Das 1. Kayak Angelforum

Hallo alle,
nachdem mir heute bei Windstärke 3 und Ostwind die Wellen in Hökholz einfach zu heftig waren habe ich die Zeit zu Einstiegsübungen genutzt.

Der Gedanke dabei war es nicht bei Ententeich zu testen sondern unter realistischeren Bedingungen
Die Stärke der Welle und die weißen Köpfe lassen sich glaube ich ganz gut erkennen.

Ich habe in bauch bis brusttiefem Wasser getest, bekleidet war ich mit T-Shirt, leichter Fleecehose und Schwimmweste.

Als erstes zeigte sich das die Schwimmhilfe/weste trotz realtiv festem Sitz fast bis zum Hals hochgedrückt wurde.

Also wieder ins flachere Wasser und den Sitz durch starkes straffziehen der Gurte verbessern.

Beim nächsten Versuch wurde die Weste immer noch hochgedrückt aber nicht mehr soweit, möglicherweise verhindert der persönliche Schwimmgürtel (sprich der Bauch) einen guten Sitz.

Fazit ist für mich ist einen Beingurt oder ähnliches zu nutzen um den Sitz der Weste zu gewährleisten.

Der Wiedereinstieg.

Alle Versuche von der Seite ins Kajak zu kommen sind gescheitert der Wellengang sorgte immer wieder dafür das es umkippte.

Ein Kippen des Kajaks ist, wie ich schmerzhaft feststellen mußte, nicht ungefährlich da es durch den Zusatzschwung der auftreffenden Wellen durchaus den Kopf treffen kann.


Versuche über die hintere Seite einzusteigen erwiesen sich als schwierig aber eher durchführbar.
Hier war dann das erste Problem überhaupt einen festen Griff zu bekommen um das Kajak zu halten und sich raufzuziehen.

Ich habe hier die Gummiverspannung des Hobies genutzt.

Das nächste Problem stellte die Weste da die sich beim Einstiegsversuch immer wieder am Ruder bzw an den Gummis verhakte.

Das beste was ich bei diversen Durchgängen erreichte war mich bis fast zum Sitz zu ziehen dort scheiterte ich dann aber beim Versuch mich in die Sitzmulde zu drehen weil eine Welle mich und das Kajak umwarf.

Wahrscheinlich bedingt durch die erhöhte Position die beim Versuch sich in den Sitz zu drehen entsteht.

Das ganze war im Vergleich zu meinem letzjährigen Versuch der bei ruhigem Wetter stattfand ein Fiasko.

Das hat mir jedoch gezeigt hat das ich mich bei so einer Welle unter reallen Bedingungen mit Angeln, einem Kescher und evt. Fischen und Anker im Boot wohl nicht mehr zurück ins Kajak ziehen könnte.

Ich muß mir jetzt Gedanken um eine bessere Einstiegstechnik sowie um Hilfsmittel die den Einstieg erleichtern machen.

Thomas

Hi Thomas,

danke für Deine ehrlichen Worte. So etwas habe ich schon länger befürchtet und habe mich innerlich damit abgefunden im Zweifel nicht mehr ins Kajak zu kommen. Letztens schrieb hier einer was von der typischen Forumsgröße XXL+. Sind wir einfach ehrlich, nicht wenige von uns strampeln oder paddeln zum Fisch um das ANGENEHME (FISCHEN) mit dem LÄSTIGEN (nützlichen/sport) zu verbinden. Dementsprechend gibt es sicherlich immer mal ne Topperformance, wenn man in Badehose sich auf ein leeres Kajak schwingt, aber im Alltag mit lauter Pröddel am und im Boot schaut es dann anders aus. Einfaches Experiment ... nächstes Mal in die Schwimmhalle/Freibad der Wahl gehen und gucken....
Alle Teenager die besonders fit sind legen die Hände auf den Beckenrand und schlonzen sich mal eben hoch. Mehr muss man "eigentlich" nicht machen ... Dumm nur das unser Kajak kein Beckenrand ist sondern nachgibt und sich zu uns dreht . Wer es also so wie ich nicht mehr gebacken bekommt sich mal eben hoch zu schubsen, sollte das mal zu Ende denken!
Findet Euch damit ab, dass es Situationen geben wird, bei denen ihr nicht mehr ins Kajak kommt und zieht Euch dementsprechend an!
Im Netz gibt es viele Videos zum Wiedereinstieg, alle die ich bis dato sah waren unter Idealbedingungen teilweise im Swimmingpool ^^

Wenn ihr zurückwollt trainiert das, oder aber nehmt ein Paddelballon und eine kurze Strickleiter mit...

Wie oben geschrieben, gehe ich davon aus, im Zweifel nimmer ins Kajak zu kommen. Also lege ich mein Augenmerk darauf im Wasser nicht auszukühlen und über Tele/EPIRB Hilfe rufen zu können. Abgesehen davon sollte jeder einschätzen können, wie weit er auf die Ostsee rausfahren kann und alleine wieder zurückkommt.

Mhhh....? Hörst sich ja nicht so gut an. Das schreit nach Übung! Wie groß und schwer bist Du denn? Schaut irgendwie nach um die 1,80 und 75 kg aus....

1,93 und schwankend um die 110 KG .

Wie gesagt bei Ententeichwetter war es letzes Jahr machbar ins Kajak zu kommen, bei den Wellen gestern nicht mehr.

Man kann ja auf dem Foto auch erkennen wie stark das Kajak sich durch die Wellen vorne aus dem Wasser hebt.

Thomas

Hmmmm.
Hast du es über den Bug probiert?
Gerade bei Wind und Welle macht es Sinn,
nicht gerade quer zur Welle ins Kajak zu wollen.
Über den Bug würdest du das Kajak in Richtung Welle ausrichten.
(Zumindest meine Erfahrung)

Auf jeden Fall ein dickes dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!!!!!
So denken andere ev. darüber nach, dass es nicht immer besonders einfach ist,
wieder zurück zu kommen.
Ich glaube, so manch einer brauch hier so einen Denkanstoß!

Ich habe Seite und Heck versucht.

Allerdings ist mir das Ausrichten des Kajaks bei Wellengang nicht wirklich dauerhaft möglich gewesen.

Obwohl ich stehen konnte war es schwierig das Kajak in der Welle zu halten auch das ausrichten des Bugs in Wellenrichtung klappt da nicht wirklich.

Ich bezweifle das ich ,wenn ich geschwommen wäre, überhaupt eine Ausrichtung hätte vornehmen können.

Es ist erstaunlich wieviel Kraft die Wellen auf so ein leeres Kajak ausüben.

Ich hatte ab dem Moment an dem ich versucht habe ins Kajak zu kommen keine Kontrolle mehr darüber wohin es sich richtet.

Thomas

Ostseefisch hat geschrieben:Ich bezweifle das ich ,wenn ich geschwommen wäre, überhaupt eine Ausrichtung hätte vornehmen können.Es ist erstaunlich wieviel Kraft die Wellen auf so ein leeres Kajak ausüben.

Im ufernahen Bereich ist das tatsächlich ein großes Problem.
Jeder der mal bei ordentlich Welle angelandet ist, kennt das.
Weiter draußen, wird es aber besser.
Da ist die Horizontalbewegung des Wassers nicht so groß.
Ich hab aber auch keinen Plan vom Verhalten des Outbacks bei solchen Versuchen!

Da würde ich das nur noch mit Unterstützung testen

Thomas

Ostseefisch hat geschrieben:Da würde ich das nur noch mit Unterstützung testen

Thomas

Der Gedankengang kam mir letztes WE auch.
Mir wurde da auch etwas mulmig.
Nicht die verkehrteste Idee, am Ende einer gemeinsamen Ausfahrt
Kenterübungen zu machen.
Falls irgendetwas sein sollte, hat man jemanden da.

für deinen Bericht und da ich noch etwas Kleiner und schwere als du bin und Kenterübungen auch nur in Badehose und bei ruhigen Wetter gemacht habe
schreit das nach mehr Übungen bei Seegang

Hi@all!

Seltsam. Das Boot ist doch ein Dickschiff SOT?!
Über das Heck steigt man nur bei Sit Inn Kajaks ein.

Kauf dir mal ein so genanntes Paddelfloat. Das geht auch ohne Kenterübungen als
Ama (Ausleger).

Die Alternative, du hast Schwimmflossen dabei. Mit einem kräftigen Flossenschlag kommt
man auch viel leichter von der Seite ins SOT.

joerg

Moin,
direkt im Brandungsbereich den Wiedereinstieg zu üben ist absoluter Hardcore.
Das hat mit den realistischen Bedingungen dann auch wieder nicht sooo viel zu tun.
Nach meinen Erfahrungen (Mehrzahl!) ist der "Einstieg" im tieferen Wasser leichter.
In der Brandung herrscht oft Kreuzwelle (eine von links, eine von rechts) und (!) man versucht aus dem Stand ins Kajak zu kommen.
Im tiefen Wasser versucht man aus schwimmender Bewegung aufs Kajak zu kommen - das ist viel einfacher.
Man zieht sich förmlich von der Seite vor den Sitz (sofern der Bereich nicht zugepimt ist) und dabei schwimmt man mit dem Kajak mit.
Beim Einstieg von der stehenden Position aus - versucht man eher das Boot in der Richtung zu halten - das ist im Tiefen aber schnuppe.
Also lieber die Version "Baumstamm" als die Version "Buhne" wählen .... das ist energetisch sinnvoller.

P.S. die Erfahrungen mit der Rettungsweste hast Du ganz korrekt analysiert! lieber mit Gurt.

Ich habe gerade überlegt, ob es nicht besser wäre mit der Welle einzusteigen.
Ich hatte mal beim einsetzen das Vergnügen, dass die Welle mir das Outbackentgegen geschmissen hat. Da hat ma(n) wenig entgegen zu setzen.

Lenker hat geschrieben:Moin,
direkt im Brandungsbereich den Wiedereinstieg zu üben ist absoluter Hardcore.
Das hat mit den realistischen Bedingungen dann auch wieder nicht sooo viel zu tun.

Ich sehe das nicht als Hardcore an solche Wellen hatte ich auch schon in nicht Brandungsbereichen.

Im selben Bereich also bis brusttiefen Wasser habe ich letztes Jahr bei ruhigem Wetter den Wiedereinstieg getest und bin gut ins Kajak gekommen.

Bei Wellengang war es mir diesmal nicht mehr möglich.

Mein Versuch soll hier nicht als allgemeingültig angesehen werden und bezieht sich nur auf meine persönlichen Ergebnisse und mein Fazit daraus.

Bei geeigneter Unterstützung und Gelegenheit werde ich den Versuch auch noch einmal weiter draußen wiederholen um zu sehen ob sich dies auf meine Einstiegschancen auswirkt.

Thomas

Moin Thomas,
ein ganz großes Dankeschön für Deinen Beitrag. Ich halte solche Themen für weitaus wichtiger als: Was hast Du gefangen, was habe ich gefangen. Gruß Klaus