon angefunkt haben beschloss ich wieder rein zu fahren.
Vor dem Hafen angekommen habe das Dilemma gesehen.
Die Welle stand leicht schräg auf die Hafeneinfahrt.
Man musste noch ein, zwei Meter hinter die Mole kommen um ruhiges Wasser zu erreichen.
Es war also nötig schräg zur Welle in den Hafen zu fahren.
Beim ersten Anlauf hat mich eine Welle nur leicht aus dem Ruder gebracht, ich steuerte dadurch jedoch nicht mehr auf die Einfahrt sondern auf die Mole zu.
Diesen Anlauf habe ich erfolgreich abgebrochen und eine weitere Runde gedreht.
Mir ist aufgefallen, dass die Wellen in Zyklen von höheren und niedrigeren Wellen kamen.
Ich habe also auf eine Pause gewartet um dann zu Starten.
Als ich es versucht habe gab ich Gas. In dem Moment hatte ich aber das Gefühl als ob ich gegen einen Anker antrete.(subjektiv)
Fakt ist, als ich auf Höhe der Mole war und das Ruder einschlagen musste hat mich eine besonders hohe Welle eingeholt, brach genau unter mir und drehte mich zur Seite.
Daraus folgte unweigerlich das Kentern.
Ich bin der Meinung, dass ein Paddel in der Hand nichts daran geändert hätte!
Wenn die Masse eines PA oder ähnlichem Boot erst mal ins Rotieren kommt hält es keiner mit einem Paddel auf.
Das gilt nicht unbedingt für kleinere Boote.
Nach der Kenterung war ich dann für meine relative Größe von 1,91 m recht dankbar, da ich mit den Zehenspitzen an den Grund gekommen bin. Das hat mir das drehen des Bootes wesentlich erleichtert.
Ich bin dann mit leichtem Bodenkontakt unter den Füßen in den Hafen gewatet.
Erstaunlich war, dass sich innerhalb der ein, zwei Minuten die das Boot Kopf stand und dem einen Mal hin und in die gleiche Richtung zurück drehen sämtliche Leinen zu einem einzigen Knäuel verbanden, daß erst wieder am Wohnwagen und in Ruhe gelöst werden konnte.
Ich hatte einen Treibanker und einen richtigen Anker mit Leinen, einen Kescher mit Gummizug sowie die Paddelsicherung hinter meinem Sitz. Alles zusammen hat sich auch noch mit dem Ankertrolli und der Gummizugabspannung verbunden.
Ich will gar nicht wissen was für Möglichkeiten sich ergeben hätten, wenn ich auch noch die Angeln, Zangen und was man sonst noch vor dem Sitz sichern kann angeleint hätte. Spontan habe ich das Bild von Kapitän Ahab, der an dem weißen Wal reitet vor mir!
Meine Bekleidung hat sich bewährt. Wathose mit Gürtel und Padeljacke.
Ich bin zwar nicht trocken geblieben, das Wasser ist jedoch nur sehr langsam eingesickert.
Durch das Einsickern wurde das ca.13-14° kalte Wasser schnell erwärmt und ich habe zu keiner Zeit gefroren.
Lernen sollte man aus solchen Situationen auch was!
Ich werde mich mehr in Geduld üben, auch wenn ich schon fünf Tage nicht aufs Wasser gekommen bin.
Euch allen gute Fahrt!
![:cap: :cap:](./images/smilies/smilie_winke_048.gif)