Bleifreie Köder - gewünscht?
- Frank Buchholz
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Nov 2015
29
14:51
Bleifreie Köder - gewünscht?
Moin!
da ich relativ aufwändig fertige aber gleichzeitig die gesamte Wertschöfpung in der eigenen Hand behalte habe ich verhältnismäßig wenig Kostendruck beim Materialeinsatz. Dadurch kann ich z.B. auch teuren Zinn oder sogar Bismuth verwenden ohne den preislichen Rahmen zu sprengen. Ich denke inzwischen sogar über Wolfram (Tungsten) nach. Bislang habe ich das nur aus gestalterischen Gründen getan, etwa um des metallischen Glanzes wegen oder um die Köder haltbarer oder leichter zu machen.
Mich würde jedoch interessieren wie es um das Umweltbewußtsein meiner Kunden steht bzw. es sogar regionale Bestimmungen gibt die dem Einsatz von Blei entgegenstehen. Ich selbst sehe das ziemlich enspannt, da Blei in Klumpenform kaum toxisch ist und der Einsatz von mitgebrachtem Material allen Gerüchten zum Trotz auch im Nachbarland Dänemark erlaubt ist. Es ist nicht meine Art sowas hochzukochen, aber wenn es für euch relevant ist werde ich verstärkt auf bleifreies Material zurückgreifen und dies vor allem auch deutlich deklarieren.
Wie schauts aus?
Gruß
Frank
da ich relativ aufwändig fertige aber gleichzeitig die gesamte Wertschöfpung in der eigenen Hand behalte habe ich verhältnismäßig wenig Kostendruck beim Materialeinsatz. Dadurch kann ich z.B. auch teuren Zinn oder sogar Bismuth verwenden ohne den preislichen Rahmen zu sprengen. Ich denke inzwischen sogar über Wolfram (Tungsten) nach. Bislang habe ich das nur aus gestalterischen Gründen getan, etwa um des metallischen Glanzes wegen oder um die Köder haltbarer oder leichter zu machen.
Mich würde jedoch interessieren wie es um das Umweltbewußtsein meiner Kunden steht bzw. es sogar regionale Bestimmungen gibt die dem Einsatz von Blei entgegenstehen. Ich selbst sehe das ziemlich enspannt, da Blei in Klumpenform kaum toxisch ist und der Einsatz von mitgebrachtem Material allen Gerüchten zum Trotz auch im Nachbarland Dänemark erlaubt ist. Es ist nicht meine Art sowas hochzukochen, aber wenn es für euch relevant ist werde ich verstärkt auf bleifreies Material zurückgreifen und dies vor allem auch deutlich deklarieren.
Wie schauts aus?
Gruß
Frank
- vatas-sohn
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Nov 2015
29
15:36
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Also ich bin ja nicht gerade ein Großkunde bei Dir , würde es jedoch sehr begrüßen, wenn Du auf solche Materialien zugreifen würdest. Das wird viel zu wenig getan! Besonders Jigköpfe aus Tungsten fände ich interessant.
Zur Toxizität: Blei in seiner festen Form ist nicht das Problem. Das Problem entsteht, wenn Blei mit anderen Verbindungen/ Elementen reagiert. Diese "lösen" das Blei laienhaft ausgedrückt und die entstehende Verbindung kommt in die Umwelt bzw. in die Nahrungskette. Ergo: Jeder Klumpen Blei kommt irgendwann toxisch in der Nahrungskette an.
Zur Toxizität: Blei in seiner festen Form ist nicht das Problem. Das Problem entsteht, wenn Blei mit anderen Verbindungen/ Elementen reagiert. Diese "lösen" das Blei laienhaft ausgedrückt und die entstehende Verbindung kommt in die Umwelt bzw. in die Nahrungskette. Ergo: Jeder Klumpen Blei kommt irgendwann toxisch in der Nahrungskette an.
Grüße!
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
Ron
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Nov 2015
30
00:16
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Hi Frank.
Ich sehe das Thema etwas gespalten und finde, wenn man die Vorteile/Nachteile abwägt um einen möglichst effektiven Köder zu entwickeln, dabei die Masse aber auch Umweltbewusst herstellt ist es der richtige Weg. Gerade wir als Angler sollten da ja den Anfang machen und auf entsprechende Produkte zurückgreifen um auch die großen Unternehmen dazu zu bekommen Umweltbewusste Köder her zu stellen. Es gibt ja sogar schon Alternativen zu den normalen Mischungen für Gummifische.
Haarjigs: Sollten die normalen Größen günstig und bleifrei sein. Da man, anders als beim Gufifischen ja eh kleinere Gewichte verwenden kann ist es ja egal. Je nach Preis wäre bei ganz kleinen Jigs für z.B. Barsche oder Forellen auch was aus Tungsten etc. interessant.
Buttjig: Hier wäre ne schwere Variante in der Standardgröße vielleicht mal was. Fragt sich nur wieviel es an mehr Gewicht ausmacht und wie sich der Jig dann verhält. Bisher hab ich noch nicht einen Buttjig verloren, sondern immer nur verschenkt ^^. Da würde ein etwas höherer Preis auch nicht stören. Außer das ich die dann nicht mehr verschenke
Zinnpilker etc.: Kein Plan. Denke mit Zinn passt das schon.
Gruß
Mirco
Ich sehe das Thema etwas gespalten und finde, wenn man die Vorteile/Nachteile abwägt um einen möglichst effektiven Köder zu entwickeln, dabei die Masse aber auch Umweltbewusst herstellt ist es der richtige Weg. Gerade wir als Angler sollten da ja den Anfang machen und auf entsprechende Produkte zurückgreifen um auch die großen Unternehmen dazu zu bekommen Umweltbewusste Köder her zu stellen. Es gibt ja sogar schon Alternativen zu den normalen Mischungen für Gummifische.
Haarjigs: Sollten die normalen Größen günstig und bleifrei sein. Da man, anders als beim Gufifischen ja eh kleinere Gewichte verwenden kann ist es ja egal. Je nach Preis wäre bei ganz kleinen Jigs für z.B. Barsche oder Forellen auch was aus Tungsten etc. interessant.
Buttjig: Hier wäre ne schwere Variante in der Standardgröße vielleicht mal was. Fragt sich nur wieviel es an mehr Gewicht ausmacht und wie sich der Jig dann verhält. Bisher hab ich noch nicht einen Buttjig verloren, sondern immer nur verschenkt ^^. Da würde ein etwas höherer Preis auch nicht stören. Außer das ich die dann nicht mehr verschenke
Zinnpilker etc.: Kein Plan. Denke mit Zinn passt das schon.
Gruß
Mirco
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- Torwe
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Nov 2015
30
08:57
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Deine Köder sehen wirklich toll aus und deine Idee auf Blei weitestgehend zu verzichten finde ich gut. Ich glaube, bei der Jagd wird bleihaltige Munition schon verboten oder steht kurz davor. Beim Angeln wird zwar deutlich weniger Blei in die Natur gebracht, aber es wird in den nächsten Jahren bestimmt ein größeres Thema werden.
Gruß Torsten
- revierratte
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Nov 2015
30
11:24
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Ich würde auf bleifreie Köder nicht verzichten wollen. Wie soll denn ein Blei, was am Meeresboden liegt, wieder in die Nahrungskette kommen?
Beim Jägern sehe ich das anders, da das Geschoss in das Tier eindringt und durch den Abrieb auch Reste vom Blei im Fleisch bleiben. Das ist nachgewiesen und gefährlich, zumal sich Blei im menschlichen Körper nicht abbaut.
Für die Hersteller bzw. Produzenten bietet das mögliche vorhandene Umweltbewußtsein der Angler die Chance höhere Preise durchzusetzten.
Ich wäre nicht bereit für einen Tungsten Pilker das 3 oder 4 fache zu bezahlen. Bei Jigs usw. wäre Wolfrahm, Messing, Stahl usw. sicherlich eine Alternative, aber bei Pilkern ab 100 Gramm für mich nicht.
Ob die Gesamtumweltbilanz positiv ist, ist auch noch fraglich. 80% des Tungsten wird in China abgebaut, Blei ist auf viele Produzenten auf der Erde verteilt. Dazu kommt noch, daß der Anteil an recycelten Blei bei Anglern sicher sehr hoch ist (Auswuchtbleie, Dachdeckerblei, usw.)
Wer als Angler also was positives für die Gesamtklimabilanz und Umwelt tun möchten, der sollte vor der Haustür angeln und mit dem Fahrrad zum angeln fahren! Damit erreicht jeder einzelne mehr, als auf Blei zu verzichten!
Ich halte solche Diskusiionen für eine Doppelmoral. Wir alle schädigen der Umwelt alle durch unser Freizeitverhalten. Hier was zu verändern wäre einfacher und effektiver, als die 500 Gramm Blei die jeder Angler möglichewrweise im Wasser versenkt.
Die Werbeindustrie der Angelfirmen schickt die Angler nach Norwegn, Kanada, USA, verkauft Angelboote, Köder und Ruten werden am anderen Ende der Welt produziert. Keiner redet über "grüne" Angelprdukte, aber da wo vom Angler mehr Geld zu erwirtschaften ist, da wird auf einemal an das Umweltbewußtsein appeliert?
Da wo es sinnvoll ist verzichte ich auf auf Blei z.B. angel ich gerne mit Stahl Bullet Bleien (Gewichten) mit Texas/Carolina Rig im Süßwasser. Im Salz würde es rosten und wäre ungeeignet. Messing Bullet Blei gibt es vereinzelt, kosten aber auch das 10-fache.
In diesem Sinne
Thorsten
Beim Jägern sehe ich das anders, da das Geschoss in das Tier eindringt und durch den Abrieb auch Reste vom Blei im Fleisch bleiben. Das ist nachgewiesen und gefährlich, zumal sich Blei im menschlichen Körper nicht abbaut.
Für die Hersteller bzw. Produzenten bietet das mögliche vorhandene Umweltbewußtsein der Angler die Chance höhere Preise durchzusetzten.
Ich wäre nicht bereit für einen Tungsten Pilker das 3 oder 4 fache zu bezahlen. Bei Jigs usw. wäre Wolfrahm, Messing, Stahl usw. sicherlich eine Alternative, aber bei Pilkern ab 100 Gramm für mich nicht.
Ob die Gesamtumweltbilanz positiv ist, ist auch noch fraglich. 80% des Tungsten wird in China abgebaut, Blei ist auf viele Produzenten auf der Erde verteilt. Dazu kommt noch, daß der Anteil an recycelten Blei bei Anglern sicher sehr hoch ist (Auswuchtbleie, Dachdeckerblei, usw.)
Wer als Angler also was positives für die Gesamtklimabilanz und Umwelt tun möchten, der sollte vor der Haustür angeln und mit dem Fahrrad zum angeln fahren! Damit erreicht jeder einzelne mehr, als auf Blei zu verzichten!
Ich halte solche Diskusiionen für eine Doppelmoral. Wir alle schädigen der Umwelt alle durch unser Freizeitverhalten. Hier was zu verändern wäre einfacher und effektiver, als die 500 Gramm Blei die jeder Angler möglichewrweise im Wasser versenkt.
Die Werbeindustrie der Angelfirmen schickt die Angler nach Norwegn, Kanada, USA, verkauft Angelboote, Köder und Ruten werden am anderen Ende der Welt produziert. Keiner redet über "grüne" Angelprdukte, aber da wo vom Angler mehr Geld zu erwirtschaften ist, da wird auf einemal an das Umweltbewußtsein appeliert?
Da wo es sinnvoll ist verzichte ich auf auf Blei z.B. angel ich gerne mit Stahl Bullet Bleien (Gewichten) mit Texas/Carolina Rig im Süßwasser. Im Salz würde es rosten und wäre ungeeignet. Messing Bullet Blei gibt es vereinzelt, kosten aber auch das 10-fache.
In diesem Sinne
Thorsten
- Anfralaa
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Nov 2015
30
19:11
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Moin,
den Umweltgedanken greife ich mal nicht auf. Da muss jeder mit sich selbst ins reine kommen.
Aber die Idee, die unterschiedlichen Materialeigenschaften für den Köderbau zu nutzen, finde ich schon interessant. Da sind mit Sicherheit noch einige Innovationen drin. Allein wenn du mit den unterschiedlichen Dichten bei sonst gleicher Köderform spielst kommt bestimmt die eine oder andere Überraschung zu Tage.
Momentan werden ja für Wolframpilker Preise jenseits von Gut und Böse aufgerufen. Liegt aber mit Sicherheit an der schwierigen Verarbeitung. Schmelzen ist ja eher nicht drin bei über 3400 Grad Schmelztemperatur.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was du dir da einfallen lässt.
Gruß
Andreas
den Umweltgedanken greife ich mal nicht auf. Da muss jeder mit sich selbst ins reine kommen.
Aber die Idee, die unterschiedlichen Materialeigenschaften für den Köderbau zu nutzen, finde ich schon interessant. Da sind mit Sicherheit noch einige Innovationen drin. Allein wenn du mit den unterschiedlichen Dichten bei sonst gleicher Köderform spielst kommt bestimmt die eine oder andere Überraschung zu Tage.
Momentan werden ja für Wolframpilker Preise jenseits von Gut und Böse aufgerufen. Liegt aber mit Sicherheit an der schwierigen Verarbeitung. Schmelzen ist ja eher nicht drin bei über 3400 Grad Schmelztemperatur.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was du dir da einfallen lässt.
Gruß
Andreas
- Frank Buchholz
- Beiträge: 2381
- Registriert: 8. Okt 2011, 17:18
- Mein Kayak: Hobie Mirage Outback
- Wohnort: Kiel
Nov 2015
30
20:42
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Torwe hat geschrieben:.. Ich glaube, bei der Jagd wird bleihaltige Munition schon verboten oder steht kurz davor. Beim Angeln wird zwar deutlich weniger Blei in die Natur gebracht, aber es wird in den nächsten Jahren bestimmt ein größeres Thema werden.
Gruß Torsten
Jagd ist was anderes. Dort ist die Verwendung von Bleischrot in Gewässernähe verboten, Hintergrund ist dass Blei aus verludertem Wild inzwischen Todesursache Nr. 1 bei Seeadlern ist. Wenn du die Bleiverteilung in so einem Anschuß auf dem Röntgenbild siehst wird dir schlecht. Wie gesagt, ich will es nicht hochkochen, aber ich denke schon ich werde in jeder Kathegorie mal ein paar bleifreie Köpfe mehr mit anbieten und vor allem deutlicher deklarieren, dann werden wir sehen.
Bei den Wattwurmjigs wäre es ein 7gr Jig in der Form eines 11ers, vom Kajak aus gut einsetzbar. Wolfram ist gar nicht so schwer zu bearbeiten, es wird gesinthert bzw. als Pulver in Kupfer etc. aufgemischt. Problem: man kann es nicht direkt auf den Haken aufbringen. Wenn doch, dann ist es gelötet, geklebt oder mit Harz aufgemischt. Dass kann man dann wiederum nicht pulverlackieren... aber für Durchläufergeschichten gut zu gebrauchen. Der horrende Preis ergibt sich aus dem Umstand dass es aus China kommt und für moderne panzerbrechende Munition benötigt wird. Es ist wirklich sehr teuer, selbst wenn man direkt in China kauft.
- Anfralaa
- Beiträge: 284
- Registriert: 10. Sep 2013, 09:51
- Mein Kayak: Hobie PA 12
- Kayak-Pate: Nein
- Wohnort: Laatzen
- Alter: 54
Dez 2015
01
17:54
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
So in der Art habe ich mir das gedacht . Große Oberfläche bei geringem Gewicht erhöht den optischen Reiz ohne mehr Wiederstand beim Anbiss zu bieten.Frank Buchholz hat geschrieben:
Bei den Wattwurmjigs wäre es ein 7gr Jig in der Form eines 11ers, vom Kajak aus gut einsetzbar.
- Malte
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- Mein Kayak: Pa 14 & Coleman RAM 14
- Kayak-Pate: Ja
- Wohnort: Norderstedt
- Alter: 33
Dez 2015
01
21:24
Re: Bleifreie Köder - gewünscht?
Das klingt sau interessant
Teamangler "FRANK BUCHHOLZ'S HAARJIGS"