was zum rumphilosophieren

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fischfried
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Dez 2016 30 00:51

was zum rumphilosophieren

Beitrag von fischfried

bernds eindringlicher kenterbericht hat in mir eine frage hervorgebracht, die mich ab und an beschäftigt hat: warum machen wir das mit dem :sot-fish: eigentlich?

es gibt so ein paar naheliegende gründe wie:
- fisch schmeckt
- selbst gefangener fisch schmeckt noch mal besser
- fisch ernährt family
- fisch macht spaß
- jagdinstinkt
- natur ist schön
- natur ist noch mal schöner, wenn sie aus/mit eigenem antrieb erlebt, quasi selbst erarbeitet wird
- absolut nette leute in der szene
- dieses forum
- die kfo
- kajaktuning
aber mich beschäftigt nach bernds erlebnis die frage, warum wir, also du und ich, das quasi tiefenpsychologisch machen mit dem :sot-fish:. ich meine, viele von uns sitzen, auch ganz unabhängig von den naheliegenden gründen nicht zufällig auf den tupperdosen. und das könnte etwas mit dem risiko und unserem ganz persönlichen verhältnis zu risikobereitschaft tun haben.

es kommt immer wieder mal vor, dass ich mich mit anderen, motorisierten oder landanglern über das kajakangeln unterhalte. und wenn die hören oder sehen, unter welchen bedingungen ich schon mal unterwegs bin, dann staunen sie oder wundern sich. ich bin mir mittlerweile recht sicher, dass ich solche bedingungen meistern kann, muss es aber nicht unbedingt haben, unter solchen umständen unterwegs zu sein. andererseits staune ich manchmal über mein gps, das mir sagt, wie weit weg ich vom ostseestrand entfernt war und lächle nicht selten über meine ehrfurcht, die ich zuvor noch beim einsetzen gespürt hatte.

vielleicht geht es euch ähnlich, aber wir alle kennen das risiko, das wir dabei in kauf nehmen. selbst eine kleine unachtsamkeit bei erfahrenen und klugen menschen wie mario und bernd reicht, um uns in die mitte zwischen leben und tod zu bringen. mein segelschullehrer meinte damals, mensch auf/im wasser bedeutet grundsätzlich lebensgefahr - recht hatte er damit.

meine theorie ist, dass wir grundsätzlich menschen sind, die dieses risiko suchen; menschen, die neugierig sind, wie weit sie gehen können, um ihre interessen (siehe nahe liegende gründe oben) zu verwirklichen - auch wenn diese suche fatale konsequenzen haben könnte. kajakangeln ist eben nicht briefmarkensammeln. allerdings sind wohl die wenigsten von uns extremsportler, also hängen nicht an gleitschirmen oder bungee-seilen.

mir selbst ist es ziemlich schnuppe, ob mich andere bewundern oder verachten, wenn ich auf meiner tupperdose in see steche. aber ich liebe das gefühl, auf meiner plasteschüssel gelände zu erobern, was mir vorher nicht zugänglich war und neue naturerfahrungen zu machen - trotz kentergefahr. es ist bei mir schlicht neugier mit kalkuliertem, aber - zugegebenermaßen - manchmal vergessenen restrisiko. und ich mag es auch, allein zu sein mit mir und der weite des wassers oder der schönheit des ufers im binnenbereich. und ich genieße die flucht auf das wasser vor dem alltag, der auf land auf mich wartet

mich würde interessieren: warum setzt ihr euer leben grundsätzlich aufs spiel? ist dieses risiko teil des reizes an unserem hobby? sind wir grundsätzlich risikosuchende menschen, die aber zu alt für extremsportarten sind und nur etwas mutiger als der durschnittliche rtl2-gucker? :zwink:
wie ist die reaktion von mitmenschen auf euch, wenn sie hören, was ihr so für dinge tut? speist ihr daraus eure motivation?
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Lokalrunde
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Dez 2016 30 01:39

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Lokalrunde

Also ich empfinde das Kajakangeln garnicht als so riskant. Auch nicht im Winter.
Natürlich kann es mal richtig dumm laufen und dann braucht man im Winter wohl auch etwas Glück neben der richtigen Ausrüstung.
Aber das kann einem genau so auf der Fahrt zum Wasser oder zurück passieren.
Ich denke die meißten suchen sich Wetterbedingungen aus wo das Risiko möglichst gering ist und nicht wo man den besten Kick bekommt.
Für mich ist das angeln an der See einfach ein besonderes Erlebnis, auch ohne Boot und Risiko.

Andere Leute springen von Bergen und versuchen im freien Fall durch Felsspalten zu fliegen....für mich wär das nix
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Kveite
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Dez 2016 30 08:00

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Kveite

Hab da auch schon mal drüber nachgedacht....

Stein des Anstoßes sind da immer irgendwelche Berichte über Extremsportarten, oder Bekloppte die meinen zu Fuß zum Nordpol gelangen zu müssen etc... Dann hält man kurz inne und muss sich eingestehen, das das Kajakangeln vielleicht nur eine andere Form des Forschens/Beklopptseins ist. Ich behaupte einfach mal das dieser Instinkt, das "Unbekannte" zu erforschen genetisch ist. Genau das liess uns vor ein paar Mio Jahren vom Baum krabbeln und die Steppe trotz Säbelzahn etc.. erobern.
Trotzdem möchte ich unterscheiden zwischen kalkuliertem Risiko zur Futterbeschaffung (Jagdtrieb/Forscher) und sinnbefreitem Kick, um den Alltagstrott zu entkommen ^^.

Ich persönlich käme nie auf die Idee mich an einem Gummiband von der Brücke zu stürzen, oder mit einem Gleitschirm aufzubrechen, halte das für VIEL zu gefährlich ^^... Das sind so die ersten sinnbefreiten Sachen, die einem so einfallen.
Aber den Kick den es da gibt kann ich nachvollziehen, ich hab mir den anno tuc auf meinem Motorrad geholt. Wer mal mit weit über 250 Sachen und mehr als 100Ps zwischen den Schenkeln eine BAB langegknallt ist, weiss was ich meine. Das Gehirn kann den Speed kaum erfassen, und der Tunnelblick auf der Maschine lässt einem das pure Adrenalin durch die Adern pumpen.

Vielleicht sind Motorrad rasen/Bungee/freeclimbing und Gleitschirmfliegen die Sachen die Mann braucht, um das "Kriegergen" zu befriedigen und das Kajakangeln, der Trip zum Nordpol oder die Jeepsafari eher das "Forschergen" :D.
Haben tun wir das aber glaube alle, denke deshalb war auch Top Gear mit ihren Reisen weltweit so erfolgreicht. Die haben schlichtweg uns Couchpotatoes dort abgeholt wo wir alle hinwollen...
Gruß Ralf
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asphaltsau1
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Dez 2016 30 08:30

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von asphaltsau1

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen Ralf! :daumen:
Kveite hat geschrieben: Wer mal mit weit über 250 Sachen und mehr als 100Ps zwischen den Schenkeln eine BAB langegknallt ist, weiss was ich meine. Das Gehirn kann den Speed kaum erfassen, und der Tunnelblick auf der Maschine lässt einem das pure Adrenalin durch die Adern pumpen.
Und wenn dann das Visier nur 30 cm vom Boden entfernt ist, Knie, Ellenbogen und Fußrasten schleifen,
weil du in voller Schräglage durch eine Kurve fliegst....
Ja, Adrenalin pur!
Angeln ist was zum abschalten. :daumen:

Grundsätzlich bin ich mir über die Gefahren des Kajakangelns bewusst,
aber für gefährlich (in Relation zu anderen Sachen) halte ich es nicht.
Ist wie Auto fahren.
Da komme ich mit dem Zug auch irgendwo an, und ist wohl sicherer.
Aber mit dem Auto fahre ich wann ich will, wohin ich will.
Da schnalle ich mich an und hoffe, dass wenn etwas passiert,
die Airbags auslösen und alles gut geht.
Aber ich fahre ja nicht jeden Tag mit dem Gedanken durch die Gegend.

Das Kajakangeln ist einfach nur Mittel zum Zweck.
Basteln, mit netten Leuten zu tun haben, den Jagdtrieb befriedigen, frischen Fisch zu haben, etc.
Team Mefonieten

Mainsteam Rambler 13,5 ; Exo shark1 ;
2x Wilderness Tarpon 120 ; Hobie Revolution 13

Gruß Markus

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Trident
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Dez 2016 30 09:40

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Trident

Ich persönlich kam zum Kajakangeln, weil:
1. Man bei uns an den Seen kein Bootsplatz erhält, man kommt auf eine Warteliste und in 20 Jahren dann vielleicht mal einen Platz...
2. Ich nicht soviel Kohle habe, um ein Motorboot (Bassboat) zu kaufen, welches mir auch gefallen würde...
3. Ich unbedingt vom Ufer wegkommen wollte...
4. Ein Schlauchboot keine Alternative ist...
5. Nach langem Auswahlverfahren das Kajak als das optimale Boot sehe. Es ist schnell, stabil, günstig und ich habe alle Möglichkeiten wie auf einem richtigen Boot...
Ich denke mir, das Risiko beim Kajakangeln (zumindest auf Binnenseen) ist überschaubar. Ich weiss in der Zwischenzeit, wann ich meinem Haussee (40 km2 gross) fern bleibe. Nämlich sobald der Wind mit mehr als 25 km/h weht. Dann bekommen die Wellen Schaumkronen. An ein geordnetes Angeln ist nicht mehr zu denken. Die Angelschnur hat ewig Schnurbogen, der direkte Kontakt zum Köder fehlt und das Wasser weht es mir konstant ins Gesicht und somit auch auf die Brille. Dann ist es nicht mehr lustig. Somit wird die Wetter- und Windvorhersage genau studiert und ich kann mir die 1 ½ Stunden Anfahrt ans Wasser sparen.

Natürlich kann immer was passieren. So fahre ich nun seit 35 Jahre Motorrad und bis zum letzen Winter regelmässig im Gelände. Ich bin über die Jahre schon mehrmals, auch mit über 100 km/h abgestiegen (worden). Ausser Materialschaden hatte ich nie etwas. Nun im November vor einem Jahr hat es mich in Südspanien mit einer 250er Enduro bei etwa 20 km/h zu Boden geworfen. Am Bein musste ich eine Blutstauung im Muskel operativ entfernen und die Bänder an der Schulter waren alle überdehnt. Noch heute spüre ich beide Verletzungen. Ich hätte ja nie damit gerechnet, bei so geringer Geschwindigkeit so üble Verletzungen einzufangen. Deshalb sage ich, es kann immer etwas passieren, wenn man Pech hat. Aber ohne Risiko kann man nicht mal über die Strasse gehen...

So, nun wünsche ich allen einen guten Rutsch...
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uwe123
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Dez 2016 30 10:19

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von uwe123

asphaltsau1 hat geschrieben: Und wenn dann das Visier nur 30 cm vom Boden entfernt ist, Knie, Ellenbogen und Fußrasten schleifen,
weil du in voller Schräglage durch eine Kurve fliegst....
So einen Reifen will ich auch haben der bei dieser Schräglage noch hält :zwink:

Für mich ist das Kayakangeln Mittel zum Zweck, da ich bei der Saiblingsfischerei entweder einen Motor brauche, den ich aber am Walchensee nicht fahren darf, oder eben einen Tretantrieb.
Das man hier auch noch tolle Leute kennenlernt ist ein positiver Nebeneffekt.

MFG
uwe123
Ich versuch die Renken ein bißchen zu ärgern
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vatas-sohn
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Dez 2016 30 10:42

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von vatas-sohn

:thx: Dir Henry für dieses wichtige Thema!
fischfried hat geschrieben:... mein segelschullehrer meinte damals, mensch auf/im wasser bedeutet grundsätzlich lebensgefahr - recht hatte er damit. ....
Weiser Mann! :daumen:
Lokalrunde hat geschrieben:Also ich empfinde das Kajakangeln garnicht als so riskant. Auch nicht im Winter.
Natürlich kann es mal richtig dumm laufen und dann braucht man im Winter wohl auch etwas Glück neben der richtigen Ausrüstung.
Aber das kann einem genau so auf der Fahrt zum Wasser oder zurück passieren...
Das sehe ich auch so!
Kveite hat geschrieben:...Vielleicht sind Motorrad rasen/Bungee/freeclimbing und Gleitschirmfliegen die Sachen die Mann braucht, um das "Kriegergen" zu befriedigen ...
Ich für meinen Teil habe etliches versucht, aber dem :yak: bin ich seit meinem 6. Lebensjahr treu geblieben! Die anderen Dinge waren Versuche in netter Truppe zu gegebener Zeit. Zum Bungee bin ich mal förmlich "gezwungen" worden- muß man nicht wirklich haben. Ich dachte damals, daß jeden Augenblick das was einem hinten rauskommt mir zum Kragen rausläuft.... :muah: Schön geht anders! Freeclimbing habe ich nie gemacht (viel zu gefährlich)- Topgesichert dagegen schon und trotzdem kraucht einem das Adrenalin durch die Adern. Macht echt Spaß! :daumen: Nur wo soll ich hier im Flachland die Berge hernehmen? :lol: Mit der Geschwindigkeit àlà Motorrad habe ich es eher nicht so. Meine alte DKW RT200 lief mit Rückenwind, bergab und gut zureden gerade Mal hundert...Bild
asphaltsau1 hat geschrieben:...Grundsätzlich bin ich mir über die Gefahren des Kajakangelns bewusst,
aber für gefährlich (in Relation zu anderen Sachen) halte ich es nicht.
Ist wie Auto fahren.
Da komme ich mit dem Zug auch irgendwo an, und ist wohl sicherer.
Aber mit dem Auto fahre ich wann ich will, wohin ich will.
Da schnalle ich mich an und hoffe, dass wenn etwas passiert,
die Airbags auslösen und alles gut geht.
Aber ich fahre ja nicht jeden Tag mit dem Gedanken durch die Gegend.

Das Kajakangeln ist einfach nur Mittel zum Zweck.
Basteln, mit netten Leuten zu tun haben, den Jagdtrieb befriedigen, frischen Fisch zu haben, etc.
Das kann ich so locker unterstreichen! :daumen:
Trident hat geschrieben:...Natürlich kann immer was passieren. ...
Nur wer sich dessen bewusst ist, wird langfristig überleben. Das Problem besteht meineserachtens darin, daß man sich als "alter Hase" gerne mal selbst überschätzt und mögliche Gefahren ignoriert. Ich habe in meiner Paddellaufbahn bislang leider drei Situationen gehabt, die aufgrund Selbstüberschätzung und Ignoranz hätten auch ganz anders abgehen können. :ot: Ich hatte Glück! Schmerzlich war im Nachhinein das Eingestehen der eigenen Fehler und die Einsicht, daß ich selbst trotz oder vielleicht auch wegen meiner Erfahrung dazu auch in der Lage bin- keine schöne Erkenntnis!
Gleichwohl bin ich eher Angsthase als Glücksritter, auch wenn mir dadurch sicher mancher "Kick" und mancher Fisch versagt bleibt. Allein schon deswegen glaube ich jedoch daran, länger zu (über-) leben... :zwink:
Grüße! :cap:
Ron
:renke:
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
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steinbitlooser
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Dez 2016 30 10:57

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von steinbitlooser

Schönes besinnliches Thema zum Jahreswechsel Henry :daumen:
Mein Grund:
Ich angel seid frühester Kindheit, die Ostmole in Warnemünde war mein zweites Kinderzimmer.
Mit 11 Jahren habe ich mit Rudern begonnen und diesen Leistungssport bis zum Ende der Schulzeit aktiv betrieben.
Das Kayakangeln war somit, auch aufgrund der Voraussetzungen (zuhause in MV) eine logische Konsequenz mit der ich jedoch viel zu lange gewartet habe.
Die erste Zeit mit dem Tarpon war schon schön und bereits nach der ersten Ausfahrt wusste ich "Ja- das ist es ".
Danach kam die Zeit als man die ersten Leute mit Kayak in EH traf und ich mich im Forum angemeldet habe.
Damit begann eine neue Epoche, zusätzliche Motivation, gemeinsam das Hobby zu teilen.
Einzelausfahrten sind mittlerweile eine Ausnahme und das Thema Ausrüstung und Equipment strahlt auch auf nen Ossi über.
Selbst die Frau erkennt viel besser was der Mann so alles braucht - steht ja im "Internet".
Als mir meine Frau dann vor 4 Jahren meine "ActionPro" schenkte wurde das Hobby weiter ausgebaut
und das Erlebte konnte nun noch "Youtubemäßig" aufgepeppt werden.
Seit einem Jahr hat nun noch mein Kumpel "Jan" (Plietenfischer) ein Tarpon und es wird in diesem, meinen schönsten Hobby gemeinsam mit uns und Euch weiter gehen.

Danke Euch und Guten Rutsch mit Gesundheit, Glück, Zeit (zum Kayakangeln), viel Sonne, wenig Wind, schönen Fischen für 2017.
Team Mefonieten

Beim Angeln gibt nicht der Mensch das Tempo vor, sondern der Fisch.

Gruss Jens

https://www.youtube.com/user/steinbitlooser
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strandfischer
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Dez 2016 30 12:17

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von strandfischer

Ich habe schon immer nach einer Möglichkeit gesucht Gewässer vom Wasser her zu befischen. Hatte aber nie Lust auf ein
Boot das ich nicht mobil einsetzten kann. Unsere SOT. sind daher genau das Richtige für mich.
Als ich das erste mal (leider sehr spät ) ein Video mit einem schleppenden Kayak auf der Ostsee gesehen habe, hat es wohl keine
Sekunde gedauert mich für ein SOT. mit Tretantrieb zu entscheiden.
Risiko mag ich gar nicht , lässt sich aber hier nicht ganz vermeiden, und das Tema Sicherheit werde ich auch immer im Auge behalten.
Auch im Haus kann ja Was passieren. :zwink:
Geschwindigkeit muss ich auch nicht haben , es sei denn als Mittel zum Zweck schneller das Ziel zu erreichen.
Mein absoluter Kick ist es einen Fisch mit Fettflosse an meiner Angel zu haben. Darum bei mir die Tupperdose.
Naturerlebnisse und Sportliche Betätigung nehme ich sehr gerne mit. Meine Familie steht nicht so doll auf Fisch und es würde mir billiger
kommen Fisch zu kaufen.
Unerwarteter Weise ist dann diese Forum noch dazugekommen ich hab so viele Menschen kennengelernt und Es hat mich so aus der Reserve
gelockt : KFO. Bayern Mini KFO. Workshop in Flensburg bei Frank B. und einige gemeinsame Ausfahrten.
Ich bin ein Angler :cap:
Butje
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Dez 2016 30 18:12

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Butje

Bin ja in SH groß (nicht wirklich :muah: ) geworden und habe meine Ferien und später Urlaube fast ausnahmslos an Nord- und Ostsee verbringen müssen/dürfen - das hatte aber lange Zeit nicht viel mit Fischen im Salzwasser zu tun

also vom Teichangeln zum Meeresfischen - alles vom Ufer - beim Meeresfischen wurden die Fänge von Plattfisch und Dorsch vom Ufer über die Jahre immer schlechter - also Bellyboat - Fänge wurden wieder deutlich besser - dafür kalter Popo und kalte Familienjuwelen und dicke Waden und auch noch häufig seekrank :zwink:

ich hatte vor dem Belly nix mit Wasserfahrzeugen am Hut

das Yak war dann nur die gedacht logische Verbesserung zum Belly - die Seekrankheit ist übrigens mittlerweile überwunden :zwink:

Den erweiterten Wert des Kayaks, unter bestimmten Bedingungen in Form von Ruhe und Entspannung etc, habe ich erst im Laufe der Zeit entdeckt - netter Nebeneffekt

das Thema Risikobewertung habe ich für mich neu abgesteckt - nachträglich gesehen habe ich viel Glück gehabt - und ich bin kein Gefahrensucher, war teilweise eher blauäugig unterwegs

ist mit Yak für mich einfach das "erweiterte" Hobby - nicht mehr und nicht weniger
Andreas
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Goldlachs
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Dez 2016 30 18:28

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Goldlachs

na dann schreibe ich auch mal so jugendbewegt drauf los, lieber henry!

möglicherweise hat mich der jagdtrieb (das "kriegergen" oder was auch immer) dazu gebracht, vor 3 Jahren den fischereischein zu machen. da ich seitdem aber nur selten mal einen fisch fange (ja, das ist leider wirklich so), kann es letztlich nicht dieser trieb sein, der mich nach einem anstrengenden angeltag trotzdem glücklich lächelnd wieder heim fahren lässt.

ich habe zwei jahre am gleichen weiher vom ufer aus geangelt, um mir ein bisschen erfahrung zu holen und einige angelmethoden auszuprobieren. es gab nur wenige stellen, von denen man aus angeln konnte und durfte. es war herrlich, wenn ich alleine am wasser sass, den fischreiher, den eisvogel, die schwäne, enten oder wasserhühnchen beobachten konnte. begeistert hat mich der bussard, der eine rotfeder aus dem wasser fing wie ein fischadler oder der biber, der mit seinen jungen vorbeischwamm. naturbeobachtungen haben mich schon als kind gefesselt. das ist wohl so auch im alter geblieben und sicherlich einer meiner grossen motivatoren.

weil ich aber ganz oft die fische anderswo vermutete, wohin ich meine köder vom ufer aus nicht werfen konnte und weil man einen bootsliegeplatz wohl nur mit viel vitamin b bekommen hätte und weil ich auch angeln wollte, wenn das ufer voll mit anglern ist, habe ich mich nach alternativen umgesehen. (--> kajak)

als wassersportler (wettkampfschwimmen, wasserball) von frühester kindheit an, bin ich auch schon früh mit dem kajaksport (wasserwandern, wildwasser, kanupolo) in berührung gekommen. dabei habe ich "böse erfahrungen" gemacht sowohl im verein (tod durch ertrinken beim wildwasserfahren, weil im kajak unter fels und baum eingeklemmt) als auch am eigenen leib (bei idioten-kenterung im stillwasser nach einem wehr an einen pfosten gedrückt worden und die gleich voll wasser gelaufene regenjacke (!) nicht auf- oder ausgekriegt, aber von einem freund kurz bevor das weisse licht kommt wieder hochgezogen worden). ich will sagen: ich kenne wellen und über das boot schwappendes wasser. es macht mir keine angst. oft sogar im gegenteil: ich juble laut, wenn mal wieder eine hohe welle unter oder über mir durch ist. vielleicht auch aus erleichterung? oder siegesgefühl? oder selbstüberschätzung?

wie auch immer. lustigerweise musste ich vor kurzem auch an genau diese, von henry aufgeworfene, frage des "WARUM?" denken. irgendwie bin ich zu der überzeugung gelangt, dass wasser mein freund ist (ihr wisst schon: findet nemo - fische sind freunde …). klingt a bisserl esoterisch … na dann wird's was anders sei … jedenfalls sehe ich das risiko als beherrschbar an - mit a bisserl hirn einschalten halt.

im übrigen hat henry schon die - auch für mich wichtigen - motivatoren genannt: raus aus dem alltag; sportliche betätigung; allein mit mir; die weite des wassers; die anderen boote, bötchen, schiffe; die RUHE; das erwachen der ortschaften am sonntagmorgen im frühnebel vom see aus; licht und schatten; an stellen zu kommen, wo andere nicht hinkommen; durch den hafen zu paddeln und die barbusigen … nein, das gehört natürlich nicht hierhin …

ansonsten allen jugendbewegten einen guten rutsch und ein fröhliches fischefangen für 2017!

horridoh
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Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von gkrolzig

...warum Fischen vom Kayak? Weil es schön ist und ich es kann...
Herzliche Grüße, Gerd K aus H
Team KGN
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Rock U
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Dez 2016 31 11:37

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Rock U

Zum "Warum?": Für mich ist es das Freiheitsgefühl auf dem Wasser und das Naturerlebnis verbunden mit dem Angeln, was ich schon länger mache (Kajakangeln erst seit 2014). Ich hab einen recht stressigen Job mit vielen Abend- und Wochenendterminen. Von einem Kajakangeltag zehre ich dann wieder eine ganze Woche.
Der jüngste Kenterbericht hier hat mich schon nachdenklich gemacht. Ich fahr zwar nicht im Winter bei eiskalten Temperaturen raus, dafür aber immer alleine...
Ich will deshalb auch weiterhin alle Sicherheitsregeln akribisch beachten, auch wenn man z.B. mit Weste auf dem Rheinhafen von anderen belächelt wird.
Aber Motorrad- oder Rennradfahren halte ich trotzdem für gefährlicher.
Gruß Peter
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Lucky
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Dez 2016 31 16:25

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Lucky

Schönes Thema hier.. ..da komm ich nicht umhin, auch mal meinen Senf aus der Tube zu lassen.
Vorweg: Ich bin ja (noch) kein Kajakangler, da erst zweimal auf dem Wasser und noch Schneider vom Yak ;-)
Und ob ich mal ein richtiger Yaker werde, steht ja noch in den Sternen. Dummerweise hat ein Kajak an unseren Vereinsgewässern strenggenommen keine Zulassung und bis zum passenden Gewässer sind es 150 km (Holland, Süßwasser) oder 450 km (Ostsee). Und trotzdem habe ich, getreu dem Motto "All In" mein Sparbuch aufgelöst und in die Vollen gegriffen. Warum?
Nun, das Moppedfahren hab ich wegen zu vieler Träumer auf den Straßen drangegeben, wurde mit der Zeit zu anstrengend, immer auf die Fehler anderer zu achten.
Auf der anderen Seite habe ich durchs See-und Tourenkajaken erfahren, wie super ich auf dem Wasser abschalten kann.. ..besser noch als beim Ansitz am Bach oder Teich.
Zudem komme ich jetzt mit eigenem Yak nun auch öfter mit dem besten kleinen Bruder ans Wasser. Und selbst wenn es Arbeit und Familie es uns nur 1-2 mal im Jahr zur Ostsee schaffen lassen.. ..diese Zeit ist mit Gold nicht aufzuwiegen.

In Sachen "Safety on board" wollte ich mir bis dato immer einreden, dass es Wathose und Paddeljacke ja schon tun werden. Dank Bernd's eindrücklichen Schilderungen weiß ich nun, dass ein Trocki ein MUSS ist.. ..und dass das Echolot dann eben noch warten muss.

So bin ich jetzt guter Dinge, die letzten ausrüstungstechnischen
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Lucky
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Dez 2016 31 16:28

Re: was zum rumphilosophieren

Beitrag von Lucky

...f*** falsche Taste ;-) ;-)

wollte sagen, ...die letzten ausrüstungstechnischen Defizite auszugleichen und ab März dann hoffentlich mal den einen oder anderen von Euch am und auf dem Wasser zu treffen.

Euch allen ein gesundes 2017 und viele "ficke Dische" .. ..wie wir hier zu sagen pflegen ;-)

Tight lines,
Dirk
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