Marketing-Mitarbeiter für ANGLERHAUS am Möhnesee

[Marc-09]

Hätte die Frage anders formulieren sollen. Wollte wissen, ob du bei einem interessanten Echo eine Dropshot Montage oder ein Gummifisch am Bleikopf zum beangeln des Echolotbildes nutzt. Die Antwort hast du mir mit der gekürzten Hegene gegeben. Danke dafür.
Mit dem Kleinzeug am Haken kann ich vom Kollegen bestätigen, der allerdings im letzten Jahr oft mit der Hegene unterwegs war, aber nur Micro Barsche fangen konnte.
Ich selbst hab es mit Gummifisch klassisch am Jigkopf probiert, gab aber keine Bisse. Nur auf Crankbaits an die Uferkanten geworfen konnte ich hier und da mal einen kleinen Barsch fangen. Es ist nicht einfach
Daher wird dieses Jahr auch mal primär auf Dropshot gesetzt. Als Echolot nutze ich ein einfaches Raymarine Element

[Max]

Auch ein "einfaches" Raymarine reicht für Vertikal-Angeln völlig aus.

Im letzten Jahr war ich zuerst mit einem Compass und einem Raymarine Dragonfly 5 PRO unterwegs. Auch mit diesem Gerät funktioniert das Vertikalangeln ganz gut. Wichtig ist es dabei das rechte Bereich in der Sonaransicht zu aktivieren. Bei Garmin heißt die Funktion "A-Bereich". Bei Raymarine heißt die Funktion "A-Scope-Modus".

Betreffend der Gummiköder mit Bleikopf gibt es ein Video auf Youtube, in dem das Angeln mit Illex-Gummiköder und dazu gehörigen Bleiköpfen auch am Möhnesee gezeigt wurde. Dabei war auch die Technik der Führung nicht unwichtig. Das Ganze fand aber wieder zu der Zeit statt, wo die Barsche oberflächennah aggressiv geraubt haben.

Die Hegenen habe ich angefangen im letzten Jahr zu nutzen, weil ich auf der Suche nach Montagen und Köder eben für Kleinfische war. Davor durfte ich eine erstaunliche Erfahrung machen, dass die Kleinfische zumindest im Sommer und in Ufernähe auf Maden gar nicht reagierten. Das war für mich wie ein Schock. So etwas habe zuvor nicht gesehen gehabt. Man schmeißt etwas Maden ins Wasser und kein Fisch zeigt Interesse. Und dann habe ich angefangen zu suchen und zu experimentieren und bin bei den Hegenen gelandet.

Am Ostersonntag ging auf die Hegene sogar eine Kleinmaräne dran, die ich für den zukünftigen Einsatz als Köderfisch behalten habe.

[Max]

Einen Hinweis zu Drop-Shot-Montage erlaube ich mir:

Bitte möglichst eine Drop-Shot-Montage mit Stahlvorfach verwenden.

Wie man diese baut, falls du es noch nicht gebaut hast, zeigt Uli Beyer in seinen Videos auf Youtube.

Zumindest im Mittelwasser und in der Grundnähe muss man mit Hechten rechnen.

Bei der oberflächennahen Angelei mit Drop-Shot-Montage kann man bestimmt unbesorgt auch die normale Monofil-Montagen verwenden.

[Max]

Das Video über Gummiköder auf Barsch habe ich gemeint:

https://www.youtube.com/watch?v=YAXEUj3E73o

[Marc-09]

Danke für den Link

[Max]

gestern erlaubte das Wetter wieder rauszufahren.

Nach dem regnerischen Samstag sollte am Sonntag nicht mehr regnen. Statt dem Regen gab es leider Nordwinde.

Total motiviert nach dem Zufallsfang einer Großen Maräne bin ich wieder raus. Der Blick aufs Wasser war recht einladen:

Die Barsche klebten am Grund. Immer wieder waren sie auf die Montage neugierig. Ein freudiges Beißen bis auf ein paar kleinere Barsche blieb aber aus. Auch die "Brückenangler" waren nach kurzer Zeit wieder fort.

Den Bereich, der mir die Große Maräne brachte, habe ich an dem Tag mehrmals angefahren und abgeklopft. Das Echolot zeigte genug an Fisch.

Ein Pärchen größerer Fische zeigte Interesse an der Hegene-Montage und ein Fisch hat angefangen anzubeißen. Ob ich zu nervös war und zu hastig den Anhieb setzte oder der Fisch für die Schnurstärke doch zu schwer war, das werde ich wohl nie erfahren. Der Anhieb ging schief. Erst ein paar Würfe später bemerkte ich, dass eine Nymphe bereits abgerissen war.

Ich blieb in dieser Bucht weiter und habe weiterhin da und hier meine Montage runter geschickt.

Und nun zeigte das Echolot wieder ein paar Fische. Die Montage kam den beiden entgegen. Einer der Fische zeigte seine Neugier und attackierte, leider daneben. Immer wieder habe ich mit der Montage "gespielt" und der Fisch blieb neugierig. Und nun klappte es.

So wie der Drill kurzweilig war, so groß waren meine Augen, als der Fisch die Oberfläche erreichte. Was ist das denn für eine Art? Schlank, rund und lang wie eine Wiener Würstchen. Als ich den Fisch in der Hand zum Abhaken hielt, staunte ich aus der Wäsche: eine Seeforelle



So sehen sie also aus, die heißbegehrten, geheimnisvollen Schönheiten:

Die Forelle war so um die 20 cm. Ob der Fisch aus dem herbstlichen Zuchtbesatz kam oder der natürlichen Reproduktion entstand, wird man wahrscheinlich nie erfahren können.

Auch wenn der Fang vielfach untermaßig war, ich habe sie in der Hand gehabt!

Nach dem kurzweiligen erfolgreichen Vorstellungsgespräch habe ich die Kandidatin in die Freiheit entlassen, in der Hoffnung in 3-4 Jahren sie wieder zu treffen.

Mit ihrem Besuch rettete die kleine See-Prinzessin mir den Tag und sorgt für eine Motivation, wieder los zu ziehen.

Gruß

Max

[Marc-09]

Super Bericht und Petri zur Seeforelle.
Siehst du die Fische über das Livescope oder über das Standard Echo im 2D?

[Max]

sowohl als auch,

bisher habe ich "keine" Zeit gehabt, mir eine gewünschte "Kombiansicht" am Gerät einzustellen. Sobald ich aufm Wasser bin, vergesse ich sofort an den Einstellungen rumzuspielen und "versinke" in der Angelei.

Im Prinzip reichen mir zwei Ansichten völlig aus: klassisch Sonar mit dem aktivierten A-Bereich und die Forward-Ansicht.

Dieses "Live-Zeug" ist ein großes Kino, einfach unglaublich.

So wie ich an einer anderen Stelle hier im Forum bereits geschrieben habe, müsste man bei der Betrachtung der Anschaffungskosten die Eintrittsgelder für Kino-Besuche gegenrechnen.

Die Tage habe ich mir ein anderes Beispiel zurecht gelegt, um das Gefühl mit diesen Live-Systemen besser umschreiben zu können:

Mit dem Standart-Sonar ist man auf der Straße im Auto mit einer undurchsichtigen Brille unterwegs und ist auf die Hinweise/Anweisungen des Beifahrers angewiesen und reagiert fast nur. Bei einem Live-System fährt man ohne diese Brille, sieht alles selbst und vorausschauend, was passiert, und kann agieren statt reagieren.

Die Strukturen am Untergrund kann man nach meiner bisherigen Erfahrung viel besser "anschauen". Bei der vorletzten Ausfahrt habe ich einen Regenschirm gefunden, der aufgeklappt mit dem Griff nach oben am Grund liegt.

[Max]

gestern war ich wieder am Möhnesee. Die Angler auf dem Wasser waren in einer deutlicher Unterzahl im Vergleich zu Uferanglern. Wahrscheinlich sparen sich die meisten Boots- bzw. Kajakangler die Kräfte für den 1. Mai auf.

Zuerst das Bötchen fertig machen und die Aussicht kurz genießen:

Und los gehts. Was wird der Tag wohl bringen?

Der Plan für den Tag war recht einfach: am Vormittag den Barschen und hoffentlich Großen Maränen nachstellen und am Nachmittag 3-5 Std auf Seeforelle schleppen.

Die selbstgebauten Hegenen erweckten zwar die Neugier der Fische, jedoch konnten keinen Fisch zum Anbeißen verleiten. Also nahm ich die Rute mit der handelsüblicher Hegene und ab mit der Montage in die Tiefe. Es ging zügig und ein Fisch war dran. Erfahrungsgemäß erwartete ich einen Barsch. Dann kam es doch anders und eine Kleine Maräne fing an ihre Schuppen zu hinterlassen:

Die Kleine Maräne zwang mich zum Umdenken. Das sind also Maränen am Grund und wohl keine Barsche. Warum nicht? Bisher habe ich die Art so gezielt nicht beangelt. Im letzten Jahr 1-2 Stück zufällig bei Köderfisch-Angeln mal erwischt gehabt. Und so dachte ich mir zu versuchen, etwas mehr von der Sorte zu landen. Das war dann das Ergebnis am Vormittag:

Am Nachmittag habe ich dann zwischen der Fußgängerbrücke und der Autobrücke geschleppt. Ein weiteres Mal die Anwendung von Downrigger geübt. Auf der Hinfahrt habe ich an der Montage einen Kunstköder dran gemacht und den Geber des Live-Systems in Richtung der Schleppmontage gedreht. So konnte ich im Groben sehen, wie weit die Montage vom Kajak weg ist und auf welcher Tiefe der Köder läuft. Über diese Art der Verwendung von Live-Systemen habe ich mal im Netz gelesen gehabt.

Da ich auf Seeforelle schleppte, war das System ohne Stahlvorfach. Unweit der Autobrücke tauchte eine größere Silhouette in ca. 10-12 m Tiefe auf. Mein Köder lief auf ca. 6 Meter Tiefe. Und dann ging der große Fisch zielgerichtet zu meinem Köder hin. Ich dachte nur, bloß nicht anbeißen! Von der Silhouette her müsste es ein Hecht gewesen sein. Der Fisch ging bis kurz vor dem Köder und zu meinem Glück drehte sich ab.

Auf der Rückfahrt habe ich mit einem Köderfisch am System geschleppt. Leider kam dabei auch gar kein neugieriger Hecht vorbei.

Im Ganzen war es wieder ein Tag mit neuen Erlebnissen und wertvollen Erfahrungswerten.

Gruß

Max

[Marc-09]

Moin Max,
Vielen Dank für deinen immer sehr tollen und informativen Bericht und den Erläuterungen zum Live-System. Wahnsinn, was man damit alles machen kann und sieht.

[Max]

in ein paar Wochen haben wir vor, die Homepage vom ANGLERHAUS schon Mal online zu stellen. Man wird die Unterkünfte zwar noch nicht buchen können und es wird wahrscheinlich noch kaum Fotos oder nur wenige Fotos aus dem Inneren des Gebäudes geben, aber die meisten Infos werden verfügbar sein, eine Voranfrage wird möglich sein und eine Aufnahme in den Newsletter wird ebenfalls möglich sein.

Am 09.05 gibt es eine weitere Veranstaltung beim Ruhrverband an der Fischbrutanlage am Möhnesee. Diese Veranstaltung ist nicht öffentlich und man kommt nur auf eine Einladung hin. Dieses Mal bereite ich mich etwas gründlicher vor und schreibe mir eine Fragenliste zusammen. Aktuell bin ich bei über 30 Fragen angekommen.

Wenn weitere Forumsmitglieder Fragen zum Möhnesee, Fischzucht oder Angelei am Möhnesee haben und die benötigten Infos auf der Homepage vom Ruhrverband nicht vorhanden sind, bitte schickt mir diese Fragen rüber. Eure Fragen nehme ich gerne in meine Fragenliste auf und werde versuchen sie alle bei der Veranstaltung abzufragen.

Nach der Veranstaltung werde ich eine grobe Zusammenfassung Frage/Antwort hier im Forum posten. Vielleicht helfen die Infos dem einen oder anderen Interessierten, sich auf die Angelei auf Möhnesee vorzubereiten.

Gruß

Max

[Max]

irgendwie klappt es mit den Hechten in der frisch angelaufenen Raubfisch-Saison noch nicht wirklich.

Mit dem berauschenden Live-System habe ich an zwei Wochenenden so viele Räuber gesehen, wieviel man in einer Woche hätte gar nicht mitnehmen dürfen. Und der Live-Blick in die Unterwasser-Welt ist einfach faszinierend.

Gestern bei einer Überfahrt von einer Seeseite hin zu der anderen Seite wollte ich Kleinen Maränen als Köderfische zocken. Ein riesiger Schwarm wurde sehr bald "gesehen". So einen gigantischen Schwarm habe ich bisher mit dem Live-System nicht "gesehen" gehabt. In der Höhe ab ca. 10 m Tiefe bis zum Grund bei 22 m Tiefe, im Durchmesser nicht kleiner als die Höhe und total "lebendig".

Mit Vorfreude auf einen schnellen Fang ein paar Kleinen Maränen habe ich die Hegene runter geschickt. Ob der harte Biss in Grundnähe kam oder doch mitten im Wasser, weiß ich leider nicht mehr so genau. Als ich merkte, dass am Haken keine Kleine Maräne sei, kam bei mir Vorfreude auf die nächste Große Maräne auf. Total mit viel Gefühl und voll konzentriert drillte ich den Fisch.

Als ich seine Silhouette im Wasser sah, habe ich mit einer Hand nach meinem Kescher gegriffen. Oh Mann, der Kescher ist doch gar nicht an Bord! Einerseits musste der Fisch gedrillt werden und andererseits beschäftigten Gedanken den Kopf, ob ich den Kescher nicht irgendwo auf dem Wasser verloren hatte.

Der Fisch kam so nah, dass ich ihn näher anschauen konnte. Es war keine Große Maräne

Es war ein Rotauge mit 33 cm:

Ob das Vergessen des Keschers bereits ein Vorzeichen war, dass ich auch an diesem Tag keinen Hecht fangen würde?

Gruß

Max

[Marc-09]

Schöner Bericht, der Hecht kommt irgendwann Weiß ja selbst wie schwierig es am Möhnesee ist.

[Max]

Betreffend die Hechte mache ich mir keinen Kopf. Die sind ja alle "drin" geblieben.

Am 1. Mai waren unzählige Boote am Wasser. In machen Ecken wurde zeitweise richtig "eng".

Die meisten Angler haben keine Hechte gefangen. Jedoch hatten ein paar Angler wohl mehr Glück und sollen laut Berichte sogar 1-Meter-Marke gebrochen haben. Das Wetter war sehr ungünstig: kaum Wind und sehr viel Sonne.

Außerdem mache ich mir keine Sorgen, da ich noch nicht einmal ein Jahr aktiven Angelei am Möhnesee auf meinem Konto habe. Ich habe nachgeschaut gehabt. Im letzten Jahr ging es bei mir mit der regelmäßigen Angelei am Möhnesee erst Anfang August los. Und den Herbst mit dem Großteil des Winters musste ich ungewollt pausieren. Somit bin ich immer noch dabei, das Gewässer und das Verhalten der Fische kennenzulernen. Die Azubi-Phase dauert ja in der Regel 3-3,5 Jahre?

[Marc-09]

Am Möhnesee wird man wahrscheinlich nie aus der Azubi Zeit raus kommen Immer aufs neue eine Herausforderung wobei man mit jeder Ausfahrt dazulernt.