So, am Sonntag war es dann so weit, ich war das erste mal mit meinem Kajak auf dem Wasser und will hier davon berichten.
Das Boot aus der Garage holen, Dachgepäckträger montieren, Boot aufladen und alle Ausrüstung im Auto verstauen dauert 30min - OK.
Am Wasser brauche ich 15min, bis das Boot vom Auto ins Wasser und ich umgezogen auf dem Boot bin - Ebenfalls OK.
Rückwärts brauche ich genau so lang. Macht 45min Vor- und Nachbereitung + Auto-Fahrzeit für einen Bootstrip - finde ich OK.
Dann war das Boot endlich im Wasser.
Ich bin in Summe ca. 7km gepaddelt, davon 2,5km am Stück gegen den Wind in 25min. Ich muss sagen, ich war überrascht, wie schnell ich mit geringem Kraftaufwand unterwegs war.
Es war teilweise windstill, teilweise stärkerer Wind mit Wellenbildung um 20cm, Teilweise Motorbootverkehr mit Wellen um 50cm.
Mit der Stabilität des Bootes bin ich sehr zufrieden, ich hab alle Wellen mal quer und längs genommen.
Auf ruhigen Wasser habe ich auch mal das Stehen auf dem Boot probiert.
Ich war überrascht, dass es schwerer ist, das Gleichgewicht nach vorn/hinten zu halten, als seitlich.
Interessant zu wissen, aber stehend Fischen kommt für mich auf dem Boot nicht in Frage.
Die Fußsteueranlage hat mir am Anfang - wider erwarten - Probleme gemacht, da muss ich noch etwas üben.
Beim treiben lassen ist eine Fußsteuerung allerdings ein Traum!
Am Ende meiner Tour habe ich dann in einer flachen Bucht mit auflandigem Wind noch den Wiedereinstieg geübt und dabei doch ein paar Schwachstellen meiner Ausrüstung entdeckt.
Dadurch, dass das Boot keine Seitengriffe hat, ist es schwerer als gedacht, das durchgekenterte Boot zu drehen. Ebenso gestaltete sich der seitliche Einstieg dadurch etwas komplizierter als erwartet. So im Winkel von 45° von vorn klappt es aber gut. Über Bug und Heck probiere ich ein andermal, wenn nicht so viel stinkender Pollen auf der Wasseroberfläche schwimmt.
Auf jeden Fall weiß ich schon mal, wo ich überall kein Zubehör hinmontieren werde, um wieder gut aufs Boot zu kommen.
Meine Kombi aus atmungsaktiver Hüftwathose und Paddeljacke mit Doppelkamin war weniger Dicht als erwartet.
Ich bin relativ schnell relativ Nass geworden, wobei aber nur wenig Wasser eingedrungen ist. Ich hab als Ursache den Gürtel der Wathose im Verdacht, hier werde ich noch nachbessern.
Für Wassertemperaturen ab 10°C im Binnengewässer finde ich die Kombi OK, im Winter würde ich so aber nicht aufs Wasser.
Am Boot sind mir - neben den fehlenden Seitengriffen - noch ein paar Dinge aufgefallen.
Der Klappdeckel auf der Mittelkonsole ist nicht besonders dicht, hier sind bei viermaligen Durchkentern ca. 0,25-0,5l Wasser in den Rumpf eingedrungen. mal sehen, was ich da mache. Evtl klebe ich da ein Fach oder eine wasserdichte Tasche ein, dann kann zumindest kein Wasser mehr in den Rumpf eindringen.
Das Boot hat zwei kleine Luken vor und hinter dem Sitz, in denen je ein kleiner Netzbeutel hängt. hier könnte ebenfalls Wasser in den Rumpf eindringen, wenn der Deckel offen ist. Hier werde ich versuchen, wasserdichte Beuteleinsätze (
hier gesehen)
Die Seile von Anchor trolley System und dem hoch/runter Klappmechanismus sind nur durch die Ösen am Rumpf geführt, hier werde ich Umlenkrollen montieren.
Alles in allem bin ich aber sehr zu frieden.
jetzt heißt es warten, bis im Juni wieder auf Hecht geangelt werden kann - dann kommt auch mal die Spinnrute mit aufs Wasser.
Grüße
Markus