Kenterung light
- madrelko
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- Mein Kayak: Angler 14 (NoName)
- Kayak-Pate: Nein
- Alter: 55
Okt 2020
31
23:46
Kenterung light
Moin,
ich möchte euch teilhaben lassen an meiner Kentergeschichte.
Wenn es dazu führt, dass außer mir auch nur einer von euch seinen Sicherheits-Schwellwert überdenkt oder sein Equipment besser sichert, dann oute ich mich hier gerne als Deppen.
Wir hatten mit Freunden ein großes Ferienhaus an der Nordküste der dänischen Insel Seeland gemietet, also am Kattegatt. Es gab auflandigen Wind, davon auch nicht zu knapp.
Aber nach mehreren Monaten Abstinenz war ich heiß auf Angeln - heute musste es sein. Wen es interessiert: die Ausleger habe ich aus Alu-Rohren, 2 Fendern und großkalibrigem Abflussrohr gebastelt. Theoretisch unkippbar (hahaha).
Beim Losfahren waren zwar schon ordentlich Wellen vorhanden, aber meiner Einschätzung nach noch längst nicht im bedrohlichen Bereich.
Ich kam sehr gut durch die Brandung, bin auch nur ca. 200m weit raus gefahren - Plattfische waren das Ziel, und nebenbei wollte ich noch ein bisschen auf Dorsch pilken.
Aber nach kurzer Zeit frischte der Wind noch weiter auf, die Wellen wurden höher, der Fangerfolg war nach ca. 1h immer noch bei Null, und durch den Seegang wurde mir schlecht - ich war kurz davor, die Fische zu füttern.
Kurzer Check: besser wird's nicht, weder Wetter, noch Beute, noch mein persönliches Befinden. Also einpacken, Anker lichten und ab zum Ufer.
Dort hatte sich aber die Brandung inzwischen so sehr verstärkt, dass mir bereits beim Lospaddeln Bedenken kamen.
Im Anfang des Brandungsbereiches, ca. 20m vom Ufer entfernt hatte mich dann ein Brecher schon mal ordentlich gedreht, so dass ich parallel zu den Wellen stand und fast gekentert wäre. Das Kajak vor der nächsten Welle wieder auf Kurs zu bringen hat mich viel Kraft gekostet.
Da merkte ich schon: so wird das nichts. Also habe ich in der nächsten kurzen Wellenpause gewendet und bin nochmal aus dem Brandungsbereich heraus bis auf 50 Meter vom Ufer weg gepaddelt - mit Anlauf sollte es klappen.
Nach sehr kurzer Sprintdauer habe ich diese Idee verworfen.
Also: aussteigen. Der Wind trieb mich ja rechtwinklig auf das Ufer zu, und mit mir als Treibanker würde das Boot immer schön rechtwinklig zu den Wellen stehen - das schien mir der am meisten Erfolg versprechende Ansatz zu sein.
Ich muss gestehen, dass ich nach dem Aussteigen keine Angst mehr um mich hatte. Nun nicht mehr auf dem Boot zu sitzen und vielleicht beim Kentern vom umherfliegenden Paddel, den Auslegern, einer Angel oder gar dem Boot am Kopf getroffen zu werden fand ich sehr viel gemütlicher.
Am Ufer standen inzwischen ein paar Schaulustige - wenn die nun auf die Idee kommen, mich retten zu wollen? Glücklicherweise hat es keiner versucht.
Nachdem ich meine eigene Sicherungsleine gelöst hatte, hat auch die Treibankermethode prima funktioniert, bis - naja, bis zu dem Augenblick, als mein Plan mit der Wirklichkeit konfrontiert wurde. Einer der Monsterbrecher hat mein Boot dann doch ganz sauber 180° um die Längsachse gedreht. Das war's dann.
Ich selbst war ja nicht betroffen: durch mehrere Lagen Thermo-Funktionsunterwäsche isoliert, in Trockenanzug und Rettungsweste eingepackt, ging es mir trotz 10° Wassertemperatur prima.
Aber dann kamen die Gedanken: Die Angeln steckten eben noch in den Halterungen. Und dann waren da noch die nicht wieder eingepackten Pilker und ein paar sonstige nicht angebundene Kleinteile. Gut, von den Kleinteilen hatte ich mich gedanklich sofort verabschiedet, aber die Angeln wollte ich retten, denn wenn das Boot kopfüber zum Strand treibt und dabei von den Wellen immer wieder hoch gehoben und runter geworfen wird, brechen die Angeln ab.
Inzwischen hatte ich aber im Wellental mit den Füßen manchmal schon Grundkontakt. Tschüß Angelruten. Wenigstens konnte ich das Boot trotz der Ausleger schon beim 2. Versuch wieder zurück drehen.
Inventur: aha, beide Angeln sind verschwunden. Am Boot angebunden waren sie natürlich nicht - die Sicherungsleinen der Angeln hatten mich schon beim allerersten Angelausflug derart gestört, dass ich sie seitdem immer weggelassen hatte. Kalkuliertes Risiko: Komfort vor materieller Sicherheit.
Ich hatte nun bereits permanent Grundkontakt und konnte jetzt das Boot an Land ziehen, dabei hatte ich mich mit den Füßen noch in einer Angel verheddert - hurra. Die war leider schon in mehrere Stücke zerbrochen, aber die Rolle war noch dran.
Puah - überstanden. Irgendwie war ich euphorisch.
Inventur: Lebendig, unverletzt, EUR 80,- versenkt: 2 Angelruten, 1 Rolle, Kleinkram - ja, mein Equipment kommt aus dem unteren Preissegment.
Dann fiel mir ein, dass zum Bestand der oben erwähnten nicht angebundenen Kleinteile auch mein Handy gehörte.
Inventur: Lebendig, unverletzt, 500,- versenkt, digital kastriert, Euphorieverlust.
Nachdem ich meine Ankerleine aus den Algen befreit, meinen restlichen Kram zusammengepackt hatte und zwischendurch auch mehrmals erfolglos wieder in die Brandung gelaufen war, um vielleicht die zweite Angel noch zu finden, blieb nichts weiter zu tun als das Kajak an mein Fahrrad anzuhängen und den Heimweg anzutreten. Wir sind später am Nachmittag dann nochmal mit allen sonstigen verfügbaren Handys zum Strand gegangen und haben versucht, per Bluetooth ein Signal zu finden - nix.
Am nächsten Tag sind wir in den nächsten größeren Ort gefahren, und nach Schilderung meines Ausflugs"erfolges" gab mir der Händler 25% Nachlass auf die neue Angelrute.
Am übernächsten Tag (ablandiger Wind hinter der Steilküste = Ententeich) habe ich beim Strandspaziergang dann im Wasser die zweite Angel zwischen großen Steinen eingeklemmt liegen sehen. Also: nackig machen und rein, Angel raus.
Die Rolle war noch dran, der Spitzenring war abgerissen, sonst sah sie gesund/reparabel aus. Bei genauerer Betrachtung habe ich aber an einer Stelle direkt hinter der Rolle eine sehr stark abgeriebene Stelle entdeckt - da war in den 2 Tagen wohl durch die ständige Bewegung viel Material abgerieben worden. Somit war sie nicht mehr stabil - schade, Müll.
Aber an der Angel hatte sich mein Handy (wasserdichte Hülle + langes Trageband) verfangen. Aufladen, einschalten - läuft.
Fazit / Wieder was gelernt:
* Das Handy nicht anzubinden war ja wohl die blödeste Nicht-Aktion des Jahres.
* Meine Ration Glück ist für dieses Jahr verbraucht.
* Der Trocki hält, was er verspricht.
* Ich habe die Stärke der Brandung völlig unterschätzt. Wieder mal hat sich gezeigt: Wenn man noch überlegen muss: 'Kann ich bei dem Wetter noch raus fahren oder wird das zu gefährlich?', dann ist es bereits zu gefährlich.
* Die Ausleger machen das Boot stabiler, aber nicht unkippbar.
ich möchte euch teilhaben lassen an meiner Kentergeschichte.
Wenn es dazu führt, dass außer mir auch nur einer von euch seinen Sicherheits-Schwellwert überdenkt oder sein Equipment besser sichert, dann oute ich mich hier gerne als Deppen.
Wir hatten mit Freunden ein großes Ferienhaus an der Nordküste der dänischen Insel Seeland gemietet, also am Kattegatt. Es gab auflandigen Wind, davon auch nicht zu knapp.
Aber nach mehreren Monaten Abstinenz war ich heiß auf Angeln - heute musste es sein. Wen es interessiert: die Ausleger habe ich aus Alu-Rohren, 2 Fendern und großkalibrigem Abflussrohr gebastelt. Theoretisch unkippbar (hahaha).
Beim Losfahren waren zwar schon ordentlich Wellen vorhanden, aber meiner Einschätzung nach noch längst nicht im bedrohlichen Bereich.
Ich kam sehr gut durch die Brandung, bin auch nur ca. 200m weit raus gefahren - Plattfische waren das Ziel, und nebenbei wollte ich noch ein bisschen auf Dorsch pilken.
Aber nach kurzer Zeit frischte der Wind noch weiter auf, die Wellen wurden höher, der Fangerfolg war nach ca. 1h immer noch bei Null, und durch den Seegang wurde mir schlecht - ich war kurz davor, die Fische zu füttern.
Kurzer Check: besser wird's nicht, weder Wetter, noch Beute, noch mein persönliches Befinden. Also einpacken, Anker lichten und ab zum Ufer.
Dort hatte sich aber die Brandung inzwischen so sehr verstärkt, dass mir bereits beim Lospaddeln Bedenken kamen.
Im Anfang des Brandungsbereiches, ca. 20m vom Ufer entfernt hatte mich dann ein Brecher schon mal ordentlich gedreht, so dass ich parallel zu den Wellen stand und fast gekentert wäre. Das Kajak vor der nächsten Welle wieder auf Kurs zu bringen hat mich viel Kraft gekostet.
Da merkte ich schon: so wird das nichts. Also habe ich in der nächsten kurzen Wellenpause gewendet und bin nochmal aus dem Brandungsbereich heraus bis auf 50 Meter vom Ufer weg gepaddelt - mit Anlauf sollte es klappen.
Nach sehr kurzer Sprintdauer habe ich diese Idee verworfen.
Also: aussteigen. Der Wind trieb mich ja rechtwinklig auf das Ufer zu, und mit mir als Treibanker würde das Boot immer schön rechtwinklig zu den Wellen stehen - das schien mir der am meisten Erfolg versprechende Ansatz zu sein.
Ich muss gestehen, dass ich nach dem Aussteigen keine Angst mehr um mich hatte. Nun nicht mehr auf dem Boot zu sitzen und vielleicht beim Kentern vom umherfliegenden Paddel, den Auslegern, einer Angel oder gar dem Boot am Kopf getroffen zu werden fand ich sehr viel gemütlicher.
Am Ufer standen inzwischen ein paar Schaulustige - wenn die nun auf die Idee kommen, mich retten zu wollen? Glücklicherweise hat es keiner versucht.
Nachdem ich meine eigene Sicherungsleine gelöst hatte, hat auch die Treibankermethode prima funktioniert, bis - naja, bis zu dem Augenblick, als mein Plan mit der Wirklichkeit konfrontiert wurde. Einer der Monsterbrecher hat mein Boot dann doch ganz sauber 180° um die Längsachse gedreht. Das war's dann.
Ich selbst war ja nicht betroffen: durch mehrere Lagen Thermo-Funktionsunterwäsche isoliert, in Trockenanzug und Rettungsweste eingepackt, ging es mir trotz 10° Wassertemperatur prima.
Aber dann kamen die Gedanken: Die Angeln steckten eben noch in den Halterungen. Und dann waren da noch die nicht wieder eingepackten Pilker und ein paar sonstige nicht angebundene Kleinteile. Gut, von den Kleinteilen hatte ich mich gedanklich sofort verabschiedet, aber die Angeln wollte ich retten, denn wenn das Boot kopfüber zum Strand treibt und dabei von den Wellen immer wieder hoch gehoben und runter geworfen wird, brechen die Angeln ab.
Inzwischen hatte ich aber im Wellental mit den Füßen manchmal schon Grundkontakt. Tschüß Angelruten. Wenigstens konnte ich das Boot trotz der Ausleger schon beim 2. Versuch wieder zurück drehen.
Inventur: aha, beide Angeln sind verschwunden. Am Boot angebunden waren sie natürlich nicht - die Sicherungsleinen der Angeln hatten mich schon beim allerersten Angelausflug derart gestört, dass ich sie seitdem immer weggelassen hatte. Kalkuliertes Risiko: Komfort vor materieller Sicherheit.
Ich hatte nun bereits permanent Grundkontakt und konnte jetzt das Boot an Land ziehen, dabei hatte ich mich mit den Füßen noch in einer Angel verheddert - hurra. Die war leider schon in mehrere Stücke zerbrochen, aber die Rolle war noch dran.
Puah - überstanden. Irgendwie war ich euphorisch.
Inventur: Lebendig, unverletzt, EUR 80,- versenkt: 2 Angelruten, 1 Rolle, Kleinkram - ja, mein Equipment kommt aus dem unteren Preissegment.
Dann fiel mir ein, dass zum Bestand der oben erwähnten nicht angebundenen Kleinteile auch mein Handy gehörte.
Inventur: Lebendig, unverletzt, 500,- versenkt, digital kastriert, Euphorieverlust.
Nachdem ich meine Ankerleine aus den Algen befreit, meinen restlichen Kram zusammengepackt hatte und zwischendurch auch mehrmals erfolglos wieder in die Brandung gelaufen war, um vielleicht die zweite Angel noch zu finden, blieb nichts weiter zu tun als das Kajak an mein Fahrrad anzuhängen und den Heimweg anzutreten. Wir sind später am Nachmittag dann nochmal mit allen sonstigen verfügbaren Handys zum Strand gegangen und haben versucht, per Bluetooth ein Signal zu finden - nix.
Am nächsten Tag sind wir in den nächsten größeren Ort gefahren, und nach Schilderung meines Ausflugs"erfolges" gab mir der Händler 25% Nachlass auf die neue Angelrute.
Am übernächsten Tag (ablandiger Wind hinter der Steilküste = Ententeich) habe ich beim Strandspaziergang dann im Wasser die zweite Angel zwischen großen Steinen eingeklemmt liegen sehen. Also: nackig machen und rein, Angel raus.
Die Rolle war noch dran, der Spitzenring war abgerissen, sonst sah sie gesund/reparabel aus. Bei genauerer Betrachtung habe ich aber an einer Stelle direkt hinter der Rolle eine sehr stark abgeriebene Stelle entdeckt - da war in den 2 Tagen wohl durch die ständige Bewegung viel Material abgerieben worden. Somit war sie nicht mehr stabil - schade, Müll.
Aber an der Angel hatte sich mein Handy (wasserdichte Hülle + langes Trageband) verfangen. Aufladen, einschalten - läuft.
Fazit / Wieder was gelernt:
* Das Handy nicht anzubinden war ja wohl die blödeste Nicht-Aktion des Jahres.
* Meine Ration Glück ist für dieses Jahr verbraucht.
* Der Trocki hält, was er verspricht.
* Ich habe die Stärke der Brandung völlig unterschätzt. Wieder mal hat sich gezeigt: Wenn man noch überlegen muss: 'Kann ich bei dem Wetter noch raus fahren oder wird das zu gefährlich?', dann ist es bereits zu gefährlich.
* Die Ausleger machen das Boot stabiler, aber nicht unkippbar.
- Fisherman
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- Mein Kayak: Hobie I11S und Lynx
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Nov 2020
01
04:36
Kenterung light
Vielen Dank für deine Schilderungen.
Schön, dass es dann ja doch relativ glimpflich ausgegangen ist.
Schön, dass es dann ja doch relativ glimpflich ausgegangen ist.
Gruß Lothar
- Mefofreund
- Administrator
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Nov 2020
01
05:44
Kenterung light
Moin,
das jemand vorher aussteigt um mit dem Yak durch die Brandung zu schwimmen, habe ich noch nie gelesen. War das eine spontane Idee? Hattest du die Ausleger dran? Ich habe schon erlebt , das sich über den Tag eine fette Brandungswelle gebildet hat. Hier galt es dann, mit Antrieb und Paddel (zum Schluss nur noch mit Paddel) die Spur zu halten. Super das dir nichts passiert ist.
Gruß Jörg
das jemand vorher aussteigt um mit dem Yak durch die Brandung zu schwimmen, habe ich noch nie gelesen. War das eine spontane Idee? Hattest du die Ausleger dran? Ich habe schon erlebt , das sich über den Tag eine fette Brandungswelle gebildet hat. Hier galt es dann, mit Antrieb und Paddel (zum Schluss nur noch mit Paddel) die Spur zu halten. Super das dir nichts passiert ist.
Gruß Jörg
- serious
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- Kayak-Pate: Nein
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- Alter: 68
Nov 2020
01
05:58
Kenterung light
Moin,
Glück gehabt; da hätte auch mehr schief gehen können. Auflandiger Wind ist ein echtes Problem, das man nicht unterschätzen darf. Die Brandung macht mit Dir bzw. dem Kajak gerne was sie will. Ich habe es mir nach einer eigenen Erfahrung abgewöhnt, bei auflandigem Wind von mehr als 3 bft. rauszufahren. Du kannst meistens davon ausgehen, dass der Wind im Laufe des Tages weiter auffrischt und die Wellen noch weiter "wachsen" (Windfinder oder Seewetterbericht vorher anschauen!). Dann fliegt Dir Dein Equipment um die Ohren, wie geschildert. Mit Pech leidet aber auch die Gesundheit...
Gruß Udo
Glück gehabt; da hätte auch mehr schief gehen können. Auflandiger Wind ist ein echtes Problem, das man nicht unterschätzen darf. Die Brandung macht mit Dir bzw. dem Kajak gerne was sie will. Ich habe es mir nach einer eigenen Erfahrung abgewöhnt, bei auflandigem Wind von mehr als 3 bft. rauszufahren. Du kannst meistens davon ausgehen, dass der Wind im Laufe des Tages weiter auffrischt und die Wellen noch weiter "wachsen" (Windfinder oder Seewetterbericht vorher anschauen!). Dann fliegt Dir Dein Equipment um die Ohren, wie geschildert. Mit Pech leidet aber auch die Gesundheit...
Gruß Udo
- vatas-sohn
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- Registriert: 4. Okt 2011, 16:38
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- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: 14776 Brandenburg an der Havel
- Alter: 59
Nov 2020
01
06:17
Kenterung light
Vielen Dank für Deinen Bericht! Schön daß Dir nichts ernsthaftes passiert ist und auch sehr schön, daß Du anscheinend Deinen Humor nicht verloren hast.
Ursächlich für dieses Problem ist m.M.n. der eine Teil Deines Fazits und daß die weitaus Meisten nie einen Kajakkurs belegt haben. In einem Solchen lernt man u.A. die Wellen zu lesen und auch durch die Brandung zu fahren. Entscheidend ist neben der richtigen Paddeltechnik (also wann muß ich schneller fahren, wann langsamer, wann muß ich eine Seite Bremsen oder auf der anderen Gas geben, wie verlagere ich wann mein Gewicht und wohin....) dabei das "WIE", also wie fahre ich die Welle an und wo an oder auf der Welle fahre ich...usw.. Es gibt hier bei uns ein paar Leute die von Kindesbeinen an paddeln oder es später erlernt haben und ziemlich professionell damit umgehen. Vielleicht nimmst Du das ja mal zum Anlass und machst einen solchen Kurs mal? Kostet nicht viel, macht Laune und bringt Erkenntnisse ohne Ende! An der Ostsee gibt es etliche Anbieter dafür.
Ursächlich für dieses Problem ist m.M.n. der eine Teil Deines Fazits und daß die weitaus Meisten nie einen Kajakkurs belegt haben. In einem Solchen lernt man u.A. die Wellen zu lesen und auch durch die Brandung zu fahren. Entscheidend ist neben der richtigen Paddeltechnik (also wann muß ich schneller fahren, wann langsamer, wann muß ich eine Seite Bremsen oder auf der anderen Gas geben, wie verlagere ich wann mein Gewicht und wohin....) dabei das "WIE", also wie fahre ich die Welle an und wo an oder auf der Welle fahre ich...usw.. Es gibt hier bei uns ein paar Leute die von Kindesbeinen an paddeln oder es später erlernt haben und ziemlich professionell damit umgehen. Vielleicht nimmst Du das ja mal zum Anlass und machst einen solchen Kurs mal? Kostet nicht viel, macht Laune und bringt Erkenntnisse ohne Ende! An der Ostsee gibt es etliche Anbieter dafür.
Grüße!
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
- diggerbub
- Beiträge: 1284
- Registriert: 13. Feb 2020, 21:30
- Mein Kayak: WS Ride, Radar 135, Native Titan 12
- Kayak-Pate: Ja
- Wohnort: 24797 Breiholz
- Alter: 54
Nov 2020
01
07:11
Kenterung light
Kein schönes Erlebnis aber ein schöner Bericht, Danke fürs Teilhaben lassen
Ich bin ja noch in der ersten Saison und auch viel am Probieren, wie mache ich was.
Das mit dem Handy hatte ich mit einer Klickbox gelöst, da kam das Telefon in der wasserdichten Hülle rein und so war es sicher an Board. Dann habe ich auf ein wasserdichtes Handy umgestellt und nun steckt das in der Weste.
Kleinteile die ich nicht benötíge, Vorfächer etc landen aber in der Box, dann hat man erstmal Ordnung.
Den Ausstieg kann ich schon gut nachvollziehen, die Aussicht im Wellental aus dem Boot zu fliegen, Grundkontakt, Bootskontakt sind alles Sachen die man nicht will.
Zum Thema Paddeltechnik gibt es auch schöne Videos von Seeekajakfahrern. Grundlagen Paddeltechnik, Vorruder, Nachruder und und und...Nachteil der Filme, ich hatte hinter her voll Bock auf ein Seekajak
Übungspaddeln steht noch aus und so ein SoT-Dampfer ist bei weitem kein Seekajak.
Viel Spaß weiterhin und toi toi toi bei der nächsten Brandungslandung
Gruß
Volker
Ich bin ja noch in der ersten Saison und auch viel am Probieren, wie mache ich was.
Das mit dem Handy hatte ich mit einer Klickbox gelöst, da kam das Telefon in der wasserdichten Hülle rein und so war es sicher an Board. Dann habe ich auf ein wasserdichtes Handy umgestellt und nun steckt das in der Weste.
Kleinteile die ich nicht benötíge, Vorfächer etc landen aber in der Box, dann hat man erstmal Ordnung.
Den Ausstieg kann ich schon gut nachvollziehen, die Aussicht im Wellental aus dem Boot zu fliegen, Grundkontakt, Bootskontakt sind alles Sachen die man nicht will.
Zum Thema Paddeltechnik gibt es auch schöne Videos von Seeekajakfahrern. Grundlagen Paddeltechnik, Vorruder, Nachruder und und und...Nachteil der Filme, ich hatte hinter her voll Bock auf ein Seekajak
Übungspaddeln steht noch aus und so ein SoT-Dampfer ist bei weitem kein Seekajak.
Viel Spaß weiterhin und toi toi toi bei der nächsten Brandungslandung
Gruß
Volker
- wobbler michi
- Beiträge: 2009
- Registriert: 25. Feb 2012, 08:34
- Mein Kayak: Hobie Pro Angler 14
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Hamburg
- Alter: 56
Nov 2020
01
07:40
Kenterung light
für deinen Bericht
schön das es Dir gut geht
Sicherungsleinen (kurz) habe ich auch nur für die wasserdichte Handyhülle und Zange + Fischgreifer , bei den Angel habe ich immer die Angst das ich mich in den Sicherungsleinen beim kentern verfange und ich wegen der stabilen Sicherungsleinen die Angel rette und mein Leben verliere .
Ich habe schon Kajaks gesehen mit 15 Sicherungsleinen ( teilweise über 2 m )
Mein Glück ist das ich fast alles ins PA 14 verstaut bekomme , wenn ich meine es wird gefährlich , wenn Welle/Wind von hinten kommt
hat man mit den PA 14 richtig Probleme.
Welle schneller als das Kajak und schon kein lenken mehr, Kajak stellt sich quer und tschüss
schön das es Dir gut geht
Sicherungsleinen (kurz) habe ich auch nur für die wasserdichte Handyhülle und Zange + Fischgreifer , bei den Angel habe ich immer die Angst das ich mich in den Sicherungsleinen beim kentern verfange und ich wegen der stabilen Sicherungsleinen die Angel rette und mein Leben verliere .
Ich habe schon Kajaks gesehen mit 15 Sicherungsleinen ( teilweise über 2 m )
Mein Glück ist das ich fast alles ins PA 14 verstaut bekomme , wenn ich meine es wird gefährlich , wenn Welle/Wind von hinten kommt
hat man mit den PA 14 richtig Probleme.
Welle schneller als das Kajak und schon kein lenken mehr, Kajak stellt sich quer und tschüss
Zuletzt geändert von wobbler michi am 1. Nov 2020, 11:06, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Michi
Team Wobblergarnele
Battle-Sieger 2014
Team Wobblergarnele
Battle-Sieger 2014
- KiGo
- Beiträge: 1152
- Registriert: 17. Feb 2013, 21:54
- Mein Kayak: Hobie Outback, PA 12, i11s
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Bornhöved, SH
Nov 2020
01
08:21
Kenterung light
Moin Moin,
danke für den Bericht in den man sich sehr gut hineindenken konnte.
Achterliche See macht in geringem (kleinen) Maße ja durchaus auch Spaß, bis halt der Spaßpunkt überschritten und es ernst wird.
Dein Bericht ist klasse zu lesen und Deine Fazit treffen den Nagel auf den Kopf.
Schön auch, dass Dein lebendiger Bericht noch zu einem Rabatt beim lokalen Händler verholfen hat.
Was mich noch interessieren würde, ob die Schaulustigen, als Du dann endlich am Strand warst, wenigstens noch die passenden Tipps für Dich hatten
danke für den Bericht in den man sich sehr gut hineindenken konnte.
Achterliche See macht in geringem (kleinen) Maße ja durchaus auch Spaß, bis halt der Spaßpunkt überschritten und es ernst wird.
Dein Bericht ist klasse zu lesen und Deine Fazit treffen den Nagel auf den Kopf.
Schön auch, dass Dein lebendiger Bericht noch zu einem Rabatt beim lokalen Händler verholfen hat.
Was mich noch interessieren würde, ob die Schaulustigen, als Du dann endlich am Strand warst, wenigstens noch die passenden Tipps für Dich hatten
Gruß
Dierk - KiGo
Dierk - KiGo
- Robert
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Nov 2020
01
09:15
Kenterung light
für das Teilen der Kenter-Erfahrung.
Deine Treibanker-Variante hatte ich bisher auch noch nicht gedanklich durchgespielt.
Es ist auch gar nicht so einfach den Zeitpunkt abzupassen, um zwischen den sich brechenden Wellen ans Ufer zu sprinten.
Wichtig ist es unverletzt an Land zu kommen, Material kann ersetzt werden.
Deine Treibanker-Variante hatte ich bisher auch noch nicht gedanklich durchgespielt.
Es ist auch gar nicht so einfach den Zeitpunkt abzupassen, um zwischen den sich brechenden Wellen ans Ufer zu sprinten.
Wichtig ist es unverletzt an Land zu kommen, Material kann ersetzt werden.
Gruß
Robert
Robert
- Gufihannes
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- Kayak-Pate: Ja
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Nov 2020
01
09:20
Kenterung light
Vielen Dank für den Bericht! Zum Glück nur ein überschaubarer Schaden.
"Wenn man noch überlegen muss: 'Kann ich bei dem Wetter noch raus fahren oder wird das zu gefährlich?', dann ist es bereits zu gefährlich."
Den Satz kann man nicht oft genug wiederholen, da hast du 100pro Recht. Man sollte ihn sogar noch etwas ausweiten und den Tagesverlauf einbeziehen. Sobald der Wind auf eine ungünstige Richtung (das ist abhängig vom Strand) drehen könnte, bleibe ich weg oder suche mir einen anderen Strand.
Ich hab den Brandungstanz diesen Sommer mit dem "nackten" Titan in Badehose ausprobiert. Hohenfelde 4-6 Bft auflandig, das kann man solide abhaken, da irgendetwas ausrichten zu können.
"Wenn man noch überlegen muss: 'Kann ich bei dem Wetter noch raus fahren oder wird das zu gefährlich?', dann ist es bereits zu gefährlich."
Den Satz kann man nicht oft genug wiederholen, da hast du 100pro Recht. Man sollte ihn sogar noch etwas ausweiten und den Tagesverlauf einbeziehen. Sobald der Wind auf eine ungünstige Richtung (das ist abhängig vom Strand) drehen könnte, bleibe ich weg oder suche mir einen anderen Strand.
Ich hab den Brandungstanz diesen Sommer mit dem "nackten" Titan in Badehose ausprobiert. Hohenfelde 4-6 Bft auflandig, das kann man solide abhaken, da irgendetwas ausrichten zu können.
- madrelko
- Beiträge: 13
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- Alter: 55
Nov 2020
01
10:16
Kenterung light
Danke für eure vielen Kommentare.
An dem Tag hatte ich die Ausleger dran. Ich habe sie fast immer dran, so kann ich mich auch mal hinstellen, ohne Bedenken Lockerungsübungen machen, im Boot ganz nach vorn oder nach hinten kriechen - so es ist viel stabiler als Kajak pur. Theoretisch könnte ich sogar im Stehen pinkeln. Ich habe sie so justiert, dass sie etwas über der Wasseroberfläche liegen, dadurch gibt es sehr wenig zusätzlichen Widerstand.
Der Ausstieg war zwar spontan, aber schon ausreichend überlegt.
Ich bin ein guter Paddler und habe 35 Jahre Kajakerfahrung, auch in leichtem Wildwasser, bei heftigem Wellengang und bei starkem Wind. Hier war es so, dass die von mir gewählte Variante die größte Wahrscheinlichkeit für eine saubere und vor allem gesunde Landung versprach. Nach dem ersten Dreher war klar: das wird nix. Und egal, wie schnell oder langsam ich gefahren wäre - mindestens 2 Wellen hätten mich von hinten überrollt. Die Frage war deshalb nicht ob, sondern wann ich im Wasser liege. Also habe ich mich für einen kontrollierten, sicheren Abgang entschieden. Wie bereits geschrieben: als ich erstmal im Wasser war, fühlte ich mich sicher.
Bei auflandigem Wind reite ich sehr gerne auf der Welle bis zum Ufer, aber ein 4m langes Boot und >2m Wellenamplitude in der Brandung passen nun mal nicht zusammen.
Die Zuschauer haben sich hinterher schnell verzogen - "lessons learned" wollte niemand mit mir durchgehen. Schade, es wäre doch so schön gewesen, noch ein paar kluge Ratschläge von unwissenden Laien zu erhalten.
Ich hatte aber eher den Eindruck, dass, dachdem ich das Ufer erreicht hatte, niemand mehr auf mich aufpassen wollte/musste - und so sollte es sein.
An dem Tag hatte ich die Ausleger dran. Ich habe sie fast immer dran, so kann ich mich auch mal hinstellen, ohne Bedenken Lockerungsübungen machen, im Boot ganz nach vorn oder nach hinten kriechen - so es ist viel stabiler als Kajak pur. Theoretisch könnte ich sogar im Stehen pinkeln. Ich habe sie so justiert, dass sie etwas über der Wasseroberfläche liegen, dadurch gibt es sehr wenig zusätzlichen Widerstand.
Der Ausstieg war zwar spontan, aber schon ausreichend überlegt.
Ich bin ein guter Paddler und habe 35 Jahre Kajakerfahrung, auch in leichtem Wildwasser, bei heftigem Wellengang und bei starkem Wind. Hier war es so, dass die von mir gewählte Variante die größte Wahrscheinlichkeit für eine saubere und vor allem gesunde Landung versprach. Nach dem ersten Dreher war klar: das wird nix. Und egal, wie schnell oder langsam ich gefahren wäre - mindestens 2 Wellen hätten mich von hinten überrollt. Die Frage war deshalb nicht ob, sondern wann ich im Wasser liege. Also habe ich mich für einen kontrollierten, sicheren Abgang entschieden. Wie bereits geschrieben: als ich erstmal im Wasser war, fühlte ich mich sicher.
Bei auflandigem Wind reite ich sehr gerne auf der Welle bis zum Ufer, aber ein 4m langes Boot und >2m Wellenamplitude in der Brandung passen nun mal nicht zusammen.
Die Zuschauer haben sich hinterher schnell verzogen - "lessons learned" wollte niemand mit mir durchgehen. Schade, es wäre doch so schön gewesen, noch ein paar kluge Ratschläge von unwissenden Laien zu erhalten.
Ich hatte aber eher den Eindruck, dass, dachdem ich das Ufer erreicht hatte, niemand mehr auf mich aufpassen wollte/musste - und so sollte es sein.
- SEBO
- Beiträge: 137
- Registriert: 3. Mai 2016, 04:56
- Mein Kayak: Hobie -LYNX- ivory Dune
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- Wohnort: Hitzhusen
- Alter: 39
Nov 2020
25
09:08
Kenterung light
unfassbare Geschichte. Danke für deinen Bericht und schön dass es dir gut geht.