Hobby mit Widerhaken 09.09.2013 22:00 Uhr NDR

Hier könnt ihr über alles quatschen was sonst nirgends rein passt !
Benutzeravatar
piggy
Beiträge: 140
Registriert: 13. Jan 2013, 18:02
Mein Kayak: Hobie Outback 2013 (Ivory Dune)
Kayak-Pate: Nein
Wohnort: 99510 Gramont
Nov 2013 14 09:58

Re: Hobby mit Widerhaken 09.09.2013 22:00 Uhr NDR

Beitrag von piggy

fischfried hat geschrieben:auf der anderen seite haben wir in unserem lande einen regulierungsoverkill im angelbereich. ich finde es wirklich pervers, wie durch verordnungen potenzielle missbraucher vor dem missbrauch geschützt werden und damit die freiheit der mehrheit von ottonormalanglern eingeschränkt wird. und das problem ist mittlerweile, dass ottonormalangler gar nicht mehr durch die ganzen gesetze, verordnungen und deren aktualisierungen durchsehen KANN, sich dadurch potentiell strafbar macht und damit wie ein missbraucher behandelt wird. die gesellschaft kriminalisiert sich selbst.

beispiel aus dänemark: angeln ist volksport, jeder darf angeln, null kurs, keine prüfung. beim erwerb des gewässerscheins wird kurz und verständlich auf die jeweiligen einschränkungen hingewiesen und gut ist. es gibt so weit ich weiß keine offizielle beschränkung der anzahl der angeln. nur der hinweis, dass die dänen angeln mit mehr als zwei ruten unsportlich finden. und punkt. das ist noch vertrauen in die selbstheilungskräfte einer gesellschaft.
Das kann ich gut nachvollziehen. Als Beispiel sei nur die Problematik des Driftens/ Ankerns im Strelasund genannt, welche ja ausgiebig in einem anderen Forum diskutiert wurde. Kaum einem der Angler (auch vor Ort) ist klar, ob das Driften jetzt erlaubt ist oder nicht. Ich finde auch, dass das nicht geht. Man möchte doch als Angler nicht erst seinen Rechtsanwalt konsultieren. Vor allem, viele Sachverhalte sind ja im Grunde nicht so kompliziert. Die Frage ist dann natürlich: Warum macht man es so kompliziert? Ich denke nicht, dass die Leute, die so etwas entscheiden bzw. umsetzen unheimlichen Spaß daran haben alles so kompliziert wie möglich zu machen. Vielmehr denke ich, dass es einige sehr wenige Leute gibt, die Gesetzeslücken ausnutzen. Als Beispiel sei das Jig-Verbot im Hafen von HST genannt. Es gab wohl wirklich Angler, die die Zander absichtlich gerissen haben.... :evil:

Die interessante Frage nun: Warum reguliert sich das in einigen Ländern, wie z. B. in Dänemark, von selbst und in Deutschland nicht?

Ich bin mir auch nicht sicher, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in D. lieber nichts sagt und das gesetzwidrige Verhalten Anderer oftmals ignoriert. Ich auch. Man möchte ja kein Denunziant sein. Langfristig muss dann der Gesetzgeber einschreiten und alle werden bestraft, auch die große gesetzeskonform handelnde Mehrheit. Es gibt halt auch Anekdoten, in denen selbst der legitimierte Kontrolleur recht unsanft von den gesetzwidrig handelnden Personen "begrüßt" wurde. Kurzum, mir ist nicht klar, warum diese Selbstregulierung in D., wohl im Gegensatz zu anderen Ländern, anscheinend nicht funktioniert?

Piggy
Benutzeravatar
piggy
Beiträge: 140
Registriert: 13. Jan 2013, 18:02
Mein Kayak: Hobie Outback 2013 (Ivory Dune)
Kayak-Pate: Nein
Wohnort: 99510 Gramont
Nov 2013 14 10:20

Re: Hobby mit Widerhaken 09.09.2013 22:00 Uhr NDR

Beitrag von piggy

Sturmmöwe hat geschrieben:
vatas-sohn hat geschrieben: Naja, unsere unter 5% Partei vermag da noch eins drauf zu setzen...... :muah:

Spinnen die jetzt völlig?

Wie blöd ist das denn..... :zwink:
Naja, der Argumentation kann ich schon folgen würde aber trotzdem nicht zu dem Ergebnis kommen das Verspeien von Haustieren zu legalisieren :zwink:
[IRONIE]
Das spricht wohl die Verzweiflung. Erst verstehen über 95 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung den liberalen Charakter (und die Notwendigkeit) des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Hotelübernachtungen nicht und dann lockert man das liberale Programm mit feinsinnigen Herrenwitzen auf, die von den Wählern auch nicht (oder falsch) verstanden werden. Was soll man da machen? Weg von den subtilen Themen und Angriff auf die ganz dicken und ganz liberalen Bretter!!! Ich kann mir da auch schon ein paar Themen vorstellen:
  • Warum soll man Hunde und Katzen nur essen können. Es gibt sicherlich viele weitere Möglichkeiten mit Tieren Spaß zu haben, die in Deutschland noch verboten sind.
  • Warum ist der Einkommensteuertarif (auch in Deutschland) progressiv? Innovativ und dem liberalen Grundgedanken verpflichtet, dass sich Leistung wieder lohnen muss, werden sicherlich auch bald Vorschläge für einen degressiven Einkommensteuertarif erscheinen.
[/IRONIE]

Piggy
Benutzeravatar
fischfried
Beiträge: 4036
Registriert: 17. Mai 2013, 22:27
Mein Kayak: Doppelhobel: Autbäck & Inseltandem
Kayak-Pate: Ja
Wohnort: ostvorbommeln
Nov 2013 14 11:56

Re: Hobby mit Widerhaken 09.09.2013 22:00 Uhr NDR

Beitrag von fischfried

piggy hat geschrieben:
Die interessante Frage nun: Warum reguliert sich das in einigen Ländern, wie z. B. in Dänemark, von selbst und in Deutschland nicht?

Ich bin mir auch nicht sicher, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in D. lieber nichts sagt und das gesetzwidrige Verhalten Anderer oftmals ignoriert. Ich auch. Man möchte ja kein Denunziant sein. Langfristig muss dann der Gesetzgeber einschreiten und alle werden bestraft, auch die große gesetzeskonform handelnde Mehrheit. Es gibt halt auch Anekdoten, in denen selbst der legitimierte Kontrolleur recht unsanft von den gesetzwidrig handelnden Personen "begrüßt" wurde. Kurzum, mir ist nicht klar, warum diese Selbstregulierung in D., wohl im Gegensatz zu anderen Ländern, anscheinend nicht funktioniert?

Piggy
ein teil der erklärung könnte die überbordende regulierungswut staatlicherseits sein. ich weiß zwar, dass schleppen auf dem greifswalder bodden verboten ist, aber warum soll ich einen anderen darauf hinweisen, wenn ich es sehe? ich würde es doch selbst gern tun! und verstehen kann ich den grund des verbotes auch nicht.

wenn ich den anderen schleppen sehe, ärgert mich höchstens, dass ich es mir selbst nicht traue oder dass der andere sich mir gegenüber einen vorteil verschafft. unabhängig davon: es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass der schlepper gar nicht weiß, dass er etwas verbotenes tut.

folglich: soll doch derjenige, der das verbot erteilt hat, es auch kontrollieren. insbesondere auch deshalb, weil der verbotserteiler den hintergrund des verbotes und das verbot an sich nicht genug transparent macht, es nicht ausreichend vermittelt.

mit der schwindenden verantwortung gegenüber anderen gehen nach und nach die selbstheilungskräfte der gesellschaft verloren. das gilt nicht nur fürs angeln.

viele grüße
henry
teamauchmalfastfischlos
Antworten

Zurück zu „Laberforum“