Ostwind - Mythos oder Wirklichkeit?
Okt 2012
15
13:11
Ostwind - Mythos oder Wirklichkeit?
Also ich hatte mal einen Angler, der wirklich jeden Tag am Wasser war und jede These rund um das Thema Angeln widerlegen konnte. Klar gibt es Grundsätzliches, das es zu beachten gilt, aber eine einzige Regel hatte er damals für sich aufgestellt: Wenn Ostwind ist, geh ich nicht mehr ans Wasser.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich war am Samstag bei Ostwind auf dem Pilsensee, weil ich diese These widerlegen wollte. 6 Std. incl. Schleppen und werfen wie ein großer später: Nicht ein Anfasser. Nüscht. Gar nix.
Praktischerweise hab ich diese und nächste Woche Zeit zum Angeln, und was ist? Entweder Regen oder Ostwind...
Soll ichs trotzdem wagen??
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich war am Samstag bei Ostwind auf dem Pilsensee, weil ich diese These widerlegen wollte. 6 Std. incl. Schleppen und werfen wie ein großer später: Nicht ein Anfasser. Nüscht. Gar nix.
Praktischerweise hab ich diese und nächste Woche Zeit zum Angeln, und was ist? Entweder Regen oder Ostwind...
Soll ichs trotzdem wagen??
Okt 2012
15
13:36
Für mich ist der Blick aufs Wetter eher eine Frage der Sicherheit in Bezug aufs Kayakfahren ... Beim Angeln lasse ich mich wenig durch Prognosen aus der Ruhe bringen, selbst an vermeintlich Toptagen, mit den besten Bedingungen, habe ich schon mal schlecht gefangen und an Tagen wo es andersherum hätte sein müssen, meine kapitalsten Fänge an Land gezogen ... Losgehen und machen! Hier mal für's Phrasenschwein: wer nicht wagt der nicht gewinnt, ein Köder der nicht im Wasser ist fängt auch nicht ...
Viel Spass am Pilsensee! Freu mich auf Fotos!
:+++:
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- Mefofreund
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Okt 2012
15
14:09
Also ich habe bei Ostwind schon sehr gute Erfahrungen gemacht.
Da muss ich aber schreiben,
es war Winter und die Windstärke lag unter 3 Bft.
Über vier Tage war ich vor Rügen und wir hatten jeden Tag mindestens eine große Meerforelle.
Es war klares kaltes Wetter.
Ich liebe die kalten Temperaturen,
da dann die Kochtopfangler zu Hause bleiben und der Strand so schön leer ist
Gruß Jörg
Da muss ich aber schreiben,
es war Winter und die Windstärke lag unter 3 Bft.
Über vier Tage war ich vor Rügen und wir hatten jeden Tag mindestens eine große Meerforelle.
Es war klares kaltes Wetter.
Ich liebe die kalten Temperaturen,
da dann die Kochtopfangler zu Hause bleiben und der Strand so schön leer ist
Gruß Jörg
- vatas-sohn
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Okt 2012
15
15:17
So ein Mythos ist das nicht- zumindets nicht nur! Abhängig ist die ganze Angelegenheit eher von der Hauptwind- bzw. -strömungsrichtung, aus der in der entsprechenden Region das Wetter kommt. Windrichtungswechsel bringen oftmals Luftdruckänderungen mit sich, und die schlagen den Fischen allzuoft auf`s Gedärm. In der Region Berlin heißt das im Allgemeinen: Weht der Wind aus Norden oder Osten fängt der Haken an zu rosten!
An der Ostsee sieht die ganze Angelegenheit schon anders aus. Hier gibt es viel mehr auf und ab beim Luftdruck und die Windrichtungen ändern sich recht häufig. Das liegt an der großen Wasserfläche, die durch ihr Temperaturverhalten stark zu den Luftdruckunterschieden beitragen kann. Obendrein scheinen Fische in großen Wasserkörpern nicht so empfindlich zu reagieren. Also ist es in der Ostsee in der Regel egal, von wo der Wind weht. Hier sind andere Faktoren auschlaggebender (z.B. im Winter Temperaturunterschiede von 1°C kann über Schneider oder Fang entscheiden- in ein/zwei Buchten weiter kann das dann schon anders aussehen).
Insgesamt heißt es aber eindeutig: Jeder Tag ist ein Angeltag, aber nicht jeder Angeltag ist auch ein Fangtag. Alles nur auf`s böse Wetter zu schieben ist aber auch Blödsinn- wird aber allzuoft praktiziert, weil man sich nicht eingestehen mag, daß man es nicht vermocht hat sich auf die Gegebenheiten so einzustellen, daß man eben doch Erfolg gehabt haben könnte!
An der Ostsee sieht die ganze Angelegenheit schon anders aus. Hier gibt es viel mehr auf und ab beim Luftdruck und die Windrichtungen ändern sich recht häufig. Das liegt an der großen Wasserfläche, die durch ihr Temperaturverhalten stark zu den Luftdruckunterschieden beitragen kann. Obendrein scheinen Fische in großen Wasserkörpern nicht so empfindlich zu reagieren. Also ist es in der Ostsee in der Regel egal, von wo der Wind weht. Hier sind andere Faktoren auschlaggebender (z.B. im Winter Temperaturunterschiede von 1°C kann über Schneider oder Fang entscheiden- in ein/zwei Buchten weiter kann das dann schon anders aussehen).
Insgesamt heißt es aber eindeutig: Jeder Tag ist ein Angeltag, aber nicht jeder Angeltag ist auch ein Fangtag. Alles nur auf`s böse Wetter zu schieben ist aber auch Blödsinn- wird aber allzuoft praktiziert, weil man sich nicht eingestehen mag, daß man es nicht vermocht hat sich auf die Gegebenheiten so einzustellen, daß man eben doch Erfolg gehabt haben könnte!
Grüße!
Ron
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre vieles einfacher." (Linus Pauling)
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Okt 2012
15
16:14
Ostwind ist halt das Gegenteil von Westwind, und der bläst hier oben im Schnitt gefühlte 4 von 5 Tagen. Das Bedeutet daß das, was an 4 von 5 Tagen funktioniert, dann so nicht mehr läuft, sondern anders bzw. anderswo.
Strömungen ändern sich, kaltes Wasser sammelt sich dort wo vorher warmes war usw.
Der Jörg hat da ein klassisches Beispiel gebracht: Für den Watangler bedeutet Ost 3 mit 5 Grad minus zum Beispiel eine Katastrophe, der Schleppfischer hingegen erlebt Sternstunden.
Wer flexibel ist bzw. die Möglichkeit dazu hat stellt sich drauf ein, wer das nicht kann resigniert...
Strömungen ändern sich, kaltes Wasser sammelt sich dort wo vorher warmes war usw.
Der Jörg hat da ein klassisches Beispiel gebracht: Für den Watangler bedeutet Ost 3 mit 5 Grad minus zum Beispiel eine Katastrophe, der Schleppfischer hingegen erlebt Sternstunden.
Wer flexibel ist bzw. die Möglichkeit dazu hat stellt sich drauf ein, wer das nicht kann resigniert...
Okt 2012
15
16:36
Dat unterschreib ich gerne mal!!!!! Manchmal ändert sich die Lage schon, wenn man ganz anders angelt als sonst ... Ich ändere an solchen Tagen gerne mal Köderfarben oder -Größen - statt kleinem No-Action Shad den dicken 30cm Reel Eel ans Vorfach, oder statt Motoroil mal nen 20cm Shad in Schlüpferrosa, Spinnerbait statt Wobbler, oder statt tiefe Löcher mal flache Plateaus abklopfen usw.vatas-sohn hat geschrieben:Insgesamt heißt es aber eindeutig: Jeder Tag ist ein Angeltag, aber nicht jeder Angeltag ist auch ein Fangtag. Alles nur auf`s böse Wetter zu schieben ist aber auch Blödsinn- wird aber allzuoft praktiziert, weil man sich nicht eingestehen mag, daß man es nicht vermocht hat sich auf die Gegebenheiten so einzustellen, daß man eben doch Erfolg gehabt haben könnte!
Aber grundsätzlich haben wir Kajakangler einen riesigen Vorteil ... wenn wir ohne Fisch nach Hause kommen, dann können wir unseren Frauen wenigstens sagen, dass wir ausdauernd, kilometerweit gepaddelt sind, um natürlich nur für Sie in Form zu bleiben und weiterhin eine gute Figur zu machen ...
@ Jörg Liebig
Traumhafter Fisch den Du da in Händen hälst ... pures SIlber ... herrlich!!
- Mefofreund
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Okt 2012
17
08:14
Neeee - zu weit weg für mich für eine Tagestour
Pilsensee! Tolles Gewässer! Von der Struktur eher Badewanne, aber mit vielen und tollen Fischen drin, vor allem Hecht und Barsch. Zander werden weniger gefangen. 200ha, wobei 10% Ufer Vogelschutzgebiet sind - ist das Ufer eh zu flach an der Stelle.
Großartiges Gewässer fürs Yak-Angeln: Neben dem Campingplatz (Eintritt, nur bis 19 Uhr geöffnet, ab Oktober gar nicht mehr besetzt) gibt es nur beim Vereinsheim eine Slipanlage für Boote. Da darf man aber nur als Mitglied ran, und meistens ist das Tor vorne zu. Also: Kleiner öffentlicher Parkplatz direkt an der Liegewiese auf der Ostseite, Yak vom Dach und ab aufs Wasser!
Ich schlepp dann immer erstmal das Ostufer ab, am Campingplatz vorbei, und am Hafen wird mit dem Werfen begonnen. Und mittags um 13:30 Uhr, also wenn Zander eigentlich schlafen und sich für die Beißzeit mitten in der Nacht vorbereiten, geht einem dann so schönes Kerlchen an den Haken... Hatte aus der Nacht noch einen 10er Barsch im Magen.
Pilsensee! Tolles Gewässer! Von der Struktur eher Badewanne, aber mit vielen und tollen Fischen drin, vor allem Hecht und Barsch. Zander werden weniger gefangen. 200ha, wobei 10% Ufer Vogelschutzgebiet sind - ist das Ufer eh zu flach an der Stelle.
Großartiges Gewässer fürs Yak-Angeln: Neben dem Campingplatz (Eintritt, nur bis 19 Uhr geöffnet, ab Oktober gar nicht mehr besetzt) gibt es nur beim Vereinsheim eine Slipanlage für Boote. Da darf man aber nur als Mitglied ran, und meistens ist das Tor vorne zu. Also: Kleiner öffentlicher Parkplatz direkt an der Liegewiese auf der Ostseite, Yak vom Dach und ab aufs Wasser!
Ich schlepp dann immer erstmal das Ostufer ab, am Campingplatz vorbei, und am Hafen wird mit dem Werfen begonnen. Und mittags um 13:30 Uhr, also wenn Zander eigentlich schlafen und sich für die Beißzeit mitten in der Nacht vorbereiten, geht einem dann so schönes Kerlchen an den Haken... Hatte aus der Nacht noch einen 10er Barsch im Magen.