Das 1. Kayak Angelforum

Hallo,

da ich mir, wie in meiner Vorstellung schon erwähnt, ja ein Kajak zum angeln kaufen will, tun sich natürlich so einige Fragen auf.
Wem was besser gefällt oder welches "besser" ist... klar... jeder schwört auf etwas anderes. Das wird aber nicht das Ziel dieses Threads.
Ich schaue mich schon eine ganze Weile im Internet nach solchen "Schiffchen" um, und hab eigentlich auch schon eine engere Wahl.

Leider kann ich mir die Kajaks aber nicht einfach 20km weiter beim nächsten Händler anschauen, geschweige denn Probefahren.
Eben solche Händler habe ich hier in der Umgebung (nicht nur 20km....) leider nicht. Wander-/Tourenkajaks ja, aber solche Angel-SoT's eben nicht.
Und ich kann auch von keinem Händler verlangen, 3-4 Kajaks zu bestellen, nur damit ich sie ansehen/vergleichen kann.

Aber da ich ja schon eine engere Auswahl getroffen habe, bleiben eigentlich nur ein paar Fragen offen. Sollte es hier im Forum Leute geben, die eben eines oder
mehrere dieser Kajaks schon gefahren sind, bekomme ich hier vielleicht ein bis zwei hilfreiche Antworten auf meine Fragen.

Kurz ein paar Worte zu den Gewässern auf denen ich unterwegs sein werde:
Wild fliessende Bereiche von Saar und Mosel. Die Gewässertiefe und die Strömung schwanken dort doch sehr stark:
- Wassertiefe 10cm bis 8m (die bisher mir bekannten Extremfälle)
- Fliessgeschwindigkeit von Gartenteich bis "reissender Strom"

So, nun aber mal zu den ersten Fragethemen:

1.
Alles was ich flussab fahren will, muss ich auch vorher/nachher flussauf fahren. Also wäre das verhalten der einzelnen Kajaks beim paddeln gegen die Strömung ganz interessant.
Sobald die Strömung wirklich stark wird, wird es dort auch automatisch flacher. Dann kann ich auch aussteigen und ein paar Meter ziehen. Geht ja mit dem Schlauchboot auch nicht anders.
Aber vielleicht kann hier schon jemand etwas zu den Kajaks sagen, was flussauf-paddeln bei moderater Strömung betrifft.

2.
Ein mir persönlich sehr wichtiges Kriterium ist auch, dass ich meine Spinnruten (~1,5m packmaß) IN/AUF meinem Kajak "flach" verstauen kann. Es gibt doch viele Engstellen
mit stärkerer Strömung und überhängenden Bäumen. Da sind senkrecht stehende Ruten doch eher hinderlich bzw im schlechten Fall auch teuer. Auf Bildern im Internet erkennt man schlecht, ob man die Ruten auf so eine Art und Weise verstauen kann. Auch hier hoffe ich auf Erfahrung von euch.

3.
Einige Kajaks sind breiter, andere schmaler. Ja klar, Kippstabilität ist mir wichtig. Aber wie stark wirken sich denn ~5-7cm mehr an Breite, auf das Paddel-Verhalten aus?
Ebenso ist das mit der Länge. Da bin ich der Ansicht, 3,5 - 4m sind für meine Zwecke wohl top. Für kleine "wilde" Flüsse noch halbwegs agil, und der Lauf müsste auch noch ausreichen.
Vielleicht belehrt mich hier aber auch jemand eines Besseren.

Mir ist bewusst, dass die meisten hier auf grossen Flüssen oder auf See mit ihren Kajaks unterwegs sind. Daher entsprechen die meisten von mir aufgelisteten Kajaks wohl einer anderen Kategorie. Ebenso weis ich auch, dass ich hier ganz unterschiedliche Typen aufliste. Aber ich hoffe durch eure Hilfe doch vielleicht noch etwas aussortieren zu können. Und hier sind sie:

Jackson Cuda
Jackson Coosa
Jackson Big Rig - das ist natürlich ein Monster. Paddelt es sich dann auch so?
Old Town Preadator MX
Old Town Preadator 13

Und jetzte tun mir die Finger weh, ich muss schluss machen...
Ich sage als mal vielen Dank und freue mich auf eure Antworten.

Gruß Ulrich

Moin Ulrich
ich würde meine Auswahl bei einer Länge von 3,30m beginnen.
Und wenn Du nicht gerade über 1,90m lang und 100kg schwer bist... geht das auf Flüssen besser.
Zudem würde ich immer eine Ruderanlage wählen (bei Flußfahrt) auch wenn viele diese nicht so präferieren.
Wenn man mit den Füßen steuert hat man die Hände zu 100% zum Paddeln frei!
Ich bin schon Flußauf gepaddelt ... und Flußab ... meandernde Flüsse .... allerdings mit einem Sit In.
Eigentlich wollte ich mir damals das FX 330 kaufen (gibt inzwischen einen Nachfolger) um auch gut auf Seen und kleineren Flachlandflüssen klar zu kommen.
Ein wichtiges Kriterium war aber auch das Gewicht von unter 25kg.
Manchmal muss das Yak ja auch geschleppt werden .... auch alleine!
Einige Boote sind sehr stabil gebaut ... andere nur schwer. Einige sind echt pfiffig konstruiert.
Manchml gibt es das genau richtige aber auch in den Kleinanzeigen für nen schmalen Taler.
Zeit nehmen ist da ein guter Ratgeber.
Viel Muße bei der Auswahl!

Naja, das mit der Körpergrösse ist schon so eine Sache. Derweil befinde ich mich bei 1,93m und schlanken 90kg
Aber als Ü30 weis man ja, dass das bei Länge schwindet und langsam zum Gewicht übergeht

Ich bin selbst schon viel Kajak und Kanadier gefahren. Und Ruderanlage hab ich da eigentlich nie vermisst. Unser 2er Kajak (müsste an die 30Jahre alt sein...) hat zwar eine, die war aber glaube ich noch nie montiert. Muss aber gestehen, dass die Teile nicht zum angeln ausgelegt sind/waren und die Kajaks sind auch sit-in (falls man das so nennt...).
Wie erwähnt schwankt die Gewässertiefe dort sehr stark, und es liegt viel Totholz im Wasser. Selbst bei 4m Wassertiefe bin ich mit meinem Kanadier schon umgekippt, wegen eines Baumstammes der bis knapp unter die Wasseröberfläche ragte. Daher habe ich bewusst auf Modelle mit Antrieb und/oder Steueranlage verzichtet.

Und nein, ich bin auch nicht erst seit 2 Tagen auf der Suche. Ich bin nur mittlerweile soweit, dass ich denke es lohnt sich konkrete Fragen zu bestimmten Modellen zu stellen.
Meine Hoffnung ist eben, dass Leute hier aus dem Forum eben diese Kajaks kennen und/oder sogar schon gefahren sind.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die rasche Antwort !

Gruß Ulrich.

Ich sags mal allgemein. Für deine Verhältnisse benötigst du ein Kajak mit möglichst wenig Tiefgang und Verdrängung!
Alles unterhalb der Wasserlinie nimmt die Strömung mit und setzt ggfs auf.

Ich habe schon mitbekommen, dass du auf die Jacksons stehst. Ich bin nie eines der Teile gepaddelt! Ich mache auch keinen Hehl daraus das Tarpon, was ich fahre, für eines der besten Universal-Paddelkajaks zu halten ohne dafür Geld zu bekommen. Ich kann aber sagen, dass du es ev auch mit in deine Wahl einbeziehen solltest.

Das Tarpon hat einen "Nachteil" auf der Ostsee. Die Winddrift ist um einiges höher als bei allen Kajaks, mit denen ich unterwegs gewesen bin.
Genau das wäre der Vorteil auf Flüssen mit starker Stömung! Du bietest dieser keine Angriffsfläche! Wendig ist es auch und hat trotz seiner Kürze einen guten Geradeauslauf. Die tiefe Sitzposition macht es zudem sehr Kippstabil bei nur 76cm Breite.

Ggfs solltest du ev doch eine Reise in Kauf nehmen um einen Laden zu finden, in dem du mehrere Modelle deiner Wahl unter deinen Kriterien testen kannst.

zu 2. Vordere Rutenhalter nach vorn verdrehen. Ganz simpel!

zu3. Die Breite ist nicht unbedingt so auschlaggebend. Es kommt schon auf die gesamte Unterschiffkonstruktion an. Die Breite ist da nur ein Aspekt.
Tendenziell kann man aber schon sagen, das 5-7cm einen deutlichen Wasserwiderstand verursachen. Je höher dieser ist, desto mehr fällt dieser bei höheren Geschwindigkeiten (oder eben auch stärkerer Stömung) ins Gewicht.

Keine leichte Entscheidung, die du da treffen mußt. Aber den Prozess haben wir alle hinter uns.

Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich auf die Jacksons "stehe". Mir gefiel bei denen (und jenen von Oldtown) nur der Sitz einfach besser. Bei den Wilderness und Oceans sieht es irgendwie so aus, als würde man dauernd im Nassen sitzen (oder liegt der Sitz nicht auf der Kajakschale auf? ). Solch ein erhöhter Sitz wie bei Jackson und Oldtown ist zwar auch im Slayer von Native, aber bei dem 12er vermisse ich irgendwie die "Ladeluke" vorne, durch die man Zugriff auf das Innere des Bootes hat.


Bei meinen "Mopeds" hab ich mich da irgendwie nie so schwer getan

Ich habe leider keine Erfahrung mit Flüssen was Strömung angeht, unsere hier haben so gut wie keine… Ich kann Dir aber sagen, dass ich den Kauf meines Jackson Cuda 14 vor mittlerweile knapp 2Jahren nie bereut habe. Sehr gut gelöst ist:
Der Sitz (wie Du schon sagst) - in niedriger Position zum Paddeln, in hoher Position zum Fischen - und abgenommen ein toller Campingsitz für die Pause am Ufer
Das Verstauen der Ruten! (Neben den gut positionierten Führungen, in denen die Ruten sehr flach auf dem Kayak liegen, liebe ich vor allem die kleine "Hutze" vorn, unter die die Rutenspitzen geschoben werden. Hängenbleiben an irgendwelchen Büschen etc. ist damit eigentlich unmöglich)

Ich bin nicht viele andere Kayaks gefahren und habe dadurch jetzt nicht unbedingt den großen Vergleich, aber wenn ich mir noch einmal ein Kayak kaufen würde, wäre das Jackson wieder ganz oben auf der Auswahlliste.

Ein Manko bleibt aber: Das Boot ist kein Leichtgewicht! Mal eben alleine vom Autodach heben kann ganz schön kniffelig werden.

Leider bist Du etwas weit weg, sonst würde ich sagen komm einfach mal rum und dreh ne Runde.

Hallo Windloni,

ich bin mit einem Manta Ray 12 auf dem Rhein unterwegs. Man kommt mit diesem Boot ganz gut den Fluss rauf. Ich empfehle dir einfach mal bei jemdanden "Probesitzen".

Länge Breite Höhe Gewicht Zuladung
____________________________________________
371 cm 76cm 30 cm 29 kg 147,5 kg

Hallo Windloni
Ich habe mir erst vor kurzem ein Cuda 12 gegönnt und war bis jetzt 2mal auf einem See angeln.
Wie von Dir beschrieben treffen deine Sucheigenschaften sehr gut auf das Cuda 12.

- Geringer Tiefgang
- Stabilität ich kann auch aufstehen und Angeln
- Der Sitz lässt sich gut verstellen (High/Low)
- Die Ruten können problemlos flach verstaut werden. Ich kann sie auch im Boot verstauen.
- Ich fahre das Cuda 12 ohne Ruder ich vermisse aber auch keines.

Beim meinem ersten Ausflug hätte ich mir etwas mehr Stabilität gewünscht. Da mag aber auch daran liegen, dass ich ziemlich eingepackt war und ich nicht riskieren wollte ein Bad zu nehmen. Der zweite Ausflug war schon bedeutend besser. Ich hab an diesem Tag ca. 15km gemacht. Ich war sehr flott unterwegs und war doch selber erstaunt wie gut das Cuda 12 läuft. Verwenden tu ich ein 2.40m Paddel.
Was mir nicht so gut gefällt sind die schweren 33kg auf 381cm. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Gewicht auf diese Länge so schwer anfühlt.

Länge: 381cm
Breite: 79cm
Höhe: 35cm
Gewicht: 33kg
Zuladung: 158kg

In diesem Sinne

auf jeden fall solltest du das big-rig aus deiner liste streichen. damit auf nem schmalen fluss stromauf unter büschen durchzufahren ist wie mit einem scania Sattelzug in einer einbahnstrasse in Hamburg-Eppendorf rückwärts einparken. ausserdem brauchst du dafür entweder einen 5PS tohatsu aussenborder oder 3m lange custom-made paddel

Dass das BigRig sich fährt wie ein Güterzug, dachte ich mir schon. Obwohl ich ja 3 nette Motoren hier stehen hätte
Somit fällt dieses schon mal weg.

Die 2 von OldTown finde ich persönlich etwas teuer. Es ist gar nicht mal, dass mir das zu viel Geld wäre. Die 2 Predatoren kommen mir nur teuer vor, im Vergleich zu den Modellen anderer Hersteller.
Streicht man die 2 auch aus der Liste, wird die Auswahl ja schon um einiges enger.

- Cuda 12 und Coosa.

Hier steht dann wohl nur noch Agilität gegen Geschwindigkeit. Ok, die Zuladung beim Cuda finde ich etwas knapp bemessen. Unter 160kg ist schon nicht viel. Aber die 12kg mehr vom Coosa machen da wohl auch die Kuh nicht fett.

Mal noch 2-3 Bilder von den Gewässern. Hilft vielleicht bei der Tippgebung.





Wie man sehen kann, ist da Alles dabei. Und fragt bitte nicht, wie wir die Schlauchboote da hochbekommen haben....

Sehr schick! Da würde ich ja gerne mal mit dem Cuda hin
Ich bin 1,89m und wiege 85kg (denke das ist relativ nah an Deinen Ausmaßen ) - die Zuladung war bei mir im Cuda nie ein Problem (Cuda 14)

Ok, das Cuda 14 hat auch mal satte 24kg mehr Zuladung, als das 12er. Aber mir wäre das doch etwas zu lang. 4,36m ist schon ne Hausnummer. Und von den kleinen engen Kurven
gibt es dort doch einige. Davon hab ich leider nicht so viele Fotos. Erstens verstaue ich meine Spiegelreflex gerne wasserdicht, wenn es etwas rauer zugeht. Und zweitens ist man da genug
mit beschäftigt, heil unten anzukommen
Andererseits müsste 150-170kg Zuladung locker reichen. Auf dem Kajak hab ich nicht vor viel Krams mitzunehmen. Und wenn es eine längere Tour wird, nehme ich wohl sowieso
mein Schlauchboot.
Momentan tendiere ich ziemlich zum Coosa. Scheint mir bisher die beste Mischung aus Angel- und Spassgerät. Immerhin macht dort "Boot"fahren auch ohne Angeln an Bord
schon Spass

Gruß Ulrich

meinste das hier?

lass dich nicht verwirren, das bild zeigt einen beabsichtigen ausstieg. hier die ganze story!

Sagen wir mal so: Es wäre definitiv nicht das erste mal, dass mir so etwas passiert