vatas-sohn hat geschrieben:jwosch hat geschrieben:...Was habt ihr für Varianten getestet? ....
Ich habe für mich nur eine Variante als tauglich befunden: Als erstes vom Schock der unfreiwilligen Wasserung erholen, Gedanken sammeln, Kräfte sammeln und dann möglichst planvoll vorgehen.
Zunächst das Boot falls nötig umdrehen. Bei mir geht das, indem ich mit der rechten Hand unter das Boot die gegenüberliegende Seite greife (da ist ein Griff) und mit der anderen unter den mir zugewandten Rand. Dann mit einem kräftigen Ruck das Boot umdehen. Wenn Wellen da sind, kann man diese nutzen, damit der Kraftaufwand nicht so groß ist. Nachdem dies geschafft ist, das Boot mit dem Bug gegen die Wellen ausrichten. Wiedereinstige quer zur Welle gehen nämlich meistens schief. Wenn das überhaupt klappen kann dann so, daß die Wellen von hinten kommen. Schlagen einem die Wellen entgegen, ist ein erneutes Bad fast unvermeidbar.
Dann geht es an den Wiedereinstig. Ich halte mich zunächst am Bootsrand fest, sammle meine Kräfte und Gedanken. Derweil paddle ich mit den Beinen, damit ich eine möglichst horizontale Lage auf dem Wasser habe. Nun greife ich mit der linken Hand den Griff auf "meiner" Bootsseite und mit der rechten Hand (da habe ich mehr Kraft) den Griff auf der gegenüberliegenden Seite. Dann beginne ich mich HORIZONTAL auf das YAK zu ziehen. Zunächst mit einem Ruck um möglichst bei ersten Mal so weit wie möglich auf das Boot zu kommen. Dabei schiebt die linke Hand den mir zugewandten Bootsrand förmlich unter meinen Körper. Dann schlängel ich mich wie ein Aal und bin schnell mit meinem gesamten Oberkörper auf dem Boot. Der Rest ist dann einfach.
Wichtig ist, daß man die Kraft auf das Boot
HORIZONTAL ausübt. Stützt man sich vertikal ab, kippt das Boot erneut um; mithin ist die Aktion zum Scheitern verurteilt! Dabei kann man sogar das Boot auf den Kopf bekommen, was ohne Zweifel sogar eine Ohnmacht auslösen kann- das kann dann tödlich enden!
jwosch hat geschrieben:...Gibt es botsspezifische Unterschiede?....
Ja, die gibt es. Das hängt jedoch von zu vielen Faktoren ab um die Unterschiede pauschal benennen zu können. Form des Unterwasserschiffes, Möglichkeiten zum Festhalten (Griffe), Breite, Gewicht, "Gerödel" an Bord, ...
Hallo Ron,
schneide gerne den Text von Zitaten auf das Wesentliche zusammen.
Das hab ich bei deinem Beitrag auch getan.
Hab noch einmal meine diversen Wiedereinstiege Revue passieren lassen.
"--sammle meine Kräfte und Gedanken--"
Von der Taucherei her hab ich mir angewöhnt vor dem Einstieg mit einem kurzen Lupfer ins Boot zu schauen.
Dann stelle ich mir vor wie ich wieder an Boord gehe, und Meeeeeeep, error, geht nicht, weil...
Einer der wichtigsten Schritte darf nicht ohne Betonung bleiben.
Sich selbst und das Boot klarieren.
Das klingt jetzt so analytisch ist aber eher Automatismus:
Wenn ich die Beine ins Boot schwinge, trete ich dann ins display ?
Kicke ich die GoPro von Boord ?
Bleib ich an den Sitzgurten hängen ? Meeeep, das währe der Fehler gewesen; die Antenne des Funkgerätes lugte noch aus der Weste.
So war es irgendwann mal beim Abkühlen dieses Jahr.
Wollte, unüblicher Weise, von Backbord einsteigen.
Aus Daffke hab ich's dennoch probiert und bin prompt hängen geblieben.
Im Notfall hätte ich das wohl mit Gewalt überwunden.
Denke mal Funke oder die Westentasche wären das Opfer gewesen, egal, Hauptsache wieder im Boot.
Erstmal im Kayak angekommen kann man durchatmen und zur Not um Hilfe Funken, ähh- mit einem, möglicherweise, verlorenem oder defektem Funkgerät könnte das schwierig werden.
Merke !
Irgendwas ist immer.
Kescher, Rute, irgenwas bammelt immer im Weg rum und sei es nur der Schwimmende Wobler neben Dir.
Die oft erwähnten Driftsäcke geben sicher auch eine formidable Todesfalle ab.
Upps, warum ist an der Tauchausrüstung ein kleines Gurtmesser, an meiner Kayakeste aber nicht ?
Merke, irgendwas ist immer.
Grüße vom Sofa
Werner