nachdem ich mich vor fast einem Jahr hier angemeldet habe, dachte ich mir, ist es an der Zeit mich einmal vorzustellen und in Zukunft aktiv einzubringen. Als kleinen Dankeschön für die zahlreichen Tipps, Erfahrungen und Hinweise, die ich hier im Forum lesen durfte, habe ich ein paar Momente meines ersten Kajak-Jahres für euch zusammengestellt.
Ich bin mitte zwanzig, fische am Liebsten mit allen erdenklichen Arten von Kunstködern auf Barsch. Zander, Hecht und Rapfen nehme ich aber auch sehr gerne

Meine Hausgewässer sind u.A. der Rhein und Neckar im Dreieck* von Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg mit den zahlreichen Nebengewässern und Altarmen.
Alles beginnt im Winter 2013/2014: Durch einen mindestens genauso raubfischverrückten Freund erfahre ich von der Kajakangelei und nach reichlicher Überlegung, tagelanger - ach was rede ich - wochenlanger Recherche im Internet sowie stundenlangem Schauen von Videos bin ich quasi sofort Feuer und Flamme für das Thema! Es folgt die Gretchenfrage: Welches Modell nehme ich? Zum Paddeln, zum Treten, mit E-Motor, lieber mit Propeller oder Flossen? Wo bringe ich es unter? Wie transportiere ich es? Was benötige ich an Zubehör? Wo kaufe ich? Ihr kennt es ja

Einige Zeit später materialisieren sich die Gedanken dann plötzlich in Form eines orange farbenen Prowler Ultra 4.3 von Ocean Kayak und die erste Probefahrt steht bevor:

Vieles ist geklärt, aber einiges fehlt noch. Rutenhalter und Echolot zum Beispiel. Aber dazu später mehr. Erst einmal darf ich als ehemaliger Uferangler einige ganz neue Erfahrungen machen. Man ist dem Wasser und der Natur plötzlich so nah, wie noch nie zuvor und bekommt völlig neue Eindrücke. Da gerade Frühling ist, ist die Natur voller Tatendrang. Eintagsfliegenlarven schlüpfen gerade und nutzen mein neues Gefährt als willkommene Rettungsinsel:

Angeltechnisch muss man sich stark umstellen. Beim klassischen Jiggen fehlt mir für die perfekte Köderkontrolle zunächst noch das feste Ufer. Hat man gerade noch auf 11 Uhr ausgeworfen, ist man beim nächsten Wurf bereits einige Meter weiter gedriftet und wirft an eine völlig andere Stelle. Die über Jahre geschulte Bodenverlaufserkennung anhand des GuFi-Verhaltens muss neu kalibriert werden und für die systematische Suche muss man sich von seinen Gewohnheiten etwas umstellen. Es fühlt sich ein wenig an, wie eine Nebelwand, die vor einem steht:

Ein Echolot musste her und sollte Klarheit bringen. Ich habe mich für ein Elite 5 Chirp von Lowrance entschieden:

Aber auch Meister Zufall unterstützte mich bei der anglerischen Orientierung auf dem Wasser. Gemütlich paddle ich an einem schönen Abend dem Sonnenuntergang entgegen, da höre ich in meinen Kajak plötzlich seltsame Geräusche, die ich nicht zuordnen kann. Ein Klackern. Das Paddel am Rumpf? Nein, ein Plätschern. Ich höre auf zu paddeln, verharre in Stille und warte wieder auf das Geräusch, es hat aufgehört. Doch nicht. Ein eher dumpfes Tock kommt erneut aus dem Heck meines Kajaks. Sehr seltsam. Mein Angel-Kollege schaut kurz rüber und sagt nur: "Ne. Ne?"
Da ist mir tatsächlich ein Fisch ins Boot gesprungen! Das glaubt mir doch keiner...
Es folgt, was folgen muss. Das Kunstköderspektrum wird sowohl farblich als auch von der Größe auf die offensichtliche Beute der Räuber angepasst und abgestimmt:

Etwa in der Mitte des Bildes seht ihr jeweils die tapfere und tollkühn gesprungene Ukelei:

Dann klappt es auch besser mit den Räubern und der Nebel hat sich endgültig gelegt


Die Aussicht ist schön und so ein Tag auf dem Wasser kann auch echt entspannend sein:

Sowohl über als auch unter Wasser:


Es gab im Frühherbst auch einen Ausflug nach NRW an den Möhnesee. Das Wetter war allerdings etwas zickig und wir mussten uns den Umständen entsprechend anpassen. Der Wind war wechselhaft, teilweise sehr böig und wo morgends noch ein sonniger Tag vom Wetterfrosch versprochen wurde, folgte mittags dann auch gerne ein Gewitter.
Aber natürlich gibt es auch hier immer schöne Momente:

Und an ein paar Tagen war das Wetter auch echt gut, wie z.B. hier bei der Mittagspause:

Vor lauter Fischen kam ich allerdings kaum zum Fotos machen, das muss ich nächstes mal unbedingt ändern.
Für dieses Jahr plane ich wieder einen Ausflug an den Möhnesee und/oder erstmalig an den Edersee. Vielleicht ergibt sich darüber hinaus noch mehr.
Außerdem Interesse ich mich für verschiedene Arten von Technik. Im Moment beschäftige ich mich zum Beispiel mit der Erstellung von eigenen Gewässerkarten.
Ich Fische gerne gemeinschaftlich. Daher bin ich immer auf der Suche nach Gleichgesinnten und freue mich darauf hier neue Leute kennen zu lernen!
Viele Grüße aus dem Rhein-Neckar-Dreieck,
Kevin
* Dreieck: Der Rhein auf der Stecke von Karlsruhe über Germersheim, Philippsburg, Speyer, Brühl bis nach Mannheim - mit seinen zahlreichen Altrheinarmen und Nebengewässern, wie dem Lingenfelder, Berghäuser, Angelhofer, Ketscher und Otterstädter Altrhein. Auch bekannt als Grieshaber Baggersee oder Reffenthaler Altrhein.
Der Neckar von Neckargemünd über Ziegelhausen, Heidelberg, Wieblingen, Edingen-Neckarhausen, Ladenburg, Ilvesheim, Feudenheim bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim.