
es gibt so ein paar naheliegende gründe wie:
- fisch schmeckt
- selbst gefangener fisch schmeckt noch mal besser
- fisch ernährt family
- fisch macht spaß
- jagdinstinkt
- natur ist schön
- natur ist noch mal schöner, wenn sie aus/mit eigenem antrieb erlebt, quasi selbst erarbeitet wird
- absolut nette leute in der szene
- dieses forum
- die kfo
- kajaktuning
aber mich beschäftigt nach bernds erlebnis die frage, warum wir, also du und ich, das quasi tiefenpsychologisch machen mit dem

es kommt immer wieder mal vor, dass ich mich mit anderen, motorisierten oder landanglern über das kajakangeln unterhalte. und wenn die hören oder sehen, unter welchen bedingungen ich schon mal unterwegs bin, dann staunen sie oder wundern sich. ich bin mir mittlerweile recht sicher, dass ich solche bedingungen meistern kann, muss es aber nicht unbedingt haben, unter solchen umständen unterwegs zu sein. andererseits staune ich manchmal über mein gps, das mir sagt, wie weit weg ich vom ostseestrand entfernt war und lächle nicht selten über meine ehrfurcht, die ich zuvor noch beim einsetzen gespürt hatte.
vielleicht geht es euch ähnlich, aber wir alle kennen das risiko, das wir dabei in kauf nehmen. selbst eine kleine unachtsamkeit bei erfahrenen und klugen menschen wie mario und bernd reicht, um uns in die mitte zwischen leben und tod zu bringen. mein segelschullehrer meinte damals, mensch auf/im wasser bedeutet grundsätzlich lebensgefahr - recht hatte er damit.
meine theorie ist, dass wir grundsätzlich menschen sind, die dieses risiko suchen; menschen, die neugierig sind, wie weit sie gehen können, um ihre interessen (siehe nahe liegende gründe oben) zu verwirklichen - auch wenn diese suche fatale konsequenzen haben könnte. kajakangeln ist eben nicht briefmarkensammeln. allerdings sind wohl die wenigsten von uns extremsportler, also hängen nicht an gleitschirmen oder bungee-seilen.
mir selbst ist es ziemlich schnuppe, ob mich andere bewundern oder verachten, wenn ich auf meiner tupperdose in see steche. aber ich liebe das gefühl, auf meiner plasteschüssel gelände zu erobern, was mir vorher nicht zugänglich war und neue naturerfahrungen zu machen - trotz kentergefahr. es ist bei mir schlicht neugier mit kalkuliertem, aber - zugegebenermaßen - manchmal vergessenen restrisiko. und ich mag es auch, allein zu sein mit mir und der weite des wassers oder der schönheit des ufers im binnenbereich. und ich genieße die flucht auf das wasser vor dem alltag, der auf land auf mich wartet
mich würde interessieren: warum setzt ihr euer leben grundsätzlich aufs spiel? ist dieses risiko teil des reizes an unserem hobby? sind wir grundsätzlich risikosuchende menschen, die aber zu alt für extremsportarten sind und nur etwas mutiger als der durschnittliche rtl2-gucker?

wie ist die reaktion von mitmenschen auf euch, wenn sie hören, was ihr so für dinge tut? speist ihr daraus eure motivation?