Das kann ich gut nachvollziehen. Als Beispiel sei nur die Problematik des Driftens/ Ankerns im Strelasund genannt, welche ja ausgiebig in einem anderen Forum diskutiert wurde. Kaum einem der Angler (auch vor Ort) ist klar, ob das Driften jetzt erlaubt ist oder nicht. Ich finde auch, dass das nicht geht. Man möchte doch als Angler nicht erst seinen Rechtsanwalt konsultieren. Vor allem, viele Sachverhalte sind ja im Grunde nicht so kompliziert. Die Frage ist dann natürlich: Warum macht man es so kompliziert? Ich denke nicht, dass die Leute, die so etwas entscheiden bzw. umsetzen unheimlichen Spaß daran haben alles so kompliziert wie möglich zu machen. Vielmehr denke ich, dass es einige sehr wenige Leute gibt, die Gesetzeslücken ausnutzen. Als Beispiel sei das Jig-Verbot im Hafen von HST genannt. Es gab wohl wirklich Angler, die die Zander absichtlich gerissen haben....fischfried hat geschrieben:auf der anderen seite haben wir in unserem lande einen regulierungsoverkill im angelbereich. ich finde es wirklich pervers, wie durch verordnungen potenzielle missbraucher vor dem missbrauch geschützt werden und damit die freiheit der mehrheit von ottonormalanglern eingeschränkt wird. und das problem ist mittlerweile, dass ottonormalangler gar nicht mehr durch die ganzen gesetze, verordnungen und deren aktualisierungen durchsehen KANN, sich dadurch potentiell strafbar macht und damit wie ein missbraucher behandelt wird. die gesellschaft kriminalisiert sich selbst.
beispiel aus dänemark: angeln ist volksport, jeder darf angeln, null kurs, keine prüfung. beim erwerb des gewässerscheins wird kurz und verständlich auf die jeweiligen einschränkungen hingewiesen und gut ist. es gibt so weit ich weiß keine offizielle beschränkung der anzahl der angeln. nur der hinweis, dass die dänen angeln mit mehr als zwei ruten unsportlich finden. und punkt. das ist noch vertrauen in die selbstheilungskräfte einer gesellschaft.

Die interessante Frage nun: Warum reguliert sich das in einigen Ländern, wie z. B. in Dänemark, von selbst und in Deutschland nicht?
Ich bin mir auch nicht sicher, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in D. lieber nichts sagt und das gesetzwidrige Verhalten Anderer oftmals ignoriert. Ich auch. Man möchte ja kein Denunziant sein. Langfristig muss dann der Gesetzgeber einschreiten und alle werden bestraft, auch die große gesetzeskonform handelnde Mehrheit. Es gibt halt auch Anekdoten, in denen selbst der legitimierte Kontrolleur recht unsanft von den gesetzwidrig handelnden Personen "begrüßt" wurde. Kurzum, mir ist nicht klar, warum diese Selbstregulierung in D., wohl im Gegensatz zu anderen Ländern, anscheinend nicht funktioniert?
Piggy